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Meine Kita 03/18

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<strong>Meine</strong><br />

<strong>03</strong><br />

<strong>18</strong><br />

Das didacta Magazin für die frühe Bildung<br />

AUGUST / SEPTEMBER 20<strong>18</strong><br />

22<strong>03</strong>4 D 2,40 € / AT 2,70 € / CH 4,70 CHF<br />

Neuer<br />

Schwung<br />

Naturwissenschaften<br />

mit Kunst<br />

verbinden<br />

BILDUNG<br />

Hochbegabte Kinder<br />

fördern<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Helikoptereltern<br />

gelassen begegnen<br />

RATGEBER<br />

Hygieneregeln<br />

beachten<br />

fruehe-bildung.online


Uns beschäftigt,<br />

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EDITORIAL<br />

NEUE PÄDAGOGISCHE WEGE AUF<br />

ANGELEGTEN PFADEN GEHEN<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Kinder sind neugierig, wissensdurstig<br />

und refl ektieren unaufhörlich und mit<br />

großem Eifer die soziale, kreative, naturwissenschaftliche<br />

und technische<br />

Welt. Diese Kompetenzen sind in der<br />

Erwachsenenwelt dringend gefragt. Das<br />

Institut der deutschen Wirtschaft stellt<br />

in einer aktuellen Umfrage fest, dass<br />

Firmen in Deutschland rund 315 000 Fachleute aus dem<br />

MINT-Bereich – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften<br />

und Technik – suchen.<br />

Kinder sollen Forscher-Erfahrungen machen, die auf ihren<br />

Stärken beruhen und grundlegend für ihr zukünftiges Lernen<br />

sind: Durch das Hinterfragen von Prozessen, durch die<br />

Zusammenarbeit mit anderen Kindern und Erwachsenen<br />

und durch die Nutzung authentischer wissenschaftlicher<br />

Werkzeuge werden die Kinder ermutigt, ihre Umwelt zu entdecken<br />

und zu überprüfen. Die MINT-Bildung sollte deshalb<br />

wesentlicher Bestandteil der Konzeption einer Einrichtung<br />

und der Gestaltung ihrer Lernumgebung werden.<br />

Neueste Studien zeigen nun, dass es nicht ausreicht, sich<br />

auf die Naturwissenschaften zu beschränken. Ein besserer<br />

Lernerfolg stellt sich dort ein, wo die Kunst zu den Naturwissenschaften<br />

hinzukommt. Während die MINT-Bereiche<br />

objektiv, wiederholbar, logisch und analytisch sind, sind die<br />

bildenden Künste subjektiv, intuitiv, einzigartig und gefühlsbezogen<br />

– zwei Bildungsbereiche, die sich gegenseitig ideal<br />

ergänzen. Diese Forschungsergebnisse rufen dazu auf, neue<br />

pädagogische Wege zu gehen und bestärken gleichzeitig<br />

die alteingebrachte Forderung nach ganzheitlichem Lernen.<br />

Unser Titelthema gibt Ihnen Anregungen dazu.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Foto: © Frank Roesner<br />

Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis<br />

Chefredakteur


2 | INHALT<br />

Inhalt<br />

Das didacta Magazin für die frühe Bildung<br />

Titelthema<br />

MINT und Kunst<br />

4 Aus MINT wird MINKT<br />

Naturwissenschaften und Kunst in<br />

der frühen Bildung<br />

8 Kreative Katapulte und<br />

gefilterte Farbwelten<br />

Spannende Experimentierideen<br />

MINKT im<br />

<strong>Kita</strong>-Alltag,<br />

ab Seite<br />

4<br />

Bildung<br />

16 Schon gewusst?<br />

Wissenswertes in Kürze<br />

<strong>18</strong> Lebenswerk <strong>Kita</strong><br />

Die Gewinner-<strong>Kita</strong> des Deutschen <strong>Kita</strong>-Preises<br />

22 Kleine Kinder, großes Wissen<br />

Hochbegabung erkennen<br />

Hochbegabung<br />

erkennen und<br />

fördern, ab Seite<br />

22<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Spezial<br />

25 Tipps zur Raumausstattung<br />

Aus der Praxis für die Praxis<br />

32 APPropos Sprachförderung<br />

Apps für sprachliche Entwicklung<br />

Helikoptereltern<br />

können zur Reflexion<br />

anregen, ab Seite<br />

36<br />

36 „Ich hätte da mal was …“<br />

Was tun bei Helikopter-Eltern?<br />

39 Dat is de Duum<br />

Die <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Buchbesprechung<br />

Die nächste Ausgabe erscheint am<br />

24. Oktober 20<strong>18</strong>.<br />

Fotos: © Oksana Kuzmina / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 3<br />

Ratgeber<br />

42 Schon gewusst?<br />

Wissenswertes in Kürze<br />

44 Mehr als richtiges Händewaschen<br />

Hygiene in der <strong>Kita</strong><br />

48 Kein Hexenwerk<br />

Die neuen Datenschutzrichtlinien<br />

Mein Beruf<br />

50 Dickes Fell<br />

Florian Esser erzählt vom Erzieherdasein<br />

54 Stellenmarkt<br />

Job-Angebote und Gesuche<br />

56 Veranstaltungstipps<br />

Fort- und Weiterbildungen für die Frühpädagogik<br />

56 Impressum<br />

Was bei der Hygiene in<br />

der <strong>Kita</strong> zu beachten ist,<br />

ab Seite<br />

44<br />

Sicherheit für Weltentdecker.<br />

Mit unseren kosmischen Kappen sicher<br />

zur Schule und durch die Galaxie.<br />

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4 | TITELTHEMA<br />

Foto: © Chubykin Arkady / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 5<br />

AUS MINT<br />

WIRD MIN T<br />

MINT steht für Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaft und<br />

Technik und sollte bereits früh<br />

gefördert werden. Und nun auch<br />

mit Kunst, heißt es in neueren<br />

Forschungsansätzen.<br />

Text Wassilios E. Fthenakis<br />

K<br />

Der Antrieb zum Entdecken, zur Interaktion<br />

und Beobachtung beginnt in der frühen<br />

Kindheit. Gleichzeitig besteht heute ein<br />

wachsender Bedarf an naturwissenschaftlich<br />

qualifi zierten Arbeitnehmern. Kompetenzen<br />

im Bereich STEM, die englische Abkürzung für<br />

„Science, Technology, Engineering, Mathematics“,<br />

im Deutschen MINT genannt, werden<br />

gebraucht. Die Frage ist, wie eine Generation<br />

von Erwachsenen ausgebildet werden kann,<br />

die in der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts<br />

erfolgreich ist. Die Antwort lautet: früh in der<br />

Bildungskette zu beginnen und Naturwissenschaften<br />

und Kunst zu verbinden.<br />

Früh beginnen<br />

Die Zeit bis zum Alter von fünf Jahren ist in der<br />

Wissenschaft als zentral für die neurologische<br />

Entwicklung des Kindes akzeptiert. Die damit<br />

verbundenen biologisch geleiteten neuronalen<br />

Prozesse und die natürliche Neugierde des<br />

Kindes an der Funktionsweise der Welt machen<br />

die frühe Kindheit zu einem optimalen Zeitraum,<br />

um Kinder in naturwissenschaftliche Bereiche<br />

einzuführen. Auch fachliche Organisationen im<br />

Ausland wie die National Science Teacher Association<br />

(NSTA), die Next Generation Science<br />

Standards (NGSS) und die National Association<br />

for the Education of Young Children (NAEYC)<br />

bestätigen, dass es enorm wichtig ist, mit naturwissenschaftlichen<br />

Erkundungen in den<br />

frühesten Jahren zu beginnen.


