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hallertau Magazin 2019-1

Lust auf Heimat. Entspannen und Geniessen: Entdecken Sie das bayerische Hopfenland! Reportagen über Menschen, Landschaft, Feste, Freizeitangebote, Spezialitäten, Geschichte, Hopfen und Bier...

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Eine Erfolgsgeschichte:<br />

900 Jahre<br />

Benediktiner im<br />

P<br />

Kloster Scheyern<br />

Benediktinermönche übernahmen 1119 die Stammburg der Grafen<br />

von Scheyern, den Vorfahren des Königshauses der Wittelsbacher.<br />

Ununterbrochen gibt es seitdem Benediktiner in Scheyern. Heute<br />

leben zwölf Mönche in dem imposanten Kloster und betreiben Viehzucht<br />

und Ackerbau nach ökologischen Grundsätzen.<br />

Als „Gesicht“ der Klosterbetriebe gilt Pater Lukas Wirth, da er<br />

als Cellerar verantwortlich für die Wirtschaftsführung des Klosters<br />

Scheyern ist und entsprechend außerhalb des Klosters auftritt.<br />

Man könnte sich Pater Lukas ohne den Habit, also dem schwarzen<br />

Ordensgewand der Benediktiner, auch für einen smarten<br />

Geschäftsmann halten, der zahlreiche Mitarbeiter zu führen<br />

hat. Der gebürtige Oberbayer hatte tatsächlich zunächst eine<br />

Banklehre gemacht („hilft mir bei meinen Aufgaben“), ehe er<br />

Philosophie und Theologie studierte. Seit 26 Jahren ist er bereits<br />

im Kloster Scheyern, die Berge vermisse er immer noch („weil<br />

man die hier nicht sieht“), aber das anfängliche Fremdeln mit<br />

dem Hopfen ist längst passé. Der Cellerar freut sich, dass die<br />

Klosterbrauerei eigenen Hopfen verarbeitet, welcher vom einzigen<br />

Hopfenpflanzer in Scheyern für den Orden angebaut wird. Das<br />

passt in das Konzept des nachhaltigen Wirtschaftens, wie es auch<br />

das Kloster Scheyern seit jeher pflegt. „Klöster waren häufig<br />

Vorreiter bei bestimmten Entwicklungen und haben bis heute<br />

Vorbildfunktion, z. B. in der ökologischen Landwirtschaft, der<br />

Bildung oder der Energieversorgung,“ betont Pater Lukas. Auch<br />

der Gedanke des regionalen Wirtschaftens sei in Scheyern sehr<br />

stark verankert: So wurde vor 15 Jahren die Klosterbrauerei wiederbelebt,<br />

seit vier Jahren betreiben die Mönche wieder Ackerbau<br />

und Viehzucht nach ökologischen Grundsätzen. Bereits lange<br />

vor der Diskussion um die sogenannte Energiewende haben die<br />

Benediktiner 2005 die Energieversorgung der riesigen Klosteranlage<br />

neu aufgestellt: Seitdem liefert ein Biomassekraftwerk<br />

Energie – befeuert mit Hackschnitzel aus den klostereigenen<br />

Wäldern.<br />

Gemäß der bekannten Regel des Ordensgründers Benedikt<br />

von Nursia „Ora et labora“ (übersetzt: Bete und arbeite) gehören<br />

zum Kloster eine ganze Reihe von Wirtschaftsbetrieben<br />

wie Land- und Forstwirtschaft, Brauerei und Metzgerei, die den<br />

Fortbestand des Klosters sichern.<br />

Immobilien, Ländereien, Wirtschaftsbetriebe: Auf die Frage, ob<br />

das Kloster Scheyern vermögend sei, muss der Cellerar schmunzeln.<br />

Landläufig würden Klöster als wohlhabend gelten, was aber<br />

nicht stimme. Allein der Gebäudeunterhalt verschlinge Jahr für<br />

Jahr enorme Summen, deren Lasten die Benediktiner nur dank viel<br />

Idealismus tragen könnten. „Wir sind ein selbstständiger, unabhängiger<br />

Orden, über den kein Kardinal oder Bischof bestimmen<br />

Klosterarchiv Scheyern

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