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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 160 · 1 3./14. Juli 2019 23 *<br />
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Sport<br />
Drei sind<br />
einer zu<br />
viel<br />
Die Füchse schüren die<br />
Konkurrenz im Tor<br />
VonCarolin Paul<br />
Im grasgrünen Trikot läuft Paul<br />
Drux mit der altbekannten Nummer<br />
95 auf der Brust in die Halle ein.<br />
Ihm folgt Fabian Wiede im neuen<br />
rot-grün-karierten Auswärtsdress.<br />
Und dann erscheint ein neues Gesicht:<br />
Dasgrellorange Torwart-Outfit<br />
dieser Saison wird imaktuellen Video<br />
der Füchse von Dejan Milosavljev<br />
präsentiert und nicht –wie man<br />
es sich vielleicht hätte vorstellen<br />
können –von Nationalspieler Silvio<br />
Heinevetter.<br />
Die Saison hat mit dem ersten<br />
Training gerade erst begonnen und<br />
man kann sich nicht verwehren, den<br />
ersten Seitenhieb im Fuchsbau zu<br />
bemerken. Dass in diesem Jahr<br />
durchaus Konfliktpotenzial besteht,<br />
hatten der Wechsel vonSilvio Heinevetter<br />
nach Melsungen und die<br />
darum entstandenen Streitigkeiten<br />
mit Geschäftsführer Bob Hanning<br />
im Apriljeschon angedeutet.<br />
Sieg in der Königsklasse<br />
Die Füchse reagierten auf den Abgang<br />
und kauften nach Martin Ziemer,<br />
den man sich zuvor schon als<br />
Ersatz für Malte Semisch aus Hannover<br />
geholt hatte, Dejan Milosavljev<br />
ein. Der 23-Jährige Serbe gilt als eines<br />
der aufstrebenden Talente im Tor<br />
weltweit. Nicht überraschend war<br />
daher seine Nominierung in das All-<br />
Star-Team der Champions League,<br />
dessen Trophäe er schließlich mit<br />
seinem damaligen Verein RK Vardar<br />
Skopje überraschend einsammeln<br />
konnte.Wer im Januar die Spieler der<br />
serbischen Nationalmannschaft in<br />
der Arena am Ostbahnhof verfolgt<br />
hat, konnte sich schon mal einen<br />
Eindruck vom neuen Schlussmann<br />
machen.<br />
Damit verfügen die Füchse in dieser<br />
Saison über drei Torhüter mit<br />
überdurchschnittlichen Fähigkeiten,<br />
denn trotz aller Mutmaßungen<br />
fand der Wechsel Heinevetters zur<br />
MT nicht vorzeitig statt. Mehr Konkurrenz,<br />
mehr Leistung war die Erklärung<br />
der Füchse von offizieller<br />
Seite. Denn wie Hanning schon im<br />
Juni bestätigt hatte,„wirdein Torhüter<br />
im Torstehen, einer auf der Bank<br />
sitzen und einer auf der Tribüne“.<br />
Mitdem Trainingsstartam10. Juli<br />
wurde somit nicht nur die Saison,<br />
sondern auch der Kampf um die<br />
Startplätzezwischen den Pfosten eröffnet.<br />
Und wenige Tage später<br />
scheint da schon einer die Nase vorn<br />
zu haben –zumindest von der Vereinsseite<br />
aus. Der 34 Jahre alte Heinevetter<br />
ist somit längst nicht abgeschrieben,<br />
doch der Dreikampf im<br />
Torwirdgewiss einiges an Spannung<br />
mit sich bringen.<br />
Gestern Abend bestritten die<br />
Füchse schon ihr erstes Testspiel.<br />
Die Hauptstädter setzten sich beim<br />
Landesligisten TV Borken souverän<br />
mit 47:16 (26:6) durch. Am Sonnabend<br />
geht es dann gegen die Handballabteilung<br />
des FC Schalke 04. Frederik<br />
Simak und Fabian Wiede müssen<br />
noch Verletzungen auskurieren.<br />
Wie Tim Matthes, der bei der U21-<br />
