Meine Kita 03/18
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<strong>Meine</strong><br />
<strong>03</strong><br />
<strong>18</strong><br />
Das didacta Magazin für die frühe Bildung<br />
AUGUST / SEPTEMBER 20<strong>18</strong><br />
22<strong>03</strong>4 D 2,40 € / AT 2,70 € / CH 4,70 CHF<br />
Neuer<br />
Schwung<br />
Naturwissenschaften<br />
mit Kunst<br />
verbinden<br />
BILDUNG<br />
Hochbegabte Kinder<br />
fördern<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Helikoptereltern<br />
gelassen begegnen<br />
RATGEBER<br />
Hygieneregeln<br />
beachten<br />
fruehe-bildung.online
Uns beschäftigt,<br />
was Sie bewegt!<br />
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EDITORIAL<br />
NEUE PÄDAGOGISCHE WEGE AUF<br />
ANGELEGTEN PFADEN GEHEN<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Kinder sind neugierig, wissensdurstig<br />
und refl ektieren unaufhörlich und mit<br />
großem Eifer die soziale, kreative, naturwissenschaftliche<br />
und technische<br />
Welt. Diese Kompetenzen sind in der<br />
Erwachsenenwelt dringend gefragt. Das<br />
Institut der deutschen Wirtschaft stellt<br />
in einer aktuellen Umfrage fest, dass<br />
Firmen in Deutschland rund 315 000 Fachleute aus dem<br />
MINT-Bereich – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />
und Technik – suchen.<br />
Kinder sollen Forscher-Erfahrungen machen, die auf ihren<br />
Stärken beruhen und grundlegend für ihr zukünftiges Lernen<br />
sind: Durch das Hinterfragen von Prozessen, durch die<br />
Zusammenarbeit mit anderen Kindern und Erwachsenen<br />
und durch die Nutzung authentischer wissenschaftlicher<br />
Werkzeuge werden die Kinder ermutigt, ihre Umwelt zu entdecken<br />
und zu überprüfen. Die MINT-Bildung sollte deshalb<br />
wesentlicher Bestandteil der Konzeption einer Einrichtung<br />
und der Gestaltung ihrer Lernumgebung werden.<br />
Neueste Studien zeigen nun, dass es nicht ausreicht, sich<br />
auf die Naturwissenschaften zu beschränken. Ein besserer<br />
Lernerfolg stellt sich dort ein, wo die Kunst zu den Naturwissenschaften<br />
hinzukommt. Während die MINT-Bereiche<br />
objektiv, wiederholbar, logisch und analytisch sind, sind die<br />
bildenden Künste subjektiv, intuitiv, einzigartig und gefühlsbezogen<br />
– zwei Bildungsbereiche, die sich gegenseitig ideal<br />
ergänzen. Diese Forschungsergebnisse rufen dazu auf, neue<br />
pädagogische Wege zu gehen und bestärken gleichzeitig<br />
die alteingebrachte Forderung nach ganzheitlichem Lernen.<br />
Unser Titelthema gibt Ihnen Anregungen dazu.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Foto: © Frank Roesner<br />
Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis<br />
Chefredakteur
2 | INHALT<br />
Inhalt<br />
Das didacta Magazin für die frühe Bildung<br />
Titelthema<br />
MINT und Kunst<br />
4 Aus MINT wird MINKT<br />
Naturwissenschaften und Kunst in<br />
der frühen Bildung<br />
8 Kreative Katapulte und<br />
gefilterte Farbwelten<br />
Spannende Experimentierideen<br />
MINKT im<br />
<strong>Kita</strong>-Alltag,<br />
ab Seite<br />
4<br />
Bildung<br />
16 Schon gewusst?<br />
Wissenswertes in Kürze<br />
<strong>18</strong> Lebenswerk <strong>Kita</strong><br />
Die Gewinner-<strong>Kita</strong> des Deutschen <strong>Kita</strong>-Preises<br />
22 Kleine Kinder, großes Wissen<br />
Hochbegabung erkennen<br />
Hochbegabung<br />
erkennen und<br />
fördern, ab Seite<br />
22<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Spezial<br />
25 Tipps zur Raumausstattung<br />
Aus der Praxis für die Praxis<br />
32 APPropos Sprachförderung<br />
Apps für sprachliche Entwicklung<br />
Helikoptereltern<br />
können zur Reflexion<br />
anregen, ab Seite<br />
36<br />
36 „Ich hätte da mal was …“<br />
Was tun bei Helikopter-Eltern?<br />
39 Dat is de Duum<br />
Die <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Buchbesprechung<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am<br />
24. Oktober 20<strong>18</strong>.<br />
Fotos: © Oksana Kuzmina / Shutterstock.com
www.fruehe-bildung.online | 3<br />
Ratgeber<br />
42 Schon gewusst?<br />
Wissenswertes in Kürze<br />
44 Mehr als richtiges Händewaschen<br />
Hygiene in der <strong>Kita</strong><br />
48 Kein Hexenwerk<br />
Die neuen Datenschutzrichtlinien<br />
Mein Beruf<br />
50 Dickes Fell<br />
Florian Esser erzählt vom Erzieherdasein<br />
54 Stellenmarkt<br />
Job-Angebote und Gesuche<br />
56 Veranstaltungstipps<br />
Fort- und Weiterbildungen für die Frühpädagogik<br />
56 Impressum<br />
Was bei der Hygiene in<br />
der <strong>Kita</strong> zu beachten ist,<br />
ab Seite<br />
44<br />
Sicherheit für Weltentdecker.<br />
Mit unseren kosmischen Kappen sicher<br />
zur Schule und durch die Galaxie.<br />
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4 | TITELTHEMA<br />
Foto: © Chubykin Arkady / Shutterstock.com
www.fruehe-bildung.online | 5<br />
AUS MINT<br />
WIRD MIN T<br />
MINT steht für Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaft und<br />
Technik und sollte bereits früh<br />
gefördert werden. Und nun auch<br />
mit Kunst, heißt es in neueren<br />
Forschungsansätzen.<br />
Text Wassilios E. Fthenakis<br />
K<br />
Der Antrieb zum Entdecken, zur Interaktion<br />
und Beobachtung beginnt in der frühen<br />
Kindheit. Gleichzeitig besteht heute ein<br />
wachsender Bedarf an naturwissenschaftlich<br />
qualifi zierten Arbeitnehmern. Kompetenzen<br />
im Bereich STEM, die englische Abkürzung für<br />
„Science, Technology, Engineering, Mathematics“,<br />
im Deutschen MINT genannt, werden<br />
gebraucht. Die Frage ist, wie eine Generation<br />
von Erwachsenen ausgebildet werden kann,<br />
die in der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts<br />
erfolgreich ist. Die Antwort lautet: früh in der<br />
Bildungskette zu beginnen und Naturwissenschaften<br />
und Kunst zu verbinden.<br />
Früh beginnen<br />
Die Zeit bis zum Alter von fünf Jahren ist in der<br />
Wissenschaft als zentral für die neurologische<br />
Entwicklung des Kindes akzeptiert. Die damit<br />
verbundenen biologisch geleiteten neuronalen<br />
Prozesse und die natürliche Neugierde des<br />
Kindes an der Funktionsweise der Welt machen<br />
die frühe Kindheit zu einem optimalen Zeitraum,<br />
um Kinder in naturwissenschaftliche Bereiche<br />
einzuführen. Auch fachliche Organisationen im<br />
Ausland wie die National Science Teacher Association<br />
(NSTA), die Next Generation Science<br />
Standards (NGSS) und die National Association<br />
for the Education of Young Children (NAEYC)<br />
bestätigen, dass es enorm wichtig ist, mit naturwissenschaftlichen<br />
Erkundungen in den<br />
frühesten Jahren zu beginnen.
6 | TITELTHEMA<br />
Naturwissenschaftliche<br />
Kompetenzen fördern<br />
Die NSTA hat und die NAEYC haben eine Positionserklärung<br />
abgegeben, die einen Vorschlag<br />
zur frühen MINT-Förderung beinhaltet:<br />
In einem forschungsbegründeten Förderansatz<br />
sollen Kinder in aktive Exploration und<br />
Partizipation im wissenschaftlichen Prozess<br />
involviert werden – durch Datensammlung,<br />
aufkommende Forschungsfragen und Überprüfung<br />
naturwissenschaftlicher Annahmen,<br />
beispielsweise, dass Gegenstände mit einer<br />
geringeren Dichte als Wasser schwimmen.<br />
Solche Prozesse ermöglichen Kindern die Teilnahme<br />
an naturwissenschaftlicher Forschung,<br />
geleitet durch kindliche Interessen und eigene<br />
Erfahrungen, durch Zusammenarbeit mit anderen<br />
Kindern und Erwachsenen und Nutzung<br />
authentischer wissenschaftlicher Werkzeuge.<br />
Dieser Prozess ermutigt die jüngsten Lernenden,<br />
sich als Naturwissenschaftler wahrzunehmen.<br />
Der Fokus auf der Entwicklung und<br />
Überprüfung von diesen Annahmen ist dabei<br />
hilfreicher, um Neugierde und Engagement in<br />
weiterer Exploration zu wecken, als eine exakte<br />
wissenschaftliche Erklärung zu erzielen.<br />
Forschungsbegründete Ansätze haben nachweislich<br />
positive Auswirkungen auf kindliches<br />
Interesse, auf die Verknüpfung von vorhandenem<br />
Wissen mit neuen Erkenntnissen, auf<br />
die Förderung kooperativen Lernens sowie<br />
die Merkfähigkeit und Denkfertigkeiten höherer<br />
Ordnung. Während die theoretischen<br />
Grundlagen von forschungsbegründeten Instruktionen<br />
und praktischen Lernerfahrungen<br />
in der Frühpädagogik gut etabliert sind, ist ihre<br />
Anwendung in den MINT-Bereichen relativ neu.<br />
Die Rolle der Fachkräfte<br />
Das Engagement der Fachkräfte ist wichtig<br />
bei der MINT-Förderung. Sie können kindliches<br />
Engagement durch Fragen, Bereitstellen<br />
von Begriffen und Herstellen von Verbindungen<br />
zwischen vormaligen und aktuellen Erfahrungen<br />
unterstützen. Wenn Fachkräfte<br />
solche Verhaltensweisen gegenüber Kleinkindern<br />
zeigen, reagieren diese mit länger<br />
dauernden, komplexeren, auf Vergleichen<br />
fokussierten Forschungsbemühungen. MINT-<br />
Förderung sollte daher integraler Bestandteil<br />
des Curriculums und der Gestaltung der<br />
Lernumgebung werden.<br />
Ein spielbasiertes Curriculum ist ein effektiver<br />
Ansatz für frühes Lernen. Diese Methode<br />
können Fachkräfte direkt auf MINT und den<br />
forschungsbezogenen Ansatz anwenden. Bei<br />
der Fokussierung auf Konzepte und Fertigkeiten<br />
werden Kinder ermutigt, eine führende<br />
Rolle in der Exploration zu übernehmen, offene<br />
Fragen zu stellen, nachzudenken, Theorien<br />
zu formulieren, Follow-up-Fragen zu stellen<br />
und weitere Untersuchungen anzustellen. Die<br />
Erweiterung des kindlichen Denkniveaus muss<br />
gemäß dem jeweiligen Entwicklungsstand erfolgen.<br />
Lernmöglichkeiten sind in der Regel in<br />
kindgerechten, geplanten und Routine-Aktivitäten<br />
integriert. Kinder können also nicht nur<br />
während des geplanten Unterrichtes lernen,<br />
sondern auch, wenn sie in für sie interessanten<br />
Tätigkeiten oder der Alltagsroutine involviert<br />
sind.<br />
Auch die Qualität der Fachkräfte ist entscheidend<br />
für den Lernerfolg. Vorschulfachkräfte<br />
sind jedoch nicht für MINT-Förderung ausgebildet.<br />
In den traditionellen Methoden der<br />
Ausbildung pädagogischer Fachkräfte, wie<br />
Trainings, Workshops und Konferenzen, wird<br />
zwar das Bewusstsein der Fachkräfte geschult,<br />
sie stehen jedoch nicht in Zusammenhang mit<br />
der erweiterten Nutzung eines forschungsbegründeten<br />
Ansatzes. Berufl iche Weiterbildung<br />
sollte Möglichkeiten für die Fachkräfte zu aktiver<br />
Partizipation beinhalten und von Bedeutung<br />
für die Lernsituation sein. Eine Lehrerfortbildung<br />
für forschungsbegründete MINT-Förderung in<br />
der frühen Kindheit sollte Möglichkeiten zur<br />
Beobachtung von Aktivitäten und Praktiken<br />
in Lernsituationen beinhalten, Beispiele für<br />
verschiedene Kontextsituationen und Interaktionen<br />
zwischen Fachkraft und Kind vorstellen,<br />
aufzeigen, wie man bestimmte Situationen<br />
für den Lernprozess nutzen kann und wie sie<br />
Lernmöglichkeiten in Alltagsroutinen integrieren<br />
können.<br />
Bildende Künste und MINT<br />
Als „MINKT“, oder Englisch „STEAM“, wird<br />
die Integration der bildenden Künste in die<br />
MINT-Förderung bezeichnet. Die Abkürzung<br />
steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />
Künste und Technologie. Die<br />
begrenzte Anzahl nationaler und internationale<br />
Studien dazu – insgesamt 22 Studien zwischen<br />
2006 und 2016 – zeigt, dass es sich<br />
um ein recht neues Forschungsfeld handelt.
Herausforderungen und Perspektiven<br />
www.fruehe-bildung.online | 7<br />
Die türkischen Wissenschaftler Aysun Ata<br />
Aktürk und Hasibe Özlen Demircan haben<br />
Studien aus diesem Bereich untersucht. Ihre<br />
wichtigsten Ergebnisse:<br />
MINKT-begründete Bildung zielt darauf ab,<br />
Problemen mit Innovation, kreativem und kritischem<br />
Denken, Kooperation und effektiver<br />
Kommunikation zu begegnen. Nach den amerikanischen<br />
Autoren David A. Sousa and Tom<br />
Pilecki seien MINT und die bildenden Künste<br />
zwar in einigen Aspekten unabhängige Bereiche.<br />
So sind die bildenden Künste subjektiv,<br />
intuitiv, einzigartig und gefühlsbezogen, während<br />
die MINT-Bereiche objektiv, wiederholbar,<br />
logisch und analytisch sind. Andererseits seien<br />
bildende Künste und Naturwissenschaften<br />
zwei Bildungsbereiche, die sich gegenseitig<br />
ergänzen.<br />
Manche Autoren behaupten, dass die Integration<br />
der bildenden Künste in die MINT-Fächer<br />
Kindern im vorschulischen Alter größere Erfolgschancen<br />
bei MINT ermöglicht, Motivation<br />
und Engagement sowie effizientes Lernen in<br />
den MINT-Fächern fördert. Darüber hinaus unterstützen<br />
die bildenden Künste feinmotorische<br />
Fertigkeiten und das visuelle räumliche Denken<br />
von Kindern, die für Leistungen in naturwissenschaftlichen<br />
Fächern erforderlich sind.<br />
Kunst motiviert<br />
In den letzten zehn Jahren lag der Schwerpunkt<br />
der Forschung zu MINT auf der Technik,<br />
ein Bereich, der in der frühen Bildung kaum<br />
vertreten ist. Zukünftige Forschung sollte die<br />
Integration weiterer Komponenten von MINT<br />
und der Kunst in die frühe Bildung beinhalten.<br />
Die erfassten Forschungsarbeiten konnten<br />
belegen, dass frühe MINT-Förderung sich<br />
positiv hinsichtlich der Kompetenzen von<br />
Vorschulkindern und des Erwerbes von MINT-<br />
Konzepten auswirkte. Tatsächlich sind viele Bildungsbereiche<br />
und Schulfächer wechselseitig<br />
miteinander verbunden und Lernen in einem<br />
Bereich kann Lernen in einem anderen Bereich<br />
unterstützen. So kann beispielsweise ein Kind<br />
seine Fähigkeit zur Bildung von Reihenfolgen<br />
durch die Beschäftigung mit Robotertechnik<br />
oder Programmierung verbessern oder seine<br />
Zählfähigkeit durch die Nutzung von Apps.<br />
Kinder sollten daher bereits im vorschulischen<br />
Alter durch ein ihrer Entwicklung angemes-<br />
senes Curriculum unterstützt werden, das<br />
auch MINT-Bereiche enthält, eine Forderung,<br />
die zunehmend in den Bildungsplänen in<br />
Deutschland Beachtung findet. Die Integration<br />
der bildenden Künste in ein solches<br />
Curriculum würde außerdem Kinder verstärkt<br />
motivieren, sich in naturwissenschaften-bezogenen<br />
Aktivitäten zu engagieren. So würde<br />
nach der amerikanischen STEAM-Expertin<br />
Hedda Sharapan die Integration der Künste<br />
den Vorschulkindern die Chance bieten,<br />
MINT-Konzepte auf innovative und bildliche<br />
Weise darzustellen, ihre eigenen Gedanken<br />
zur Welt über Musik und Tanz zum Ausdruck<br />
zu bringen, Vorstellungen über Zeichnungen,<br />
Anfertigung von Modellen oder Grafiken zu<br />
illustrieren oder mit anderen in einer deskriptiven<br />
Sprache darüber zu kommunizieren.<br />
Bislang wurden die Künste in der frühen Bildung<br />
hauptsächlich als Verstärker oder als<br />
eigenständige Aktivität genutzt und nicht in<br />
anderen Fachbereichen integriert. Voraussetzungen<br />
für einen veränderten didaktischen<br />
Ansatz sind die Förderung einer positiven<br />
Haltung und Fachkräfte, die selbstsicher Bildungsprozesse<br />
in naturwissenschaftlichen<br />
Bereichen organisieren.<br />
Zum Weiterlesen:<br />
Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis,<br />
Waltraut Walbiner<br />
Der Einsatz neuer Technologien<br />
in der frühen Bildung<br />
Herausforderungen und Perspektiven<br />
Band 1, Reihe „Bildung braucht digitale<br />
Kompetenz“, 20<strong>18</strong><br />
Die Reihe „Bildung braucht digitale Kompetenz“ ist ein<br />
Projekt des Didacta Verbandes, gefördert vom Bayerischen<br />
Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.<br />
Weitere Bände sind:<br />
Band 2: Die digitale Transformation der Gesellschaft –<br />
Zur Diskussion der digitalen Bildung aus nationaler und<br />
internationaler Sicht<br />
Band 3: Digitale Technik und interaktive Medien als<br />
Ressourcen in frühkindlichen Bildungseinrichtungen<br />
Band 4: Orientierungshilfen für Kinder und Jugendliche<br />
zum sicheren Umgang mit dem Internet<br />
Alle Bände gibt es gratis auf:<br />
www.didacta-digital.de<br />
BILDUNG BRAUCHT<br />
DIGITALE KOMPETENZ<br />
1<br />
Der Einsatz neuer<br />
Technologien in der<br />
frühen Bildung
8 | TITELTHEMA<br />
KREATIVE KATAPULTE UND<br />
GEFILTERTE FARBWELTEN<br />
Naturwissenschaften und Kreativität miteinander verbinden, das<br />
haben pädagogische Fachkräfte schon immer gemacht. Doch jetzt<br />
gilt es, das in Konzepte einzubetten. <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> zeigt Projektideen<br />
vom Haus der kleinen Forscher.<br />
KREATIVE KATAPULTE<br />
Wenn für ein konkretes Problem eine geeignete Lösung<br />
erst noch entwickelt werden muss, erfordert das eine<br />
Konstruktion. Dabei kann vorhandene Technik kreativ<br />
genutzt oder neue Technik erschaffen werden – technisches<br />
Schöpfertum und Kreativität stehen hier im<br />
Vordergrund. In diesem Beispiel sollen die Kinder ein<br />
Spiel entwickeln, bei dem kleine Kugeln mit Katapulten<br />
in ein Ziel geschossen werden.<br />
1. Bedarf klären<br />
Fordern Sie die Mädchen und Jungen auf, ein<br />
Geschicklichkeitsspiel mit Katapulten zu entwickeln.<br />
Beispiele für mögliche Spielregeln:<br />
➤ Als Flugobjekte werden Tischtennisbälle verwendet.<br />
➤ Die Spielfl äche ist ein großer Kreis, in dessen Mitte<br />
mehrere Eimer und Schüsseln stehen; darin sollen<br />
die Bälle landen.<br />
➤ Die Gefäße haben unterschiedliche Punktzahlen,<br />
beispielsweise 100 für das in der Mitte, 50 für die<br />
mittleren und 10 für die äußeren.<br />
➤ Geschossen wird vom Rand des Kreises aus, beispielsweise<br />
im Stehen oder im Sitzen.<br />
Diskutieren Sie mit den Kindern, welche Anforderungen<br />
sich daraus für die Katapulte ergeben. Sie müssen<br />
beispielsweise groß genug für Tischtennisbälle sein<br />
und außerdem eine bestimmte Flugweite und -höhe<br />
erreichen, die von der Größe des Spielfelds und der<br />
Form der Eimer und Schüsseln abhängen.<br />
2. Ideen sammeln<br />
Gemeinsam werden Ideen für mögliche Bauarten von Katapulten<br />
gesammelt. Die Kinder können beispielsweise ein<br />
fertiges Katapult untersuchen und ausprobieren. Legen<br />
Sie die entsprechenden Bücher, Bilder und Modelle aus,<br />
damit die Mädchen und Jungen sich die verschiedenen<br />
Katapult-Varianten immer wieder ansehen können.<br />
3. Modelle bauen<br />
Die Mädchen und Jungen bauen nun ihre Modelle.<br />
Hierfür sollten Sie reichlich Zeit einplanen, da die Kinder<br />
viel ausprobieren und immer wieder Änderungen<br />
vornehmen müssen.<br />
4. Test und Bewertung<br />
Im nächsten Schritt stellen die Mädchen und Jungen<br />
ihre Katapult-Modelle vor und überprüfen, ob sie die<br />
nötigen Anforderungen für das Spiel erfüllen. Fordern<br />
Sie die Kinder auf, zu berichten, welche Bauteile sie<br />
verwendet haben, wie sie auf die Idee gekommen sind,<br />
das Katapult auf diese Art zu bauen, worin die größten<br />
Schwierigkeiten bestanden und wie sie sie gelöst haben.<br />
Dann werden die Modelle getestet und das Spiel wird<br />
ausprobiert.<br />
5. Dokumentation<br />
Zum Schluss dokumentieren die Kinder das Ergebnis<br />
und den Konstruktionsprozess, beispielsweise in einem<br />
Poster. Die Mädchen und Jungen können dazu<br />
die Katapulte und ihre Einzelteile abzeichnen oder<br />
abfotografi eren. Bei besonders kniffl igen Lösungen<br />
können die Kinder mit einem roten Stift Markierungen<br />
und Anmerkungen anbringen oder die einzelnen Konstruktionsschritte<br />
mit Nummern versehen.<br />
Fotos: © Stiftung Haus der kleinen Forscher / Thomas Ernst
www.fruehe-bildung.online | 9<br />
BAUANLEITUNG<br />
Bauteile<br />
➤ Basis: Gabeln, Holzklötze, feste Lineale<br />
➤ Hebel: Bleistifte, Holzspatel, halbe<br />
Wäscheklammern, Teelöffel<br />
➤ Stiftkappen, gerolltes Papier, Radiergummis<br />
➤ Gummibänder<br />
➤ Flaschenverschlüsse, Kronkorken,<br />
Klebeband, Knete<br />
➤ Geknüllte Aluminiumfolie, Pompons,<br />
Styroporkugeln<br />
So funktioniert’s<br />
Basis und Hebel werden an einem Ende mit einem<br />
Gummiband verbunden, möglichst nah am Rand<br />
der Basis. Tipp: Damit das Gummiband beim<br />
Abschuss nicht nach vorne abrutscht, kann man<br />
den Hebel vorne etwa einen Zentimeter über die<br />
Basis ragen lassen.<br />
Direkt hinter die Gummibandverbindung wird der<br />
Abstandhalter zwischen Basis und Hebel eingeklemmt,<br />
so dass der Hebel schräg nach oben<br />
ragt und nicht mehr fl ach auf der Basis aufl iegt.<br />
Mit einem weiteren Gummiband wird der Abstandhalter<br />
an Basis und Hebel befestigt, damit<br />
er nicht verrutscht; das Gummiband dabei „über<br />
Kreuz“ binden. Die genaue Wickeltechnik ist nicht<br />
wichtig – Hauptsache, es hält.<br />
Der Behälter für das Flugobjekt wird am hinteren<br />
Ende des Hebels befestigt, beispielsweise mit<br />
festem Klebeband. Dabei sollte man etwa einen<br />
Zentimeter des Hebels hinter dem Behälter überstehen<br />
lassen, damit Platz für den Finger ist, der<br />
den Hebel herunterdrückt.<br />
MINKT ZIELT DARAUF AB, PROBLEMEN MIT INNOVATION,<br />
KREATIVEM UND KRITISCHEM DENKEN, KOOPERATION UND<br />
EFFEKTIVER KOMMUNIKATION ZU BEGEGNEN.