6 | TITELTHEMA<br />

Naturwissenschaftliche<br />

Kompetenzen fördern<br />

Die NSTA hat und die NAEYC haben eine Positionserklärung<br />

abgegeben, die einen Vorschlag<br />

zur frühen MINT-Förderung beinhaltet:<br />

In einem forschungsbegründeten Förderansatz<br />

sollen Kinder in aktive Exploration und<br />

Partizipation im wissenschaftlichen Prozess<br />

involviert werden – durch Datensammlung,<br />

aufkommende Forschungsfragen und Überprüfung<br />

naturwissenschaftlicher Annahmen,<br />

beispielsweise, dass Gegenstände mit einer<br />

geringeren Dichte als Wasser schwimmen.<br />

Solche Prozesse ermöglichen Kindern die Teilnahme<br />

an naturwissenschaftlicher Forschung,<br />

geleitet durch kindliche Interessen und eigene<br />

Erfahrungen, durch Zusammenarbeit mit anderen<br />

Kindern und Erwachsenen und Nutzung<br />

authentischer wissenschaftlicher Werkzeuge.<br />

Dieser Prozess ermutigt die jüngsten Lernenden,<br />

sich als Naturwissenschaftler wahrzunehmen.<br />

Der Fokus auf der Entwicklung und<br />

Überprüfung von diesen Annahmen ist dabei<br />

hilfreicher, um Neugierde und Engagement in<br />

weiterer Exploration zu wecken, als eine exakte<br />

wissenschaftliche Erklärung zu erzielen.<br />

Forschungsbegründete Ansätze haben nachweislich<br />

positive Auswirkungen auf kindliches<br />

Interesse, auf die Verknüpfung von vorhandenem<br />

Wissen mit neuen Erkenntnissen, auf<br />

die Förderung kooperativen Lernens sowie<br />

die Merkfähigkeit und Denkfertigkeiten höherer<br />

Ordnung. Während die theoretischen<br />

Grundlagen von forschungsbegründeten Instruktionen<br />

und praktischen Lernerfahrungen<br />

in der Frühpädagogik gut etabliert sind, ist ihre<br />

Anwendung in den MINT-Bereichen relativ neu.<br />

Die Rolle der Fachkräfte<br />

Das Engagement der Fachkräfte ist wichtig<br />

bei der MINT-Förderung. Sie können kindliches<br />

Engagement durch Fragen, Bereitstellen<br />

von Begriffen und Herstellen von Verbindungen<br />

zwischen vormaligen und aktuellen Erfahrungen<br />

unterstützen. Wenn Fachkräfte<br />

solche Verhaltensweisen gegenüber Kleinkindern<br />

zeigen, reagieren diese mit länger<br />

dauernden, komplexeren, auf Vergleichen<br />

fokussierten Forschungsbemühungen. MINT-<br />

Förderung sollte daher integraler Bestandteil<br />

des Curriculums und der Gestaltung der<br />

Lernumgebung werden.<br />

Ein spielbasiertes Curriculum ist ein effektiver<br />

Ansatz für frühes Lernen. Diese Methode<br />

können Fachkräfte direkt auf MINT und den<br />

forschungsbezogenen Ansatz anwenden. Bei<br />

der Fokussierung auf Konzepte und Fertigkeiten<br />

werden Kinder ermutigt, eine führende<br />

Rolle in der Exploration zu übernehmen, offene<br />

Fragen zu stellen, nachzudenken, Theorien<br />

zu formulieren, Follow-up-Fragen zu stellen<br />

und weitere Untersuchungen anzustellen. Die<br />

Erweiterung des kindlichen Denkniveaus muss<br />

gemäß dem jeweiligen Entwicklungsstand erfolgen.<br />

Lernmöglichkeiten sind in der Regel in<br />

kindgerechten, geplanten und Routine-Aktivitäten<br />

integriert. Kinder können also nicht nur<br />

während des geplanten Unterrichtes lernen,<br />

sondern auch, wenn sie in für sie interessanten<br />

Tätigkeiten oder der Alltagsroutine involviert<br />

sind.<br />

Auch die Qualität der Fachkräfte ist entscheidend<br />

für den Lernerfolg. Vorschulfachkräfte<br />

sind jedoch nicht für MINT-Förderung ausgebildet.<br />

In den traditionellen Methoden der<br />

Ausbildung pädagogischer Fachkräfte, wie<br />

Trainings, Workshops und Konferenzen, wird<br />

zwar das Bewusstsein der Fachkräfte geschult,<br />

sie stehen jedoch nicht in Zusammenhang mit<br />

der erweiterten Nutzung eines forschungsbegründeten<br />

Ansatzes. Berufl iche Weiterbildung<br />

sollte Möglichkeiten für die Fachkräfte zu aktiver<br />

Partizipation beinhalten und von Bedeutung<br />

für die Lernsituation sein. Eine Lehrerfortbildung<br />

für forschungsbegründete MINT-Förderung in<br />

der frühen Kindheit sollte Möglichkeiten zur<br />

Beobachtung von Aktivitäten und Praktiken<br />

in Lernsituationen beinhalten, Beispiele für<br />

verschiedene Kontextsituationen und Interaktionen<br />

zwischen Fachkraft und Kind vorstellen,<br />

aufzeigen, wie man bestimmte Situationen<br />

für den Lernprozess nutzen kann und wie sie<br />

Lernmöglichkeiten in Alltagsroutinen integrieren<br />

können.<br />

Bildende Künste und MINT<br />

Als „MINKT“, oder Englisch „STEAM“, wird<br />

die Integration der bildenden Künste in die<br />

MINT-Förderung bezeichnet. Die Abkürzung<br />

steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften,<br />

Künste und Technologie. Die<br />

begrenzte Anzahl nationaler und internationale<br />

Studien dazu – insgesamt 22 Studien zwischen<br />

2006 und 2016 – zeigt, dass es sich<br />

um ein recht neues Forschungsfeld handelt.


