RE KW 26
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D A WAR WAS LOS...<br />
Bezirksinspektor Walter Schimpfössl gab beim Vortrag Sicherheitstipps.<br />
Foto: Pellegrini<br />
(RS) In der vergangenen Woche<br />
hielt Bezirksinspektor Walter<br />
Schimpfössel im Pfarrsaal in<br />
Lechaschau einen Vortrag zum<br />
Thema „Prävention und Sicherheits<br />
Tipps“. Zum Vortrag waren 30 interessierte<br />
Personen gekommen. Die<br />
Anwesenden wurden informiert,<br />
wie man vorsorgen und wachsam<br />
sein kann, um Einbrüche zu verhindern.<br />
Der Pensionistenverband der<br />
Ortsgruppe Lechaschau bedankt sich<br />
herzlich bei Hr. Walter Schimpfössel<br />
für diesen interessanten Vortrag!<br />
SPÖ fordert: Sperre bei Stau<br />
Ausfahrten entlang der B179 sollen zu Stauzeiten<br />
für Navi-Ausweicher gesperrt werden<br />
(sas) Was im Inntal möglich ist, soll auch im Außerfern durchgeführt<br />
werden – bei Stau sollen die Dörfer entlang der B 179 vor<br />
dem Ausweichverkehr geschützt werden.<br />
B RIEFKASTEN<br />
Wandern auf gefährlichen Pfaden<br />
oder „Share the Trail“ im Außerfern<br />
Ich lese gerade in der „Tiroler Landeszeitung“,<br />
einem amtlichen Mitteilungsblatt,<br />
Ausgabe Juni, dass durch Fördermittel<br />
aus Innsbruck „22 offiziell<br />
freigegebene Mountainbike-Strecken<br />
und 13 Singletrails dazugekommen“<br />
sind. Dabei erinnere ich mich noch, als<br />
man bei Bergpfaden früher vor Bodenerosion<br />
gewarnt hat. Zufällig heute – es<br />
ist gerade Sonntag – bin ich auf so einer<br />
Mountainbike-Route vom Fernpasssattel<br />
Richtung Obere Grubigstein-Mittelstation<br />
hochgegangen. Da stand dann<br />
auf einem Schild: „Wander/MTB-Weg,<br />
Share the Trail“. Ich kannte diesen Pfad<br />
eigentlich als reinen Wanderweg, wobei<br />
ich mich immer geärgert hatte, wenn mir<br />
wieder mal ein Mountainbiker entgegenkam,<br />
obwohl oben bei der Mittelstation<br />
ein Schild stand: für Radler gesperrt.<br />
Wie man durch die beigefügten Fotos<br />
– die meisten vom unteren Teil des<br />
Weges – unschwer erkennen kann, wäre<br />
so ein Zusammenstoß zwischen Mountainbiker<br />
und Wanderer ausgesprochen<br />
gefährlich. Jetzt werden natürlich viele<br />
Mountainbiker sagen: „Dann verbietet<br />
den Weg halt für Wanderer!“ Was für<br />
mich natürlich das Letzte wäre.<br />
Weiter oben stand sogar ein Schild<br />
mit Appell an die Radler: „Schiebestrecke<br />
– Pushing Section“. Das nimmt aber<br />
anscheinend kaum jemand ernst, nach<br />
den vielen tiefen Bremsspuren der Reifen<br />
zu schließen. Wandern ist einfach<br />
außer Mode, denke ich mir. Und von<br />
Bodenerosion spricht man auch nicht<br />
mehr. Hauptsache, die „Touristiker“ sind<br />
zufrieden und der Rubel rollt.<br />
Beim Abendessen fragte mich dann<br />
mein Sohn: „Was wäre Dir denn lieber:<br />
eine Extra-Mountainbike-Strecke parallel<br />
dazu?<br />
Nein, ehrlich gesagt auch nicht. Man<br />
kann dem sogenannten „Schutzwald“ ja<br />
nicht zu viel Wunden zumuten. Aber<br />
ich wehre mich einfach, dass man alte<br />
Wanderwege in Mountainbike-Routen<br />
umwandelt, nur, weil da jetzt eine neue<br />
Mode entstanden ist. Und was kommt<br />
als Nächstes? Womöglich auch noch<br />
die E-Mountainbike-Invasion oder vielleicht<br />
gleich die E-Scooter? Mit Ladestation<br />
am Einstieg?<br />
Kurz vorm Ins-Bett-gehen fand ich<br />
dann noch zufällig heraus, dass es sich<br />
bei diesem alten Weg um keinen anderen<br />
als den „Österreichischen Weitwanderweg<br />
01“, ein 1000 km langes Teilstück<br />
des berühmten Europäischen Fernwanderweges<br />
E4 von Portugal über die Alpen<br />
bis nach Griechenland handelt.<br />
Das Wandern hat anscheinend – zumindest<br />
im Ausserfern – ziemlich rasch<br />
und endgültig ausgedient – diese Zigtausende<br />
von Jahren alte „Mode“.<br />
Cornelia Küffner, Ehrwald<br />
„Im Inntal ist es möglich, im Außerfern<br />
muss es auch möglich sein“,<br />
fordert Bundesrat Stefan Zaggl die<br />
Tiroler Landesregierung auf, die<br />
Sperren von Abfahrten bei Überlastung<br />
nicht auf die Autobahn im<br />
Raum Innsbruck zu beschränken,<br />
sondern auch auf den Bezirk Reutte<br />
und die Abfahrten der B179 (Fernpass-Bundesstraße)<br />
auszuweiten:<br />
„Die Dörfer entlang der Fernpassstrecke<br />
haben zu Stauzeiten mit den<br />
gleichen Problemen zu kämpfen wie<br />
jene im Großraum Innsbruck.“<br />
Diese Sofortmaßnahme würde<br />
die betroffenen Anrainergemeinden<br />
zumindest ein Stück weit entlasten.<br />
Getan sei es damit freilich noch<br />
nicht, das generelle Verkehrsproblem<br />
im Außerfernsei ja seit Jahren und<br />
Jahrzehnten bekannt: „Fernpass-<br />
Scheiteltunnel und sTschirganttunnel<br />
sind keine Lösungen“, ist<br />
Zaggl überzeugt: „Die Menschen im<br />
Bezirk Reutte wollen keine zweite<br />
Transitroute. Diese würde nur noch<br />
mehr Verkehr, Lärm und Luftverschmutzung<br />
ins Außerfern bringen.<br />
Das Hauptziel der neuen SPÖ Tirol<br />
ist und bleibt das Bahntunnelprojekt<br />
<strong>26</strong>./27. Juni 2019<br />
SPÖ-BR Stefan Zaggl möchte die Dörfer<br />
für den Ausweichverkehr sperren.<br />
RS-Foto: Archiv<br />
zwischen Reutte und dem Inntal“,<br />
macht Zaggl einmal mehr klar.<br />
AUSSERFERNER<br />
SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
RUNDSCHAU<br />
Mountainbiker auf ehemals ausgewiesenen Wanderwegen ärgern die Verfasserin<br />
des Leserbriefs. Sie fragt sich: „Ist das Wandern wirklich so aus der Mode<br />
gekommen? Und braucht es wirklich so viele Mountainbike-Strecken?“<br />
Fotos: Küffner<br />
Die hier veröffentlichten Zuschriften geben die Meinung des Verfassers wieder.<br />
E-Mail: ausserferner.red@rundschau.at<br />
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