10 | TITELTHEMA<br />
SCHATTEN VERÄNDERN SICH<br />
Spaziert man abends an einer leuchtenden<br />
Straßenlaterne vorbei, kann man den eigenen<br />
Schatten entdecken – mal wird er länger, mal<br />
kürzer – mal taucht er vor einem auf, mal liegt<br />
er neben, mal hinter einem. Bei Fußballspielern<br />
im Stadion sind oft sogar mehrere Schatten zu<br />
sehen, die in verschiedene Richtungen weisen.<br />
Ein Schatten geht<br />
auf Wanderung<br />
Die Kinder entdecken die Ursachen dafür, dass<br />
ein Schatten seine Länge, seine Richtung oder<br />
seine Größe verändert. Sie werden mit den<br />
Zusammenhängen von Richtungen, Formen,<br />
Größenverhältnissen und Verzerrungen vertrauter<br />
und entwickeln die Fähigkeit, Schatten<br />
gezielt zu verändern.<br />
Wählen Sie im Außengelände eine Stelle (auf<br />
Stein oder Asphalt), die ganztägig von der<br />
Sonne beschienen wird. Lassen Sie die Mädchen<br />
und Jungen zu zweit arbeiten. Die Fußspuren<br />
von den Kindern werden zunächst mit<br />
Kreide markiert, dann zeichnen die Kinder ihre<br />
Schattenkontur gegenseitig nach. Wiederholen<br />
Sie das stündlich, jedes Kind muss wieder in<br />
seine eigenen Fußspuren treten. Wie verändert<br />
sich der Schatten über die Zeit? Wie sieht er<br />
morgens, wie mittags und wie am Nachmittag<br />
aus? Welche Unterschiede bemerken die Mädchen<br />
und Jungen und welche Ursachen fi nden<br />
sie dafür?<br />
Schatten sind<br />
mal kurz, mal lang<br />
Die Kinder können zunächst Schattenfi guren<br />
anfertigen. Dafür schneiden sie eine Figur<br />
aus Pappe zurecht und kleben sie an einem<br />
Holzspieß fest. Mit einer kleinen Knetkugel<br />
wird sie am Tisch befestigt. Im verdunkelten<br />
Raum leuchten die Mädchen und Jungen ihre<br />
Figur mit Taschenlampen an. Beobachten Sie<br />
gemeinsam, wie unterschiedlich der Schatten<br />
derselben Figur aussehen kann. Zum besseren<br />
Vergleichen wird weißes Papier untergelegt und<br />
der Schatten nachgezeichnet. Fordern Sie die<br />
Kinder auf, einen besonders kurzen und einen<br />
ganz langen Schatten zu machen. Lassen Sie<br />
die Mädchen und Jungen beide Schattenlängen<br />
nachmessen. Wie groß ist der Unterschied?<br />
Besprechen Sie anschließend miteinander, wie<br />
der Unterschied zustande kommt.<br />
Erinnern Sie die Kinder an die Einstimmung.<br />
Warum wurde auch draußen der Schatten mal<br />
länger und mal kürzer? Was haben Taschenlampe<br />
und Sonne gemeinsam? Fordern Sie die<br />
Kinder auf, im Alltag weiterhin auf besonders<br />
kurze und lange Schatten zu achten und nach<br />
deren Ursachen zu suchen. Erörtern Sie später<br />
die Gemeinsamkeiten.<br />
Ergebnis:<br />
Die Länge des Schattens hängt davon ab, wie<br />
Taschenlampe und Figur zueinander stehen:<br />
Leuchtet die Lampe von oben, dann ist der<br />
Schatten am kürzesten. Hält man die Taschenlampe<br />
hingegen tief und parallel zur Tischoberfl<br />
äche, wirft die Figur den längsten Schatten.<br />
Schatten sind<br />
mal links, mal rechts<br />
Im abgedunkelten Raum wird die Schattenfi -<br />
gur wieder auf Papier gestellt und mit der Taschenlampe<br />
angeleuchtet. Können die Kinder<br />
Schatten in alle Richtungen machen? Einen<br />
Schatten, der links von der Figur liegt, einen,<br />
der rechts, einen, der über, oder einen, der<br />
unter ihr ist? Lassen Sie die Kinder die Schatten<br />
nachzeichnen und dazu notieren, von wo<br />
das Licht der Lampe jeweils kam. Besprechen<br />
Sie die Ergebnisse gemeinsam. Gelingt es, die<br />
Flutlichtmasten in einem Fußballstadion zu<br />
Fotos: © Stiftung Haus der kleine Forscher; Frank Bentert; Christoph Wehrer
Die Haltestelle für Dreiräder<br />
ISBN 978-3-86793-596-8<br />
ISBN 978-3-86793-669-9<br />
von Rüdiger Hansen<br />
und Raingard Knauer<br />
Rüdiger Hansen<br />
Raingard Knauer<br />
Das Schrankspringer-Spiel<br />
Schuhe für die Schuhe<br />
ISBN 978-3-86793-668-2<br />
von Rüdiger Hansen<br />
und Raingard Knauer<br />
Ein Platz zum Frühstücken<br />
ISBN 978-3-86793-595-1<br />
Der neue Kletterturm<br />
ISBN 978-3-86793-594-4<br />
von Rüdiger Hansen<br />
und Raingard Knauer<br />
Rüdiger Hansen<br />
Raingard Knauer<br />
Jelena im Kinderparlament<br />
ISBN 978-3-86793-597-5<br />
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Die Matschhose muss weg<br />
ISBN 978-3-86793-667-5<br />
von Rüdiger Hansen<br />
und Raingard Knauer<br />
Rüdiger Hansen<br />
Raingard Knauer<br />
Die Hundehaufen im Park<br />
Rüdiger Hansen<br />
Raingard Knauer<br />
www.fruehe-bildung.online | 11<br />
Fachtag am 19. Oktober 20<strong>18</strong><br />
im Hospitalhof in Stuttgart<br />
imitieren? Was geschieht mit dem Schatten<br />
der Figur, wenn sie mit vier Lampen aus vier<br />
Ecken angestrahlt wird?<br />
Erinnern Sie sich gemeinsam wieder an die<br />
Schatten im Außengelände. Warum wanderten<br />
sie im Tagesverlauf? Fallen den Kindern<br />
noch weitere Situationen aus dem Alltag ein?<br />
Wie verändert sich der Schatten, wenn man<br />
im Dunkeln an einer Straßenlaterne vorbeigeht?<br />
Finden die Mädchen und Jungen eine<br />
Erklärung dafür?<br />
Ergebnis:<br />
Die Richtung des Schattens hängt davon<br />
ab, wie Taschenlampe und Figur zueinander<br />
stehen: Strahlt man von links, dann liegt der<br />
Schatten rechts, hält man die Lampe von<br />
rechts, ist der Schatten links und so weiter.<br />
Wird die Figur von mehreren Seiten angestrahlt,<br />
dann wirft sie auch mehrere Schatten<br />
in verschiedene Richtungen.<br />
Der Fachtag ist der<br />
Auftakt der landesweiten<br />
»Qualitätsoffensive<br />
Frühe Bildung« der aim<br />
Sprache ist überall<br />
WIE <strong>Kita</strong>kinder<br />
IHRE WELT ENTDECKEN<br />
Expertenvorträge | Filmische Dokumentationen | Praxisbeispiele<br />
Mehr Information und Anmeldung unter: www.aim-akademie.org<br />
Schatten sind<br />
mal groß, mal klein<br />
Im verdunkelten Raum wird nun eine helle<br />
Wand mit einer Schreibtisch- oder Taschenlampe<br />
angestrahlt, mit einer Entfernung von<br />
mindestens zwei bis drei Metern. Die Kinder<br />
halten ihre Figuren zwischen Wand und Lampe<br />
und bewegen sie langsam hin und her. Gelingt<br />
es, den Schatten so zu verändern, dass er<br />
einmal sehr groß und dann wieder viel kleiner<br />
erscheint? Wie entsteht der kleinst- beziehungsweise<br />
größtmögliche Schatten?<br />
Lassen Sie die Kinder mit dem eigenen Körper<br />
besonders große Schattenmonster kreieren.<br />
Wo muss man stehen, damit das Monster besonders<br />
furchterregend wird? Wie könnte man<br />
diesen Effekt für ein Schattentheater nutzen?<br />
Spielen Sie gemeinsam an der Wand ein kurzes<br />
Stück mit großen und kleinen Schattenwürfen.<br />
Ergebnis:<br />
Die Größe des Schattens hängt davon ab, wie<br />
Lampe und Figur zueinander stehen: Hält man<br />
die Figur ganz nah vor die Wand, dann wird der<br />
Schatten kleiner. Je näher man sie zur Lampe<br />
hinbewegt, desto größer wird ihr Schatten.<br />
Alle Hefte sind auch als E-Book (EPUB/PDF) erhältlich.<br />
Engagementbereitschaft<br />
beginnt im Kindergarten<br />
Ein Name für den Fisch<br />
Rüdiger Hansen<br />
Raingard Knauer<br />
Rüdiger Hansen, Raingard Knauer<br />
Leon und Jelena<br />
Geschichten vom Mitbestimmen<br />
und Mitmachen im Kindergarten<br />
Erscheinen im Oktober 20<strong>18</strong><br />
32 Seiten, Klammerbroschur<br />
je € 3,– (D)<br />
Ein Name für den Fisch<br />
ISBN 978-3-86793-794-8<br />
Eine Baustelle für die Krippis<br />
ISBN 978-3-86793-795-5<br />
Eine Kinderkonferenz für die Schule<br />
ISBN 978-3-86793-796-2<br />
Die neue Erzieherin<br />
ISBN 978-3-86793-859-4<br />
Empfohlen ab 3 Jahren<br />
EBOOK<br />
Erscheinen als E-Books (PDF/EPUB)<br />
Vom Mitbestimmen und Mithandeln<br />
im Kindergarten erzählen<br />
auch die vier neuen Bände der<br />
Leon- und- Jelena -Reihe. »Ein Name<br />
für den Fisch«, berichtet davon,<br />
wie zwei Kinder aus Syrien, die<br />
noch kaum Deutsch sprechen,<br />
helfen, einen Namen für den neuen<br />
Fisch im Aquarium zu finden.<br />
»Eine Baustelle für die Krippis«<br />
zeigt, wie die Kinder aus der Krippengruppe<br />
dabei mitbestimmen,<br />
wie das neue Gartenstück im<br />
Kindergarten genutzt werden soll.<br />
In der Geschichte »Eine Kinderkonferenz<br />
für die Schule« setzen<br />
sich die Kinder für die Einführung<br />
eines Klassenrates ein. In »Die<br />
neue Erzieherin« sucht die Gruppe<br />
einen Ersatz für Anjas Kollegin<br />
Sonja, die ein Baby bekommt und<br />
nicht mehr im Kindergarten arbeiten<br />
kann. Auch dabei reden Leon,<br />
Jelena und die anderen Kindergartenkinder<br />
ein Wörtchen mit.<br />
www.bertelsmann-stiftung.de/verlag
12 | TITELTHEMA<br />
GEFILTERTE FARBWELTEN<br />
Beim Blick durch eine Sonnenbrille wirkt die Welt<br />
wie in ein anderes Licht getaucht. Auch die verdunkelten<br />
Scheiben in Autos oder Gebäuden<br />
verändern die Wahrnehmung der Farben. Im<br />
Supermarkt sorgt leicht rötliches Licht über dem<br />
Obst- und Gemüsestand für erhöhte Attraktivität<br />
der Produkte, weil warme Lichtfarben die roten<br />
und grünen Farbtöne unterstreichen und die<br />
Früchte frischer wirken.<br />
Ein bunter Tag<br />
Wenn man die Welt durch eine bunte Folie<br />
hindurch betrachtet, wirkt vieles farblich verändert.<br />
Stellen Sie jedem Kind ein Stück Folie<br />
zur Verfügung und lassen Sie die Mädchen und<br />
Jungen damit ihre Umgebung erkunden. Die<br />
Kinder erkunden, wie sich ihre Farbwahrnehmung<br />
verändert, sobald sie ihre Umgebung durch farbige<br />
Folien hindurch betrachten. Manche Farben<br />
können auch dadurch verschwinden. Tauschen<br />
Sie sich gemeinsam darüber aus, was die Kinder<br />
beim Blick durch die Folie wahrnehmen. Erscheinen<br />
alle Dinge in einer anderen Farbe oder<br />
nur einige Details? Kann man die Originalfarben<br />
durch die Folie hindurch noch erkennen? Welcher<br />
Farbeffekt gefällt den Mädchen und Jungen<br />
besonders gut: die blaue, gelbe, grüne oder die<br />
rote Welt? Warum?<br />
Taschenlampe an. Vergleichen Sie gemeinsam die<br />
Farben der Früchte und Fruchtgummis außerhalb<br />
und im Karton. Sieht eine rote Tomate unter der<br />
blauen Folie oder eine gelbe Banane unter der grünen<br />
Folie anders aus? Können die Mädchen und<br />
Jungen die verschiedenfarbigen Fruchtgummis noch<br />
voneinander unterscheiden, wenn sie sie durch die<br />
bunte Folie betrachten? Und was passiert, wenn<br />
man alle Farbfolien übereinanderlegt?<br />
Ergebnis:<br />
Die Farben der Früchte und Fruchtgummis sehen<br />
durch die Folien betrachtet ganz anders aus. Unter<br />
der gelben Folie kann man die einzelnen Farben<br />
meist noch gut voneinander unterscheiden. Unter<br />
einer grünen oder roten Folie ist das viel schwieriger.<br />
Werden alle Farbfolien übereinandergelegt, ist<br />
im Karton kaum noch etwas zu erkennen.<br />
Farbfilter<br />
Mit bunten Stiften malen die Kinder etwas aufs<br />
Papier und legen ein kleines Stück farbige Folie<br />
darauf. Besprechen Sie zusammen, welche<br />
Veränderungen die Kinder beim Blick durch die<br />
Folie wahrnehmen. Lassen Sie die Mädchen und<br />
Jungen die Folien auch untereinander tauschen.<br />
Nehmen Sie sich Zeit, mit den Kindern zu vergleichen,<br />
wie sich welche Buntstift-Farbe durch die<br />
jeweilige Farbfolie ändert. Beachten Sie dabei,<br />
Lichtschaukasten<br />
Basteln Sie gemeinsam<br />
einen Lichtschaukasten<br />
aus einem Schuhkarton.<br />
Schneiden Sie in die<br />
schmale Seite ein kleines<br />
Loch, sodass man mit<br />
einer Taschenlampe hineinleuchten<br />
kann. In den<br />
Deckel wird ein großes<br />
Rechteck geschnitten,<br />
so dass der Karton nach<br />
oben fast völlig offen ist.<br />
Die Kinder geben bunte<br />
Fruchtgummis in den<br />
Karton. Über das Loch<br />
im Deckel legen sie eine<br />
Farbfolie und knipsen die<br />
Fotos: © Stiftung Haus der kleine Forscher; Christoph Wehrer
www.fruehe-bildung.online | 13<br />
dass es jüngeren Kindern schwerfallen könnte, die<br />
veränderten Farben zu benennen. Zudem nehmen<br />
wir alle Farben und Farbnuancen unterschiedlich<br />
wahr. Was für manche eher grün erscheint, meinen<br />
andere als blau zu erkennen.<br />
Ergebnis:<br />
Die Farben der bunten Zeichnungen scheinen sich<br />
durch die Folie zu verändern. Rote Buntstiftstriche<br />
wirken durch eine blaue oder grüne Folie hindurch<br />
sehr dunkel, fast schwarz. Umgekehrt sehen blaue<br />
oder grüne Zeichnungen durch eine rote Folie sehr<br />
dunkel aus. Hat der Stift eine ähnliche Farbe wie<br />
die Folie, dann ist das Gemalte kaum noch zu<br />
erkennen oder verschwindet sogar.<br />
Krakelzauber<br />
Auf weißem Papier hinterlassen die Kinder eine gemalte<br />
oder geschriebene Botschaft mit hellgrünem<br />
Buntstift. Anschließend wird die Botschaft mit dem<br />
roten Stift übermalt, mit vielen Krakeln, sodass<br />
man nicht mehr erkennen kann, was mit dem<br />
grünen Stift hinterlassen wurde. Nur „Eingeweihte“<br />
können nun noch entziffern, was unter den roten<br />
Krakeln verborgen ist. Sie legen ein Stück rote<br />
Farbfolie auf das Blatt. Was geschieht?<br />
Erkunden Sie gemeinsam, ob das auch andersherum<br />
funktioniert: Lässt sich eine rote Botschaft,<br />
die mit Grün übermalt wurde, mit grüner Farbfolie<br />
wieder hervorrufen? Und lässt rote Folie immer nur<br />
den roten Stift verschwinden oder geht es auch<br />
mit anderen Buntstiftfarben?<br />
Ergebnis:<br />
Unter der roten Farbfolie verschwinden die roten<br />
Krakel plötzlich und die grüne Botschaft wird<br />
wieder lesbar.<br />
Das Portal für Bildungsinformation<br />
bildungsklick informiert Sie aktuell und umfassend mit News, Hintergrund ‐<br />
berichten, Dossiers, Interviews und Videos aus der Welt der Bildung.<br />
Wir machen Bildung zum Thema.<br />
www.bildungsklick.de<br />
www.bildungsklick.de
14 | TITELTHEMA<br />
SYMMETRISCHE KUNSTWERKE<br />
Die Kinder falten Papierblätter. Sie geben einen<br />
Klecks verlaufbare Farbe hinein oder schneiden<br />
kleine Formen an der Faltkante entlang. Klappen<br />
die Kinder die Blätter anschließend auf, wird die<br />
Schönheit der Symmetrie deutlich.<br />
Klecksbilder und Faltschnitte ermöglichen den<br />
Kindern einen ersten Zugang zur Achsensymmetrie.<br />
Im Allgemeinen verstehen wir unter Achsensymmetrie,<br />
dass man etwas in zwei gleiche, spiegelbare<br />
Hälften teilen kann. Vereinfacht gesagt ist eine<br />
Figur dann achsensymmetrisch, wenn sich beim<br />
Zusammenfalten die beiden Seiten genau decken.<br />
Sie benötigen<br />
➤ Papier<br />
➤ Wasserfarbe,<br />
Plakafarbe oder Tinte<br />
➤ Pinsel<br />
➤ Fäden<br />
➤ Scheren<br />
➤ ein Buch<br />
Der Versuch beginnt<br />
Jedes Kind nimmt sich ein Blatt Papier,<br />
faltet es in der Mitte und klappt<br />
es wieder auf. Auf der einen Seite des<br />
Blatts malen die Kinder einen Farbklecks,<br />
falten das Blatt wieder zu und<br />
drücken mit der Hand einmal auf das<br />
Papier. Was sehen die Kinder, wenn sie anschließend<br />
das Blatt wieder öffnen? Haben die Kinder<br />
eine Idee, wie sich die Farbe verteilt hat? Probieren<br />
Sie den Versuch auch mit mehreren Farben aus und<br />
lassen Sie die Kinder experimentieren, wieviel Farbe<br />
auf ein Blatt zu geben ist, damit anschließend die<br />
Farbverteilung auf den beiden Seiten gleich gut zu<br />
sehen ist. Lassen Sie die Kinder den Versuch erneut<br />
durchführen. Diesmal können sie noch einen Faden<br />
mit in das gefaltete Blatt legen. Beschweren Sie<br />
das Blatt mit einem Buch oder der eigenen Hand<br />
und lassen Sie das Kind den Faden herausziehen.<br />