Herausforderungen und Perspektiven<br />

www.fruehe-bildung.online | 7<br />

Die türkischen Wissenschaftler Aysun Ata<br />

Aktürk und Hasibe Özlen Demircan haben<br />

Studien aus diesem Bereich untersucht. Ihre<br />

wichtigsten Ergebnisse:<br />

MINKT-begründete Bildung zielt darauf ab,<br />

Problemen mit Innovation, kreativem und kritischem<br />

Denken, Kooperation und effektiver<br />

Kommunikation zu begegnen. Nach den amerikanischen<br />

Autoren David A. Sousa and Tom<br />

Pilecki seien MINT und die bildenden Künste<br />

zwar in einigen Aspekten unabhängige Bereiche.<br />

So sind die bildenden Künste subjektiv,<br />

intuitiv, einzigartig und gefühlsbezogen, während<br />

die MINT-Bereiche objektiv, wiederholbar,<br />

logisch und analytisch sind. Andererseits seien<br />

bildende Künste und Naturwissenschaften<br />

zwei Bildungsbereiche, die sich gegenseitig<br />

ergänzen.<br />

Manche Autoren behaupten, dass die Integration<br />

der bildenden Künste in die MINT-Fächer<br />

Kindern im vorschulischen Alter größere Erfolgschancen<br />

bei MINT ermöglicht, Motivation<br />

und Engagement sowie effizientes Lernen in<br />

den MINT-Fächern fördert. Darüber hinaus unterstützen<br />

die bildenden Künste feinmotorische<br />

Fertigkeiten und das visuelle räumliche Denken<br />

von Kindern, die für Leistungen in naturwissenschaftlichen<br />

Fächern erforderlich sind.<br />

Kunst motiviert<br />

In den letzten zehn Jahren lag der Schwerpunkt<br />

der Forschung zu MINT auf der Technik,<br />

ein Bereich, der in der frühen Bildung kaum<br />

vertreten ist. Zukünftige Forschung sollte die<br />

Integration weiterer Komponenten von MINT<br />

und der Kunst in die frühe Bildung beinhalten.<br />

Die erfassten Forschungsarbeiten konnten<br />

belegen, dass frühe MINT-Förderung sich<br />

positiv hinsichtlich der Kompetenzen von<br />

Vorschulkindern und des Erwerbes von MINT-<br />

Konzepten auswirkte. Tatsächlich sind viele Bildungsbereiche<br />

und Schulfächer wechselseitig<br />

miteinander verbunden und Lernen in einem<br />

Bereich kann Lernen in einem anderen Bereich<br />

unterstützen. So kann beispielsweise ein Kind<br />

seine Fähigkeit zur Bildung von Reihenfolgen<br />

durch die Beschäftigung mit Robotertechnik<br />

oder Programmierung verbessern oder seine<br />

Zählfähigkeit durch die Nutzung von Apps.<br />

Kinder sollten daher bereits im vorschulischen<br />

Alter durch ein ihrer Entwicklung angemes-<br />

senes Curriculum unterstützt werden, das<br />

auch MINT-Bereiche enthält, eine Forderung,<br />

die zunehmend in den Bildungsplänen in<br />

Deutschland Beachtung findet. Die Integration<br />

der bildenden Künste in ein solches<br />

Curriculum würde außerdem Kinder verstärkt<br />

motivieren, sich in naturwissenschaften-bezogenen<br />

Aktivitäten zu engagieren. So würde<br />

nach der amerikanischen STEAM-Expertin<br />

Hedda Sharapan die Integration der Künste<br />

den Vorschulkindern die Chance bieten,<br />

MINT-Konzepte auf innovative und bildliche<br />

Weise darzustellen, ihre eigenen Gedanken<br />

zur Welt über Musik und Tanz zum Ausdruck<br />

zu bringen, Vorstellungen über Zeichnungen,<br />

Anfertigung von Modellen oder Grafiken zu<br />

illustrieren oder mit anderen in einer deskriptiven<br />

Sprache darüber zu kommunizieren.<br />

Bislang wurden die Künste in der frühen Bildung<br />

hauptsächlich als Verstärker oder als<br />

eigenständige Aktivität genutzt und nicht in<br />

anderen Fachbereichen integriert. Voraussetzungen<br />

für einen veränderten didaktischen<br />

Ansatz sind die Förderung einer positiven<br />

Haltung und Fachkräfte, die selbstsicher Bildungsprozesse<br />

in naturwissenschaftlichen<br />

Bereichen organisieren.<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Prof. Dr. Wassilios E. Fthenakis,<br />

Waltraut Walbiner<br />

Der Einsatz neuer Technologien<br />

in der frühen Bildung<br />

Herausforderungen und Perspektiven<br />

Band 1, Reihe „Bildung braucht digitale<br />

Kompetenz“, 20<strong>18</strong><br />

Die Reihe „Bildung braucht digitale Kompetenz“ ist ein<br />

Projekt des Didacta Verbandes, gefördert vom Bayerischen<br />

Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales.<br />

Weitere Bände sind:<br />

Band 2: Die digitale Transformation der Gesellschaft –<br />

Zur Diskussion der digitalen Bildung aus nationaler und<br />

internationaler Sicht<br />

Band 3: Digitale Technik und interaktive Medien als<br />

Ressourcen in frühkindlichen Bildungseinrichtungen<br />

Band 4: Orientierungshilfen für Kinder und Jugendliche<br />

zum sicheren Umgang mit dem Internet<br />

Alle Bände gibt es gratis auf:<br />

www.didacta-digital.de<br />

BILDUNG BRAUCHT<br />

DIGITALE KOMPETENZ<br />

1<br />

Der Einsatz neuer<br />

Technologien in der<br />

frühen Bildung


8 | TITELTHEMA<br />

KREATIVE KATAPULTE UND<br />

GEFILTERTE FARBWELTEN<br />

Naturwissenschaften und Kreativität miteinander verbinden, das<br />

haben pädagogische Fachkräfte schon immer gemacht. Doch jetzt<br />

gilt es, das in Konzepte einzubetten. <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> zeigt Projektideen<br />