WM spielt, sind sie bei diesen Spielen<br />
noch nicht mit vonder Partie.<br />
Dejan Milosavljevkommt als Gewinner<br />
der Champions League. IMAGO IMAGES/METLAS<br />
Daran kann man sich wohl gewöhnen: Max Verstappen lässt sich feiern. Die Frage lautet nur:Wie lange fährternoch im Red Bull?<br />
Der Wildwechsel hat begonnen<br />
Vordem WM-Lauf der Formel 1inSilverstone wird über die zukünftigen Besetzungen der Teams diskutiert<br />
VonElmar Brümmer,Silverstone<br />
Es ist, nicht nur aus patriotischer<br />
Sicht das schlimmstmögliche<br />
Szenario: Kein<br />
Formel-1-Rennen im kommenden<br />
Jahr in Hockenheim. Nico<br />
Hülkenberg raus als Werksfahrer bei<br />
Renault. Sebastian Vettel nicht mehr<br />
dabei, zumindest nicht im Ferrari.<br />
Mick Schumacher noch nicht bereit<br />
für die Königsklasse. Endzeitstimmung<br />
in der Autobahnnation, links<br />
und rechts überholt. Das ist zugespitzt,<br />
und der Zeitraum kann sich<br />
bis Ende 2020 ausdehnen. Aber: Die<br />
Formel 1ist schwer im Umbruch, die<br />
Zeit der Wildwechsel hat begonnen.<br />
Vordem Großen Preis von Großbritannien<br />
konzentrieren sich die Strategiespiele<br />
vor allem auf Lewis Hamilton<br />
und MaxVerstappen.<br />
Seit bekannt ist, dass das niederländische<br />
Jahrtausendtalent eine<br />
Klausel im bislang als bis Ende<br />
2020 kugelsicher geltenden Vertrag<br />
mit seinem Ausbildungsbetrieb<br />
Red Bull hat, ist die Jagd auf<br />
den 21-Jährigen eröffnet .Verstappens<br />
Ausstiegsmöglichkeit ist an<br />
einen bestimmten Platz gekoppelt,<br />
den er bis zur Sommerpause<br />
erreicht haben muss,man geht davon<br />
aus, dass es sich um WM-Gesamtrang<br />
drei handelt. Den hat er<br />
sich durch seinen dramatischen<br />
Sieg in Österreich gesichert.<br />
Sein Teamchef Christian Horner,<br />
einer der gewieftesten Verhandler<br />
der Branche, ist gewarnt.<br />
Das zeigt sich durch die vermeintliche<br />
Lässigkeit, die er an den Tag<br />
zu legen versucht. DieZukunft seines<br />
Schützlings hänge doch nicht<br />
von Statistiken ab, sondern von<br />
der Perspektive. Die kann man allerdings<br />
unterschiedlich einschätzen:<br />
Horner setzt auf weitere Entwicklungsschübe<br />
von Honda und<br />
schwört auf die aerodynamischen<br />
Tricks von Konstrukteursguru Adrian<br />
Newey. Neutrale Beobachter<br />
sehen darin allerdings ein Risiko:<br />
Die Japaner könnten länger brauchen,<br />
um an die Spitze zu kommen,<br />
die Geduld von Red-Bull-<br />
Gründer Dietrich Mateschitz bald<br />
erschöpft sein. Verstappen wäre<br />
dann außen vor. Weshalb er einen<br />
Wechsel zu Mercedes in Betracht<br />
ziehen könnte, auch perspektivisch<br />
zunächst als Rivale dann als<br />
Nachfolger von Abonnement-<br />
Weltmeister Lewis Hamilton.<br />
Vettels Tristesse<br />
Mercedes-Meistermacher Toto<br />
Wolff glaubt, dass Hamilton bei<br />
gleichleibendem Level noch vier<br />
bis fünf Jahre weiterfahren kann.<br />
DieVeranstalter in Silverstone, die<br />
gerade für fünf Jahre verlängert<br />
haben, würden sich freuen. Hamilton<br />
gibt sich skeptischer:<br />
„2024? Lieber Gott, das hört sich<br />
noch nach einem langen Weg an.<br />
Wer weiß, wo ich bis dahin bin.“<br />
Gegenspieler Horner weiß, wie<br />
er Politik machen kann. Gerade<br />
hat er behauptet, dass „Max Verstappen<br />
