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30 PANORAMA BERLINER KURIER, Dienstag, 9. Juli 2019*<br />
Fuchs,duhast<br />
echtflotteSohlen<br />
Kleine Polarfüchsin lief in nur 76 Tagen<br />
von Norwegen nach Kanada<br />
Oslo –Ihre 3500 Kilometer lange Reise<br />
führte sie von Norwegen nach Kanada<br />
über das Packeis der Arktis: Eine<br />
Polarfüchsin hat norwegische Forscher<br />
verblüfft und ist innerhalb von<br />
76 Tagen von Spitzbergen bis nach Kanada<br />
gewandert.<br />
Die Forscher hatten das Tier im Juli<br />
2017 nahe einem Gletscher auf Spitzbergen<br />
mit einem Halsband ausgestattet,<br />
um seine Bewegungen per Satellit<br />
beobachten zu können. So konnten sie<br />
den atemberaubenden Marathon der<br />
Polarfüchsin (Vulpes lagopus) mitverfolgen.<br />
Sie legte die 3506 Kilometer<br />
lange Strecke vom Norden Norwegens<br />
über Grönland bis zur kanadischen Insel<br />
Ellesmere Island zwischen dem 26.<br />
März und dem 10. Juni 2018 zurück,<br />
schreiben die Wissenschaftler Eva<br />
Fuglei und Arnaud Tarroux in der<br />
Fachzeitschrift „Polar Research“.<br />
Manches deute darauf hin, dass sie<br />
das Meereis teils möglicherweise als<br />
eine Art Transportmittel benutzt habe,<br />
heißt es in der Studie. „Wir haben<br />
nicht geglaubt, dass das wahr ist“, erklärte<br />
Fuglei in einer Mitteilung ihres<br />
Instituts. Demnach legte die Füchsin<br />
46,3 Kilometer pro Tag zurück, zu<br />
Spitzenzeiten im Norden Grönlands<br />
gar täglich 155 Kilometer. Dieses Tempo<br />
sei für die Art zuvor noch nie wissenschaftlich<br />
aufgezeichnet worden.<br />
Bisher habe den Rekord ein ausgewachsenes<br />
Männchen mit 113 Kilometern<br />
pro Tag in Alaska gehalten.<br />
Gleichzeitig handele es sich um die<br />
erste dokumentierte Fuchswanderung<br />
von Spitzbergen bis nach Kanada.<br />
Rechnet man den Weg hinzu, den sie<br />
vom Gletscher bis zur Küste Spitzbergens<br />
sowie auf Ellesmere Island zurückgelegt<br />
hat, kommt die Füchsin auf<br />
eine Gesamtdistanz von 4415 Kilometern<br />
in vier Monaten. Luftlinie wären<br />
es 1789 Kilometer gewesen. Wo sich<br />
die Füchsin heute befindet, ist unklar:<br />
Das Halsband hat im Februar den<br />
Geist aufgegeben. Damals war das Tier<br />
noch auf Ellesmere Island.<br />
Im Juli 2017 wurde<br />
die junge Polarfüchsin<br />
mit einem<br />
Satellitensender<br />
ausgestattet,um<br />
ihreBewegungen<br />
zu beobachten.<br />
Foto: dpa<br />
Falsche Kinder: Paar verklagt Fruchtbarkeitsklinik<br />
Die beiden nach künstlicher Befruchtung eingesetzten Embryos waren weder miteinander noch mit den vermeintlichen Eltern verwandt<br />
New York –FüreinEhepaaraus<br />
New York war es die schönste<br />
Nachricht. Nach sieben Jahren<br />
vergeblicher Versuche und dem<br />
Gang zu einerFruchtbarkeitsklinik<br />
erwartete das gebürtig aus<br />
Asien stammende Paar Zwillinge.<br />
Doch der größte Wunschtraum<br />
wurde zum ultimativen<br />
Albtraum. Laut der Klage des<br />
Paares vor dem Obersten Gerichtshof<br />
von Manhattan gegen<br />
das CHA Fertility Center inLos<br />
Angeles hatten die Ärzte der<br />
Mutter die falschen Embryos<br />
eingepflanzt –was sie erst nach<br />
der Geburt erfuhr.<br />
Im August 2018 waren der Frau<br />
zweiweibliche Embryos, die eingefroren<br />
gewesen waren, eingesetzt<br />
worden. Dachte zumindest<br />
das Paar. Denn der erste Ultraschalltest<br />
zeigte, dass die Frau<br />
zwei Jungen und nicht zwei<br />
Mädchen erwartete. Laut Klage<br />
versicherten die Ärzte, dass Ultraschall-Bilder<br />
oft keine definitiven<br />
Aussagen über das Geschlecht<br />
von Babys machen und<br />
dass es auf jeden Fall Mädchen<br />
werden würden. Die Geburt am<br />
30. März per Kaiserschnitt bewiesdann<br />
das Gegenteil.Und es<br />
wurde noch traumatischer: „Die<br />
beiden Jungen waren eindeutig<br />
nicht asiatischer Herkunft. Gentest<br />
ergaben, dass die Kinder<br />
nicht einmal miteinander verwandt<br />
waren.“ Nach der Geburt<br />
wurden die jungen Eltern dann<br />
gezwungen,ihre Babysandie inzwischen<br />
gefundenen leiblichen<br />
Eltern abzugeben. Auch sie hatten<br />
sich mit ihrem Kinderwunsch<br />
andie Fruchtbarkeitsklinik<br />
gewendet. Das betrogene<br />
Paar wirft den Betreibern schwere<br />
Fahrlässigkeitund Betrug vor,<br />
verlangen Schadensersatz in<br />
noch nichtgenannter Höhe. DS