vom Haus der kleinen Forscher.<br />

KREATIVE KATAPULTE<br />

Wenn für ein konkretes Problem eine geeignete Lösung<br />

erst noch entwickelt werden muss, erfordert das eine<br />

Konstruktion. Dabei kann vorhandene Technik kreativ<br />

genutzt oder neue Technik erschaffen werden – technisches<br />

Schöpfertum und Kreativität stehen hier im<br />

Vordergrund. In diesem Beispiel sollen die Kinder ein<br />

Spiel entwickeln, bei dem kleine Kugeln mit Katapulten<br />

in ein Ziel geschossen werden.<br />

1. Bedarf klären<br />

Fordern Sie die Mädchen und Jungen auf, ein<br />

Geschicklichkeitsspiel mit Katapulten zu entwickeln.<br />

Beispiele für mögliche Spielregeln:<br />

➤ Als Flugobjekte werden Tischtennisbälle verwendet.<br />

➤ Die Spielfl äche ist ein großer Kreis, in dessen Mitte<br />

mehrere Eimer und Schüsseln stehen; darin sollen<br />

die Bälle landen.<br />

➤ Die Gefäße haben unterschiedliche Punktzahlen,<br />

beispielsweise 100 für das in der Mitte, 50 für die<br />

mittleren und 10 für die äußeren.<br />

➤ Geschossen wird vom Rand des Kreises aus, beispielsweise<br />

im Stehen oder im Sitzen.<br />

Diskutieren Sie mit den Kindern, welche Anforderungen<br />

sich daraus für die Katapulte ergeben. Sie müssen<br />

beispielsweise groß genug für Tischtennisbälle sein<br />

und außerdem eine bestimmte Flugweite und -höhe<br />

erreichen, die von der Größe des Spielfelds und der<br />

Form der Eimer und Schüsseln abhängen.<br />

2. Ideen sammeln<br />

Gemeinsam werden Ideen für mögliche Bauarten von Katapulten<br />

gesammelt. Die Kinder können beispielsweise ein<br />

fertiges Katapult untersuchen und ausprobieren. Legen<br />

Sie die entsprechenden Bücher, Bilder und Modelle aus,<br />

damit die Mädchen und Jungen sich die verschiedenen<br />

Katapult-Varianten immer wieder ansehen können.<br />

3. Modelle bauen<br />

Die Mädchen und Jungen bauen nun ihre Modelle.<br />

Hierfür sollten Sie reichlich Zeit einplanen, da die Kinder<br />

viel ausprobieren und immer wieder Änderungen<br />

vornehmen müssen.<br />

4. Test und Bewertung<br />

Im nächsten Schritt stellen die Mädchen und Jungen<br />

ihre Katapult-Modelle vor und überprüfen, ob sie die<br />

nötigen Anforderungen für das Spiel erfüllen. Fordern<br />

Sie die Kinder auf, zu berichten, welche Bauteile sie<br />

verwendet haben, wie sie auf die Idee gekommen sind,<br />

das Katapult auf diese Art zu bauen, worin die größten<br />

Schwierigkeiten bestanden und wie sie sie gelöst haben.<br />

Dann werden die Modelle getestet und das Spiel wird<br />

ausprobiert.<br />

5. Dokumentation<br />

Zum Schluss dokumentieren die Kinder das Ergebnis<br />

und den Konstruktionsprozess, beispielsweise in einem<br />

Poster. Die Mädchen und Jungen können dazu<br />

die Katapulte und ihre Einzelteile abzeichnen oder<br />

abfotografi eren. Bei besonders kniffl igen Lösungen<br />

können die Kinder mit einem roten Stift Markierungen<br />

und Anmerkungen anbringen oder die einzelnen Konstruktionsschritte<br />

mit Nummern versehen.<br />

Fotos: © Stiftung Haus der kleinen Forscher / Thomas Ernst


www.fruehe-bildung.online | 9<br />

BAUANLEITUNG<br />

Bauteile<br />

➤ Basis: Gabeln, Holzklötze, feste Lineale<br />

➤ Hebel: Bleistifte, Holzspatel, halbe<br />

Wäscheklammern, Teelöffel<br />

➤ Stiftkappen, gerolltes Papier, Radiergummis<br />

➤ Gummibänder<br />

➤ Flaschenverschlüsse, Kronkorken,<br />

Klebeband, Knete<br />

➤ Geknüllte Aluminiumfolie, Pompons,<br />

Styroporkugeln<br />

So funktioniert’s<br />

Basis und Hebel werden an einem Ende mit einem<br />

Gummiband verbunden, möglichst nah am Rand<br />

der Basis. Tipp: Damit das Gummiband beim<br />

Abschuss nicht nach vorne abrutscht, kann man<br />

den Hebel vorne etwa einen Zentimeter über die<br />

Basis ragen lassen.<br />

Direkt hinter die Gummibandverbindung wird der<br />

Abstandhalter zwischen Basis und Hebel eingeklemmt,<br />

so dass der Hebel schräg nach oben<br />

ragt und nicht mehr fl ach auf der Basis aufl iegt.<br />

Mit einem weiteren Gummiband wird der Abstandhalter<br />

an Basis und Hebel befestigt, damit<br />

er nicht verrutscht; das Gummiband dabei „über<br />

Kreuz“ binden. Die genaue Wickeltechnik ist nicht<br />

wichtig – Hauptsache, es hält.<br />

Der Behälter für das Flugobjekt wird am hinteren<br />

Ende des Hebels befestigt, beispielsweise mit<br />

festem Klebeband. Dabei sollte man etwa einen<br />

Zentimeter des Hebels hinter dem Behälter überstehen<br />

lassen, damit Platz für den Finger ist, der<br />

den Hebel herunterdrückt.<br />

MINKT ZIELT DARAUF AB, PROBLEMEN MIT INNOVATION,<br />

KREATIVEM UND KRITISCHEM DENKEN, KOOPERATION UND<br />

EFFEKTIVER KOMMUNIKATION ZU BEGEGNEN.


10 | TITELTHEMA<br />

SCHATTEN VERÄNDERN SICH<br />

Spaziert man abends an einer leuchtenden<br />

Straßenlaterne vorbei, kann man den eigenen<br />

Schatten entdecken – mal wird er länger, mal<br />

kürzer – mal taucht er vor einem auf, mal liegt<br />

er neben, mal hinter einem. Bei Fußballspielern<br />

im Stadion sind oft sogar mehrere Schatten zu<br />

sehen, die in verschiedene Richtungen weisen.<br />

Ein Schatten geht<br />

auf Wanderung<br />

Die Kinder entdecken die Ursachen dafür, dass<br />

ein Schatten seine Länge, seine Richtung oder<br />

seine Größe verändert. Sie werden mit den<br />

Zusammenhängen von Richtungen, Formen,<br />

Größenverhältnissen und Verzerrungen vertrauter<br />

und entwickeln die Fähigkeit, Schatten<br />

gezielt zu verändern.<br />

Wählen Sie im Außengelände eine Stelle (auf<br />

Stein oder Asphalt), die ganztägig von der<br />

Sonne beschienen wird. Lassen Sie die Mädchen<br />

und Jungen zu zweit arbeiten. Die Fußspuren<br />

von den Kindern werden zunächst mit<br />

Kreide markiert, dann zeichnen die Kinder ihre<br />

Schattenkontur gegenseitig nach. Wiederholen<br />

Sie das stündlich, jedes Kind muss wieder in<br />

seine eigenen Fußspuren treten. Wie verändert<br />

sich der Schatten über die Zeit? Wie sieht er<br />

morgens, wie mittags und wie am Nachmittag<br />

aus? Welche Unterschiede bemerken die Mädchen<br />

und Jungen und welche Ursachen fi nden<br />

sie dafür?<br />

Schatten sind<br />

mal kurz, mal lang<br />

Die Kinder können zunächst Schattenfi guren<br />

anfertigen. Dafür schneiden sie eine Figur<br />

aus Pappe zurecht und kleben sie an einem<br />

Holzspieß fest. Mit einer kleinen Knetkugel<br />

wird sie am Tisch befestigt. Im verdunkelten<br />

Raum leuchten die Mädchen und Jungen ihre<br />

Figur mit Taschenlampen an. Beobachten Sie<br />

gemeinsam, wie unterschiedlich der Schatten<br />

derselben Figur aussehen kann. Zum besseren<br />

Vergleichen wird weißes Papier untergelegt und<br />

der Schatten nachgezeichnet. Fordern Sie die<br />

Kinder auf, einen besonders kurzen und einen<br />

ganz langen Schatten zu machen. Lassen Sie<br />

die Mädchen und Jungen beide Schattenlängen<br />

nachmessen. Wie groß ist der Unterschied?<br />

Besprechen Sie anschließend miteinander, wie<br />

der Unterschied zustande kommt.<br />

Erinnern Sie die Kinder an die Einstimmung.<br />

Warum wurde auch draußen der Schatten mal<br />

länger und mal kürzer? Was haben Taschenlampe<br />

und Sonne gemeinsam? Fordern Sie die<br />

Kinder auf, im Alltag weiterhin auf besonders<br />

kurze und lange Schatten zu achten und nach<br />

deren Ursachen zu suchen. Erörtern Sie später<br />

die Gemeinsamkeiten.<br />

Ergebnis:<br />

Die Länge des Schattens hängt davon ab, wie<br />

Taschenlampe und Figur zueinander stehen:<br />

Leuchtet die Lampe von oben, dann ist der<br />

Schatten am kürzesten. Hält man die Taschenlampe<br />

hingegen tief und parallel zur Tischoberfl<br />

äche, wirft die Figur den längsten Schatten.<br />

Schatten sind<br />

mal links, mal rechts<br />

Im abgedunkelten Raum wird die Schattenfi -<br />

gur wieder auf Papier gestellt und mit der Taschenlampe<br />

angeleuchtet. Können die Kinder<br />

Schatten in alle Richtungen machen? Einen<br />

Schatten, der links von der Figur liegt, einen,<br />

der rechts, einen, der über, oder einen, der<br />

unter ihr ist? Lassen Sie die Kinder die Schatten<br />

nachzeichnen und dazu notieren, von wo<br />

das Licht der Lampe jeweils kam. Besprechen<br />

Sie die Ergebnisse gemeinsam. Gelingt es, die<br />

Flutlichtmasten in einem Fußballstadion zu<br />

Fotos: © Stiftung Haus der kleine Forscher; Frank Bentert; Christoph Wehrer


Die Haltestelle für Dreiräder<br />

ISBN 978-3-86793-596-8<br />

ISBN 978-3-86793-669-9<br />

von Rüdiger Hansen<br />

und Raingard Knauer<br />

Rüdiger Hansen<br />

Raingard Knauer<br />

Das Schrankspringer-Spiel<br />

Schuhe für die Schuhe<br />

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Ein Platz zum Frühstücken<br />

