Berliner Kurier 26.06.2019
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*<br />
HINTERGRUND<br />
Heiß, heißer,<br />
Hauptstadt!<br />
Affenhitze?Sauwärme?<br />
Bullenhitze?Wie auch immer<br />
man die Temperaturen,<br />
die Berlin heute blühen,<br />
auch nennenmag: Die<br />
Umschreibungen passen<br />
nicht wirklich. Denndie<br />
Tiereder Stadt haben es<br />
derzeit am besten –zumindest<br />
dann, wenn sie in Zoo<br />
und Tierpark leben: Sie<br />
müssen sich nicht um Erfrischungen<br />
kümmern, sondern<br />
bekommen die Abkühlung<br />
vonden Pflegern.<br />
Wasser für die<br />
Elefanten –das gibt<br />
es bei den heißen<br />
Temperaturen im Zoo<br />
nicht nur zum Trinken,<br />
sondern auch<br />
als Dusche.<br />
Tierisch heiß, oder?<br />
Nicht nur wir Menschen ächzen unter den Temperaturen, auch den Bewohnern<br />
des Zoos macht das Wetter zu schaffen. Deshalb gibt es jetzt eine Abkühlung<br />
Von<br />
FLORIAN THALMANN<br />
Esdürfte wohl kaum <strong>Berliner</strong><br />
geben, die unter den<br />
Temperaturen, die den<br />
Asphalt gestern förmlich zum<br />
Kochen brachten, nicht ächzten.<br />
Die schlechte Nachricht:<br />
Heute wird es noch wärmer!<br />
Bis zu 39 Grad Celsius sind angesagt.<br />
Wir werden schwitzen,<br />
das steht fest. Aber: Die Wärme<br />
belastet nicht nur uns Men-<br />
schen, sondern auch Tiere. Gut,<br />
dass sich die Bewohner von<br />
Tierpark und Zoo deshalb derzeit<br />
regelmäßig über kleine Erfrischungen<br />
freuen dürfen.<br />
„Grundsätzlich kommen viele<br />
unserer Tiere aus Regionen, in<br />
denen ähnlich hohe Temperaturen<br />
herrschen. Sie wurden<br />
aber nicht dort, sondern beispielsweise<br />
in verschiedenen<br />
Zoos in Europa geboren, deshalb<br />
sind sie nicht so an die Hitze<br />
gewöhnt wie ihre Artgenossen<br />
in freier Wildbahn“, sagt<br />
Zoo-Kurator Dr. Tobias Rahde<br />
dem KURIER. „Darum versuchen<br />
wir, bei einigen Tieren etwas<br />
gegenzusteuern.“ Auch<br />
wenn es im Zoo natürlich reichlich<br />
Bäume gibt, die den Bewohnern<br />
–und den Besuchern<br />
–kühlen Schatten spenden.<br />
Eine leckere Erfrischung gibt<br />
es für die Erdmännchen: Die<br />
Tierpfleger haben Fleisch, Gemüse<br />
und Mehlwürmer gemixt,<br />
in einem Schälchen mit Wasser<br />
übergossen und eingefroren.<br />
„Daran können Sie jetzt eine<br />
halbe Stunde schlecken“, sagt<br />
Rahde. In der Theorie. Denn<br />
beim Fütterungstermin hält<br />
sich die Begeisterung der kleinen<br />
Racker in Grenzen. Nur zögerlich<br />
trauen sich die Erdmännchen<br />
an das Eis, verkriechen<br />
sich zunächst lieber in den<br />
Tunneln der Anlage.<br />
Kein Wunder: „Dort herrschen<br />
kühle 18 Grad“ sagt Rahde.<br />
„Und die Tiere halten sich<br />
natürlich, wie wir Menschen<br />
auch, lieber im Schatten auf.“<br />
Doch die angenehme Erfrischung<br />
spricht sich schnell herum:<br />
Kaum hat ein Erdmännchen<br />
geleckt, tummeln sich alle<br />
um die klaren Blöcke. Der entscheidende<br />
Vorteil für die kleinen<br />
Tiere: Sie müssen sich um<br />
ihre Figur keine Sorgen machen.<br />
„Wir können für die Erdmännchen<br />
natürlich nicht einfach<br />
ein Eis am Eisstand holen.<br />
Deshalb verwenden wir Wasser.<br />
Aber sie freuen sich trotzdem<br />
über diese Eisbomben.“<br />
Und: Das Eis sei besser als kühle<br />
Getränke. „Wenn wir den