Erkennen die Kinder einen Unterschied?<br />
TIPP: Oft entstehen die schönsten Muster, wenn<br />
nur wenig Farbe verwendet wird. Falls vorhanden,<br />
kann der Blick in einen geeignet positionierten<br />
Spiegel das Klecksbild vorab vermuten lassen.<br />
So geht’s weiter<br />
Erneut faltet jedes Kind ein Blatt Papier, nimmt<br />
sich eine Schere und schneidet an der Faltkante<br />
ein Stück heraus. Dann wird das Blatt geöffnet.<br />
Was ist aus der ursprünglich herausgeschnittenen<br />
Form geworden? Die Kinder können das<br />
Blatt wieder zusammenfalten – oder auch ein<br />
neues Blatt nehmen – und weitere Formen zum<br />
Ausschneiden ausprobieren. Haben die Kinder<br />
Fotos: © Stiftung Haus der kleine Forscher; Christoph Wehrer; Gregor Eisele – Kaloo Images
www.fruehe-bildung.online | 15<br />
ErzieherInnen-Kalender<br />
Dokumentation · Organisation · Rechtssicherheit<br />
täglich<br />
viele Falt- und Schneideerfahrungen gesammelt, bei<br />
denen sie zum Beispiel nur runde oder nur gerade<br />
Schnitte oder diese auch gemischt verwendet haben,<br />
so können sie gezielt Vermutungen äußern: Was<br />
passiert, wenn man einen Halbkreis ausschneidet?<br />
Oder haben sie eine Idee, was sie an der Faltkante<br />
herausschneiden müssen, um beim Auffalten eine<br />
besonders schöne Blume, einen interessanten Stern,<br />
ein Vier- oder Fünfeck oder ein Herz zu sehen?<br />
Das passiert<br />
Wenn die Kinder das mit einem Farbklecks versehene<br />
zusammen gefaltete Blatt wieder auffalten,<br />
sehen sie ein achsensymmetrisches Klecksbild. Die<br />
Symmetrieachse ist dabei die Faltkante. Wurden<br />
mehrere Farben verwendet, so ist die Symmetrieachse<br />
gelegentlich noch besser zu erkennen. Beim Auffalten<br />
der eingeschnittenen Blätter passiert Vergleichbares.<br />
Die durch das Ausschneiden entstandene Form ist<br />
achsensymmetrisch zur Faltkante, egal welche Form<br />
das heraus geschnittene Stück vorher hatte.<br />
Ideen zur Fortsetzung<br />
Schneiden Sie aus buntem Papier große Kreise aus,<br />
zum Beispiel mit Hilfe eines Tellers als Schablone und<br />
falten Sie einen Kreis mehrmals zusammen, sodass<br />
er jedes Mal halb so groß wird. Nun gibt es eine geschlossene<br />
Kante und eine mit mehreren Öffnungen.<br />
Die Kinder schneiden Formen aus der geschlossenen<br />
Kante heraus und falten anschließend das Blatt wieder<br />
auseinander. Es entstehen mehrere Löcher, die achsensymmetrisch<br />
zu allen Faltlinien liegen. Je öfter das<br />
Blatt vorher gefaltet wurde, desto mehr Löcher und<br />
Symmetrieachsen bekommt man. Lassen Sie die Kinder<br />
verschiedene Faltschnitte herstellen. Auch können<br />
sie versuchen ein halbes Herz und einen halben<br />
Stern zu schneiden. Die gebastelten Faltschnitte<br />
lassen sich schön als Dekoration verwenden. Man<br />
kann sie beispielsweise an Fenstern aufhängen – hier<br />
ist Transparentpapier besonders schön – oder als<br />
Platzdeckchen verwenden.<br />
Für die Fortsetzungsideen<br />
➤ Buntes Papier oder Transparentpapier<br />
➤ Kreisvorlage: CD oder kleiner Teller<br />
Diese und weitere Ideen auf:<br />
➔ www.haus-der-kleinen-forscher.de<br />
Durchgehend farbig:<br />
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und andere Nützlichkeiten für die<br />
praktische Arbeit und viel Raum für die<br />
wöchentlichen Termine und Planungen.<br />
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• berufsbegleitende, einjährige Weiterbildung<br />
• anerkannte, bundesweit einheitliche Prüfung<br />
Ziel:<br />
Inhalte:<br />
Erwerb von Qualifikationen für Leitungsfunktionen<br />
4 Module:<br />
• Kommunikation und<br />
Persönlichkeit<br />
• Projekte und Prozesse<br />
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für die praktische Arbeit, die<br />
jährlich wechseln und den Jahreszeiten<br />
angepasst sind.<br />
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Oktober 20<strong>18</strong> Zahl der Wochenstunden .…<br />
22 Montag Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden … .<br />
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23 Dienstag Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden …. .<br />
24 Mi twoch Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden … . . .<br />
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Prüfung je Modul<br />
anerkannter Abschluss<br />
Bundesweit einheitliche<br />
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• Betriebswirtschaftliches<br />
Management<br />
20<strong>18</strong><br />
2019<br />
25<br />
Freitag<br />
26<br />
Sonntag<br />
Ende der Sommerzeit<br />
28<br />
Oktober 20<strong>18</strong><br />
Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
8 9 10 12 13 14<br />
15 16 17 <strong>18</strong> 19 20 21<br />
23 24 25 26 27 28<br />
29 30 31<br />
69<br />
Detailinfo direkt in den Akademien in:<br />
A – AN – BA – BT – CO – EF – EI – F – FR<br />
HO – KA – M – N – OS – PAN – R – WÜ
16 | SCHON GEWUSST?<br />
Fachkräftemangel droht<br />
Die berufsspezifische Arbeitslosenquote<br />
im Bereich der frühen Bildung sank auf ein<br />
Rekordtief von 1,3 Prozent. Hierbei spricht<br />
man von Vollbeschäftigung. Das ist ein<br />
Ergebnis des Fachkräftebarometers Frühe<br />
Bildung. Die Reserven an Fachkräften für den<br />
Bereich frühe Bildung sind demnach fast aufgebraucht.<br />
Es droht ein Personalmangel: Bis<br />
2025 werden zusätzlich 329 000 Fachkräfte<br />
im Bereich der frühen Bildung gebraucht.<br />
➔➔www.fachkraeftebarometer.de<br />
Bildungswirtschaft generiert<br />
133,3 Milliarden Euro<br />
133,3 Milliarden Euro erwirtschaftete die deutsche<br />
Bildungswirtschaft im Jahr 2017. Das ergab die Studie<br />
„Analyse der deutschen Bildungswirtschaft im Zeichen<br />
der Digitalisierung – Wirtschaftliche Bedeutung, Potentiale<br />
und Handlungsbedarf“ des Wirtschaftsministeriums.<br />
Das entspricht 4,6 Prozent der gesamten deutschen<br />
Bruttowertschöpfung. Rund 2,5 Millionen Erwerbstätige<br />
waren im Jahr 2017 in der Bildungswirtschaft beschäftigt,<br />
das entspricht einem Anteil von 5,6 Prozent aller<br />
Erwerbstätigen in Deutschland.<br />
➔➔www.bmwi.de (Rubrik: Redaktion)<br />
Interaktives Lernspiel<br />
mit Stift zu gewinnen<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> und Ravensburger verlosen fünfmal ein<br />
tiptoi-Paket mit einem interaktiven Stift und dem<br />
Lernspiel „Die Welt der Technik“. Kinder ab vier<br />
Jahren lernen Zusammenhänge zu erkennen und<br />
werden spielend zu Technik-Experten. Einfach<br />
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Teilnahmeschluss: 30. September 20<strong>18</strong><br />
Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn wird nicht<br />
bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der<br />
AVR und Gewinnservices sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> auf<br />
Frühe Bildung Online<br />
Das Portal von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>, der <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>Club, ist<br />
zukünftig unter dem Namen Frühe Bildung online auf<br />
www.fruehe-bildung.online zu finden. Um die Angebote<br />
des <strong>Kita</strong>Clubs nutzen zu können, war bisher eine<br />
kostenpflichtige Mitgliedschaft notwendig. Nun möchte<br />
der Didacta Verband, Herausgeber von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> und<br />
des <strong>Kita</strong>Clubs, allen pädagogischen Fachkräften freien<br />
Zugang zu seinen Online-Angeboten ermöglichen. Dafür<br />
wurde das Didacta Portal „Frühe Bildung Online“, seit<br />
2016 im Netz, komplett überarbeitet und mit dem <strong>Meine</strong><br />
<strong>Kita</strong>Club zusammengelegt. Ziel des neuen großen Portals<br />
ist es, Fachkräften praktische Anregungen für die<br />
tägliche Arbeit zu geben und sie bei ihrer persönlichen<br />
Weiterbildung zu unterstützen.<br />
➔➔www.fruehe-bildung.online<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />
Gewinnspiel<br />
Fotos: © Dave Clark Digital Photo, Matej Kastelic / Shutterstock.com; Ravensburger
www.fruehe-bildung.online | 17<br />
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Immer mehr Kinder in <strong>Kita</strong>s<br />
Die Betreuungsquoten sind bundesweit gestiegen.<br />
Im vergangenen Jahr gingen 762 300 Kinder unter<br />
drei Jahren in <strong>Kita</strong>s oder andere Betreuungseinrichtungen,<br />
teilte das Familienministerium mit. Das<br />
entspricht 33,1 Prozent und einem Anstieg um<br />
0,4 Prozentpunkte. Bei den Drei- bis Sechsjährigen<br />
stieg die Betreuungsquote um 42 800 Kinder auf<br />
2,4 Millionen, was einer Quote von 93,6 Prozent entspricht.<br />
Dass die Betreuungsquoten trotz des massiven<br />
Ausbaus von Plätzen nicht besser sind, ist auf<br />
die höhere Geburtenrate und auf die Zuwanderung<br />
zurück zuführen.<br />
➔ www.bmfsfj.de<br />
(Rubrik: Themen – Familie)<br />
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<strong>18</strong> | BILDUNG<br />
LEBENSWERK KITA<br />
Das Maintaler Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße ist die beste <strong>Kita</strong><br />
Deutschlands. Sie gewann den Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis. Ein Gewinnerporträt.<br />
Text Tina Sprung
www.fruehe-bildung.online | 19<br />
Sara aus Serbien flüsterte, weil sie sich nicht<br />
traute, Deutsch zu sprechen. Und das über<br />
zwei Jahre. Doch irgendwann sprach sie<br />
laut. Zum ersten Mal im Musical-Kurs von<br />
Erzieher Michael Bergmann. Heute plaudert<br />
sie selbstbewusst in die Kamera: „Wir haben<br />
eine CD aufgenommen. Da hat man mich nicht<br />
gehört, weil ich so leise singe. Darum habe<br />
ich laut gesprochen“, erzählt Sara. Mit einem<br />
Lächeln im Gesicht tanzt sie zusammen mit den<br />
anderen Kindern, singt, macht Stimmübungen<br />
im Maintaler Familienzentrum Ludwig-Uhland-<br />
Straße, nahe Frankfurt am Main. Erzieher und<br />
Musicaldarsteller Bergmann unterstützt die<br />
Kinder dabei.<br />
Viele Kinder in der hessischen Einrichtung wachsen<br />
zweisprachig auf, zwei Drittel haben Migrationshintergrund.<br />
Über 140 Kinder aus 38 Nationen<br />
werden hier in sechs Gruppen betreut, fünf davon<br />
in der Einrichtung und es gibt eine Waldgruppe.<br />
Die Einrichtung im Stadtteil Bischofsheim, die Kinder<br />
bis zehn Jahre betreut, arbeitet eng mit dem<br />
Stadtteil und den Familien zusammen. Gabriele<br />
Steltner-Merz, Leiterin der Einrichtung, erinnert<br />
sich: „Wir haben früh – vor 20 Jahren – erkannt,<br />
dass die alleinige Erziehungsarbeit in der <strong>Kita</strong> nicht<br />
mehr ausreicht aufgrund von vielfältigen, sozioökonomischen<br />
und kulturellen Gründen.“ Eltern<br />
mit Migrationshintergrund kamen mit Unterlagen<br />
von Behörden in das Familienzentrum und fragten<br />
um Rat. Schnell wurde Steltner-Merz und ihrem<br />
Team klar, dass sie auch die Familien der Kinder<br />
unterstützen müssen. Neben Organisation von<br />
Sprachkursen führt sie regelmäßig Sozialraumanalysen<br />
und Elternbefragungen durch: Welche<br />
Bedürfnisse haben die Familien im Stadtteil? Mit<br />
wem kann ich zusammenarbeiten?<br />
„Wir wissen, dass wir gute<br />
Entwicklungsarbeit leisten“<br />
Gabriele Steltner-Merz leitet seit 24 Jahren die<br />
Einrichtung. Durch die lange Wirkungsdauer hat<br />
sie im Familienzentrum die komfortable Situation,<br />
langfristige Entwicklungsprozesse zu planen.<br />
Beispielsweise Reisen mit dem gesamten Team.<br />
Zusammen reisen sie während der Ferien eigenfinanziert<br />
durch Europa und suchen in Finnland<br />
nach Impulsen, holen sich Inspiration vom Early<br />
Excellence Ansatz – der Eltern als erste Erzieher<br />
wahrnimmt – aus England und reisen nach Italien,<br />
um Reggio Emilia-Einrichtungen zu besuchen. „Wir<br />
überlegen uns immer, wie wir die Bildungschancen<br />
der Kinder erhöhen können“, sagt Steltner-Merz.<br />
„Mein gesamtes Team ist hoch motiviert.“<br />
Foto: © Rawpixel.com / Shutterstock.com<br />
Nach der Italien-Reise war beispielsweise klar:<br />
Einen festen Wochenplan wird es nicht mehr in<br />
Maintal geben. „Wir wollten weg von der Angebotspädagogik“,<br />
sagt Steltner-Merz. Die Erzieher<br />
arbeiten heute mit den Stärken der Kinder und<br />
greifen ihre Themen mit Projektarbeit auf. In Räumen<br />
bereiten die Erzieher – Psychomotoriker,<br />
Natur- und Umweltpädagagogen, Sprach- und
20 | BILDUNG<br />
FAMILIENZENTRUM LUDWIG-UHLAND-STRASSE<br />
Ort: Maintal<br />
Bundesland: Hessen<br />
Größe: 140 Kinder, 30 Mitarbeiter<br />
Träger: Stadt Maintal<br />
Deutscher<br />
KITA-PREIS<br />
Gewinner<br />
Stärke: Öffnung zum Stadtteil,<br />
Einbeziehung der Familien in das <strong>Kita</strong>-Leben<br />
Tanzpädagogen, Musiktherapeuten – die Materialien<br />
vor, damit Kinder an ihren Projekten wie<br />
dem Tränenprojekt arbeiten können. Im Anschluss<br />
erzählen die Kinder, an was sie gerade arbeiten<br />
und was sie sich zukünftig vornehmen. Sie können<br />
auch in andere Gruppen gehen – das Familienzentrum<br />
arbeitet mit einem teiloffenen Konzept.<br />
„Wir haben viele Kinder mit unsicherem Bindungsverhalten.<br />
Die Kinder können sich frei in der <strong>Kita</strong><br />
bewegen, haben aber eine feste Bezugsperson<br />
und eine feste Stammgruppe.“<br />
Win-win: Forderung und Förderung<br />
„Ich als Leitung verlange sehr viel und lege großen<br />
Wert auf ihre Qualifikation. Aber die Mitarbeiter<br />
bekommen auch viel“, ist Steltner-Merz überzeugt.<br />
Die Pädagogen können sich fachlich weiterentwickeln.<br />
Neben den Bildungsreisen gibt es<br />
regelmäßig Fortbildungen und Seminare, finanziert<br />
durch die Kommune.<br />
Für die exzellente pädagogische Arbeit, die für die<br />
<strong>Kita</strong> selbstverständlich ist, und die Weiterbildungen<br />
der Fachkräfte wurde das Familienzentrum Maintal<br />
2019 mit dem Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis ausgezeichnet.<br />
„Wir wussten, dass wir gute Entwicklungsarbeit<br />
leisten“, sagt die Leitung. Aber damit haben<br />
sie nicht gerechnet. Für Steltner-Merz ist es die<br />
beste vorstellbare Auszeichnung. „Das ist mein<br />
Lebenswerk.“<br />
Der <strong>Kita</strong>-Preis geht in die zweite Runde: Bildungseinrichtungen<br />
können sich bis zum<br />
31. August für den Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis bewerben.<br />
Weitere Informationen sowie Videoporträts<br />
gibt es auf: www.deutscher-kita-preis.de<br />
PROJEKTBEISPIEL:<br />
„Die Tränen kommen<br />
aus dem Gehirn“<br />
Ein neues Kind kam in die Kindergruppe<br />
und fiel dadurch auf, dass es<br />
viel und laut weinte in unterschiedlichen<br />
Situationen. Die Kinder machten<br />
sich Gedanken, warum es so<br />
viel weinen würde. Die Erzieherinnen<br />
fragten die Kinder danach, warum<br />
man weint und woher die Tränen<br />
kommen würden. Alle erzählten,<br />
wann sie selbst weinen würden.<br />
Die Kinder zeichneten dann Bilder,<br />
wo denn die Tränen herkommen<br />
könnten. Dabei hatten alle ganz unterschiedliche<br />
Erklärungen. Ein Kind<br />
erzählte, dass das Gehirn ganz viel<br />
schwitzt, wenn man sich aufregt und<br />
dadurch entstünden die Tränen.<br />
Nun überlegten die Kinder, welche<br />
Gefühle es noch gibt und was man<br />
gegen das Weinen alles unternehmen<br />
kann. Dadurch entstand ein<br />
Bilderbuch zum Weinen, das die<br />
Kinder heute noch anschauen und<br />
diskutieren. Die Bearbeitung mit dem<br />
Thema führte dazu, dass das neue<br />
Kind gelernt hatte, sich in verschiedenen<br />
Situationen zu regulieren,<br />
und dass es mit seiner Angst nicht<br />
allein war.