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Der neue Kletterturm<br />

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Rüdiger Hansen<br />

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Jelena im Kinderparlament<br />

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Die Matschhose muss weg<br />

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von Rüdiger Hansen<br />

und Raingard Knauer<br />

Rüdiger Hansen<br />

Raingard Knauer<br />

Die Hundehaufen im Park<br />

Rüdiger Hansen<br />

Raingard Knauer<br />

www.fruehe-bildung.online | 11<br />

Fachtag am 19. Oktober 20<strong>18</strong><br />

im Hospitalhof in Stuttgart<br />

imitieren? Was geschieht mit dem Schatten<br />

der Figur, wenn sie mit vier Lampen aus vier<br />

Ecken angestrahlt wird?<br />

Erinnern Sie sich gemeinsam wieder an die<br />

Schatten im Außengelände. Warum wanderten<br />

sie im Tagesverlauf? Fallen den Kindern<br />

noch weitere Situationen aus dem Alltag ein?<br />

Wie verändert sich der Schatten, wenn man<br />

im Dunkeln an einer Straßenlaterne vorbeigeht?<br />

Finden die Mädchen und Jungen eine<br />

Erklärung dafür?<br />

Ergebnis:<br />

Die Richtung des Schattens hängt davon<br />

ab, wie Taschenlampe und Figur zueinander<br />

stehen: Strahlt man von links, dann liegt der<br />

Schatten rechts, hält man die Lampe von<br />

rechts, ist der Schatten links und so weiter.<br />

Wird die Figur von mehreren Seiten angestrahlt,<br />

dann wirft sie auch mehrere Schatten<br />

in verschiedene Richtungen.<br />

Der Fachtag ist der<br />

Auftakt der landesweiten<br />

»Qualitätsoffensive<br />

Frühe Bildung« der aim<br />

Sprache ist überall<br />

WIE <strong>Kita</strong>kinder<br />

IHRE WELT ENTDECKEN<br />

Expertenvorträge | Filmische Dokumentationen | Praxisbeispiele<br />

Mehr Information und Anmeldung unter: www.aim-akademie.org<br />

Schatten sind<br />

mal groß, mal klein<br />

Im verdunkelten Raum wird nun eine helle<br />

Wand mit einer Schreibtisch- oder Taschenlampe<br />

angestrahlt, mit einer Entfernung von<br />

mindestens zwei bis drei Metern. Die Kinder<br />

halten ihre Figuren zwischen Wand und Lampe<br />

und bewegen sie langsam hin und her. Gelingt<br />

es, den Schatten so zu verändern, dass er<br />

einmal sehr groß und dann wieder viel kleiner<br />

erscheint? Wie entsteht der kleinst- beziehungsweise<br />

größtmögliche Schatten?<br />

Lassen Sie die Kinder mit dem eigenen Körper<br />

besonders große Schattenmonster kreieren.<br />

Wo muss man stehen, damit das Monster besonders<br />

furchterregend wird? Wie könnte man<br />

diesen Effekt für ein Schattentheater nutzen?<br />

Spielen Sie gemeinsam an der Wand ein kurzes<br />

Stück mit großen und kleinen Schattenwürfen.<br />

Ergebnis:<br />

Die Größe des Schattens hängt davon ab, wie<br />

Lampe und Figur zueinander stehen: Hält man<br />

die Figur ganz nah vor die Wand, dann wird der<br />

Schatten kleiner. Je näher man sie zur Lampe<br />

hinbewegt, desto größer wird ihr Schatten.<br />

Alle Hefte sind auch als E-Book (EPUB/PDF) erhältlich.<br />

Engagementbereitschaft<br />

beginnt im Kindergarten<br />

Ein Name für den Fisch<br />

Rüdiger Hansen<br />

Raingard Knauer<br />

Rüdiger Hansen, Raingard Knauer<br />

Leon und Jelena<br />

Geschichten vom Mitbestimmen<br />

und Mitmachen im Kindergarten<br />

Erscheinen im Oktober 20<strong>18</strong><br />

32 Seiten, Klammerbroschur<br />

je € 3,– (D)<br />

Ein Name für den Fisch<br />

ISBN 978-3-86793-794-8<br />

Eine Baustelle für die Krippis<br />

ISBN 978-3-86793-795-5<br />

Eine Kinderkonferenz für die Schule<br />

ISBN 978-3-86793-796-2<br />

Die neue Erzieherin<br />

ISBN 978-3-86793-859-4<br />

Empfohlen ab 3 Jahren<br />

EBOOK<br />

Erscheinen als E-Books (PDF/EPUB)<br />

Vom Mitbestimmen und Mithandeln<br />

im Kindergarten erzählen<br />

auch die vier neuen Bände der<br />

Leon- und- Jelena -Reihe. »Ein Name<br />

für den Fisch«, berichtet davon,<br />

wie zwei Kinder aus Syrien, die<br />

noch kaum Deutsch sprechen,<br />

helfen, einen Namen für den neuen<br />

Fisch im Aquarium zu finden.<br />

»Eine Baustelle für die Krippis«<br />

zeigt, wie die Kinder aus der Krippengruppe<br />

dabei mitbestimmen,<br />

wie das neue Gartenstück im<br />

Kindergarten genutzt werden soll.<br />

In der Geschichte »Eine Kinderkonferenz<br />

für die Schule« setzen<br />

sich die Kinder für die Einführung<br />

eines Klassenrates ein. In »Die<br />

neue Erzieherin« sucht die Gruppe<br />

einen Ersatz für Anjas Kollegin<br />

Sonja, die ein Baby bekommt und<br />

nicht mehr im Kindergarten arbeiten<br />

kann. Auch dabei reden Leon,<br />

Jelena und die anderen Kindergartenkinder<br />

ein Wörtchen mit.<br />

www.bertelsmann-stiftung.de/verlag


12 | TITELTHEMA<br />

GEFILTERTE FARBWELTEN<br />

Beim Blick durch eine Sonnenbrille wirkt die Welt<br />

wie in ein anderes Licht getaucht. Auch die verdunkelten<br />

Scheiben in Autos oder Gebäuden<br />

verändern die Wahrnehmung der Farben. Im<br />

Supermarkt sorgt leicht rötliches Licht über dem<br />

Obst- und Gemüsestand für erhöhte Attraktivität<br />

der Produkte, weil warme Lichtfarben die roten<br />

und grünen Farbtöne unterstreichen und die<br />

Früchte frischer wirken.<br />

Ein bunter Tag<br />

Wenn man die Welt durch eine bunte Folie<br />

hindurch betrachtet, wirkt vieles farblich verändert.<br />

Stellen Sie jedem Kind ein Stück Folie<br />

zur Verfügung und lassen Sie die Mädchen und<br />

Jungen damit ihre Umgebung erkunden. Die<br />

Kinder erkunden, wie sich ihre Farbwahrnehmung<br />

verändert, sobald sie ihre Umgebung durch farbige<br />

Folien hindurch betrachten. Manche Farben<br />

können auch dadurch verschwinden. Tauschen<br />

Sie sich gemeinsam darüber aus, was die Kinder<br />

beim Blick durch die Folie wahrnehmen. Erscheinen<br />

alle Dinge in einer anderen Farbe oder<br />

nur einige Details? Kann man die Originalfarben<br />

durch die Folie hindurch noch erkennen? Welcher<br />

Farbeffekt gefällt den Mädchen und Jungen<br />

besonders gut: die blaue, gelbe, grüne oder die<br />

rote Welt? Warum?<br />

Taschenlampe an. Vergleichen Sie gemeinsam die<br />

Farben der Früchte und Fruchtgummis außerhalb<br />

und im Karton. Sieht eine rote Tomate unter der<br />

