LOGISTIK express Fachzeitschrift | 2019 Journal 3
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<strong>LOGISTIK</strong> <strong>express</strong> 2/<strong>2019</strong> | S4<br />
Das freie Spiel der Kräfte<br />
Huiii, es geht rund in Österreich. Erstmals in der Geschichte der zweiten Republik<br />
wurde einer Bundesregierung das Misstrauen ausgesprochen, und nach einigem<br />
Hin und Her haben wir nun eine so genannte Expertenregierung – die zusehen<br />
darf, wie das Parlament die Gesetzgebung mit wechselnden Mehrheiten übernommen<br />
hat. Auch der Verkehrsbereich ist davon betroffen, denn es stehen<br />
noch vor dem Herbst einige Änderungen ins Haus.<br />
REDAKTION: ANGELIKA GABOR<br />
zu glauben. Doch wie dem auch sei, das Resultat<br />
ist eindeutig: die Koalition ist gesprengt,<br />
die Regierung abgesetzt, es weht frischer<br />
Wind durch die ehrwürdigen Hallen des Parlaments.<br />
Erstmals steht eine Frau als Kanzlerin<br />
an der Spitze, und damit ein Mensch, der<br />
nicht durch einen undurchdringlichen Parteienbeförderungsmechanismus<br />
an diese Position<br />
kam, sondern durch Qualifikation. Das<br />
ist doch mal eine erfrischende Abwechslung!<br />
Als Juristin und ehemalige Generalanwältin<br />
am Obersten Gerichtshof sollte sie wirklich<br />
genau wissen, was erlaubt ist, und was nicht.<br />
Die Gefahr, dass demnächst ein Video von<br />
Brigitte Bierlein auf Ibiza auftaucht, ist daher<br />
zum Glück mehr als gering.<br />
ANGELIKA GABOR<br />
REDAKTION<br />
<strong>LOGISTIK</strong> EXPRESS<br />
Eine beschauliche Insel im Mittelmeer,<br />
rund ein Viertel größer als Wien, wurde<br />
zum Ausgangspunkt eines politischen<br />
Erdbebens, das einige Institutionen<br />
und vor allem das (ohnehin geringe) Vertrauen<br />
in manche Politiker in Schutt und Asche<br />
legte. Heinz Christian Strache hätte den Trip<br />
ins gut 1.500 km entfernte Ibiza wohl doch<br />
lieber den Vengaboys überlassen sollen. Die<br />
erfuhren Ende Mai einen überraschenden<br />
Höhenflug auf Platz 1 der Downloadcharts –<br />
wohingegen Herr Strache und sein Kumpel<br />
Johann Gudenus eine Bruchlandung sonder<br />
gleichen hinlegten. Natürlich sind Politiker niemals<br />
um Ausreden verlegen, aber man muss<br />
schon sehr simpel gestrickt oder naiv sein, um<br />
hier tatsächlich an eine „b'soffene G'schicht“<br />
Kraftfahrgesetz & Straßenverkehrsordnung<br />
Während vor dem „Ibizagate“ das österreichische<br />
Parlament eher eine ruhige Kugel<br />
schob, geht es jetzt Schlag auf Schlag (oder<br />
doch zack-zack-zack?). In gemeinsamen<br />
Initiativanträgen von ÖVP, SPÖ und FPÖ (ja,<br />
die drei können auch miteinander) wurden<br />
wichtige Gesetzesänderungen aus dem<br />
Verkehrsbereich auf den Weg gebracht und<br />
sollen noch vor dem Wahltermin Ende September<br />
umgesetzt werden. Während die 37.<br />
Novelle des Kraftfahrgesetzes (KFG) – Feuerwehrfahrzeuge<br />
erhalten mit „FW“ ein eigenes<br />
Kennzeichen-Kürzel und die Begutachtungsintervalle<br />
nach§ 57A für Motorräder,<br />
Motorfahrräder und Quads werden an jenes<br />
der Pkw angepasst – für die Logistikbranche<br />
keine Auswirkungen hat, sollten Frächter,<br />
Spediteure und LKW-Hersteller bei der der 32.<br />
Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO)<br />
genau aufpassen. Denn während der Plan<br />
der EU vorsieht, dass ab 2022 neu zugelassene<br />
LKW verpflichtend mit einem Abbiege-