der beste Fahrer der Formel<br />
1ist, weil er nicht im besten<br />
Auto sitzt“. Ein klarer Affront gegenüber<br />
dem über jeden Zweifel<br />
erhabenen Hamilton. Horner<br />
spricht von einem Wechsel, der<br />
gut tun würde:„Es ist doch nur natürlich,<br />
dass die nächste Generation<br />
drängt. Lewis hat die Erfahrung,<br />
das beste Auto, Mercedes ist<br />
eine gut geölte Maschinerie. Aber<br />
Max ist stark im Kommen, ein<br />
Kopf-an-Kopf-Rennen der beide<br />
wäre toll. Im gleichen Auto wäre<br />
Max besser. “Der 34Jahre alte Titelverteidiger<br />
lässt sich nicht pro-<br />
„2024? Lieber Gott, das hört sich noch<br />
nach einem langen Wegan. Werweiß,<br />
wo ich bis dahin bin.“<br />
Lewis Hamilton über seine Zukunft als Rennfahrer in der Formel 1<br />
Der Lernfähige<br />
IMAGO IMAGES/BASILE<br />
vozieren: „Ich vergleiche mich mit<br />
niemandem, das brauche ich<br />
nicht. Deshalb reagiere ich auch<br />
nicht auf so etwas.“ Bei Mercedes<br />
läuft zum Jahresende der Vertrag<br />
von Valtteri Bottas aus. Hamiltons<br />
Kontrakt läuft bis 2021.<br />
Eine Alternative wäre für Verstappen<br />
auch Ferrari, wo Sebastian<br />
Vettel bei seinem fünften zähen<br />
Anlauf auf den ersten Titel in<br />
Rot bereits vor dem zehnten WM-<br />
Lauf müde ist, die immergleichen<br />
Fragen nach der Verbesserung des<br />
Rennwagens mit dem immergleichen<br />
Argument zu beantworten<br />
versucht, dass es noch Zeit brauche.<br />
Wie lange sich der 32 Jahre<br />
alte Heppenheimer bei der Scuderia,<br />
hängt stark vom Reglement für<br />
2021 ab. Er fordert „aufregende<br />
Autos, aufregende Rennen“. Akute<br />
Rücktrittsgedanken hat er trotz<br />
des an seiner Seite am Nummer-<br />
Eins-Status rüttelnden Charles<br />
Leclerc, 21, zuletzt offiziell immer<br />
wieder zurückgewiesen. Trotzig<br />
sagt er, dass der Glaube an den Titelgewinn<br />
noch da sei in der<br />
Mannschaft. Aber auch der Glaube<br />
des Teams an ihn? Die Situation<br />
erinnert fatal an sein letztes Red-<br />
Bull-Jahr 2014, als der vierfache<br />
Weltmeister das Team verlassen<br />
hatte,weil es nicht mehr richtig lief.<br />
Dasist das Stichwortauch für den<br />
zweiten Deutschen im Feld, Nico<br />
Hülkenberg. Der 31-Jährige müht<br />
sich im dritten Jahr im Renault-<br />
Werksstall. DerRennfahrer vomNiederrhein<br />
ist ein ordentlicher Entwicklungshelfer,<br />
aber mehr auch<br />
nicht –erkam weder zum ersten Mal<br />
aufs Podium noch gibt es eine signifikante<br />
Leistungssteigerung seiner<br />
Equipe. Hülkenberg schielt auf einen<br />
Posten als zweiter Mann bei Red<br />
Bull, wo man unzufrieden mit dem<br />
französischen Nachwuchsfahrer<br />
PierreGasly ist.<br />
DiePersonalabteilung der Formel<br />
1 funktioniert wie ein Optionsscheinhandel.<br />
Der sich langsam aus<br />
seiner Bewusstseinskrise befreiende<br />
Dinosaurier McLaren hat mit Lando<br />
Norris, 19, einen als kommenden<br />
Hamilton geltenden Briten längerfristig<br />
an sich gebunden, ebenso wie<br />
dessen spanischen Nebensitzer Carlos<br />
Sainz junior, 24. Dafür gab Mc-<br />
Laren-Chef ZakBrown sogar seinem<br />
Freund Fernando Alonso, 37, einen<br />
Korb, der nach seinen Abenteuern<br />
außerhalb der Königsklasse einen<br />
Rückweg sucht. Es ist eben eng auf<br />
