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2019/28 - unternehmen - Ausgabe 68

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48<br />

LEBEN <strong>unternehmen</strong> [!]<br />

Mit 14 Jahren.<br />

1<br />

Um Geld zu verdienen für<br />

2 meine Sommerurlaubspläne.<br />

Zum Beispiel konnte ich so das<br />

Ferienlager realisieren und bereits<br />

Geld für den Moped Führerschein<br />

ansparen.<br />

FOTO: WARUT PRATHAKSITHORN/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Frank Wilberg, Hoteldirektor<br />

des Maritim Ulm, gab als<br />

Ferienjob schon in den USA<br />

Deutschunterricht.<br />

Ja, aber auch auf die Jahre<br />

3 verteilt. Das waren unterschiedlichste<br />

Bürotätigkeiten,<br />

Jobs in der Vermessungstechnik<br />

und im Kindergarten. An den<br />

Wochenenden habe ich ganzjährig<br />

Zeitungen ausgetragen.<br />

Nicht wirklich, es hat sich aber<br />

4 auf jeden Fall immer gelohnt.<br />

Die härteste Tätigkeit war<br />

5 der Auf- und Abbau der<br />

Stromversorgung für ein Stadtfest.<br />

Die schönste Arbeit war, als<br />

ich während eines einjährigen<br />

USA-Aufenthaltes Deutschunterricht<br />

geben konnte.<br />

Ich habe gelernt, dass Arbeit<br />

6 nicht nur Vergnügen ist.<br />

Wenn man<br />

sich jedoch<br />

einbringt,<br />

wird man<br />

eine entsprechende<br />

Wertschätzung<br />

genießen können und<br />

Lob als Anerkennung. Wer etwas<br />

erreichen will, muss auch<br />

anpacken können.<br />

1<br />

Mit 18 Jahren. Drei Wochen<br />

lang ging ich früh morgens<br />

in einen Stahlhandel, um mit<br />

einem Winkelschleifer Blechkanten<br />

zu glätten.<br />

Um zu erleben, wie es sich<br />

2 anfühlt Geld selbst verdienen<br />

zu müssen und zu können<br />

und welche Strapazen mitunter<br />

dafür zu ertragen sind.<br />

Ich arbeitete auch bei einem<br />

Catering-Service und<br />

3<br />

hatte einen weiteren Job im<br />

Elektronik-Einzelhandel. Dort<br />

hieß es: Schritthalten mit der<br />

technischen Entwicklung, die<br />

Produkte kennen und den<br />

Kunden etwas Sinnvolles empfehlen.<br />

In einer Verlagsdruckerei<br />

befüllte ich Regale und<br />

sortierte Bücher. Zudem installierte<br />

ich Rechnersysteme<br />

FOTO: RCHERIX/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Lernte beim Jobben den<br />

respektvollen Umgang mit den<br />

Mitmenschen: Prof. Dr.-Ing.<br />

Thomas Glogowski von der<br />

Fakultät Maschinenbau der<br />

Hochschule Ravensburg-Weingarten.<br />

bei einer Versicherung neu<br />

und jobbte bei einer Rundfunkanstalt<br />

in Köln.<br />

Die Stundenlöhne<br />

4 schwankten zwischen 11<br />

und 60 Mark.<br />

Das war mit Abstand der<br />

5 Job im Stahlhandel, der bei<br />

einer 8 Stunden-Schicht eine<br />

nahezu andauernde körperliche<br />

Bewegung bedeutete. Ich<br />

erinnere noch abends im Kino<br />

15 Minuten nach Filmbeginn<br />

eingeschlafen zu sein.<br />

Viele Jobs erfahren nicht<br />

6 die Würdigung, die sie<br />

verdienen. Respektvoller Umgang<br />

miteinander und die<br />

Wertschätzung für die Tätigkeit<br />

der Mitmenschen fehlt<br />

uns leider zunehmend.<br />

Ludger Wendeler, Geschäftsführer<br />

der Burger Schloz<br />

Automobile GmbH in Uhingen<br />

stieg mit sechs Mark in die<br />

Arbeitswelt ein.<br />

Das war, soweit ich weiß,<br />

11983 im Ersatzteillager eines<br />

Autohauses. Ich war 15 Jahre<br />

alt und Schüler.<br />

Um Geld für private Anschaffungen<br />

zu verdienen.<br />

2<br />

Und ehrlich gesagt, damit ich<br />

in den jungen Jahren nicht<br />

mehr mit den Eltern in den<br />

Sommerurlaub fahren<br />

musste und zu Hause<br />

bleiben konnte.<br />

Ich hatte mehrere<br />

3 Jobs in der gleichen<br />

Firma, aber in verschiedenen<br />

Abteilungen und<br />

an verschiedenen Standorten<br />

– in der Buchhaltung und im<br />

Verkaufsinnendienst. Ich habe<br />

jedes Jahr in den Sommerferien<br />

gearbeitet bis weit in die<br />

Studienzeit hinein.<br />

FOTO: SILENTALEX88/SHUTTERSTOCK.COM<br />

Ich meine, dass es am Anfang<br />

sechs Mark pro Stun-<br />

4<br />

de waren. Später wurde es<br />

dann etwas mehr.<br />

Körperlich waren die Tätigkeiten<br />

zum Glück nicht<br />

5<br />

allzu hart. Besonders Spaß gemacht<br />

hat mir das Überführen<br />

von Fahrzeugen aus ganz<br />

Deutschland.<br />

Man bekommt<br />

6 erste Erfahrungen<br />

in der Wirtschaft und<br />

lernt Weisungen entgegenzunehmen,<br />

was in<br />

dem Alter naturgemäß nicht<br />

immer leicht ist. Und ich war<br />

stolz auf das erste selbstverdiente<br />

Geld. Ich kann jungen<br />

Leuten nur ans Herz legen,<br />

diese Erfahrungen zu machen.

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