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Impulsmagazin, Anregungen zum Nachdenken

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Dennoch haben Sie, wenn ich<br />

jetzt Ihre bisher sechs erschienenen<br />

Bücher hernehme, am<br />

hinteren Buchdeckel stets das<br />

Wort Sex stehen.<br />

RM: Ja. Ich will und muss schon aus<br />

Jugendschutzgründen darauf hinweisen,<br />

dass in den Büchern Sexszenen vorkommen.<br />

Ich mache das aber in Form<br />

einer Warnung: „Wer sich vor Erotik<br />

und Sex ekelt, sollte das Buch meiden.“<br />

Darüber hinaus stehen noch drei andere<br />

Warnungen dort: Wer einen Krimi ohne<br />

Mord fad findet, Gesellschaftskritik<br />

hasst und Phantasien nicht mag, wird<br />

mit meinen Büchern nicht glücklich<br />

werden.<br />

Ich habe als Vorbereitung auf<br />

dieses Interview schon einige Ihrer<br />

Bücher gelesen. Was mir auffällt,<br />

ist die in manchen Szenen<br />

extrem detaillierte Beschreibung<br />

von kriminellen wie sexuellen<br />

Handlungen. Haben Sie nicht<br />

Angst, ihre Leser zu verschrecken<br />

oder selbst in einem schlechten<br />

Licht zu erscheinen?<br />

RM: Doch – und Letzteres ist auch<br />

schon geschehen, insbesondere sogar<br />

unter Verwandten, Bekannten und<br />

sogar Freunden, weil meine Bücher<br />

scheinbar nicht zu deren Bild über<br />

mich als freundlichen, gesitteten, eher<br />

konservativen Menschen passen. Dass<br />

gerade ein solcher Mensch sich vielleicht<br />

besonders berufen fühlt, Missstände<br />

und gesellschaftliche Fehlentwicklungen<br />

zu kritisieren, und zwar mit drastischen<br />

Worten, kommt ihnen nicht in den Sinn.<br />

Ja noch mehr, es weckte bei einigen<br />

offenbar sogar Assoziationen zum Roman<br />

„Strange Case of Dr Jekyll and Mr<br />

Hyde“. Aber das lässt sich nicht ändern,<br />

wenn man – wie ich – den Leser<br />

bewusst emotionalisieren will. Der<br />

Leser soll in möglichst vielen Szenen<br />

gepackt werden, soll emotional<br />

reagieren, sei es in Form von Furcht,<br />

Abscheu, Mitgefühl, Wut oder Hass<br />

bis hin zu sexueller Erregung. Insbesondere<br />

die Schlüsselszenen dürfen<br />

ihn nicht kalt lassen!<br />

Herr Professor Müller, ich<br />

danke Ihnen für das Interview.<br />

Ich freue mich schon auf Ihr<br />

nächstes Buch!<br />

Mehr Infos: www.buecher-rvm.at<br />

VIDEO<br />

Dr. Robert Müller<br />

stellt sich vor<br />

35 | <strong>JUNI</strong> <strong>2019</strong>

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