blauen Folie oder eine gelbe Banane unter der grünen<br />

Folie anders aus? Können die Mädchen und<br />

Jungen die verschiedenfarbigen Fruchtgummis noch<br />

voneinander unterscheiden, wenn sie sie durch die<br />

bunte Folie betrachten? Und was passiert, wenn<br />

man alle Farbfolien übereinanderlegt?<br />

Ergebnis:<br />

Die Farben der Früchte und Fruchtgummis sehen<br />

durch die Folien betrachtet ganz anders aus. Unter<br />

der gelben Folie kann man die einzelnen Farben<br />

meist noch gut voneinander unterscheiden. Unter<br />

einer grünen oder roten Folie ist das viel schwieriger.<br />

Werden alle Farbfolien übereinandergelegt, ist<br />

im Karton kaum noch etwas zu erkennen.<br />

Farbfilter<br />

Mit bunten Stiften malen die Kinder etwas aufs<br />

Papier und legen ein kleines Stück farbige Folie<br />

darauf. Besprechen Sie zusammen, welche<br />

Veränderungen die Kinder beim Blick durch die<br />

Folie wahrnehmen. Lassen Sie die Mädchen und<br />

Jungen die Folien auch untereinander tauschen.<br />

Nehmen Sie sich Zeit, mit den Kindern zu vergleichen,<br />

wie sich welche Buntstift-Farbe durch die<br />

jeweilige Farbfolie ändert. Beachten Sie dabei,<br />

Lichtschaukasten<br />

Basteln Sie gemeinsam<br />

einen Lichtschaukasten<br />

aus einem Schuhkarton.<br />

Schneiden Sie in die<br />

schmale Seite ein kleines<br />

Loch, sodass man mit<br />

einer Taschenlampe hineinleuchten<br />

kann. In den<br />

Deckel wird ein großes<br />

Rechteck geschnitten,<br />

so dass der Karton nach<br />

oben fast völlig offen ist.<br />

Die Kinder geben bunte<br />

Fruchtgummis in den<br />

Karton. Über das Loch<br />

im Deckel legen sie eine<br />

Farbfolie und knipsen die<br />

Fotos: © Stiftung Haus der kleine Forscher; Christoph Wehrer


www.fruehe-bildung.online | 13<br />

dass es jüngeren Kindern schwerfallen könnte, die<br />

veränderten Farben zu benennen. Zudem nehmen<br />

wir alle Farben und Farbnuancen unterschiedlich<br />

wahr. Was für manche eher grün erscheint, meinen<br />

andere als blau zu erkennen.<br />

Ergebnis:<br />

Die Farben der bunten Zeichnungen scheinen sich<br />

durch die Folie zu verändern. Rote Buntstiftstriche<br />

wirken durch eine blaue oder grüne Folie hindurch<br />

sehr dunkel, fast schwarz. Umgekehrt sehen blaue<br />

oder grüne Zeichnungen durch eine rote Folie sehr<br />

dunkel aus. Hat der Stift eine ähnliche Farbe wie<br />

die Folie, dann ist das Gemalte kaum noch zu<br />

erkennen oder verschwindet sogar.<br />

Krakelzauber<br />

Auf weißem Papier hinterlassen die Kinder eine gemalte<br />

oder geschriebene Botschaft mit hellgrünem<br />

Buntstift. Anschließend wird die Botschaft mit dem<br />

roten Stift übermalt, mit vielen Krakeln, sodass<br />

man nicht mehr erkennen kann, was mit dem<br />

grünen Stift hinterlassen wurde. Nur „Eingeweihte“<br />

können nun noch entziffern, was unter den roten<br />

Krakeln verborgen ist. Sie legen ein Stück rote<br />

Farbfolie auf das Blatt. Was geschieht?<br />

Erkunden Sie gemeinsam, ob das auch andersherum<br />

funktioniert: Lässt sich eine rote Botschaft,<br />

die mit Grün übermalt wurde, mit grüner Farbfolie<br />

wieder hervorrufen? Und lässt rote Folie immer nur<br />

den roten Stift verschwinden oder geht es auch<br />

mit anderen Buntstiftfarben?<br />

Ergebnis:<br />

Unter der roten Farbfolie verschwinden die roten<br />

Krakel plötzlich und die grüne Botschaft wird<br />

wieder lesbar.<br />

Das Portal für Bildungsinformation<br />

bildungsklick informiert Sie aktuell und umfassend mit News, Hintergrund ‐<br />

berichten, Dossiers, Interviews und Videos aus der Welt der Bildung.<br />

Wir machen Bildung zum Thema.<br />

www.bildungsklick.de<br />

www.bildungsklick.de


14 | TITELTHEMA<br />

SYMMETRISCHE KUNSTWERKE<br />

Die Kinder falten Papierblätter. Sie geben einen<br />

Klecks verlaufbare Farbe hinein oder schneiden<br />

kleine Formen an der Faltkante entlang. Klappen<br />

die Kinder die Blätter anschließend auf, wird die<br />

Schönheit der Symmetrie deutlich.<br />

Klecksbilder und Faltschnitte ermöglichen den<br />

Kindern einen ersten Zugang zur Achsensymmetrie.<br />

Im Allgemeinen verstehen wir unter Achsensymmetrie,<br />

dass man etwas in zwei gleiche, spiegelbare<br />

Hälften teilen kann. Vereinfacht gesagt ist eine<br />

Figur dann achsensymmetrisch, wenn sich beim<br />

Zusammenfalten die beiden Seiten genau decken.<br />

Sie benötigen<br />

➤ Papier<br />

➤ Wasserfarbe,<br />

Plakafarbe oder Tinte<br />

➤ Pinsel<br />

➤ Fäden<br />

➤ Scheren<br />

➤ ein Buch<br />

Der Versuch beginnt<br />

Jedes Kind nimmt sich ein Blatt Papier,<br />

faltet es in der Mitte und klappt<br />

es wieder auf. Auf der einen Seite des<br />

Blatts malen die Kinder einen Farbklecks,<br />

falten das Blatt wieder zu und<br />

drücken mit der Hand einmal auf das<br />

Papier. Was sehen die Kinder, wenn sie anschließend<br />

das Blatt wieder öffnen? Haben die Kinder<br />

eine Idee, wie sich die Farbe verteilt hat? Probieren<br />

Sie den Versuch auch mit mehreren Farben aus und<br />

lassen Sie die Kinder experimentieren, wieviel Farbe<br />

auf ein Blatt zu geben ist, damit anschließend die<br />

Farbverteilung auf den beiden Seiten gleich gut zu<br />

sehen ist. Lassen Sie die Kinder den Versuch erneut<br />

durchführen. Diesmal können sie noch einen Faden<br />

mit in das gefaltete Blatt legen. Beschweren Sie<br />

das Blatt mit einem Buch oder der eigenen Hand<br />

und lassen Sie das Kind den Faden herausziehen.<br />

Erkennen die Kinder einen Unterschied?<br />

TIPP: Oft entstehen die schönsten Muster, wenn<br />

nur wenig Farbe verwendet wird. Falls vorhanden,<br />

kann der Blick in einen geeignet positionierten<br />

Spiegel das Klecksbild vorab vermuten lassen.<br />

So geht’s weiter<br />

Erneut faltet jedes Kind ein Blatt Papier, nimmt<br />

sich eine Schere und schneidet an der Faltkante<br />

ein Stück heraus. Dann wird das Blatt geöffnet.<br />

Was ist aus der ursprünglich herausgeschnittenen<br />

Form geworden? Die Kinder können das<br />

Blatt wieder zusammenfalten – oder auch ein<br />

neues Blatt nehmen – und weitere Formen zum<br />

Ausschneiden ausprobieren. Haben die Kinder<br />

Fotos: © Stiftung Haus der kleine Forscher; Christoph Wehrer; Gregor Eisele – Kaloo Images