dem Fahrermarkt.<br />
Nach seinem Achtungserfolg in den Vogesen will Emanuel Buchmann seine Qualitäten als Rundfahrer unterstreichen<br />
VonStephan Klemm, Chalons-sur-Saône<br />
Laute Rockmusik erschallt aus einer<br />
großen Box, die ein Helfer vor<br />
einem schwarzenReisebus mitten in<br />
der ostfranzösischen Stadt Belfort<br />
aufgebaut hat. Nirvana ist bei diesem<br />
Open-Air-Konzert zu hören,<br />
später auch AC/DC und auf dem<br />
Fahrzeug klebt der Slogan der<br />
Gruppe: „Band of brothers“. Doch<br />
auch wenn die meisten Anzeichen<br />
dafür sprechen, hat das alles eher<br />
nichts mit einer Rockgruppe auf<br />
Tour zu tun. Der Sound und die<br />
Markegehören zum deutschen Radteam<br />
Bora-hansgrohe, das sich mit<br />
dieser akustischen Unterstützung<br />
stets auf die täglich anfallenden<br />
Etappen der Tour de France vorbereitet.<br />
„Band of brothers“ bedeutet<br />
hier: Gemeinschaft der Brüder, so<br />
betrachten sich die Fahrer.<br />
Und dann verlässt Emanuel<br />
Buchmann, 26, den Bus. Der<br />
schmächtige Mann, 1,81 Meter groß,<br />
60 Kilo leicht, wirkt ein bisschen verloren<br />
angesichts des Höllenlärms.<br />
Und dann erzählt er vom Donnerstag<br />
in den Vogesen, wo ihm nach<br />
Rang acht auf der ersten Bergetappe<br />
und dem Sprung auf Platz zwölf der<br />
Gesamtwertung der Durchbruch auf<br />
der Tour-Bühne gelungen ist. Das<br />
sieht er auch so, auch wenn er bei<br />
seinem Tour-Debüt 2015 einmal<br />
Dritter eines Pyrenäen-Abschnitts<br />
wurde und 2017 Rang 15 im Endklassement<br />
belegte – doch da war er<br />
nicht Kapitän, sondernHelfer.<br />
Am Donnerstag konnte Buchmann<br />
mit den Allerbesten mithal-<br />
ten, dazu ein paar Stars wie MitfavoritEgan<br />
Bernal aus Kolumbien sogar<br />
abhängen –eslief bestens für den<br />
Deutschen:„Ich habe mich super gefühlt<br />
und gezeigt, dass meine Form<br />
stimmt.“<br />
Am unteren Limit<br />
Buchmann hat sich in den vergangenen<br />
vier Jahren kontinuierlich zu einem<br />
Rundfahrer der Weltklasse entwickelt.<br />
Zuletzt hat er bei der<br />
Dauphiné-Rundfahrt, einem Tour-<br />
Vorbereitungs-Rennen, auch im<br />
Zeitfahren überzeugt, seiner Schwäche:<br />
Platz fünf, Gesamtrang drei am<br />
Ende. Und nun glänzte er auch auf<br />
der Planche des Belles Filles,dem finalen<br />
Anstieg am Donnerstag. Den<br />
Sieg am Freitag bei der siebten<br />
Etappe vonBelfortnach Chalon-sur-<br />
Saone,der mit 230 Kilometernlängsten,<br />
gewann übrigens Dylan Groenewegen<br />
vonTeam Jumbo-Visma.<br />
2018 durfte Buchmann bei der<br />
Spanien-Rundfahrt Erfahrungen als<br />
Kapitän bei einer dreiwöchigen Veranstaltung<br />
sammeln. Doch ein „Ernährungsfehler“<br />
–zuwenig Kohlenhydratzufuhr<br />
–hat ihn in der dritten<br />
Woche aus den Top Ten gespült,<br />
Zwölfter wurde er am Ende: „Daraus<br />
habe ich gelernt.“ Zumal seine Lebensgefährtin<br />
Claudia Eder Ernährungsberaterin<br />
ist.<br />
Buchmann bewegt sich mit seinen<br />
60 Kilo am unteren Gewichtslimit.<br />
„Das ist eben ein Teil meines<br />
Jobs“, sagt er. Leichte Profis fahren<br />
natürlich schneller die Berge hoch –<br />
und Buchmann reizt diese Gleichung<br />
gekonnt aus.<br />
Vollzug<br />
des<br />
Wahnsinns<br />
Antoine Griezmann<br />
wechselt zum FC Barcelona<br />