Jetzt 2 Ausgaben gratis lesen!<br />
So geht’s:<br />
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22 | BILDUNG<br />
KLEINE KINDER,<br />
GROSSES WISSEN<br />
Hochbegabung ist ein Mythos. Es gibt viele Kinder, die mehr können,<br />
als sie altersgemäß müssten. Doch wann ist ein Kind wirklich hochbegabt?<br />
Text Nadine Seddig<br />
Fotos: © Tomsickova Tatyana / Shutterstock.com; Karg-Stiftung
www.fruehe-bildung.online | 23<br />
wir klatschen fünf Mal in<br />
die Hände“, singt die Erzieherin.<br />
Ben* langweilt sich, dreht<br />
„Und<br />
sich weg. Wie so oft. Denn<br />
er beherrscht bereits den Zahlenraum<br />
bis 50 sicher, kann mit vier Jahren<br />
das Alphabet. Lilli*, sieben Jahre alt,<br />
ist anders – sie ist aktiv, beim Spielen<br />
in der Nachmittagsbetreuung dabei,<br />
fragt viel nach. „Kommt das Wort Germany<br />
von den Germanen?“, wollte sie<br />
wissen. Schon mit zwei Jahren konnte<br />
sie lange Sätze mit zehn Wörtern ohne<br />
Fehler bilden. Sind das Anzeichen von<br />
Hochbegabung?<br />
Wird von hochbegabten Kindern gesprochen,<br />
so ist das Verständnis darüber<br />
erst einmal recht breit und bunt. Jeder<br />
hat jedoch eigene Vorstellungen davon,<br />
welch spezielle Eigenschaften diese meist<br />
entwicklungsschnellen Kinder wohl haben<br />
mögen. Um den Mythos der Hochbegabung<br />
von Kindern im Vorschulalter<br />
ranken sich daher viele Fragen.<br />
Hochbegabung erkennen<br />
Im Allgemeinen wird der Begriff „Hochbegabung“<br />
mit der Messung des Intelligenzquotienten<br />
(IQ) in Verbindung<br />
gebracht. Bei Erwachsenen und Schulkindern<br />
kommen standardisierte Intelligenztests<br />
zur Diagnostik zum Einsatz.<br />
Ab einem IQ-Wert von 130 gilt eine<br />
Person als hochbegabt. Bei jungen Kindern<br />
verändert sich die Ausprägung der<br />
Begabungen meist noch, daher ist eine<br />
Hochbegabung im Vorschulalter nicht<br />
sicher diagnostizierbar. Daher sprechen<br />
viele Erzieherinnen und Erzieher von<br />
entwicklungsschnellen Kindern.<br />
Der amerikanische Psychologe James<br />
T. Webb entwickelte Merkmale, die auf<br />
eine Hochbegabung bei Vorschulkindern<br />
hindeuten können. Diese Merkmale<br />
sind nur eine Orientierung und keine<br />
Checkliste.<br />
➤ zügige Aufnahme und Verarbeitung<br />
von Informationen<br />
➤ ein besonderes Interesse, sich sehr<br />
genau mit Dingen zu beschäftigen<br />
➤ (er-)forschendes, kreatives und<br />
erfi nderisches Spielverhalten und<br />
großes Wissen über verschiedene<br />
Sachbereiche<br />
➤ ein großer, gegebenenfalls altersunüblicher<br />
Wortschatz<br />
➤ das Kind ordnet und strukturiert gern<br />
Spielabläufe<br />
DIE AUTORIN<br />
Nadine Seddig ist Sozialpädagogin und<br />
Familientherapeutin. Als Referentin für Frühe<br />
Förderung bei der Karg Stiftung liegt ihr<br />
Arbeitsschwerpunkt in der Qualifi zierung<br />
von frühpädagogischen Fachkräften. Die<br />
begabungsgerechte Förderung von entwicklungsschnellen<br />
Kindern in <strong>Kita</strong>s steht im<br />
Mittelpunkt ihrer Tätigkeit.<br />
Die Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit!“<br />
der Kindernothilfe ruft <strong>Kita</strong>s, Schulen und Vereine auf, mit<br />
eigenen Hilfsaktionen Spenden zu sammeln. Hierfür erhalten<br />
Erzieher und Lehrkräfte Materialien, mit denen sie die Themen<br />
globale Gerechtigkeit und Kinderarbeit erarbeiten können. Im<br />
Anschluss können die Kinder selbst aktiv werden, beispielweise<br />
mit Spendenläufen oder einem Kuchenstand beim Tag der offenen<br />
Tür. Die Spenden der Kampagne 20<strong>18</strong>/2019 fließen in das<br />
Projekt der Kindernothilfe-Partnerorganisation<br />
„CEIPA“ gegen Kinderarbeit in Guatemala.<br />
Im vergangenen Jahr kamen durch die<br />
„Action!Kidz“ rund 90.000 Euro für ein<br />
Projekt in Indien zusammen.<br />
www.actionkidz.de<br />
11.06.20<strong>18</strong> 13:59:09
BEITRÄGE ZUR BEGABTENFÖRDERUNG UND BEGABUNGSFORSCHUNG<br />
Begabtenförderung in<br />
der Kindertagesstätte<br />
HERAUSGEGEBEN VON<br />
Christine Koop und<br />
Markus Riefling<br />
24 | BILDUNG<br />
➤ Kinder fangen gegebenenfalls schon<br />
in der Kindertageseinrichtung an, sich<br />
das Lesen und Rechnen beizubringen<br />
Wichtig ist: So unterschiedlich, wie alle<br />
Kinder sind, so unterschiedlich kann sich<br />
auch eine Hochbegabung bemerkbar<br />
machen.<br />
Förderung durch<br />
Projektarbeit<br />
Es geht bei der Förderung entwicklungsschneller<br />
Kinder nicht darum, eine spezielle<br />
Förderung anzubieten. Vielmehr<br />
sollten pädagogische Fachkräfte sich<br />
als Lernbegleiter für das eigenmotivierte<br />
Lernen von Kindern verstehen.<br />
Wird in der Kindertageseinrichtung das<br />
Grundprinzip verfolgt, dass der Lernfreude<br />
und der Lernbegeisterung von<br />
Kindern keine Grenzen gesetzt werden,<br />
ist bereits das wichtigste Kriterium der<br />
Begabungs förderung erfüllt.<br />
Erarbeiten, Planen und Durchführen<br />
von Themen in einer Gruppe. Gerade<br />
entwicklungsschnelle Kinder profi tieren<br />
davon, da sie sich mit ihren Potenzialen<br />
gut einbringen können. Projektideen<br />
entstehen oft aus alltäglichen Spielsituationen.<br />
Dadurch wird auf die Interessen<br />
der Kinder eingegangen und ihre Lernfreude<br />
gestärkt. Ein Beispiel hierfür ist<br />
die Methode des (frühen) Service Learnings.<br />
Dahinter steht folgendes Prinzip:<br />
Kinder beschäftigen sich intensiv mit<br />
Dingen, die sie besonders interessieren<br />
und eignen sich darüber Wissen an. Ihr<br />
Wissen und Können geben sie wiederum<br />
an andere Kinder weiter. Julian*<br />
ist entwicklungsschnell. Er interessiert<br />
sich für Dinosaurier und hat ein großes<br />
Wissen darüber. Die Erzieherin ermutigt<br />
ihn, den anderen Kindern über Dinosaurier<br />
zu erzählen, damit diese auch<br />
etwas über die ausgestorbenen Tiere<br />
lernen. Gemeinsam überlegen sie, dass<br />
Julian einen Morgenkreis gestaltet, um<br />
den anderen Kindern etwas darüber zu<br />
berichten. Er malt Bilder und schreibt<br />
einige Zeilen, die er den anderen Kindern<br />
vorliest. Die Kinder stellen Fragen und<br />
alle haben gemeinsam Spaß an Dinosauriern.<br />
In der pädagogischen Praxis<br />
gibt es viele Einsatzmöglichkeiten dieses<br />
Instruments, da es alltagsorientiert und<br />
für Fachkräfte gut durchführbar ist.<br />
Um hochbegabte Kinder zu fördern,<br />
sollten Aktivitäten und pädagogische<br />
Methoden die Interessen der Kinder<br />
widerspiegeln und das Spiel und die<br />
Freude für alle im Vordergrund stehen.<br />
Denn hochbegabt oder nicht – das<br />
Wohlbefi nden steht an erster Stelle.<br />
* Namen von der Redaktion geändert<br />
Eine Möglichkeit, begabungsgerecht<br />
zu arbeiten, ist die Projektarbeit. Sie ist<br />
partizipativ ausgerichtet, ermöglicht die<br />
Teilhabe aller Kinder mit ihren individuellen<br />
Stärken und setzt an den Themen<br />
an, die Kinder besonders interessieren.<br />
Es geht dabei um das gemeinschaft liche<br />
Zum Weiterlesen:<br />
Christine Koop, Markus Riefling<br />
Alles eine Frage der Haltung?<br />
Begabtenförderung in der<br />
Kindertagesstätte<br />
Karg Stiftung, 2017<br />
Download unter: www.karg-stiftung.de/<br />
medien/karg-heft-10-1087<br />
10<br />
Alles eine Frage<br />
der Haltung!?<br />
Foto: © FamVeld / Shutterstock.com
SPEZIAL | 25<br />
RAUMAUSSTATTUNG<br />
Spezial<br />
Pädagogische<br />
Anforderungen bei der<br />
Inneneinrichtung, Tipps zum<br />
Beantragen von Geldern,<br />
Anleitungen für Möbel<br />
zum Selbstgestalten – hier<br />
finden Sie alles zur Raum <br />
ausstattung in der <strong>Kita</strong>.<br />
Foto: © Oksana Kuzmina / Shutterstock.com
26 | SPEZIAL<br />
WOHLFÜHLORT KITA<br />
Bei der Planung und Gestaltung der Räume und Einrichtung<br />
von <strong>Kita</strong>s gibt es viel zu bedenken. Matthias Wilk, Architekt und<br />
Experte für Bildungsräume, erläutert, worauf es ankommt.<br />
Interview Benigna Daubenmerkl<br />
Im Interview<br />
Dr.-Ing. Matthias<br />
Wilk ist Architekt<br />
und Bildhauer. Er<br />
forscht, plant und<br />
berät zum Thema<br />
Bildungsräume.<br />
Einer seiner<br />
Schwerpunkte liegt<br />
in der Planung von<br />
<strong>Kita</strong>s.<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>: <strong>Kita</strong>s sollen Orte zum<br />
Spielen und Lernen sein. Wie sollte<br />
eine <strong>Kita</strong> idealerweise aussehen?<br />
Matthias Wilk: Jeder <strong>Kita</strong> liegt ein<br />
eigenes pädagogisches Konzept<br />
zugrunde. Das sollte man zunächst<br />
genau kennen, bevor man die Raumaufteilung<br />
und die Gestaltung der<br />
Einrichtung plant. Grundsätzlich kann<br />
man sagen, dass der Flur Spielfläche<br />
und kein Fluchtweg sein sollte. Ich<br />
empfehle eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Brandschutzplaner und würde<br />
den Fluchtweg und Sammelpunkt in<br />
den Hinterhof oder zum rückwärtigen<br />
Ausgang hin verlegen. Dort kann man<br />
im Notfall gut kontrollieren, ob alle<br />
Kinder da sind.<br />
Worauf achten Sie bei <strong>Kita</strong>planungen<br />
besonders?<br />
Für einen reibungslosen Tagesablauf<br />
ist es wichtig, genügend Abstellraum<br />
für nicht benötigte Spielsachen und<br />
Bücher einzuplanen. Aber besonders<br />
wichtig ist eine gute Akustik. Denn<br />
hohe Lärmpegel sind ein häufiger<br />
Grund dafür, dass pädagogische<br />
Fachkräfte krank werden. Für sie ist<br />
es viel einfacher, eine gute Erzieher-<br />
Kind-Beziehung aufzubauen, wenn sie<br />
nicht ständig mit erhobener Stimme<br />
sprechen müssen. Ein lautes Umfeld<br />
erschwert auch den Kindern zu lernen.<br />
Leider wird auch die Schalldämmung<br />
häufig nicht wirklich durchdacht<br />
geplant.<br />
Inwiefern?<br />
Sie erfolgt oft einfach durch abgehängte<br />
Decken. Damit können die<br />
pädagogischen Fachkräfte diese nicht<br />
mehr pädagogisch nutzen, also beispielsweise<br />
eine Schaukel oder ein Seil<br />
anbringen.<br />
Was sind weitere häufige<br />
Fehler bei der Raumplanung?<br />
Zu wenige und zu kleine Räume.<br />
Optimal ist es, beispielsweise einen<br />
großen Raum einzuplanen, in dem die<br />
Kinder – wann immer sie wollen – essen<br />
können. Das hat den Vorteil, dass<br />
in den Gruppenräumen viel weniger<br />
Möbel, also Tische und Stühle, herumstehen<br />
müssen. Die Kinder haben<br />
dann viel mehr Platz zum Spielen. Ein<br />
eigener Raum zum Malen und Werken<br />
ist ebenfalls ideal. Dann entfiele die<br />
Bauecke in allen anderen Räumen, es<br />
gäbe es dort mehr Platz zum Toben.<br />
Die Kinder können von einem Raum<br />
zum nächsten gehen, ihr Projekt aussuchen<br />
und dann dort arbeiten.<br />
„Jede <strong>Kita</strong>-Leitung benötigt<br />
ein eigenes Büro, in das sie sich,<br />
falls nötig, zurückziehen kann.“<br />
Und wie sieht es mit den Räumlichkeiten<br />
für die Fachkräfte aus?<br />
Jede <strong>Kita</strong>-Leitung benötigt ein eigenes<br />
Büro, von dem aus sie sieht, wer<br />
kommt und in das sie sich, falls nötig,<br />
zurückziehen kann. Auch der Eingangs-<br />
Foto: © privat
www.fruehe-bildung.online | 27<br />
TÜREN<br />
ZARGEN<br />
PROFILE<br />
bereich sollte einladend sein, denn<br />
der erste Eindruck ist entscheidend<br />
dafür, wieviel Vertrauen einer <strong>Kita</strong> entgegengebracht<br />
wird. Es sollte auch<br />
eine Art Hoteltresen geben, an dem<br />
eine Erzieherin morgens steht, die<br />
Kinder in Empfang nimmt und „Türund-Angel“-Gespräche<br />
mit den Eltern<br />
führt. Das halte ich für wesentlich sinnvoller<br />
als den Trend zu Elterncafés,<br />
denn morgens muss es oft schnell gehen.<br />
Den Eingangsbereich würde ich<br />
mit einer gemütlichen Sitzecke und<br />
Abstellmöglichkeiten für Kinderwägen<br />
planen. Dort sollten nicht zu viele<br />
Sachen rumstehen, sodass sich das<br />
ankommende Kind leicht orientieren<br />
kann und seinen Weg findet.<br />
Die Sicherheit der Kinder in der <strong>Kita</strong><br />
sollte an erster Stelle stehen. Was<br />
wird dabei häufig übersehen?<br />
Obwohl die Unfallkasse genau vorgibt,<br />
welche Rutschfestigkeit die Bodenbeläge<br />
haben müssen, sind sie oft<br />
viel zu glatt. Gefährlich sind insbesondere<br />
kleine Bodenabsätze und Stufen<br />
bis zu zehn Zentimeter Höhe, weil<br />
sie nicht als solche wahrgenommen<br />
werden. Da gibt es häufig Stürze.<br />
Eine weitere Gefahrenquelle sind<br />
Fenster, die im geöffneten Zustand<br />
in den Bewegungsraum der Kinder<br />
hineinragen. Dadurch kommt es<br />
immer wieder zu Kopfverletzungen.<br />
Reichen Fensterscheiben bis zum Boden,<br />
muss man zusätzlich unbedingt<br />
Sicherheitsglas verwenden. Eine<br />
weitere Verletzungsgefahr bringen offene<br />
Heizungen und hervorstehende<br />
Türklinken in Bewegungsräumen mit<br />
sich. Unbedingt vermeiden sollte man<br />
dort auch freistehende Pfeiler.<br />
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die<br />
Beleuchtung. Worauf muss man<br />
achten?<br />
Ich empfehle ein richtiges Beleuchtungskonzept<br />
mit verschiedenen<br />
Lichtzonen und Lichtinseln. Alle<br />
Leuchten sollten dimmbar sein und<br />
bei den Lichtinseln sollten zusätzliche<br />
Lampen dazu geschaltet werden<br />
können. So steht immer genügend<br />
Licht für alle Gelegenheiten und<br />
Stimmungen zur Verfügung. Außerdem<br />
sollte man auf die Wahl der<br />
Beleuchtungskörper achten. Alle<br />
momentan üblichen LEDs sind sogenannte<br />
Blaubrenner und verfälschen<br />
das Farbsehen. Ich löse das Problem,<br />
indem ich die Lichtquellen mische.<br />
Es kommt einfach darauf an, wo man<br />
welches Licht einsetzt. Wenn man<br />
Kinder den ganzen Tag solchem Licht<br />
aussetzt, lernen sie nicht richtig, die<br />
Farben wahrzunehmen.<br />
Falsche Beleuchtung führt also dazu,<br />
dass das Sehvermögen der Kinder<br />
sich nicht richtig entwickelt?<br />
Genau. Kinder entwickeln über das<br />
Licht ihr Farb- und Fernsehen. Man<br />
weiß zum Beispiel, dass Kinder, die<br />
mit Legosteinen spielen oder Bilderbücher<br />
ansehen, so viel Licht wie ein<br />
Feinmechaniker brauchen, also wie in<br />
einer Fabrikhalle.<br />
Und wie sollte man Farben bei der<br />
Innenausstattung einsetzen?<br />
Es ist förderlich, mit kräftigen Farben<br />
zu arbeiten. Vor allem in den ersten<br />
Jahren sind starke Farben wichtig,<br />
damit die Kinder Unterschiede gut erkennen<br />
können. Wenn beispielsweise<br />
Lichtschalter farbig hervorgehoben<br />
werden, können diese viel leichter<br />
wahrgenommen werden. Gerade<br />
für Kinder mit Sehschwäche ist das<br />
wichtig.<br />
Was würden Sie sich für die<br />
Gestaltung von <strong>Kita</strong>räumen<br />
zukünftig wünschen?<br />
Architekten müssen lernen, die<br />
pädagogischen Fachkräfte frühzeitig<br />
in ihre Raumplanung einzubeziehen,<br />
ihnen zuzuhören und ihre Bedürfnisse<br />
und Wünsche zu berücksichtigen.<br />
Gleichzeitig sollte bei den Pädagogen<br />
schon in der Ausbildung<br />
das Thema Raumgestaltung fest<br />
im Lehrplan verankert werden. Sie<br />
sollten ‚sprachfähiger‘ werden und<br />
ihr pädagogisches Wissen bewusst in<br />
die Gestaltung und Einrichtung ihrer<br />
<strong>Kita</strong>-Räume einfließen lassen.<br />
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für Kindertagesstätten<br />
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28 | SPEZIAL<br />
MARKE EIGENBAU<br />
Mit wenig Aufwand kann man Handtuch-Haken oder ein schönes<br />
Regal selbst bauen. Wie, zeigt <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Spezial.<br />
BAUKLOTZ-REGAL<br />
Dieses lustige Regal können selbst weniger geübte Heimwerker schnell herstellen.<br />
Das braucht man dazu:<br />
••<br />
6 Bretter, Multiplex, 12 mm dick:<br />
60 cm x 10 cm<br />
••<br />
lackierte Bauklötze in verschiedenen<br />
Größen und Farben<br />
••<br />
375 ml Möbel-Klarlack seidenmatt<br />
So wird’s gemacht:<br />
1. Bretter lackieren<br />