www.fruehe-bildung.online | 15<br />

ErzieherInnen-Kalender<br />

Dokumentation · Organisation · Rechtssicherheit<br />

täglich<br />

viele Falt- und Schneideerfahrungen gesammelt, bei<br />

denen sie zum Beispiel nur runde oder nur gerade<br />

Schnitte oder diese auch gemischt verwendet haben,<br />

so können sie gezielt Vermutungen äußern: Was<br />

passiert, wenn man einen Halbkreis ausschneidet?<br />

Oder haben sie eine Idee, was sie an der Faltkante<br />

herausschneiden müssen, um beim Auffalten eine<br />

besonders schöne Blume, einen interessanten Stern,<br />

ein Vier- oder Fünfeck oder ein Herz zu sehen?<br />

Das passiert<br />

Wenn die Kinder das mit einem Farbklecks versehene<br />

zusammen gefaltete Blatt wieder auffalten,<br />

sehen sie ein achsensymmetrisches Klecksbild. Die<br />

Symmetrieachse ist dabei die Faltkante. Wurden<br />

mehrere Farben verwendet, so ist die Symmetrieachse<br />

gelegentlich noch besser zu erkennen. Beim Auffalten<br />

der eingeschnittenen Blätter passiert Vergleichbares.<br />

Die durch das Ausschneiden entstandene Form ist<br />

achsensymmetrisch zur Faltkante, egal welche Form<br />

das heraus geschnittene Stück vorher hatte.<br />

Ideen zur Fortsetzung<br />

Schneiden Sie aus buntem Papier große Kreise aus,<br />

zum Beispiel mit Hilfe eines Tellers als Schablone und<br />

falten Sie einen Kreis mehrmals zusammen, sodass<br />

er jedes Mal halb so groß wird. Nun gibt es eine geschlossene<br />

Kante und eine mit mehreren Öffnungen.<br />

Die Kinder schneiden Formen aus der geschlossenen<br />

Kante heraus und falten anschließend das Blatt wieder<br />

auseinander. Es entstehen mehrere Löcher, die achsensymmetrisch<br />

zu allen Faltlinien liegen. Je öfter das<br />

Blatt vorher gefaltet wurde, desto mehr Löcher und<br />

Symmetrieachsen bekommt man. Lassen Sie die Kinder<br />

verschiedene Faltschnitte herstellen. Auch können<br />

sie versuchen ein halbes Herz und einen halben<br />

Stern zu schneiden. Die gebastelten Faltschnitte<br />

lassen sich schön als Dekoration verwenden. Man<br />

kann sie beispielsweise an Fenstern aufhängen – hier<br />

ist Transparentpapier besonders schön – oder als<br />

Platzdeckchen verwenden.<br />

Für die Fortsetzungsideen<br />

➤ Buntes Papier oder Transparentpapier<br />

➤ Kreisvorlage: CD oder kleiner Teller<br />

Diese und weitere Ideen auf:<br />

➔ www.haus-der-kleinen-forscher.de<br />

Durchgehend farbig:<br />

ErzieherInnen-Kompaktplaner<br />

ErzieherInnen-Kalender als Kompaktplaner<br />

im praktischen DIN-A5 Format<br />

mit Spiralbindung für das <strong>Kita</strong>-Jahr,<br />

mit Seiten für den Dienstplan, Protokolle<br />

und andere Nützlichkeiten für die<br />

praktische Arbeit und viel Raum für die<br />

wöchentlichen Termine und Planungen.<br />

Best.-Nr. 97, € 8,95<br />

Fachwirt/in<br />

Erziehungswesen (KA)<br />

• geeignet für Nachwuchskräfte und LeiterInnen KITA<br />

• berufsbegleitende, einjährige Weiterbildung<br />

• anerkannte, bundesweit einheitliche Prüfung<br />

Ziel:<br />

Inhalte:<br />

Erwerb von Qualifikationen für Leitungsfunktionen<br />

4 Module:<br />

• Kommunikation und<br />

Persönlichkeit<br />

• Projekte und Prozesse<br />

Start: Oktober 20<strong>18</strong><br />

ErzieherInnen-Taschenkalender<br />

Beliebter Klassiker im handlichen Format<br />

(ca. 10 x 14 cm) für das <strong>Kita</strong>-Jahr, mit<br />

vielen Tipps, Liedern, Spielen und Bastelanregungen<br />

für die praktische Arbeit, die<br />

jährlich wechseln und den Jahreszeiten<br />

angepasst sind.<br />

Best.-Nr. 95, € 5,00<br />

Oktober 20<strong>18</strong> Zahl der Wochenstunden .…<br />

22 Montag Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden … .<br />

Ferienbegi n in Berlin und Brandenburg<br />

23 Dienstag Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden …. .<br />

24 Mi twoch Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden … . . .<br />

www.schulorganisation.com<br />

43. KW Oktober 20<strong>18</strong><br />

Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden … . Donnerstag<br />

Dienstzeit von ……………… bis ……………… Stunden .…<br />

27 Samstag<br />

Ferienende in Nordrhein-Westfalen<br />

Fachverlag<br />

68 68 69<br />

Wichtig:<br />

4 Module<br />

Prüfung je Modul<br />

anerkannter Abschluss<br />

Bundesweit einheitliche<br />

Prüfung<br />

• Führen und Leiten<br />

• Betriebswirtschaftliches<br />

Management<br />

20<strong>18</strong><br />

2019<br />

25<br />

Freitag<br />

26<br />

Sonntag<br />

Ende der Sommerzeit<br />

28<br />

Oktober 20<strong>18</strong><br />

Mo Di Mi Do Fr Sa So<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

8 9 10 12 13 14<br />

15 16 17 <strong>18</strong> 19 20 21<br />

23 24 25 26 27 28<br />

29 30 31<br />

69<br />

Detailinfo direkt in den Akademien in:<br />

A – AN – BA – BT – CO – EF – EI – F – FR<br />

HO – KA – M – N – OS – PAN – R – WÜ


16 | SCHON GEWUSST?<br />

Fachkräftemangel droht<br />

Die berufsspezifische Arbeitslosenquote<br />

im Bereich der frühen Bildung sank auf ein<br />

Rekordtief von 1,3 Prozent. Hierbei spricht<br />

man von Vollbeschäftigung. Das ist ein<br />

Ergebnis des Fachkräftebarometers Frühe<br />

Bildung. Die Reserven an Fachkräften für den<br />

Bereich frühe Bildung sind demnach fast aufgebraucht.<br />

Es droht ein Personalmangel: Bis<br />

2025 werden zusätzlich 329 000 Fachkräfte<br />

im Bereich der frühen Bildung gebraucht.<br />

➔➔www.fachkraeftebarometer.de<br />

Bildungswirtschaft generiert<br />

133,3 Milliarden Euro<br />

133,3 Milliarden Euro erwirtschaftete die deutsche<br />

Bildungswirtschaft im Jahr 2017. Das ergab die Studie<br />

„Analyse der deutschen Bildungswirtschaft im Zeichen<br />

