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hinnerk Bremen/Niedersachsen August/September 2019

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BUCH<br />

TRANS<br />

Ich bin nicht lesbisch. Ich bin ein Junge!<br />

Die französische Comic-Biografie<br />

„Nennt mich Nathan“ ist ein berührendes<br />

Buch zu den Themen Geschlechtsidentität<br />

und Geschlechtsangleichung.<br />

Lila ist ein ganz normaler Teenager der<br />

Mittelschicht. Aber sie weiß auch: Sie<br />

kann und will es nicht mehr verleugnen,<br />

dass sie sich nicht als Mädchen empfindet,<br />

sondern als Junge. Und ihre Zuneigung<br />

zur Klassenkameradin ist auch<br />

keine lesbische Liebe, denn Lila ist nicht<br />

lesbisch, sie hegt heterosexuelle Gefühle<br />

für das andere Geschlecht – sie ist nur<br />

im falschen Körper. Und sie ist Nathan.<br />

Das ist ihren Freunden schon länger<br />

klar, die haben dann auch kein Problem<br />

mit Lilas Geschlechtsangleichung zu<br />

Nathan. Nur die Mutter, die war einfach<br />

froh und zufrieden damit, eine Tochter<br />

zu haben ...<br />

Das Buch schafft es, ohne Plattitüde<br />

oder Teenager-Melodramatik zu fesseln,<br />

und ist zudem sehr unterhaltend. Es ist<br />

die erste Zusammenarbeit der Journalistin,<br />

Reporterin und Autorin Catherine<br />

Castro – sie schreibt sonst für die „Marie<br />

Claire“ – und dem Comiczeichner, Video-,<br />

Foto- und Performance-Künstler Quentin<br />

Zuttion aka Mr. Q. Sehr gelungen! *rä<br />

„Nennt mich Nathan (Appelezmoi<br />

Nathan)“, www.splitter-verlag.de<br />

GLÖÖCKLER<br />

Pompööser Ernst<br />

Ende <strong>August</strong> erscheint ein neues Buch des<br />

Modedesigners Harald Glööckler.<br />

„Warum haben wir Menschen uns so entwickelt,<br />

dass wir unseren Planeten Erde<br />

zerstören, verwüsten, verschmutzen und<br />

andere Lebewesen quälen und töten?“ Das<br />

Buch „Vor Zwölf: High Time“ vom Prince<br />

of Pompöös sei eine kritische Auseinandersetzung<br />

mit der Menschheit, mit der<br />

Gesellschaft, die Paradiesvögel wie ihn so<br />

gerne kritisiert und auch auslacht. Alles<br />

in allem aber sei das Buch ein „Plädoyer<br />

für ein Dasein in Liebe, Freundlichkeit und<br />

Verantwortung gegenüber der Natur und<br />

allen Lebewesen“, so Harald Glööckler. „Es ist<br />

5 vor 12, aber noch nicht zu spät, um unser<br />

Verhalten zu ändern, die Welle der Brutalität<br />

und Zerstörung zu stoppen und die Erde<br />

bunter und schöner zu machen.“ Das Buch<br />

„Vor Zwölf: High Time“ wird im Musketier-<br />

Verlag erscheinen und ist ab Ende <strong>August</strong> im<br />

Handel zu bekommen. *rä<br />

www.haraldgloeoeckler.de<br />

GESCHICHTE<br />

Die Affäre Kießling<br />

Es ist wohl der größte Skandal der deutschen<br />

Bundeswehr. In der Kießling- Affäre<br />

stand nicht ein Beschaffungsskandal im<br />

Mittelpunkt, sondern die Leidensgeschichte<br />

eines alleinstehenden NATO-Generals,<br />

den man der Homosexualität bezichtigt<br />

hat. Der Autor Heiner Möller beschreibt<br />

am wohl bekanntesten Fall der deutschen<br />

Militärgeschichte, wie die Bundeswehr<br />

mit Soldaten umgegangen ist, wenn allein<br />

schon der kleinste Verdacht der Homosexualität<br />

vorlag. Dabei scheute Verteidigungsminister<br />

Wörner nicht davor zurück,<br />

auch den Militärischen Abschirmdienst<br />

(MAD) zu nutzen, um General Kießling zu<br />

beschatten. Das Buch „Die Affäre Kießling“<br />

ist sehr anspruchsvoll, es verdient vor allem<br />

die Aufmerksamkeit von Politik und Militär,<br />

aber auch von Menschen, die Personalführungsrollen<br />

innehaben. *sea<br />

www.christoph-links-verlag.de<br />

WÜRDIGUNG<br />

15 Jahre war er an<br />

Karls Seite<br />

Arnaud Maillard arbeitete fast tagtäglich mit<br />

dem großen Lagerfeld zusammen. Einst hatte<br />

er als Praktikant begonnen, doch Arnaud wurde<br />

nach und nach zu einem der Menschen, die ganz<br />

nah dran waren an dem angeblich so strengen<br />

und schwierigen Modedesigner.<br />

„Lieber Karl, sie waren immer das Ziel meines<br />

Ansporns. [...] Sie haben die Gabe, Menschen<br />

glücklich zu machen, indem Sie sie an sich binden<br />

...“ Das Buch „Merci, Karl!“ verschafft uns einen äußerst<br />

intimen, unterhaltsamen, aber auch bitteren<br />

Einblick in Lagerfelds Welt. Denn 2005 wagte es Arnauld Maillard zu kündigen,<br />

um seinen eigenen Weg zu gehen (übrigens bis heute höchst erfolgreich). Karl<br />

Lagerfeld wollte von ihm nach der Kündigung nichts mehr wissen ... Trotzdem<br />

ist das Buch ein respektvolles, freundschaftliches und wertschätzendes Werk:<br />

„Ich hätte keinen besseren Lehrmeister finden können“, so Arnaud Maillard<br />

ganz ohne Gram. *rä<br />

www.plassen-buchverlage.de

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