Lassen Sie sich die Bretter im Baumarkt zuschneiden. Anschließend<br />
die Flächen sorgfältig schleifen und die Kanten glätten.<br />
Gründlich entstauben. Jetzt lackieren Sie die Bretter beidseitig mit<br />
Klarlack. Nach einer Trockenzeit von vier bis fünf Stunden folgt ein<br />
Zwischenschliff mit feinem 240er Schleifpapier. Danach den Lack<br />
nochmals auftragen und gut trocknen lassen.<br />
••<br />
Schleifgerät mit 120er/240er<br />
Schleifpapier<br />
••<br />
Schleifklotz mit 120er/240er<br />
Schleifpapier<br />
••<br />
Farbwanne, Schaumstoffrolle,<br />
Rollenhalter<br />
••<br />
Kleber<br />
2. Bauklötze verkleben<br />
Stapeln Sie zuerst die Klötze probeweise übereinander. Wenn Sie mit<br />
dem Abstand und Design zufrieden sind, kleben Sie die Bausteine<br />
mit einem Multi-Kleber aufeinander. 24 Stunden trocknen lassen.<br />
3. Regal zusammenbauen<br />
Wenn der Lack und die Klötzchentürme gut durchgetrocknet sind,<br />
werden die einzelnen Bauteile ebenfalls verklebt. Nach 24 Stunden<br />
kann das Regal mit Autos, Figürchen und kleinen Büchern<br />
bestückt werden.<br />
Fotos: © DIY Academy, tesa
www.fruehe-bildung.online | 29<br />
SPIELTISCHE AUFPEPPEN<br />
Diese bunten Tische und Stühle laden ein zum<br />
Malen, Basteln, Kneten und Bauen. Vorhandene<br />
Möbel kann man schnell gemeinsam mit den<br />
Kindern aufpeppen.<br />
Das braucht man dazu:<br />
••<br />
Kindertisch und zwei Stühle zum Bekleben<br />
••<br />
bunte Teppichreste oder Teppichfliesen<br />
••<br />
doppelseitig klebendes Teppich-Verlegeband<br />
••<br />
Filzgleiter für die Tisch- und Stuhlbeine<br />
So wird’s gemacht:<br />
1. Teppichquadrate zuschneiden<br />
Messen Sie zuerst die Größe der Tischplatte aus<br />
und schneiden Sie verschiedenfarbige Quadrate<br />
aus Teppichresten oder Teppichfliesen zu. Im vorliegenden<br />
Beispiel haben sie die Maße 12 mal 12<br />
Zentimeter und es werden 12 Stück benötigt. Um<br />
die Quadrate herum wird der verbliebene Rand bis<br />
zur Tischkante mit vier gleichfarbigen Teppichstreifen<br />
gefüllt. Am besten verlegen Sie die Streifen und<br />
Quadrate erst einmal probeweise. Pro Stuhl werden<br />
vier Quadrate gebraucht.<br />
2. Teppich aufkleben<br />
Die Tischplatte bekleben Sie je nach Größe mit drei<br />
bis vier Streifen Verlegeband. Dann die Schutzfolie<br />
entfernen und die Streifen sowie die Quadrate nach<br />
und nach fest andrücken.<br />
FLÜCHTLINGS-<br />
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3. Filzgleiter anbringen<br />
Damit Tisch und Stühle den Holzboden nicht zerkratzen,<br />
beklebt man zum Schluss alle Stuhl- und<br />
Tischbeine mit Filzgleitern.<br />
Fort- und Weiterbildungen<br />
in der Kindheits- und Heilpädagogik<br />
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041<strong>03</strong> Leipzig<br />
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30 | SPEZIAL<br />
DINO-HAKEN<br />
Mit diesen Dinos macht ordentlich sein Spaß.<br />
Ideal als Farbklecks für langweilige Bäder und<br />
fantasielose Garderoben.<br />
Das braucht man dazu:<br />
••<br />
3 Bretter aus Multiplex,<br />
16 mm dick: 10 × 10 cm<br />
••<br />
Acryllack, seidenmatt in Limettengrün,<br />
Rapsgelb und Himmelblau<br />
••<br />
Farbwanne, Schaumstoffrolle, Rollenhalter<br />
••<br />
3 Schrauben, 3,5 × 30 mm<br />
So wird’s gemacht:<br />
Schritt 1: Bretter bohren<br />
Lassen Sie sich drei Bretter im Baumarkt auf jeweils zehn<br />
mal zehn Zentimeter zuschneiden. Anschließend zeichnen<br />
Sie mittig die Position des „Tierhakens“ an und bohren ein<br />
fünf Millimeter großes Loch in jedes Brett. Auf der Rückseite<br />
werden die Löcher gesenkt, damit die Schraubenköpfe nicht<br />
hervorstehen. Anschließend die Flächen glatt schleifen und<br />
Kanten brechen.<br />
Schritt 2: Bretter farbig lackieren<br />
Jetzt lackieren Sie die Bretter in Ihrer Wunschfarbe. Anschließend<br />
zwölf Stunden trocknen lassen. Nach dem ersten Anstrich<br />
erfolgt ein Zwischenschliff mit 240er Schleifpapier. Danach den<br />
Lack nochmals auftragen und gut trocknen lassen.<br />
••<br />
3 Plastiktiere, z. B. Dinosaurier<br />
••<br />
eventuell Gips zum Auffüllen der Tiere<br />
••<br />
Schale zum Anrühren, Spachtel<br />
Schritt 3: Dinos vorbereiten<br />
Die Dinosaurier sägen Sie in der Mitte auseinander. Wir verwenden<br />
die Vorderteile als Haken. Falls die Dinohälften innen<br />
hohl sind, füllen Sie die Hohlräume mit Gips. Anschließend<br />
gut trocknen lassen – danach überstehenden Gips entfernen.<br />
••<br />
Akkubohrschrauber, Bohrer 5 mm und<br />
3 mm, Senker, Bit<br />
••<br />
Handsäge, Kleber, Zollstock, Bleistift<br />
••<br />
Schleifgerät mit 120er / 240er Schleifpapier<br />
••<br />
Schleifklotz mit 120er / 240er Schleifpapier<br />
••<br />
Klebestreifen für die Wandmontage<br />
Schritt 4: Tiere montieren<br />
Bohren Sie in den mit Gips gefüllten Tierkörper mittig ein<br />
drei Millimeter großes Loch. Anschließend werden die Tiere<br />
von hinten durch die zuvor gebohrten Löcher an das Brett<br />
geschraubt. Für mehr Halt geben Sie zuerst noch etwas Kleber<br />
auf die Gipsfläche. Jetzt können Sie die tierischen Haken in der<br />
Garderobe oder im Badezimmer anbringen.<br />
Diese und weitere Beispiele finden Sie auf:<br />
> > www.diy-academy.eu<br />
Foto: © DIY Academy
www.fruehe-bildung.online | 31<br />
GUTE ARGUMENTE<br />
Wenn in der <strong>Kita</strong> etwas erneuert werden soll, muss die Leitung<br />
zunächst die Gelder dafür beantragen. Dabei ist es wichtig,<br />
richtig zu argumentieren.<br />
Text Benigna Daubenmerkl<br />
Das Spielhaus ist demoliert, bei den<br />
Boden polstern platzen die Nähte auf,<br />
durch die Fenster zieht es. Immer wieder<br />
steht die <strong>Kita</strong>-Leitung vor dem Problem,<br />
dass Möbel kaputt oder Renovierungsarbeiten<br />
notwendig sind. Dann müssen dafür die Gelder bei<br />
den Kommunen oder dem Träger beantragt werden.<br />
Nur wer die Notwendigkeit solcher Maßnahmen klar<br />
vermittelt, hat eine gute Chance, dass die Gelder<br />
bewilligt werden. Um den Leitungskräften diese<br />
Arbeit zu erleichtern hat <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> die wichtigsten<br />
Argumente zusammengestellt.<br />
Sicherheit<br />
••<br />
Maßnahmen für den Brandschutz<br />
••<br />
Unfallvermeidung<br />
Hierzu gibt es das Regelwerk der Deutschen Gesetzlichen<br />
Unfallkasse für Kindertageseinrichtungen.<br />
Dort finden sich Vorschriften für die detaillierte Ausführung<br />
in Anträgen zu Fuß bodenbeschaffenheit,<br />
abgerundeten Sicherheitskanten bei <strong>Kita</strong>- Möbeln,<br />
Absturzsicherungen, Heizkörperverkleidungen<br />
oder Sicherheitsvor schriften für Fenster, Türen und<br />
elektrische Anlagen.<br />
Zu finden auf:<br />
> > publikationen.dguv.de<br />
> > www.sichere-kita.de<br />
Lärmreduktion<br />
••<br />
Gute Raumakustik ist in <strong>Kita</strong>s unerlässlich, denn<br />
sie unterstützt die <strong>Kita</strong>-Kinder beim Spracherwerb.<br />
Dazu müssen die Kinder aber Gesprochenes<br />
gut und leicht verstehen. Unzureichende<br />
Schalldämmung verursacht einen hohen Lärmpegel,<br />
der die Sprachaneignung behindert. Gerade<br />
für Kinder mit Migrationshintergrund ist das<br />
besonders wichtig.<br />
••<br />
Lärm beeinflusst schon bei Kindern die Gesundheit<br />
negativ.<br />
••<br />
Bei den pädagogischen Fachkräften verursacht<br />
insbesondere zu viel Lärm Stress. In den Statistiken<br />
steht Lärm als Grund für krankheitsbedingte Ausfälle<br />
der pädagogischen Fachkräfte in <strong>Kita</strong>s und<br />
Schulen ganz oben. Eine gute Schalldämmung<br />
verbessert den physischen und psychischen Gesundheitszustand<br />
des <strong>Kita</strong>-Personals und hilft so,<br />
die Personalsituation zu verbessern.<br />
••<br />
Für die Bewilligung von Ruheräumen oder Rückzugsinseln<br />
führen Sie die erwiesene Stressreduktion<br />
bei Kindern an. Durch Ruheinseln verarbeiten<br />
sie die Vielzahl der auf sie einströmenden Reize.<br />
Verbesserung der Qualität<br />
••<br />
Produkte mit guter Qualität sind nachhaltig. Durch<br />
ihre hochwertige Verarbeitung und Verwendung<br />
entsprechender Materialien halten Qualitätsprodukte<br />
länger und helfen so lang fristig Geld<br />
zu sparen.<br />
••<br />
Aufgrund ihres geringeren Verschleißes bieten sie<br />
eine höhere Verletzungssicherheit.<br />
••<br />
Vereinzelt bieten Hersteller bis zu zehn Jahre<br />
Garantie. Weisen Sie unbedingt darauf hin.<br />
••<br />
Hochwertige Materialien sind meist auch unter dem<br />
Gesichtspunkt der Hygiene vorteilhaft – sie sollten<br />
pflegeleicht, abwischbar und desinfizierbar sein.<br />
Tipps bei Neuanschaffungen<br />
••<br />
Darauf achten, dass Produkte brandschutz-zertifiziert<br />
sind, pflegeleicht, abwischbar und desinfizierbar.<br />
••<br />
Die Wahl von Produkten von EU-Herstellern ist<br />
vorteilhaft, denn sie müssen sich nach den gültigen<br />
EU-Normen richten.
32 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />
APPROPOS, SPRACHFÖRDERUNG!<br />
Digitale Medien können die Sprachförderung unterstützen.<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> stellt passende Sprach-Apps vor.<br />
Text Julia Knopf und Jannick Eckle<br />
Die Schlaumäuse haben es gemütlich. Rote<br />
Sofasessel, gelbe und blaue Kissen liegen<br />
darauf, neben einem hohen Bücherregal und<br />
einem Schlafzimmer. Hier leben die kleinen<br />
Mäuse. Sie zeigen ihr Zuhause gern her. „Das ist<br />
unser Sofa, hier machen wir es uns gemütlich“,<br />
erzählen sie, wenn man auf einem Tablet oder<br />
Handy mit dem Finger über das Sofa wischt. Die<br />
Schlaumäuse sind eine App. Mit der Anwendung<br />
können pädagogische Fachkräfte die Sprachkompetenz<br />
von Kindern fördern.<br />
Grundlegend für die sprachliche Entwicklung eines<br />
Kindes ist ein anregungsreiches Sprachumfeld. Dieses<br />
kann man jedoch nicht immer voraussetzen. Die<br />
Förderung von Sprachkompetenz ist daher bereits<br />
im Elementarbereich wichtig. Digitale Medien bieten<br />
hier großes Potenzial. Mithilfe bestimmter Apps lässt<br />
sich Sprachkompetenz bereits im Vorschulalter fördern.<br />
Doch was genau ist Sprachkompetenz? Diese<br />
kann laut Sprachwissenschaftler Claudio Nodari<br />
nach vier Dimensionen unterschieden werden:<br />
➤➤<br />
Sprachliche Kompetenz<br />
Unter sprachlicher Kompetenz versteht man<br />
alle rezeptiven, produktiven und kognitiven<br />
Leistungen der Sprache. Gelingt es dem Kind<br />
auf der rezeptiven Ebene, alle wesentlichen<br />
Informationen aus einem mündlichen oder<br />
vielleicht sogar schon schriftlichen Text zu<br />
entnehmen und zu verarbeiten? Ist es in der<br />
Lage, selbst eigene Äußerungen mündlich<br />
oder im letzten Kindergartenjahr sogar schon<br />
schriftlich zu produzieren? Verfügt es kognitiv<br />
über einen ausreichenden Wortschatz und über<br />
grammatische Strukturen?<br />
➤➤<br />
Soziolinguistische Kompetenz<br />
Unter soziolinguistischen Kompetenzen werden<br />
alle kulturabhängigen Regeln und Normen einer<br />
Sprachgemeinschaft verstanden. Wie spreche<br />
ich mit meinen Erziehern und wie mit meinen<br />
Freunden? Wie bedanke ich mich für etwas?<br />
Wie drücke ich Mitgefühl aus? Vermittelt werden<br />
solche soziolinguistischen Kompetenzen<br />
durch familiäre Vorbilder, Freunde, aber auch<br />
durch Erzieher.<br />
➤➤<br />
Sprachlogische Kompetenz<br />
Um Beiträge zusammenhängend zu gestalten<br />
und zu verstehen, benötigen Kinder sprachlogische<br />
Kompetenz. Wie hängen die Ereignisse<br />
zusammen, von denen ich erzähle? Wie lassen<br />
sich die einzelnen Teilereignisse sprachlich<br />
vernetzen oder verbinden?<br />
➤➤<br />
Strategische Kompetenzen<br />
Wo Sprache zum Einsatz kommt, tauchen nicht<br />
selten auch Verständigungsprobleme auf. Um<br />
diese auflösen zu können, benötigen bereits Kinder<br />
im Vorschulalter strategische Kompetenzen.<br />
Erkennt das Kind selbstständig Probleme in der<br />
sprachlichen Verständigung? Wie geht es mit<br />
ihnen um? Wie können Kinder vorgehen, wenn<br />
ihnen die passenden Worte fehlen?<br />
DIE AUTOREN<br />
Prof. Dr. Julia Knopf leitet den Lehrstuhl<br />
Fachdidaktik Deutsch Primarstufe und<br />
das Forschungsinstitut Bildung Digital an<br />
der Universität des Saarlandes. Sie ist<br />
Gründungspartnerin der Beratungsunternehmen<br />
für digitale Medien KLEE – kreativ<br />
lernen und Erfolg erleben und der Didactic<br />
Innovations GmbH.<br />
Jannick Eckle ist wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter am Lehrstuhl Fachdidaktik<br />
Deutsch Primarstufe der Universität des<br />
Saarlandes und Junior Consultant für<br />
digitale Bildung bei Didactic Innovations.<br />
Fotos: privat; Uni Saarland
APPS ZUR SPRACHFÖRDERUNG<br />
Sprachkompetenz und Bildungserfolg hängen eng<br />
zusammen. Gerade für Kinder mit Flucht erfahrung<br />
oder einem anregungsarmen Umfeld ergeben sich<br />
daraus deutliche Nachteile.<br />
Die Schlaumäuse<br />
Mit den Schlaumäusen lassen sich vor allem die<br />
sprachlichen Kompetenzen eines Kindes fördern.<br />
Gemeinsam mit den Figuren Lingo und<br />
Letto begeben sie sich ins Land der Sprache<br />
und erleben dort spannende Abenteuer. Egal<br />
ob am „Wörtersee“, am „Redefluss“ oder an der<br />
„Eselsbrücke“ – an diesen Schauplätzen können<br />
Kinder handelnd und experimentell mit Sprache<br />
umgehen und Hörverstehen sowie erste Vorläuferfähigkeiten<br />
für den Schriftspracherwerb trainieren.<br />
Mittlerweile bietet die App in den Einstellungen<br />
die Möglichkeit, die Spielanweisung in anderen<br />
Sprachen anzuwählen. So können auch Kinder<br />
mit anderen Herkunftssprachen die App nutzen<br />
und dabei ihre Sprachkompetenz trainieren. Die<br />
App ist kostenlos und kann sowohl auf Windows-,<br />
Android- sowie iOS-Geräten installiert werden.<br />
Auch als Software für Laptop oder Computer sind<br />
die „Schlaumäuse“ verfügbar. Auf der Website<br />
werden Erzieher mit einer Vielzahl an Zusatzmaterialien<br />
versorgt, die sie nach der Registrierung<br />
kostenlos herunterladen können.<br />
www.fruehe-bildung.online | 33<br />
SOZIALE KOMPETENZEN<br />
SPIELERISCH LERNEN<br />
Woche für Woche einen neuen Wert<br />
kennenlernen, das können Kinder mit<br />
diesem Buch. Spiele, Rollenspiele,<br />
Gedichte, Geschichten, Sinnsprüche<br />
und Bastelarbeiten helfen dabei,<br />
Wichtiges für das gemeinsame und<br />
harmonische Miteinander zu lernen.<br />
Am Ende sind es 50 soziale Kompetenzen,<br />
die jeder im Leben braucht.<br />
LebensWerte<br />
Blanco, Laura<br />
ISBN: 978-3-934333-67-3<br />
14,95 €<br />
WAS FAMILIEN<br />
ZUKUNFTSFÄHIG MACHT<br />
Die Familie ist Basis und Ausgangspunkt<br />
unseres Daseins. In diesem<br />
Buch zeigt Gabriele Pohl, wie man<br />
Kompromisse schließt und Auseinandersetzungen<br />
klärt, ohne dass die<br />
eigenen Interessen zu kurz kommen,<br />
damit ein heiterer, lebendiger und<br />
gelassener Familienalltag entsteht.<br />
Eli Explorer<br />
Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren können<br />
gemeinsam mit dem fliegenden Hasen Eli spielend<br />
ihren Wortschatz erweitern. Rund 100 gebräuchliche<br />
Wörter und kurze Sätze aus kindgerechten<br />
Wortfeldern wie Tiere, Farben und Wetter stehen<br />
in der App zur Verfügung. Die Kinder wählen die<br />
entsprechenden Bildobjekte an und können sich<br />
deren Aussprache anhören. Die App kann in zehn<br />
Familie: Basislager<br />
für Gipfelstürmer<br />
Pohl, Gabriele<br />
ISBN: 978-3-934333-75-8<br />
19,95 €<br />
Mehr dazu auf<br />
www.oberstebrink.de<br />
Körner Medien –<br />
Burckhardthaus/ObersteBrink
34 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />
verschiedenen Sprachen gespielt werden. Sie<br />
kostet 2,29 Euro und ist zurzeit nur für iOS-Geräte<br />
verfügbar.<br />
Dora and Friends HD<br />
Dora and Friends HD ist eine interaktive Storymaker-App.<br />
