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hinnerk Bremen/Niedersachsen August/September 2019

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10 CSD<br />

INTERVIEW<br />

Die Geschichte einer CSD-Hymne<br />

Wir hoffen doch, dass du nach<br />

dem 39. CSD in Hamburg am<br />

3. <strong>August</strong> auch mal kurz im Thalia<br />

Theater bei der DARE! zu Italo Disco,<br />

Pop, Wave und Dance Classix vorbei<br />

schaust. Los geht es um 22:30 Uhr,<br />

das Motto der Nacht gibt Carl Bean<br />

mit seinem Klassiker „I Was Born<br />

This Way“ vor – über zwanzig Jahre,<br />

bevor die Gaga auch dort zitierte,<br />

besang der queere Kirchenmann<br />

schon das Recht so zu sein, wie man<br />

geschaffen wurde.<br />

Endlich einmal ein Pride-Lied, das den<br />

Namen verdient. Denn hier geht es nicht<br />

um eine Frau, die verlassen wurde („I Will<br />

Survive“) oder sich freischwimmt im Leben<br />

(„I’m Coming Out“) – hier geht es um uns.<br />

Ein deutlicher Text, der Bezug nimmt auf<br />

homophobe Anfeindungen der heterosexuellen<br />

Mehrheit, der Mut macht, und der<br />

noch einen Tick religiös ist – schließlich ist<br />

der Sänger ein waschechter Erzbischof!<br />

Ein Bischof, der eine Schwulenhymne<br />

singt.<br />

Für meine Kirche war das überhaupt kein<br />

Problem. Ich wurde zum Priester als offen<br />

schwul lebender Mann geweiht. Meine<br />

Kirche, „The Unity Fellowship of Christ“,<br />

engagiert sich stark in der Szene von Los<br />

Angeles. Und alle großen Schwarzenverbände<br />

erkennen mich als schwulen Priester an.<br />

Braucht es NEUE Schwulenhymnen?<br />

Die Lieder haben ihre Daseinsberechtigung.<br />

Kunst kann nicht durch etwas anderes<br />

ersetzt werden, denn sie kommt von Gott.<br />

Alles hat seinen Platz.<br />

Viele Schwule und Lesben denken,<br />

dass sie überall besser aufgehoben<br />

sind als in einer Kirche ...<br />

Die Kirchen müssen sich entschuldigen. Sie<br />

lagen so oft daneben in ihrer Geschichte, sei<br />

es in Fragen der Sklaverei, der Kreuzzüge,<br />

der Kriege oder der Forschung. Große Forscher<br />

wurden exkommuniziert! Was Homosexualität<br />

angeht, irren die meisten Kirchen<br />

wieder. Gott hat uns so erschaffen, wie wir<br />

sind. Punkt.<br />

Klubs liegen dir am Herzen?!<br />

Natürlich liebe ich Klubmusik und Klubs, vor<br />

allem damals, 1977, als das Lied komponiert<br />

wurde. Aber jetzt bin ich Bischof und habe<br />

eine Kirche und eine Gemeinde, daher liegt<br />

meine Klubzeit etwas in der Vergangenheit.<br />

Aber ich performe das Lied häufig in Klubs<br />

und genieße es. Ich denke, das ist meine<br />

Aufgabe: die kreative Seite von Gott zu<br />

zeigen.<br />

Was sollte man deiner Meinung nach<br />

jeden Tag unbedingt tun?<br />

Bewusst, ehrlich, positiv, nächstenliebend<br />

und nachsichtig leben! In den Augen von<br />

Gott gibt es keine Vorurteile, die sollten wir<br />

auch nicht haben.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

3.8., DARE! @ Nachtasyl, Thalia Theater,<br />

Hamburg, U Jungfernstieg, 22:30 Uhr<br />

sagt ALOHA<br />

zu den Sonnenbrillen<br />

von<br />

Optik Weser GmbH<br />

Spitalerstr. 9 | 20095 Hamburg<br />

Fon: 040-32 70 07 | E-Mail: info@optik-weser.de<br />

MO bis SA 10:00 - 20:00 Uhr<br />

www.optik-weser.de

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