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FILM<br />
KINO<br />
Einfach ein schöner Streifen<br />
Ein Film in und über Berlin. Noch ein Berlinfilm. Ein Märchen in<br />
Berlin! Man kann sich immer auf das Negative konzentrieren, den<br />
Dreck, den Lärm und all die Bedrohungen. Oder man nimmt Berlin an,<br />
wie sie ist, die dicke, liebenswerte, ausufernde Salondame: vielfältig,<br />
voller Geschichten und an den meisten Stellen wunderschön.<br />
DATING<br />
Schwules Daten auf<br />
TVNOW: Kein Trash-TV<br />
Es wird sicher eine der aufsehenerregendsten<br />
Sendungen werden: eine<br />
schwule Datingshow.<br />
„Ja, das kann für Diskussionen sorgen. Doch<br />
eigentlich sollte eine solche Datingshow für<br />
Schwule heutzutage eine Selbstverständlichkeit<br />
sein“, so die zuständige Castingredaktion von<br />
der verantwortlichen Kölner Produktionsfirma<br />
Seapoint. „Das hat schon viel zu lange gedauert.<br />
Wir wollen das jetzt ändern.“<br />
Wie läuft das ab?<br />
„Vier Wochen lang stellen sich schwule Singlemänner<br />
dem Abenteuer Liebe und versuchen,<br />
das Herz ihres Mr. Right zu erobern“, verrät sie<br />
uns. „Neben heißen Flirts und die Chance, seinen<br />
Traummann kennenzulernen, wird es den Gay-<br />
Singles durch die Show ermöglicht, endlich mit<br />
nervigen Klischees und Vorurteilen gegenüber<br />
Schwulen aufzuräumen.“ Es geht also nicht nur<br />
um die Liebe, um TV-Spaß und Entertainment,<br />
sondern auch um schwule Emanzipation von<br />
Stereotypen und Klischees. Was nicht heißen soll,<br />
dass hier alle Männer heteronormativ auftreten<br />
wollen und werden, denn „wir wollen die ganze<br />
Bandbreite der Szene abbilden, natürlich auch die<br />
Paradiesvögel, aber auch die eher unauffälligen<br />
Männer.“<br />
Und mit welchem TV-Format kann man die<br />
Sendung vergleichen?<br />
„Am ehesten noch mit dem Bachelor ... Es wird in<br />
etwa die schwule Version des Bachelors werden“,<br />
so die zuständige Castingredakteurin. Also mehr<br />
Show als Liebessuche? „Nein! Die Sendung<br />
meint es ernst. Natürlich wird das auch eine<br />
Unterhaltungsshow, aber es wird KEIN Trash-TV.<br />
Wir wollen niemanden vorführen und wir wollen<br />
auch wirklich nur Kandidaten, die eine Beziehung<br />
suchen, nicht Männer, die einfach nur ins Fernsehen<br />
wollen.“ Erfahrung in Sachen Show hat<br />
die erfolgreiche Produktionsfirma Seapoint: Sie<br />
steht auch hinter TV-Formaten wie „Let’s Dance“<br />
oder „Das Sommerhaus der Stars“. Produziert<br />
wird die Sendung übrigens im Auftrag des<br />
Streamingdienstes TVNOW (das Videoportal und<br />
der Streamingdienst der Mediengruppe RTL).<br />
Bewerben kannst du dich jetzt! *rä<br />
www.gaydating.tv<br />
FOTO: ISTOCKPHOTO.COM_ DRAZEN_<br />
Erzählt wird in dem Film CLEO von<br />
Regisseur Erik Schmitt ganz im<br />
Stil von „Die fabelhafte Welt der<br />
Amélie“ von Cleo (Marleen Lohse),<br />
die 1989 geboren wird, äußerst<br />
tragisch Mutter und Vater verliert<br />
und sich in einem Konstrukt aus<br />
Ängsten und Regeln bewegt. Die<br />
unsichtbaren Freunde ihrer Kindheit<br />
sind ihr abhandengekommen, auch<br />
ist keine Liebe in Sicht. Und durch<br />
die Zeit kann sie immer noch nicht<br />
reisen, um alles schöner und besser<br />
zu machen. Doch dann begegnet<br />
KINO<br />
A Gschicht über d’Lieb<br />
sie dem Abenteurer Paul (Jeremy<br />
Mockridge), der auf einem Hausboot<br />
lebt und eine Schatzkarte<br />
ersteigert hat ...<br />
Ein äußerst sehenswerter, lebensbejahender<br />
Film mit Sternen wie<br />
Andrea Sawatzki, Heiko Pinkowski<br />
und auch (kurz mal) Hedi Mohr. *rä<br />
Peter Evers Liebesdrama<br />
mit Rafael Gareisen und<br />
Svenja Jung läuft ab Juli<br />
im Kino. Ein Heimatfilm?<br />
Nein. Der Regisseur selbst<br />
sieht diesen Film „nicht<br />
als Heimatfilm, sondern<br />
als Liebesfilm.“<br />
Gedreht wurde der Film in und um die wunderschöne Gegend von<br />
Schwäbisch Hall, seine Geschichte ist aber alles andere als pittoresk. „Die<br />
Enge, die Unmöglichkeit eines Ausweges, die Verhaftung in angestammten<br />
Rollenbilder ist stets vorhanden“, verrät der in München geborene<br />
Peter Evers über den Film, der in den 1950ern spielt und von einem<br />
Geschwisterpaar erzählt, das sich gegen gesellschaftliche Konventionen<br />
stemmt. „Das Leben ist hart. Ein Bauer ist ein Bauer, eine Magd eine<br />
Magd und der Hofhund auch kein Streichelviech! Klare einfache Regeln.<br />
Wer sich daran hält, kann gut leben. Dass Maria dem Hund Zärtlichkeiten<br />
zukommen lässt, macht sie schon zu etwas Besonderem. Es ist das Sichnicht-unterordnen-Wollen,<br />
das Aufbegehren gegen starre Traditionen,<br />
das Maria und Gregor sich abheben lässt.“ *rä<br />
FOTO: SALZGEBER<br />
FOTOS: WELTKINO FILMVERLEIH GMBH/ JOHANNES LOUIS