Storymaking kommt aus dem Englischen<br />
und meint das Erfinden von Geschichten.<br />
Die App ermöglicht es Kindern, erfundene Geschichten<br />
aufzuzeichnen und mit passenden<br />
Figuren, Kulissen und Musikelementen anzureichern.<br />
Fertige Geschichten mit Ton und Bild<br />
werden in der App als Film gespeichert und<br />
können jederzeit wieder abgespielt werden. Mit<br />
dieser App lassen sich vor allem die sprachlogischen<br />
Kompetenzen eines Kindes fördern. Um<br />
zusammenhängende Geschichten zu gestalten,<br />
müssen sich die Kinder vorab genau überlegen,<br />
wovon ihre Geschichte handelt und wie<br />
die einzelnen Teilereignisse in der Geschichte<br />
zusammenhängen. Das Erzählte muss außerdem<br />
zu den Bildern der Geschichte passen. Die App<br />
kostet 3,49 Euro und ist sowohl für iOS- als auch<br />
für Android-Geräte verfügbar.<br />
bezeichnet die Erweiterung der Realität um<br />
zusätzliche Elemente, wie Bild, Ton oder Text. Mit<br />
HP Reveal lassen sich AR-Umgebungen schnell<br />
und kostenlos selbst erstellen. Im Folgenden werden<br />
AR-basierte Praxisbeispiele, die mit der App<br />
erstellt werden können, für die Sprachförderung<br />
im Vorschulbereich skizziert:<br />
➤➤<br />
Praxisbeispiel 1: „Wörterkartei 2.0“<br />
Wörterkarteien können bereits im Elementarbereich<br />
zum Einsatz kommen. Sie lassen sich<br />
mithilfe von HP Reveal vielfältig anreichern, mit<br />
Bild-, Video- und zusätzlichen Textelementen.<br />
Der Erzieher verknüpft die Wortkarten mit den<br />
jeweiligen Elementen, danach können die Kinder<br />
die Wortkarten mithilfe der App scannen. Zu<br />
den gescannten Wortkarten erhalten die Kinder<br />
dann die von den Erwachsenen hinterlegten<br />
Zusatzelemente, beispielsweise ein selbst<br />
erstelltes Video, in dem der gescannte Bildgegenstand<br />
mit Artikel mündlich und schriftlich<br />
benannt sowie in einem zusammenhängenden<br />
Satz gebraucht wird. Auf diese Weise können<br />
Erzieher gemeinsam mit den Kindern individualisierte,<br />
digitale Wörterkarteien erstellen, die an<br />
die Interessen der Kinder angelehnt sind und<br />
die jederzeit erweitern können.<br />
➤➤<br />
Praxisbeispiel 2: „Bilder sprechen lassen“<br />
Wimmelbilderbücher faszinieren schon die<br />
Kleinsten unter uns. Mit HP Reveal können die<br />
Personen auf den Bildern zum Leben erweckt<br />
werden. Für die Praxis ergeben sich daraus<br />
verschiedene Möglichkeiten:<br />
Variante 1: Das Kind scannt die Person auf<br />
dem Wimmelbild mit der App ab. Es öffnet<br />
sich ein Video, in dem die gescannte Person<br />
einen kurzen, zur Bildsituation passenden Satz<br />
artikuliert. Das Kind wiederholt den Satz und<br />
fasst ihn anschließend mit eigenen Worten<br />
zusammen.<br />
HP Reveal<br />
Kaum eine Technologie stand dieses Jahr stärker<br />
im Fokus des öffentlichen Interesses wie<br />
Augmented Reality, kurz AR. Augmented Reality<br />
Variante 2: Das Kind scannt mit HP Reveal<br />
einen Bildausschnitt, auf dem Personen zu<br />
sehen sind, die miteinander sprechen. Es öffnet<br />
sich ein Video, in dem zwei verschiedene Kurzdialoge<br />
gezeigt werden. Einer der Dialoge ist ein<br />
Beispiel für eine missglückte Kommunikation.<br />
Die Fragen und Antworten der abgebildeten<br />
Gesprächspartner passen nicht zusammen.<br />
Aufgabe der Kinder ist es, den missglückten<br />
Dialog zu identifizieren und somit strategische<br />
Sprachkompetenzen zu trainieren.<br />
Fotos: © Uni Saarland
Für<br />
ErzieherInnen,<br />
Grundschullehrkräfte<br />
und Eltern!<br />
Sind Eltern Partner von <strong>Kita</strong>s und Schulen?<br />
Philosophierstunde: Was ist Gerechtigkeit?<br />
Kindern mit herausforderndem Verhalten<br />
begegnen<br />
Wie können ErzieherInnen im Alltag fit und<br />
gesund bleiben?<br />
Mehr als Doktorspielchen: Sexualerziehung<br />
in der <strong>Kita</strong><br />
Auf die Stimme achten – Selbstfürsorge<br />
für ErzieherInnen und Grundschullehrkräfte<br />
Nichts ist umsonst:<br />
Rechtliches zur Musiknutzung<br />
Kinderschutz und Kinderrechte<br />
in der digitalen Welt<br />
… und viele weitere Themen<br />
Frühe Bildung Online führt die verschiedenen Aspekte der frühen Bildung zusammen –<br />
von der Früh- bis zur Grundschulpädagogik.<br />
www.fruehe-bildung.online
36 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />
„ICH HÄTTE DA MAL WAS …“<br />
Helikopter-Eltern sind für pädagogische Fachkräfte<br />
anstrengend, keine Frage. Aber sie können auch<br />
zur Reflexion anregen.<br />
Foto: © zhukovvvlad / Shutterstock.com
www.fruehe-bildung.online | 37<br />
Das erzählt der Erzieher:<br />
Simon D., 28 Jahre<br />
„Wir sind eine <strong>Kita</strong> mit 76 Kindern im Stadtzentrum<br />
von Berlin. Was uns den letzten Nerv<br />
raubt, sind Helikopter-Eltern. Wir wissen nicht<br />
mehr, wie wir mit der alltäglichen Überbehütung<br />
zurecht kommen sollen.<br />
Tim, zwei Jahre alt, kommt bald zu uns in die<br />
Einrichtung. Wir zeigen den Eltern vorher die<br />
<strong>Kita</strong>, wie der Tagesablauf sich gestaltet, wie<br />
das Mittagessen zubereitet wird, und so weiter.<br />
Doch bevor die Eltern Tim endgültig zu uns in<br />
die <strong>Kita</strong> geben, möchten sie vorher schon ein<br />
paar Tage mit ihm bei uns bleiben, damit sie einen<br />
Gesamteindruck bekommen. Sie verstehen<br />
nicht, dass das nicht geht, weil wir uns ja um<br />
die anderen Kinder kümmern müssen.<br />
Oder ein anderes Beispiel: Lea ist vier Jahre alt.<br />
Die Eltern bringen sie abwechselnd. Neulich hat<br />
eine Kollegin von mir gesehen, dass der Vater<br />
danach am Fenster stehen blieb, 20 Minuten<br />
lang, um nach der Kleinen zu sehen. Vor kurzem<br />
hat er sogar den Essensplan abfotografiert. Lea<br />
hatte einen Tag kleine rote Punkte an der Hand,<br />
und er wolle das „einfach nur schnell mit dem<br />
Arzt abklären“. Nachdem er das Menü seiner<br />
Frau als Bild zugesendet hat, klingelte zehn<br />
Minuten später das Telefon bei uns. Die Frau<br />
beschwerte sich, dass Lea bei uns Weizennu-<br />
deln statt Dinkelnudeln bekommt. Man solle sich<br />
nicht wundern, wenn die Kinder Ausschläge<br />
bekommen. Dabei haben die Eltern nie erwähnt,<br />
dass Lea bestimmte Dinge nicht essen sollte.<br />
Doch am allerschlimmsten sind die Elternabende.<br />
Eltern wollen ihren Kindern jeden<br />
Wunsch erfüllen und alle Aktivitäten überwachen:<br />
So verlangten Eltern vor kurzem zum<br />
Beispiel nach einem Protokoll, in dem steht,<br />
was ihr vierjähriges Kind halbstündlich gespielt<br />
hat. Als ich sagte, dass wir das nicht schaffen,<br />
auch rein aus zeitlichen Gründen, sagten sie:<br />
„Sie spielen doch nur mit den Kindern, da<br />
können sie doch auch dokumentieren, was,<br />
wann und wo.“<br />
Das sind nur Beispiele für die alltäglichen<br />
Geschichten, die uns begegnen. Wir suchen<br />
nach einer Lösung, wie wir mit solchen Eltern<br />
umgehen und ihnen dabei helfen können,<br />
Verantwortung an die Kinder zurückzugeben.“<br />
„Sie spielen doch nur mit den<br />
Kindern, da können sie doch<br />
auch dokumentieren, was,<br />
wann und wo.“<br />
Entspannungstherapeut und weitere Ausbildungen<br />
in Deutschland oder Teneriffa<br />
MIFW<br />
Mitteldeutsches Institut<br />
für Weiterbildung<br />
Entspannungstherapeut* beinhaltet die Module<br />
• Kursleiter für Autogenes Training<br />
• Kursleiter für Progressive Muskelentspannung<br />
• Stressmanagement-Trainer<br />
• zusätzlich: Qigong & Atem-Meditationstechniken<br />
*Bei gegebenen Grundqualif kationen Krankenkassenanerkennung nach § 20 SGB V.<br />
Weitere Kurse u. a.<br />
• Systemischer Coach<br />
• Kommunikationstrainer<br />
• Ernährungsberatung<br />
• Gesundheitsmanagement<br />
• Psychologischer Testleiter<br />
Infos und Anmeldung<br />
<strong>03</strong>61 653133-90<br />
info@mifw.de<br />
www.mifw.de<br />
Fordern Sie unsere<br />
Broschüre an.<br />
10% Ermäßigung mit Gutscheincode: 4713<br />
* mit Prämiengutschein<br />
ab<br />
400 €*
38 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />
Daniela Kobelt<br />
Neuhaus ist Präsidentin<br />
des Bundesverbandes<br />
der<br />
Familienzentren<br />
und Vorstand der<br />
Karl Kübel Stiftung<br />
für Kind und<br />
Familie. Sie hat<br />
vier erwachsene<br />
Kinder.<br />
Die Expertin antwortet:<br />
„Viele Eltern sind heute sehr bewusste aber auch<br />
sehr ängstliche Eltern. Sie möchten für ihr Kind<br />
das Beste vom Besten. Daher googeln sie Erziehungsratgeber<br />
und hören auf Gesundheitsgurus,<br />
während sie gleichzeitig in ihrem Beruf und in ihrem<br />
gesellschaftlichen Leben eingespannt bleiben.<br />
Sie verfolgen die Debatten um Bildungsqualität,<br />
trauen ihren Kindern viel zu und erziehen sie paradoxerweise<br />
unter dem Motto „Vertrauen ist gut,<br />
Kontrolle ist besser“.<br />
Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass<br />
es sehr hilfreich ist, die Eltern von Anfang an ins<br />
Boot zu holen. Das Rudern im Takt ist so lange<br />
schwierig wie ein gemeinsames Ziel fehlt. Erste<br />
Verständigung entsteht im Kennenlerngespräch.<br />
Eltern schildern, was sie sich für ihr Kind von der<br />
<strong>Kita</strong> versprechen und Fachkräfte stellen den Eltern<br />
das Konzept der Einrichtung vor.<br />
Ein immer wieder am Alltag refl ektiertes pädagogisches<br />
Konzept, das individuelle Stärken und<br />
Schwächen der Kinder aufgreift, nimmt sowohl<br />
Rücksicht auf die Entwicklungsvielfalt der Kinder<br />
als auch auf unterschiedliche Familienkonstellationen<br />
und -kulturen. Die Verständigung über<br />
pädagogische Themen ist mit allen Eltern, nicht<br />
nur mit fremdsprachigen, schwierig. Eltern haben<br />
sehr unterschiedliche, aber klare Vorstellungen<br />
über die Art und Weise, wie ihr Kind begleitet<br />
werden soll: Einige sehen in ihrem Kind bereits den<br />
kleinen Einstein, der nun in der <strong>Kita</strong> entdeckt wird,<br />
anderen sind Absprachen über Essen, Schlafen,<br />
Bekleidung wichtig. Oft ist Anschauungsmaterial<br />
aus dem Alltag hilfreicher als viele Worte um<br />
Antworten auf Fragen zu fi nden und Transparenz<br />
herzustellen: ein Kurzfi lm über den Alltag in der<br />
Einrichtung, ein Fotobuch zur Vielfalt des Bildungsangebots<br />
oder Piktogramme zur Untermalung des<br />
Umgangs mit Erziehungsvorstellungen wie etwa<br />
Hygiene, Essenszusammensetzung oder Regeln<br />
des Zusammenlebens.<br />
Eltern haben selbstverständlich ein Recht auf<br />
Auskunft darüber, was ihr Kind tagsüber tut.<br />
Je besser Eltern informiert sind, desto leichter<br />
können sie loslassen. Fachkräfte können<br />
bereits im Kennenlerngespräch verdeutlichen,<br />
welche Bildungs- und Erziehungsaufgaben sie<br />
haben und in welcher Form in der Einrichtung<br />
dokumentiert wird. Bewährt haben sich tägliche<br />
schriftliche Aushänge zum Geschehen, die<br />
sporadisch im Tür- und Angel-Gespräch oder<br />
in vereinbarten Entwicklungsgesprächen durch<br />
mündliche Berichte an die Eltern zu ihrem Kind<br />
ergänzt werden.<br />
Ich persönlich fi nde es toll, wenn Eltern in einer<br />
Einrichtung hospitieren und so ihr Interesse an<br />
der Einrichtung kundtun. Schließlich verbringen<br />
Kinder oft mehr Zeit in der <strong>Kita</strong> als zu Hause.<br />
Daher würde ich jeder Einrichtung empfehlen,<br />
ein wertschätzendes Hospitationskonzept zu<br />
entwickeln. Unterstützend sind klare Vereinbarungen<br />
über Form, Kosten und Dauer der<br />
Hospitation – zum Beispiel drei Tage nach Wahl<br />
à drei Stunden à fünf Euro, die nach der Anmeldung<br />
wieder erstattet werden. Wichtig ist,<br />
dass Eltern wissen, wie und wo sie sich in der<br />
Hospitationszeit einbringen sollen und wann die<br />
Fachkraft ein Auswertungsgespräch mit ihnen<br />
führen wird. Solange das Kind nicht angemeldet<br />
ist, tragen die Eltern in der Hospitationszeit<br />
die volle Verantwortung. Es empfi ehlt sich, ein<br />
entsprechendes Formular unterschreiben zu<br />
lassen. Bewährt haben sich Beschäftigungsangebote<br />
für Eltern, damit diese nicht das Gefühl<br />
haben, im Weg zu stehen. Hospitationseltern<br />
können die Rolle von Frühstücksbegleitern –<br />
neben der Fachkraft – übernehmen oder für<br />
die Spielsachen im Außengelände zuständig<br />
erklärt werden. Andere stellen sich gerne als<br />
Lesepaten zur Verfügung. Eltern verstehen so,<br />
wie sich die Arbeit in und mit Kindergruppen<br />
anfühlt. Wichtig ist das absolute Handy- und<br />
Fotografi erverbot für Eltern.<br />
Helikopter-Eltern sind anstrengend – manchmal<br />
auch für die Kinder. Aber sie wollen das Beste<br />
für ihr Kind und im Gegensatz zu den Eltern, die<br />
ihre Kinder morgens in die Einrichtung schieben<br />
und sie spät abends müde wieder holen,<br />
fordern engagierte Eltern uns zu immer neuen<br />
Ko-Konstruktionsleistungen und manchmal<br />
auch zur berechtigten Refl exion heraus. Und<br />
so gesehen kann man sie auch als Bereicherung<br />
empfi nden.“<br />
Foto: © Thomas Neu
www.fruehe-bildung.online | 39<br />
DAT IS DE DUUM<br />
Fingerspiele machen Spaß, fördern Kreativität und Sprachentwicklung.<br />
Wolfgang Hering hat Fingerspiele aus der ganzen Welt zusammengetragen.<br />
Text Gerhard Stranz<br />
Zum<br />
Weiterlesen:<br />
Wolfgang Hering<br />
Mit zehn Fingern<br />
um die Welt<br />
130 Hand- und Bewegungsspiele<br />
für<br />
Kinder von 0 bis 6<br />
Helbing Verlag<br />
GmbH, 20<strong>18</strong><br />
132 Seiten,<br />
19,90 Euro<br />
Foto: Michael Bauer; llustration: © Lubenica / Shutterstock.com<br />
Mit den Fingern Kontakte aufbauen, über<br />
begreifbare Verse Begegnungen schaffen,<br />
Sprachgefühl über Rhythmus stärken, Vertrautheit<br />
mit der eigenen und Zugang zu<br />
fremden Sprachen fi nden, Musikalität fördern – das<br />
kann mit Finger-, Klatsch- und Bewegungsspielen<br />
verstärkt werden. Die Veröffentlichung von Wolfgang<br />
Hering bietet dazu vielfältige Anregungen.<br />
Mit den Hand- und Bewegungsspielen, in denen<br />
Texte aus mehr als 40 Ländern zusammengetragen<br />
sind, werden Vorschläge für das Begleiten<br />
DER AUTOR<br />
Gerhard Stranz befasst sich seit<br />
fast 30 Jahren mit der Förderung<br />
von Kindern in <strong>Kita</strong>s. Er arbeitete<br />
als Fachberater und Referatsleiter<br />
in einem Wohlfahrtsverband<br />
und war Geschäftsführer eines<br />
Träger zusammen schlusses.<br />
von Kindern nicht nur bis zum Beginn der Schulpfl<br />
icht gegeben. Eltern und Fachkräfte, die in<br />
Tageseinrichtungen, in der Kindertagespfl ege, in<br />
der Grundschule oder mit Kindern mit Fluchterfahrung<br />
arbeiten, fi nden nach Themenkomplexen<br />
geordnet Bewegungs-, Finger-, Klatsch- und<br />
Kreisspiele.<br />
Einer der Klassiker der Fingerspiele wird zum<br />
Beispiel mit einem plattdeutschen Text aus Norddeutschland<br />
angeboten, bei dem es um „Fünf<br />
Finger an einer Hand“ geht:<br />
„Dat is de Duum, de schüddelt de Pluum,<br />
de läst se up, de frätt se up,<br />
de Lütt geiht hen, un eggt’t Muddern.“<br />
Hilfreich ist, dass die aus anderen Ländern<br />
stammenden Verse sowohl in der Originalsprache,<br />
einer freien und einer wörtlichen Übersetzung<br />
ins Deutsche abgedruckt sind sowie mit einer<br />
einfachen Lautschrift ergänzt wurden.
Ihr <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Jahresabo<br />
für nur 9,60 Euro
Wir schenken Ihnen drei<br />
Ausgaben von Gecko<br />
Die Kinderzeitschrift Gecko bietet illustrierte Vorlese geschichten, Wortspiele, Experimente,<br />
Bastel- und Buchtipps mit vielen Sprechanlässen zu verschiedenen Alltagsthemen. Gecko<br />
ist für Kinder ab vier Jahren geeignet und trägt das Qualitätssiegel der Stiftung Lesen.<br />
Infos zum Abo * und zu weiteren Prämien auf:<br />
www.fruehe-bildung.online<br />
* Kindertageseinrichtungen und Tagespflegestellen erhalten <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> kostenlos. Nachweis erforderlich. Prämie entfällt.
