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Arabische Pferde IN THE FOCUS Nr. 2/2019 - Preview

Zeitschrift für Liebhaber arabischer Pferde

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Alheimer Challenge<br />

DM und DJM im Distanzreiten<br />

Eine Herausforderung<br />

Distanzsport<br />

für Ross und Reiter<br />

Endlich geschafft - der "ewig Zweite" Bernhard Dornsiepen gewinnt mit Rio<br />

Gold bei der Deutschen Distanzmeisterschaft am ersten Juni-Wochenende in<br />

Ahlheim. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften erreichte Nayla Al<br />

Samarraie mit Olympia als Erste die Ziellinie und gewinnt damit<br />

ebenfalls ihre erste Goldmedaille.<br />

Der Sieger in der Deutschen Meisterschaft der Senioren war Rio unter Bernhard Dornsiepen (hinten).<br />

Für JG Narma mit Bettina Nonnemacher war der Ritt leider vorzeitig zuende.<br />

alle Fotos: Jan Kirschnick, www.horse-endurance.de<br />

Kompletter Medaillensatz<br />

Bernhard Dornsiepen, der 2016, 2017 und<br />

2018 Vizemeister war und 2015 die Bronzemedaille<br />

holte, hat nun mit der diesjährigen<br />

Goldmedaille den Medaillensatz komplett.<br />

Er hatte bei diesem anspruchsvollen 160 Kilometer<br />

langen Ritt auf seinen erfahrenen,<br />

16-jährigen Rio gesetzt und nicht auf den<br />

elfjährigen Bekele el Djem, mit dem er im<br />

vergangenen Jahr bei den Weltreiterspielen<br />

in Tryon gestartet ist. „Ich reite Rio einfach<br />

sehr gerne und Bekele geht in zwei Wochen<br />

die Sichtung für die Europameisterschaften,<br />

da konnte er nicht vorher noch bei der Deutschen<br />

Meisterschaft starten“, erklärte Dornsiepen.<br />

Bernhard Dornsiepen hatte für die 160 Kilometer<br />

lange Strecke rund um Rotenburg<br />

offenbar die richtige Taktik gewählt. „Es war<br />

sehr, sehr, sehr bergig“, so der 50-Jährige, der<br />

in Balve im Sauerland lebt. „Ich wusste, dass<br />

diese steilen Berge hier richtig Kraft kosten.“<br />

Daher ist er in den ersten zwei Runden die<br />

Aufstiege im Schritt gegangen, während<br />

zahlreiche andere Teilnehmer immer im Trab<br />

hochritten. „Ich bin dann allerdings sehr flott<br />

den Berg wieder runter – also im Galopp –<br />

das geht mit Rio gut, er steht immer gut am<br />

Zügel“, erklärte der Deutsche Meister. Daher<br />

war er nach den ersten zwei Runden auch<br />

nicht an der Spitze, sondern lag an Position<br />

fünf oder sechs. „Ich bin schon häufiger Ritte<br />

mit 5000 Höhenmetern geritten, mir war klar,<br />

dass das Bergauf unglaublich anstrengend<br />

ist und ich habe darauf spekuliert, dass sich<br />

hier einige etwas verzocken.“ Erst ab der dritten<br />

oder vierten Runde ist Dornsiepen dann<br />

nicht mehr im Schritt, sondern auch im Trab<br />

die Berge hoch und machte einige Plätze gut.<br />

Nach 140 km lag die Spitzengruppe noch eng<br />

beisammen, nur 7 Sekunden trennten Bernhard<br />

Dornsiepen von Kerstin Michelmann auf<br />

Farha und Anke Stein mit Shaquille, die die<br />

Führung innehatten. Sie brauchten jedoch<br />

5:30 min. um vor die Tierärzte zu treten, während<br />

Rio topfit war und nach nur zwei Minuten<br />

das Okay bekam. Auf der letzten Runde<br />

legte Bernhard Dornsiepen dann noch einmal<br />

zu. Er startete mit drei Minuten Vorsprung<br />

aus dem Vet-Gate und gewann am Ende mit<br />

18 Minuten Vorsprung. Seine Reitzeit betrug<br />

insgesamt 11:06:37. Nach ihm kam Kerstin<br />

Michelmann ins Ziel. Sie startete zum ersten<br />

Mal bei einer DM und erfüllte sich mit ihrer<br />

Stute Farha Al Samarra einen Lebenstraum.<br />

Sie kam vor 20 Jahren mit dem Distanzsport<br />

erstmals in Berührung und seither hatte sie<br />

diesen Traum, einmal einen 160er zu reiten.<br />

Sie ist bestens ausgestattet mit der 14-jährigen<br />

deutschen Edelblut-Stute (ehemals arabisch<br />

Partbred genannt), die von den distanzerprobten<br />

Eltern Okeano ShA und Famosa<br />

(Trakehner, von Kosmonaut ox) abstammt<br />

und im Gestüts Samarra geboren wurde. Sie<br />

ritt nach einer Reitzeit von 11:24:40 ins Ziel.<br />

Für die Züchter der Stute, die Familie Al Samarraie,<br />

war es eine besondere Freude, dass<br />

mit Farha die dritte Nachzucht von Okeano<br />

ShA bei einer Deutschen Meisterschaft auf<br />

dem Treppchen steht. Farha ist nämlich die<br />

Halbschwester von Ayman al Samarra, Deutscher<br />

Meister 2007 und Zarah al Samarra,<br />

Deutsche Jugendmeisterin 2015, 2016 und<br />

2017. "Ich freue mich als Züchterin riesig darüber,<br />

welch leistungsbereite und starke <strong>Pferde</strong><br />

unser Gründerhengst Okeano gezeugt<br />

hat", meint Klaudia Al Samarraie stolz.<br />

Nur zwei Sekunden hinter Kerstin Michelmann<br />

auf Farha überquerte Anke Stein mit<br />

56<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 2/<strong>2019</strong>

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