Nach monatelangem Geschacher<br />
ist der Wahnsinnstransfer von<br />
Frankreichs Weltmeister Antoine<br />
Griezmann perfekt. Für 120 Millionen<br />
Euro Ablöse und mit einem<br />
Fünfjahresvertrag bis 2024 ausgestattet,<br />
der eine Ausstiegsklausel von<br />
800 Millionen Euro enthält, wechselt<br />
der Stürmer von Atlético Madrid zu<br />
seinem Wunschverein FC Barcelona.<br />
„Antoine Griezmann ist einer der<br />
besten Spieler der Welt“, schrieb der<br />
Verein auf seiner Homepage. Auf<br />
Twitter verbreitete der Klub Bilder<br />
mit Griezmann im Barca-Trikot und<br />
mit dem Zusatz: „C'est magnifique!“<br />
(„Das ist wundervoll!“).<br />
„Damit geht eine lange Seifenoper<br />
zu Ende“, schrieb die <strong>Zeitung</strong><br />
Marca. Nach quälenden Wochen<br />
ging am Freitag ganz schnell. Zur<br />
Mittagszeit legte ein Anwalt des<br />
Franzosen der spanischen La Liga<br />
die nötigen Transfer-Unterlagen vor,<br />
am Nachmittag war alles geregelt.<br />
Griezmann selbst stand bereits in<br />
den Startlöchern, um den nächsten<br />
Flieger nach Barcelona zu besteigen.<br />
Alte Sehnsucht<br />
„Eine alte Sehnsucht der Azulgrana<br />
wird endlich Wirklichkeit“, kommentierte<br />
die Marca. Denn Griezmann<br />
hatte schon im Vorjahr wechseln<br />
wollen, entschied sich in letzter<br />
Minute anders. Vor acht Wochen<br />
kündigte er an, Atlético nach fünf<br />
Jahren trotz des laufenden Vertrags<br />
bis 2023 zu verlassen. Der Transferstreit<br />
eskalierte, Madrid verweigerte<br />
die vonBarça angestrebte Ratenzahlung.<br />
Daraufhin hieß es sogar,Griezmann<br />
wolle die 120 Millionen Euro<br />
selbst zahlen. Am Sonntag erschien<br />
er nicht zum Training und reiste<br />
nicht mit ins USA-Trainingslager.<br />
Nun kam es doch zur Lösung.<br />
Atlético spült der Mega-Deal dringend<br />
benötigtes Kapital in die Kassen.<br />
Die Transfereinnahmen steigen<br />
auf rund 310 Millionen Euro, allerdings<br />
hat der Klub schon für 196 Millionen<br />
Euro eingekauft. Zuletzt<br />
wurde für 56 Millionen der erst nur<br />
ausgeliehene Spanier Alvaro Morata<br />
als potenzieller Griezmann-Nachfolger<br />
vomFCChelsea verpflichtet.<br />
DemDurchbruch könnte die von<br />
Karl-Heinz Rummenigge angekündigte<br />
Transferoffensive folgen. „Alles<br />
wartet auf diesen einen Dominostein<br />
und dann wird noch viel passieren“,<br />
hatte der Vorstandschef des<br />
FC Bayer gesagt. Als Barcelona-Abgänge<br />
gehandelt werden Ousmane<br />
Dembélé und Philippe Coutinho.<br />
Der Klub benötigt Geld, vor allem,<br />
wenn Neymar kommen sollte. Für<br />
den Brasilianer zahlte Paris Saint-<br />
Germain 2017 den Rekordpreis von<br />
222 Millionen Euro an Barça.<br />
Neymar will zurück und soll laut<br />
El Pais 150 Millionen Euro plus einen<br />
Spieler obendrauf kosten. Der<br />
könnte Dembélé heißen, denn der<br />
Ex-Dortmunder hätte gegen Griezmann<br />
und vielleicht auch noch Neymar<br />
einen schweren Stand. Zudem<br />
sei er der Wunschspieler des früheren<br />
BVB- und aktuellen PSG-Coach<br />
Thomas Tuchel. Der brasilianische<br />
PSG-Sportdirektor Leonardo will<br />
laut Le Parisien aber lieber seinen<br />
Landsmann Coutinho holen. (dpa)<br />
Antoine Griezmann ist am Ziel, er darf für<br />
den FC Barcelona spielen. IMAGO IMAGES