42 | SCHON GEWUSST?<br />
Hilfestellung für<br />
Organisationentwicklung<br />
Das Handbuch „Organisationsentwicklung in <strong>Kita</strong>s –<br />
Beispiele gelungener Praxis“ steht <strong>Kita</strong>s ab sofort kostenlos<br />
zur Verfügung. Die Robert Bosch Stiftung hat zusammen<br />
mit den Universitäten Heidelberg und Hildesheim über zwei<br />
Jahre Erfahrungsberichte aus der Praxis gesammelt und<br />
für die Organisationshilfe gelungene Praxisbeispiele zusammengetragen.<br />
Das Handbuch unterstützt <strong>Kita</strong>s dabei zu<br />
reflektieren, wie sie mit Veränderungen umgehen und wie<br />
sie ihre eigene Entwicklung gestalten. Die Publikation kann<br />
heruntergeladen werden:<br />
➔➔www.uni-hildesheim.de<br />
Deutscher <strong>Kita</strong>-Preis geht<br />
in die zweite Runde<br />
Ab sofort können sich Kindertageseinrichtungen<br />
und lokale Bündnisse für frühe Bildung für den<br />
Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis 2019 bewerben. Das Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung<br />
und weitere Partner, darunter auch der Didacta Verband,<br />
wollen damit besondere Qualität in der frühen<br />
Bildung, Betreuung und Erziehung auszeichnen.<br />
Die Einreichungsfrist endet am 31. August 20<strong>18</strong>.<br />
➔➔www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung<br />
Aktionstage „Zu Fuß<br />
zur Schule und zum<br />
Kindergarten“<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />
Gewinnspiel<br />
Am 22. September findet der „Zu Fuß zur<br />
Schule und zum Kindergarten“-Tag statt. Dieser<br />
wird durch das Aktionsbündnis „Zu Fuß zur<br />
Schule“ initiiert und koordiniert. Kinder werden<br />
aufgefordert zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad<br />
in den Kindergarten oder in die Schule zu fahren.<br />
<strong>Kita</strong>s können sich mit Projektideen bewerben. Die<br />
Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich. Das<br />
Aktionsbündnis stellt Material bereit auf:<br />
➔➔www.zu-fuss-zur-schule.de<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> und Pamper 24 verlosen vier Rodeobulls. Durch<br />
Nylon-Rollen lässt sich der Rodeobull sowohl vorne als auch<br />
hinten gleichzeitig lenken. Einfach www.fruehe-bildung.online<br />
besuchen und mitmachen.<br />
Teilnahmeschluss ist der 30. September 20<strong>18</strong><br />
Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn wird nicht bar<br />
ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der AVR und<br />
Gewinnservices sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />
Bildungskongress auf der<br />
Frankfurter Buchmesse<br />
„Gesund aufwachsen – gesund lernen: <strong>Kita</strong> und<br />
Schule als Orte der gesunden Entwicklung“ lautet<br />
der Titel des Bildungskongresses der Frankfurter<br />
Buchmesse, der am 10. Oktober 20<strong>18</strong> in Kooperation<br />
mit dem Didacta Verband der Bildungswirtschaft<br />
stattfindet. Kinder haben ein Recht auf ein<br />
gesundes Aufwachsen. Was bedeutet das für die<br />
Arbeit in der <strong>Kita</strong> und in Schulen? Welche strukturellen<br />
Voraussetzungen müssen gegeben sein, um<br />
dieses Kinderrecht umsetzen zu können? Beim<br />
Bildungskongress auf der Frankfurter Buchmesse<br />
werden diese Fragen in Vorträgen und Workshops<br />
diskutiert.<br />
➔➔www.buchmesse.de<br />
Fotos: Andrey_Kuzmi / Shutterstock.com; Pamper 24
DIGITAL KOMPETENT<br />
didactaDIGITAL<br />
MIT<br />
PÄDAGOGIK<br />
UND TECHNIK<br />
SINNVOLL<br />
VERBINDEN.<br />
WWW.DIDACTA-DIGITAL.DE
44 | RATGEBER<br />
MEHR ALS RICHTIGES<br />
HÄNDEWASCHEN<br />
Hygiene ist in <strong>Kita</strong>s besonders wichtig. Das fängt<br />
beim Händewaschen an und hört beim richtigen<br />
Umgang mit Läusen noch lange nicht auf.<br />
Text Silvia Schumacher<br />
Die dreijährige Nina ist traurig, sie darf heute<br />
nicht in die <strong>Kita</strong> gehen. Der Kinderarzt<br />
hat gestern bei ihr die Hand-Fuß-Mund-<br />
Krankheit festgestellt. Dabei handelt es sich<br />
um eine ansteckende Viruskrankheit, bei der<br />
sich kleine rote Punkte oder Bläschen auf den<br />
Handfl ächen, an den Fußsohlen und im Mund<br />
bilden. Abgesehen von den unschönen roten<br />
Pusteln auf der Haut geht es Nina gut. Trotzdem<br />
sollte sie erst einmal zu Hause bleiben, bis keine<br />
neuen Bläschen mehr auftreten. Denn bis dahin<br />
ist sie hoch ansteckend.<br />
Ninas Mutter hat nach der Diagnose gleich die<br />
<strong>Kita</strong> benachrichtigt. Die informiert nun mit einem<br />
Aushang am Schwarzen Brett die anderen Eltern<br />
über die bisher gemeldeten Vorfälle. Eine Meldung<br />
an das Gesundheitsamt muss bei dieser Infektionskrankheit<br />
aber nicht erfolgen. Auch wenn die<br />
Krankheit tückisch ist: Bis zu drei Tage, bevor<br />
Symptome wie Fieber, Halsschmerzen oder Hautausschlag<br />
auftreten, war Nina schon ansteckend.<br />
Außerdem können die Viren, sogenannte „Enteroviren“,<br />
laut Robert-Koch-Institut noch wochenlang<br />
über den Stuhl ausgeschieden werden. Umso<br />
Foto: © makieni / Shutterstock.com; Illustrationen: © Nico Sternbaum
www.fruehe-bildung.online | 45<br />
Bewährt und<br />
unentbehrlich!<br />
wichtiger also, dass in der <strong>Kita</strong> streng auf Hygiene<br />
geachtet wird, damit sich Krankheitserreger wie<br />
diese nicht verbreiten können.<br />
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Jede <strong>Kita</strong> muss einen<br />
Hygieneplan vorlegen<br />
<strong>Kita</strong>s müssen sich an Paragraf 36 des Infektionsschutzgesetzes,<br />
kurz IfSG, halten und sind<br />
dazu verpflichtet, einen Hygieneplan zu führen,<br />
der von allen Mitarbeitern befolgt wird. Die <strong>Kita</strong>-<br />
Leitung ist für die Einhaltung verantwortlich.<br />
Hygienekontrolleure der zuständigen Gesundheitsämter<br />
überprüfen, ob er den Vorschriften<br />
entspricht. Einer davon ist Oliver Lauterbach. Er<br />
arbeitet seit 20<strong>03</strong> beim Landratsamt Augsburg<br />
und besucht mit seinen Kollegen jährlich fast<br />
200 <strong>Kita</strong>s. „Bei unseren Besuchen stellen wir<br />
häufig fest, dass die Hygienepläne unvollständig<br />
sind, manche Einrichtungen verwechseln<br />
ihn mit einem Reinigungsplan, damit ist es aber<br />
nicht getan“, sagt Lauterbach. Es reicht nicht,<br />
wenn darin nur aufgeführt ist, nach welchen<br />
Tätigkeiten die Mitarbeiter Hände waschen<br />
müssen und wie Spielzeug zu desinfizieren<br />
ist. Es muss vermerkt sein, welche Krankheiten<br />
meldepflichtig sind, Informationen über<br />
Gefahrenstoffe in der Einrichtung und genaue<br />
Anweisungen, wie der Mitarbeiter verfahren<br />
muss, wenn ein Kind Läuse hat oder auf den<br />
Boden erbricht. „Der Hygieneplan sollte eine<br />
Art Nachschlagewerk sein: ‚Was mache ich,<br />
wenn …?‘“, erklärt Lauterbach.<br />
Träger und Kindertagesstätten ist es selbst<br />
überlassen, wer den Plan erstellt. Allerdings ist<br />
Hygieneexperte Lauterbach der Meinung, dass<br />
Mitarbeiter ohne Fachwissen nur in Ausnahmefällen<br />
in der Lage sind, alleine einen Hygieneplan<br />
anzufertigen, der vom Gesundheitsamt<br />
abgesegnet wird. „Ohne professionelle Hilfe ist<br />
das nicht möglich, welcher Erzieher kennt sich<br />
schon mit Schädlingsprophylaxe oder der Wechselwirkung<br />
von basischen oder säurehaltigen<br />
Reinigungsmitteln mit anderen Stoffen aus?“. Im<br />
Internet gibt es zwar Vorlagen – der Öffentliche<br />
Gesundheitsdienst in Baden-Württemberg bietet<br />
beispielsweise einen ausführlichen Musterhygieneplan<br />
für Kindertagesstätten –, allerdings muss<br />
der Plan an die Gegebenheiten der Einrichtung,<br />
wie die Räumlichkeiten oder verwendete Reinigungsmittel,<br />
angepasst sein. „Ich empfehle<br />
daher jedem Träger, einmalig das Geld in die<br />
Hand zu nehmen und eine professionelle Firma<br />
für die Erstellung zu beauftragen. Das kostet<br />
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46 | RATGEBER<br />
zwischen 400 und 800 Euro und dann hat man<br />
einen ordentlichen, auf die <strong>Kita</strong> zugeschnittenen<br />
Hygieneplan“. Langfristig spare das Geld – halten<br />
sich alle daran, gibt es weniger krankheitsbedingte<br />
Ausfälle bei den Mitarbeitern. Um geeignete<br />
Stellen für die Erstellung zu fi nden, können sich<br />
Einrichtungen vom zuständigen Gesundheitsamt<br />
beraten lassen. Gesundheitsämter dürfen aber<br />
keine Stellen empfehlen.<br />
Das Gesundheitsamt hilft<br />
Das staatliche Gesundheitsamt im Landratsamt<br />
Augsburg erhält oft Anrufe von besorgten Kindertageseinrichtungen.<br />
Meistens geht es aber<br />
nicht um den Hygieneplan, sondern um aktuelle<br />
Vorfälle in der Einrichtung. Vor allem bei Krankheiten<br />
seien sich die Fachkräfte häufi g unsicher,<br />
erzählt Lauterbach. „Im Moment häufen sich die<br />
Fragen zu Läusen, auch Krätze und Tuberkulose<br />
wird immer mehr Thema“, erzählt er. Diese<br />
Krankheiten nahmen in Deutschland in den letzten<br />
Jahren wieder zu und sind laut Paragraf 34<br />
des Infektionsschutzgesetzes meldepfl ichtig.<br />
Das Gesundheitsamt muss bei einem Vorfall<br />
schnellstmöglich benachrichtigt werden. „Häufen<br />
sich Krankheiten in einer Einrichtung, besuchen<br />
wir sie außerplanmäßig und schauen, wo<br />
beim Thema Hygiene vielleicht nachgebessert<br />
werden kann“, sagt Lauterbach. Im Normalfall<br />
werden die Kindertagesstätten alle zwei Jahre<br />
von Lauterbach und seinen Kollegen kontrolliert.<br />
„Uns geht es aber nicht darum zu beanstanden,<br />
sondern zu unterstützen“, betont er. Neulich<br />
sei er in einer <strong>Kita</strong> gewesen, die Konzentrat zur<br />
Desinfektion der Wickelkommoden verwendet,<br />
dabei seien Wipe-Desinfektionstücher deutlich<br />
einfacher zu handhaben und zählen nicht als<br />
Gefahrengut. Zu Hygienemanagement in der <strong>Kita</strong><br />
gehört auch, Gefahrenquellen zu minimieren.<br />
Und für solche Tipps sind die pädagogischen<br />
Fachkräfte dankbar.<br />
Vorbild sein für die Kinder<br />
Grundvoraussetzung, damit Hygiene in <strong>Kita</strong>s<br />
überhaupt funktioniert, sei, dass das ganze Team<br />
das Thema ernst nimmt und im Alltag lebt, sagt<br />
Lauterbach. Auch, um den Kindern ein Vorbild zu<br />
sein. „Hygiene ist immer eine Teamleistung! Der<br />
Erfolg hängt vom Einsatz jedes Einzelnen ab. Vom<br />
Vorbild der Erwachsenen lernen die betreuten<br />
Kinder ‚quasi nebenbei‘ wichtige hygienische<br />
Verhaltensweisen für ihr späteres Leben“, heißt<br />
es im Vorwort des Hygieneplans des badenwürttembergischen<br />
Gesundheitsdienstes. Dazu<br />
zählt, den Kindern klarzumachen, dass richtiges<br />
Händewaschen dabei hilft, nicht krank zu werden,<br />
aber eben auch, selbst die Hände ordentlich<br />
zu waschen. „Sich selbst an die Hygieneregeln<br />
zu halten und im Ernstfall den gesunden Menschenverstand<br />
einzusetzen ist genauso wichtig<br />
wie der Hygieneplan. Man muss nicht tagtäglich<br />
die Türklinken reinigen, wenn aber ein Kind eine<br />
ansteckende Krankheit hat, dann eben schon“,<br />
sagt Lauterbach. Wenn Ninas <strong>Kita</strong> diese Tipps<br />
bereits umsetzt, dann stehen also die Chancen<br />
gut, dass sich kein weiteres Kind ansteckt – und<br />
von den lästigen Pusteln verschont bleibt.<br />
WAS ZU TUN IST!<br />
Wenn ein Kind Läuse hat:<br />
➤ Falls ein Erzieher bei einem Kind Läuse<br />
feststellt, dieses unverzüglich nach Hause<br />
schicken.<br />
➤ Gesundheitsamt sofort über Kopfl ausbefall<br />
informieren mit der Angabe von personenbezogenen<br />
Daten.<br />
➤ Eltern anderer Kinder über das Auftreten<br />
von Kopfl äusen informieren.<br />
➤ Kind erst nach Bestätigung durch die Eltern<br />
über Behandlungserfolg wieder in die <strong>Kita</strong><br />
aufnehmen.<br />
Bei Infektionskrankheiten wie Norovirus,<br />
Windpocken und Röteln:<br />
➤ Nach Feststellen der Infektionskrankheit<br />
bei einem Kind unverzüglich das Gesundheitsamt<br />
informieren. Eine Liste meldepfl<br />
ichtiger Infektionskrankheiten gibt es auf:<br />
www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__6.html<br />
➤ Eltern der anderen Kinder nach Absprache<br />
mit dem Gesundheitsamt über das Auftreten<br />
der Infektionskrankheit informieren.<br />
➤ Das Kind erst nach ärztlicher Bestätigung,<br />
dass keine Ansteckungsgefahr besteht,<br />
wieder in die <strong>Kita</strong> aufnehmen.<br />
Illustrationen: © Nico Sternbaum
Läusealarm im Kindergarten? Keine Panik!<br />
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Bei Läusealarm im Kindergarten heißt es schnell handeln. Gerade Eltern sind in dieser Situation sehr gestresst und<br />
unsicher. Vielen ist das Thema zudem unangenehm, da noch immer das Vorurteil vorherrscht, dass ein Kopflausbefall mit<br />
mangelnder Hygiene zu tun habe. Helfen Sie den Eltern mit kompetenter Beratung.<br />
Zunächst sollte man das Kind mit Hilfe eines Nissenkamms<br />
darauf untersuchen, ob bereits ein<br />
Kopflausbefall vorliegt. Dabei wird das Haar mit<br />
einem Nissenkamm gescheitelt und die Kopfhaut<br />
nach Läuseeiern (Nissen) abgesucht, die sich am<br />
Haaransatz einnisten. Anschließend sollten die<br />
Haare mithilfe des Nissenkamms über einem<br />
weißen Tuch gründlich ausgekämmt werden.<br />
Keine Läuse? Jetzt einfach vorbeugen!<br />
Findet man keine krabbelnden Plagegeister oder<br />
Nissen auf dem Tuch, kann man das Kind mit dem<br />
Läuseabwehrspray AntiJump* ganz einfach schützen.<br />
Die abwehrende Wirkung von AntiJump wird<br />
durch den Extrakt des Zitroneneukalyptus (Eucalyptus<br />
citriodora) hervorgerufen, der eine Art Schutzschild<br />
um das Haar bildet. Läuse erkennen so den<br />
Kopf nicht mehr als potenzielles Ziel. Da AntiJump<br />
nur vorbeugend wirkt, ist es wichtig, vor der Anwendung<br />
den Kopf auf lebende Läuse und Nissen zu<br />
untersuchen. Sind keine Anzeichen für Kopfläuse<br />
zu finden, schützt AntiJump bis zu zwölf Stunden<br />
lang vor einem möglichen Befall. Das Läuse-Abwehrspray<br />
ist einfach in der Anwendung und hat<br />
einen angenehmen Geruch. Wichtig ist, dass das<br />
Haar vollständig mit AntiJump besprüht wird. Die<br />
Haare können anschließend lufttrocknen oder leicht<br />
angeföhnt werden. AntiJump ist ideal als Schutz<br />
bei Läusealarm im Kindergarten – sowohl für alle<br />
Kinder, die weiterhin mit ihren Spielkameraden<br />
zusammen sein können, als auch für die Erzieher<br />
und Erzieherinnen, um Kindern weiterhin die nötige<br />
Nähe zu geben. Das Produkt zeichnet sich durch<br />
einen angenehmen Geruch aus und ist für Kinder<br />
ab zwölf Monaten geeignet. Dermatest hat das<br />
Produkt dermatologisch mit „sehr gut“ bewertet.<br />
Läuse vorhanden?<br />
Jetzt schnell und effektiv behandeln!<br />
Bei Kopflausbefall findet man krabbelnde Läuse<br />
und Nissen auf dem Tuch. Ist das der Fall, dann<br />
sollte es sofort behandelt werden. Eine stressfreie<br />
Möglichkeit, Kopfläuse einfach, schnell und<br />
zuverlässig loszuwerden, bietet LICENER Shampoo<br />
gegen Kopfläuse. Es enthält einen natürlichen<br />
Wirkstoff, der aus den entölten Samen des<br />
Neembaumes gewonnen wird. Er wirkt innerhalb<br />
von zehn Minuten gegen alle beweglichen Läusestadien<br />
und trocknet außerdem auch die Nissen<br />
aus. Dank dieser zuverlässigen Wirkung, auch gegen<br />
Läuseeier, muss LICENER nur ein einziges Mal<br />
angewendet werden. Eine zweite Behandlung, die<br />
bei anderen Kopflausmitteln die nachgeschlüpften<br />
Läuse abtöten soll, ist somit überflüssig. LICENER<br />
lässt sich leicht auf das trockene Haar auftragen<br />
und mühelos wieder ausspülen. Dermatest hat die<br />
Verträglichkeit mit „sehr gut“ bewertet. LICENER<br />
ist bereits für Kinder ab zwei Jahren geeignet.<br />
Sowohl das Läuse-Abwehrspray AntiJump als auch<br />
das LICENER Shampoo gegen Kopfläuse sind rezeptfrei<br />
und exklusiv in der Apotheke erhältlich.<br />
Weitere Informationen: Interessante Fakten und<br />
Informationen zum Thema Kopfläuse, unter anderem<br />
auch zu Mythen, die sich um die kleinen<br />
Parasiten ranken, gibt es auf den Webseiten<br />
www.antijump.de und www.licener.de. Broschüren<br />
zum Auslegen und Poster zum Aufhängen in<br />
Ihrer Einrichtung können angefordert werden.<br />
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Gebrauch stets Etikett und Produktinformation lesen.<br />
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48 | RATGEBER<br />
KEIN HEXENWERK<br />
Das neue Datenschutzgesetz betrifft auch<br />
Bildungsein richtungen. Was <strong>Kita</strong>s beachten<br />
müssen, erklärt <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>-Rechts experte<br />
Torsten Bornemann.<br />
Text Torsten Bornemann<br />
In Kindertagesstätten gehört der Umgang mit<br />
personenbezogenen Daten zum Alltag – Betreuungsverträge,<br />
Dienstpläne, die Entwicklungsdokumentation<br />
der Kinder. Zu personenbezogenen<br />
Daten zählen beispielsweise Name und Anschrift,<br />
Geschlecht oder die E-Mail-Adresse. Beim Umgang<br />
damit ist seit der neuen Datenschutzgrundverordnung<br />
mehr Vorsicht gefragt.<br />
Die neue DSGVO<br />
Die europaweit gültige Datenschutzgrundverordnung,<br />
kurz DSGVO, trat bereits am 25. Mai<br />
2016 in Kraft. Seit dem 25. Mai 20<strong>18</strong> muss sie<br />
angewendet werden. Der deutsche Standard<br />
bei der Datenverarbeitung war im europäischen<br />
Vergleich bereits hoch. An diesem Standard richten<br />
sich nun auch die neuen Regelungen aus. In der<br />
Praxis für <strong>Kita</strong>s ändert sich daher nicht viel, da<br />
ein Großteil der deutschen Spezialgesetze mit<br />
Bezug zum Datenschutz, wie das Kinder- und<br />
Jugendhilferecht, fast unverändert geblieben sind.<br />
Die Informationspflichten gegenüber den von der<br />
Datenverarbeitung Betroffenen, in <strong>Kita</strong>s also beispielsweise<br />
die Eltern, Mitarbeiter oder Bewerber,<br />
haben sich jedoch grundlegend geändert.<br />
Informationspflichten erfüllen<br />
Verantwortliche, bei <strong>Kita</strong>s ist das der Träger, müssen<br />
ein festgelegtes Informationspaket vorlegen.<br />
Dieses umfasst Angaben zur Person des Verantwortlichen<br />
und zum Datenschutzbeauftragten,<br />
zum Zweck und den Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung<br />
sowie zu den Empfängern der<br />
Daten, beispielsweise Behörden. Den Katalog der<br />
erforderlichen Informationen enthält Artikel 13 der<br />
DSGVO. <strong>Kita</strong>s können die Informationspflicht über<br />
einen Flyer erfüllen, der den Eltern oder neuen<br />
Mitarbeitern zu Beginn übergeben wird.<br />
Fotos: © mimagephotography / Shutterstock.com; Goßens Rechtsanwälte
www.fruehe-bildung.online | 49<br />
Auch Internetseiten<br />
oder Social Media-<br />
Auftritte müssen angepasst<br />
werden. Jeder<br />
Seitenbetreiber musste<br />
zum Stichtag den Inhalt<br />
seiner Datenschutzhinweise<br />
auf der Webseite<br />
aktualisiert haben. Hierbei<br />
sollte auch überprüft<br />
werden, ob Dienste<br />
verwendet werden,<br />
die Daten an Dritte wie<br />
Google weiterleitet und<br />
entsprechend darauf<br />
hingewiesen werden.<br />
Verfahrensverzeichnis<br />
und<br />
Datenschutzbeauftragter<br />
notwendig?<br />
<strong>Kita</strong>s müssen ein Verfahrensverzeichnis<br />
erstellen,<br />
in dem alle Tätigkeiten,<br />
bei denen Daten verarbeitet<br />
werden, detailliert<br />
aufgeführt sind. Artikel<br />
30 der DSGVO sieht für<br />
Betriebe mit weniger als<br />
250 Mitarbeitern zwar<br />
keine entsprechende<br />
Pflicht vor, sobald aber<br />
eine Datenverarbeitung<br />
„nicht mehr nur gelegentlich<br />
erfolgt“, greift diese Ausnahme nicht.<br />
Selbst kleine Einrichtungen nutzen im Alltag einen<br />
Computer – die Abgrenzung, was nur als „gelegentliche<br />
Datenverarbeitung“ einzustufen ist,<br />
werden Gesetzgeber, Behörden und gegebenfalls<br />
auch die Rechtsprechung im Einzelfall vornehmen<br />
müssen.<br />
Ob ein Datenschutzbeauftragter für den verantwortlichen<br />
Träger zu bestellen ist, bestimmt sich<br />
wie nach altem Datenschutzrecht: Öffentliche<br />
Träger sind hierzu verpflichtet, private Träger sind<br />
erst ab einer Anzahl von zehn Mitarbeitern dazu<br />
verpflichtet.<br />
Alte Daten löschen<br />
Die DSGVO sieht ein Recht des Betroffenen auf<br />
Vergessen werden, also die Löschung seiner<br />
Daten vor. Ein sogenanntes „Löschkonzept“ ist<br />
DER AUTOR<br />
Rechtsanwalt Torsten Bornemann<br />
gibt in jeder Aus gabe von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />
Ant worten auf rechtliche Fragen aus<br />
dem <strong>Kita</strong>-Alltag.<br />
dabei hilfreich, bei dem sich Einrichtungen an zivilrechtliche<br />
Verjährungsfristen orientieren können.<br />
Ein Beispiel: Der E-Mail-Verteiler anlässlich eines<br />
<strong>Kita</strong>-Jubiläums. Dieser umfasst unter Umständen<br />
auch Adressdaten von Eltern oder Mitarbeitern, die<br />
bereits seit Jahren nichts mehr mit der Einrichtung<br />
zu tun haben. Für ein längerfristiges Speichern und<br />
Nutzen der E-Mail-Adressen ist die ausdrückliche<br />
Einwilligung der Betroffenen erforderlich.<br />
Bei Bewerbungsunterlagen gilt eine relativ kurze<br />
Löschfrist. Einrichtungen müssen die Daten nach<br />
dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz zwei<br />
Monate aufbewahren, für die etwaige Geltendmachung<br />
von Ansprüchen aus Anlass einer Diskriminierung.<br />
Danach, spätestens nach Ablauf von drei<br />
bis vier Monaten, müssen sie die Daten löschen.<br />
Eine Ausnahme kann vorliegen, wenn sich der<br />
Bewerber damit einverstanden erklärt hat, dass<br />
seine Daten für künftige Bewerbungsrunden noch<br />
gespeichert werden.<br />
Nicht immer<br />
braucht es Einwilligungen<br />
Die neuen datenschutzrechtlichen Vorgaben<br />
bedeuten nicht, dass künftig für alle denkbaren<br />
Formen des Umgangs miteinander Einwilligungen<br />
einzuholen sind. Darauf sollte sogar, wo es geht,<br />
verzichtet werden. Denn andere Rechtsgrundlagen<br />
bieten bereits die Legitimation zur Datenverarbeitung.<br />
Dazu zählt zum Beispiel die Datenverarbeitung,<br />
damit ein Vertrag erfüllt werden kann,<br />
in der <strong>Kita</strong> beispielsweise der Betreuungsvertrag<br />
zwischen Eltern und Einrichtung. Hier braucht es<br />
keine gesonderte Einwilligung mehr.<br />
<strong>Kita</strong>s ist geraten, bestehende Abläufe in der Einrichtung,<br />
die die Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten betrifft, noch einmal zu hinterfragen und<br />
gegebenenfalls nachzujustieren. Das ist aber kein<br />
Hexenwerk.<br />
Die Datenschutzgrundverordnung ist zu finden auf:<br />
➔➔www.dsgvo-gesetz.de
50 | MEIN BERUF<br />
DICKES FELL<br />
Florian Esser ist Leiter der<br />
Kinder tagesstätte <strong>Kita</strong> Herz<br />
Jesu in Aachen. In <strong>Meine</strong><br />
<strong>Kita</strong> erzählt er von seinen<br />
Erfahrungen – und den<br />
täglichen Vorurteilen, da<br />
er ein Mann ist.<br />
Text Florian Esser<br />
Anwesenheit hat eine<br />
magnetische Wirkung<br />
auf die Kinder. Es ist zu<br />
„<strong>Meine</strong><br />
spüren, wie gerade die<br />
Jungen sich nach einer männlichen<br />
Bezugsperson sehnen, die mit ihnen<br />
Höhlen baut, Fußball spielt und<br />
der sie sich mit ihren Themen anvertrauen<br />
können. Kinder brauchen<br />
neben Frauen auch männliche Rollenvorbilder,<br />
die ihnen Orientierung<br />
geben, denn zum Leben eines Kindes<br />
gehören Mann und Frau gleichermaßen.<br />
Dennoch möchte ich betonen,<br />
dass die fachliche Qualifi kation nicht<br />
alleine darin bestehen darf, ‚Mann‘<br />
zu sein. Vielmehr sollte neben dem<br />
Geschlecht eine fundierte pädagogische<br />
Ausbildung vorausgesetzt sein,<br />
weshalb ich mich nicht gerne auf das<br />
‚Mann sein‘ reduzieren lasse.<br />
Dennoch: Manche Eltern brauchen<br />
oft etwas Zeit, sich an einen männlichen<br />
Erzieher zu gewöhnen. Aber<br />
meist beginnen sie dann den Vorteil<br />
darin zu sehen, der sich für ihr<br />
Kind daraus ergibt. Deshalb muss<br />
man als männlicher Erzieher viel<br />
Vertrauensarbeit leisten, ein dickes<br />
Fell haben und durch leidenschaftliches<br />
Engagement zeigen, dass<br />
man diesen Beruf in erster Linie aus<br />
aufrichtiger Liebe zu den Kindern<br />
macht. Ich kann mich gut an mein<br />
Film- und Fotoprojekt erinnern. Kinder<br />
hatten in einer vorbereiteten<br />
Umgebung die Möglichkeit, ihren<br />
Alltag in Fotos und einem Film festzuhalten.<br />
Die Kinder waren begeistert<br />
– die Eltern sehr besorgt. Es<br />
gab die Befürchtung, ich würde<br />
die entstandenen Fotos und Filme<br />
Foto: Esser
www.fruehe-bildung.online | 51<br />
diese Sorge nehmen. Ich hätte nie<br />
erwartet, dass solch ein Projekt so<br />
viel Unruhe aufwirft. Umso wichtiger<br />
und unersetzlicher sind deshalb<br />
eine gute Kommunikation, Absprache<br />
und Vertrauensbasis innerhalb<br />
der Gruppe und des Kollegiums<br />
sowie eine qualitative Elternarbeit.<br />
Im privaten Umfeld muss man sich<br />
gegen den Vorwurf wehren, Erziehung<br />
sei reine Frauensache, das<br />
man(n) sowieso nur „spielen“ würde<br />
und warum man denn eigentlich<br />
keinen ‚vernünftigen‘ Beruf erlernt<br />
habe.<br />
im Internet auf unseriösen Seiten<br />
veröffentlichen. Ich führte viele Tür<br />
und Angel-Gespräche mit besorgten<br />
Müttern und konnte ihnen unter<br />
anderem mithilfe meiner Kollegin<br />
Neben der oben genannten Situation<br />
bin ich im Laufe meiner<br />
Berufsjahre durch Beschwerden<br />
und teils massive Forderungen von<br />
Eltern immer wieder gefordert. Bei<br />
meinem Werdegang konnte ich<br />
bei verschiedenen Trägern Eltern<br />
unterschiedlichster Kulturen sowie<br />
differenzierten sozialen Strukturen<br />
begegnen. Dabei habe ich erlebt,<br />
wie Eltern sich geweigert haben,<br />
ihre Tochter in unsere <strong>Kita</strong> zu bringen,<br />
solange ich als Mann dort<br />
arbeitete. Auch begegneten mir<br />
Mütter, die mit meiner Anwesenheit<br />
keinesfalls glücklich zu sein schienen,<br />
sondern in mir eine Bedrohung<br />
für das Wohl ihrer Kinder sahen.<br />
In einem ehemaligen Arbeitsverhältnis<br />
musste ich verständnislos<br />
hinnehmen, dass ich keines der<br />
Kinder wickeln durfte, da es sie in<br />
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.de
52 | MEIN BERUF<br />
ihrer Gewohnheit ‚störe‘. Bei einem<br />
Vorstellungsgespräch dagegen widerfuhr<br />
mir etwas weitaus Skurrileres.<br />
Die Leiterin der <strong>Kita</strong> sagte mir,<br />
sie wolle meine Einstellung nicht<br />
alleine entscheiden, sondern in<br />
erster Instanz das Kollegium fragen,<br />
ob es mit einem männlichen<br />
Kollegen einverstanden wäre, da<br />
bis dato das Team ausschließlich<br />
aus weiblichem Personal bestand.<br />
Sie trafen die Entscheidung gegen<br />
mich. Ich fühlte mich in diesem<br />
Moment das erste Mal aufgrund<br />
meines Geschlechtes benachteiligt.<br />
Eine weitere Situation erlebte ich in<br />
einer anderen <strong>Kita</strong>, in der Eltern die<br />
Anmeldung ihrer Tochter zurückzogen,<br />
als sie erfuhren, dass ich<br />
als Mann dort arbeitete. In einem<br />
anderen Fall hat ein <strong>Kita</strong>-Vater akut<br />
vor meiner Einstellung innerhalb der<br />
Elternschaft völlig unverblümt verkündet,<br />
dass er nichts von Männern<br />
in dem Beruf halte und ein Mann<br />
in seinen Augen nicht in eine <strong>Kita</strong><br />
gehöre. Das zeigt, dass Männer<br />
sich teilweise auch heute noch mit<br />
Ressentiments gegenüber ihrer<br />
Arbeit in Kinder gärten konfrontiert<br />
sehen.<br />
Dem Mann als Erzieher in einer <strong>Kita</strong><br />
eilt mancherorts noch immer der<br />
Ruf voraus, sich Kindern nähern<br />
zu wollen, um finstere Wünsche zu<br />
befriedigen. Glücklicherweise mehrt<br />
sich jedoch die Zahl derer, die im<br />
21. Jahrhundert angekommen sind<br />
und die Anwesenheit von Männern<br />
in <strong>Kita</strong>s sehr begrüßen. Ich wünsche<br />
mir jedoch, dass Männer in<br />
<strong>Kita</strong>s nicht nur einen notwendigen<br />
Akzent setzen, sondern eines Tages<br />
Normalität sind. Ich bin mir sicher,<br />
dass die Kinder und das Team gleichermaßen<br />
von einer heterogenen<br />
Teamkonstellation profitieren, sowohl<br />
was das Geschlecht als auch<br />
die Persönlichkeit betrifft. Ich halte<br />
es für sinnvoll und absolut wünschenswert,<br />
dass mehr Männer in<br />
den <strong>Kita</strong>s arbeiten. Ich liebe meine<br />
Beruf.“ <br />
MÄNNER IN KITAS<br />
Im vergangenen Jahr arbeiteten in<br />
Deutschland rund 34 300 Männer als<br />
pädagogische Fachkräfte in <strong>Kita</strong>s.<br />
Damit liegt ihr Anteil bei rund 5,8 Prozent.<br />
17 Prozent der angehenden<br />
pädagogischen Fachkräfte in der<br />
Erzieherausbildung sind Männer, in der<br />
berufsbegleitenden Ausbildung lag der<br />
Männeranteil sogar bei 22 Prozent.<br />
Wie können <strong>Kita</strong>s<br />
Erzieher gewinnen?<br />
➤➤<br />
Damit mehr Männer in <strong>Kita</strong>s arbeiten,<br />
haben sich laut der Koordinationsstelle<br />
„Chance Quereinstieg<br />
– Männer in <strong>Kita</strong>s“ acht Handlungsfelder<br />
als besonders wirksam<br />
erwiesen:<br />
➤➤<br />
eine geschlechtersensible<br />
Berufsorientierung<br />
➤➤<br />
die Nutzung von Freiwilligendiensten<br />
wie Bundesfreiwilligendienst,<br />
Freiwilliges Soziales Jahr und<br />
Schülerpraktika<br />
➤➤<br />
eine geschlechtersensible<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
➤➤<br />
eine geschlechtersensible Väter- und<br />
Elternarbeit<br />
➤➤<br />
Arbeitskreise für männliche Fachkräfte<br />
in Kindertagesstätten<br />
➤➤<br />
Schutz vor dem Generalverdacht<br />
➤➤<br />
eine geschlechtersensible Personalentwicklung<br />
für <strong>Kita</strong>-Träger und<br />
<strong>Kita</strong>s<br />
➤➤<br />
eine geschlechtersensible<br />
Pädagogik<br />
Broschüren zu diesen acht Themen mit<br />
konkreten Tipps sind zum Download<br />
verfügbar auf:<br />
mika.koordination-maennerinkitas.de/<br />
unsere-themen
Das Magazin für<br />
Berufsbildungsprofis:<br />
www.bildungspraxis.de
54 | MEIN BERUF<br />
<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>-Stellenmarkt<br />
Wollen Sie sich beruflich verändern? Zieht es Sie in eine andere Stadt?<br />
Sucht Ihre Einrichtung eine neue Fachkraft?<br />
Die Deutsche Schule Chicureo in Chile<br />
sucht DICH!<br />
Du bist: Erzieher/in – kinderlieb, lebensfreudig, kreativ und flexibel<br />
und hast Spanischkenntnisse?<br />
Dann hinterlasse deine Spuren bei uns, einer schnellwachsenden<br />
Schule mit interkulturellem Umfeld.<br />
Bewerbe dich bei uns!<br />
Wie? Schicke deinen tabellarischen Lebenslauf mit Foto,<br />
Motivationsschreiben, Verfügbarkeit und aktuellen Referenzen<br />
an bewerbungen@corpeduff.cl<br />
WICHTIG: im Betreff „<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>“ und deinen<br />
beruflichen Abschluss angeben.<br />
Was auf dich zukommt?<br />
• Ein unvergessliches Auslandserlebnis<br />
• Teil eines interkulturellen und jungen Teams zu sein<br />
• Tolle und innovative Bildungsprojekte<br />
www.corpeduff.cl<br />
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Pädagogische Fachkraft für unsere modernen<br />
Kindertageseinrichtungen gesucht<br />
GROSSE<br />
HELDEN<br />
GESUCHT<br />
FÜR<br />
UNSERE<br />
KLEINEN<br />
WWW.MOEGLINGEN.DE<br />
Foto: © Evgeny Atamanenko / Shutterstock.com
www.fruehe-bildung.online | 55<br />
Die Stadt Nürnberg sucht für ihre 140 Kindertageseinrichtungen<br />
Erzieherinnen, Erzieher sowie<br />
Kinderpflegerinnen, Kinderpfleger<br />
Stellenwert: Entgeltgruppe S8a bzw. S3 TVöD, Vollzeit/Teilzeit, unbefristet<br />
Ihre Aufgaben<br />
Sie arbeiten auf der Grundlage des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans,<br />
gestalten die pädagogische Praxis mit den Kindern und arbeiten mit<br />
Eltern im Sinne einer Erziehungspartnerschaft zusammen. Sie wirken an innovativen<br />
Prozessen u. an der Konzeptionsentwicklung der Einrichtung mit.<br />
Ihr Profil<br />
Wir erwarten eine abgeschlossene Ausbildung als Erzieherin/Erzieher bzw.<br />
Kinderpflegerin/Kinderpfleger oder gleichwertige Qualifikation; pädagogische,<br />
soziale und interkulturelle Kompetenzen; Aufgeschlossenheit, Flexibilität,<br />
Belastbarkeit sowie Kooperations-, Team- und Reflexionsbereitschaft.<br />
Ihre Bewerbung<br />
Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bis 31.10.20<strong>18</strong> an<br />
die Stadt Nürnberg, Jugendamt, z. H. Frau Graßer, Dietzstr. 4, 90443 Nürnberg.<br />
Telefonisch erreichen Sie uns unter 0911/ 231-2<strong>18</strong>5. Bitte verwenden Sie nur<br />
Kopien, weil eine Rücksendung der Unterlagen nicht erfolgen kann.<br />
Die Informationen im Stellenmarkt unter karriere.nuernberg.de sind Bestandteil<br />
dieser Stellenausschreibung.<br />
Chancengleichheit ist die Grundlage unserer Personalarbeit<br />
Frankfurter<br />
Nachbarschaft<br />
wavebreakmediamicro/stock.adobe.com<br />
<strong>Kita</strong> Frankfurt steht für Vielfalt: Bei uns lernen Kinder unterschiedlicher<br />
Herkunft gemeinsam und werden individuell gefördert.<br />
Gestalten Sie die Zukunft von<br />
Frankfurts Kindern mit!<br />
In unseren städtischen Einrichtungen.<br />
Überall in Frankfurt. Alle Infos unter:<br />
jobs.kitafrankfurt.de<br />
Gemeinsam leben lernen.<br />
Wir suchen engagierte Fachund<br />
Führungskräfte<br />
Unsere Hamburger <strong>Kita</strong>-Perlen warten auf Sie!<br />
Für unsere spannenden Hamburger Kindertagesstätten<br />
und für die Betreuung unserer GBS-<br />
Standorte suchen wir ab sofort und unbefristet<br />
in Teil- und Vollzeit:<br />
• Erzieher/innen<br />
• Heilpädagogen/innen<br />
• Heilerziehungspfleger/innen<br />
• Sozialpädagogische<br />
Assistenten/innen<br />
Unsere attraktiven Standorte in Hamburg sind u.a.:<br />
Neustadt, St. Pauli, Finkenwerder, Neuenfelde,<br />
Wilhelmsburg, Harburg, Neugraben-Fischbek<br />
Besuchen Sie uns doch auf unserer Website:<br />
www.drk-harburg.hamburg und informieren Sie<br />
sich unter der Rubrik Jobs über alle Angebote und<br />
Standorte.<br />
Oder schicken Sie uns gleich Ihre Bewerbung mit<br />
Ihrem möglichen Starttermin direkt per Mail an:<br />
bewerbung@drk-harburg.hamburg<br />
Bei uns stehen die Kinder im Mittelpunkt. Aber<br />
auch Sie sollen für Ihren täglichen Herzbluteinsatz<br />
belohnt werden.<br />
Wir überzeugen Sie gerne von den Vorteilen<br />
unserer starken Arbeitgebermarke!<br />
Ihr DRK Kreisverband Hamburg-Harburg e.V.<br />
Stadtwechsel Hamburg? Sie sind nicht alleine:<br />
Umzugskosten, Mietzuschuss – wir unterstützen Sie!
56 | MEIN BERUF<br />
VERANSTALTUNGSTIPPS<br />
Forum Frühe Kindheit<br />
2. und 3. November in Köln<br />
Unter dem Thema „Psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten in den ersten<br />
Lebensjahren“ findet das Forum Frühe Kindheit 20<strong>18</strong> statt. Der Preis eines Tickets für die<br />
gesamte Veranstaltung beträgt für pädagogische Fachkräfte 240 Euro.<br />
➔➔www.forum-fruehe-kindheit.de<br />
<strong>Kita</strong>-Kongress der Consozial<br />
7. und 8. November in Nürnberg<br />
Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ werden Vorträge und Workshops zu Themen wie<br />
Anzeige<br />
digitaler Elternkommunikation, vorurteilsbewusster Erziehung, armutssensiblem Handeln<br />
und Stressbewältigung angeboten. Die Teilnahmegebühr für eine Tageskarte beträgt<br />
60 Euro, für beide Tage 100 Euro.<br />
➔➔www.consozial.de/kita-kongress.html<br />
Fachtagung „Demokratie inklusive“<br />
13. und 14. November in Berlin<br />
Anzeige<br />
Im Rahmen der Fachtagung diskutieren pädagogische Fachkräfte wie Demokratiebildung<br />
und gleichwertige Vielfalt in der Kindertagesbetreuung gestärkt werden können.<br />
Die Teilnahme ist kostenlos.<br />
➔➔www.duvk.de/fachtagung20<strong>18</strong><br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Chefredaktion:<br />
Verlag und<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Geschäftsführung:<br />
Didacta Ausstellungs- und<br />
Verlagsgesellschaft mbH<br />
Rheinstraße 94<br />
64295 Darmstadt<br />
Prof. Dr. mult.<br />
Wassilios E. Fthenakis<br />
(verantwortlich)<br />
wassilios@fthenakis.de<br />
AVR Agentur für Werbung<br />
und Produktion GmbH<br />
Weltenburger Straße 4<br />
81677 München<br />
Tel.: +49 89 419694-43<br />
Fax: +49 89 4705364<br />
meine.kita@avr-verlag.de<br />
info@avr-werbeagentur.de<br />
www.avr-werbeagentur.de<br />
www.fruehe-bildung.online<br />
Thomas Klocke<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Anzeigenleitung:<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Art Direction<br />
und Bildredaktion:<br />
Grafik Design:<br />
Prof. Julia Knopf<br />
Daniela Kobelt Neuhaus<br />
Nadine Seddig<br />
Gerhard Stranz<br />
Minh-Xuan Do<br />
Lukas Liebig<br />
Joshua Jerke<br />
Katja Herrmann<br />
Tel.: +49 89 419694-27<br />
kherrmann@avr-verlag.de<br />
Hans-Peter Wimmer<br />
Tel.: +49 89 419694-31<br />
hpwimmer@avr-verlag.de<br />
Patricia Fuchs<br />
Anna Spinnen-Riemath<br />
Michaela Körner<br />
Sabrina Gentner<br />
Druck:<br />
Abonnement:<br />
westermann druck GmbH<br />
Georg-Westermann-Allee 66<br />
38104 Braunschweig<br />
Jahresabonnement<br />
(4 Hefte), 9,60 €.<br />
Lieferung frei Haus.<br />
Leser- und<br />
Mo – Do von 14 – 17 Uhr<br />
Abo-Service: Tel.: +49 89 419694-43<br />
meine.kita@avr-verlag.de<br />
Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />
nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />
Verleger zugleich Anschrift aller Verantwortlichen<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Nachdruck oder sonstige Vervielfältigungen – auch<br />
auszugsweise – sind nur mit Genehmigung des<br />
Verlages gestattet. Für unaufgefordert eingesandtes<br />
Redaktionsmaterial übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />
© AVR GmbH 20<strong>18</strong><br />
Gesamtleitung<br />
Bildungsredaktion:<br />
Projektleitung:<br />
Redaktion:<br />
Autoren und<br />
Mitwirkende<br />
dieser Ausgabe:<br />
Silvia Schumacher<br />
Tina Sprung<br />
Benigna Daubenmerkl<br />
Vincent Hochhausen<br />
Sonja Ritter<br />
Torsten Bornemann<br />
Jannick Eckle<br />
Florian Esser<br />
Composing:<br />
Stefan Samabor<br />
Titelbild: © Rawpixel.com /<br />
Shutterstock.com<br />
Erscheinungsweise:<br />
4 × jährlich<br />
Preis des Heftes: Deutschland 2,40 €<br />
inkl. Mwst.<br />
Österreich 2,70 €<br />
Schweiz 4,70 CHF
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