der Digitalisierung – Wirtschaftliche Bedeutung, Potentiale<br />

und Handlungsbedarf“ des Wirtschaftsministeriums.<br />

Das entspricht 4,6 Prozent der gesamten deutschen<br />

Bruttowertschöpfung. Rund 2,5 Millionen Erwerbstätige<br />

waren im Jahr 2017 in der Bildungswirtschaft beschäftigt,<br />

das entspricht einem Anteil von 5,6 Prozent aller<br />

Erwerbstätigen in Deutschland.<br />

➔➔www.bmwi.de (Rubrik: Redaktion)<br />

Interaktives Lernspiel<br />

mit Stift zu gewinnen<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> und Ravensburger verlosen fünfmal ein<br />

tiptoi-Paket mit einem interaktiven Stift und dem<br />

Lernspiel „Die Welt der Technik“. Kinder ab vier<br />

Jahren lernen Zusammenhänge zu erkennen und<br />

werden spielend zu Technik-Experten. Einfach<br />

www.fruehe-bildung.online besuchen und mitmachen.<br />

Teilnahmeschluss: 30. September 20<strong>18</strong><br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn wird nicht<br />

bar ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der<br />

AVR und Gewinnservices sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> auf<br />

Frühe Bildung Online<br />

Das Portal von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>, der <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>Club, ist<br />

zukünftig unter dem Namen Frühe Bildung online auf<br />

www.fruehe-bildung.online zu finden. Um die Angebote<br />

des <strong>Kita</strong>Clubs nutzen zu können, war bisher eine<br />

kostenpflichtige Mitgliedschaft notwendig. Nun möchte<br />

der Didacta Verband, Herausgeber von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> und<br />

des <strong>Kita</strong>Clubs, allen pädagogischen Fachkräften freien<br />

Zugang zu seinen Online-Angeboten ermöglichen. Dafür<br />

wurde das Didacta Portal „Frühe Bildung Online“, seit<br />

2016 im Netz, komplett überarbeitet und mit dem <strong>Meine</strong><br />

<strong>Kita</strong>Club zusammengelegt. Ziel des neuen großen Portals<br />

ist es, Fachkräften praktische Anregungen für die<br />

tägliche Arbeit zu geben und sie bei ihrer persönlichen<br />

Weiterbildung zu unterstützen.<br />

➔➔www.fruehe-bildung.online<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />

Gewinnspiel<br />

Fotos: © Dave Clark Digital Photo, Matej Kastelic / Shutterstock.com; Ravensburger


www.fruehe-bildung.online | 17<br />

AUCH AM KIOSK ODER<br />

ALS eMAGAZINE AUF<br />

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Nachhaltig.<br />

Stylish.<br />

Glücklich.<br />

JETZT ZWEI AUSGABEN<br />

KOSTENLOS TESTEN!<br />

Immer mehr Kinder in <strong>Kita</strong>s<br />

Die Betreuungsquoten sind bundesweit gestiegen.<br />

Im vergangenen Jahr gingen 762 300 Kinder unter<br />

drei Jahren in <strong>Kita</strong>s oder andere Betreuungseinrichtungen,<br />

teilte das Familienministerium mit. Das<br />

entspricht 33,1 Prozent und einem Anstieg um<br />

0,4 Prozentpunkte. Bei den Drei- bis Sechsjährigen<br />

stieg die Betreuungsquote um 42 800 Kinder auf<br />

2,4 Millionen, was einer Quote von 93,6 Prozent entspricht.<br />

Dass die Betreuungsquoten trotz des massiven<br />

Ausbaus von Plätzen nicht besser sind, ist auf<br />

die höhere Geburtenrate und auf die Zuwanderung<br />

zurück zuführen.<br />

➔ www.bmfsfj.de<br />

(Rubrik: Themen – Familie)<br />

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<strong>18</strong> | BILDUNG<br />

LEBENSWERK KITA<br />

Das Maintaler Familienzentrum Ludwig-Uhland-Straße ist die beste <strong>Kita</strong><br />

Deutschlands. Sie gewann den Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis. Ein Gewinnerporträt.<br />

Text Tina Sprung


www.fruehe-bildung.online | 19<br />

Sara aus Serbien flüsterte, weil sie sich nicht<br />

traute, Deutsch zu sprechen. Und das über<br />

zwei Jahre. Doch irgendwann sprach sie<br />

laut. Zum ersten Mal im Musical-Kurs von<br />

Erzieher Michael Bergmann. Heute plaudert<br />

sie selbstbewusst in die Kamera: „Wir haben<br />

eine CD aufgenommen. Da hat man mich nicht<br />

gehört, weil ich so leise singe. Darum habe<br />

ich laut gesprochen“, erzählt Sara. Mit einem<br />

Lächeln im Gesicht tanzt sie zusammen mit den<br />

anderen Kindern, singt, macht Stimmübungen<br />

im Maintaler Familienzentrum Ludwig-Uhland-<br />

Straße, nahe Frankfurt am Main. Erzieher und<br />

Musicaldarsteller Bergmann unterstützt die<br />

Kinder dabei.<br />

Viele Kinder in der hessischen Einrichtung wachsen<br />

zweisprachig auf, zwei Drittel haben Migrationshintergrund.<br />

Über 140 Kinder aus 38 Nationen<br />

werden hier in sechs Gruppen betreut, fünf davon<br />

in der Einrichtung und es gibt eine Waldgruppe.<br />

Die Einrichtung im Stadtteil Bischofsheim, die Kinder<br />

bis zehn Jahre betreut, arbeitet eng mit dem<br />

Stadtteil und den Familien zusammen. Gabriele<br />

Steltner-Merz, Leiterin der Einrichtung, erinnert<br />

sich: „Wir haben früh – vor 20 Jahren – erkannt,<br />

dass die alleinige Erziehungsarbeit in der <strong>Kita</strong> nicht<br />

mehr ausreicht aufgrund von vielfältigen, sozioökonomischen<br />

und kulturellen Gründen.“ Eltern<br />

mit Migrationshintergrund kamen mit Unterlagen<br />

von Behörden in das Familienzentrum und fragten<br />

um Rat. Schnell wurde Steltner-Merz und ihrem<br />

Team klar, dass sie auch die Familien der Kinder<br />

unterstützen müssen. Neben Organisation von<br />

Sprachkursen führt sie regelmäßig Sozialraumanalysen<br />

und Elternbefragungen durch: Welche<br />

Bedürfnisse haben die Familien im Stadtteil? Mit<br />

wem kann ich zusammenarbeiten?<br />

„Wir wissen, dass wir gute<br />

Entwicklungsarbeit leisten“<br />

Gabriele Steltner-Merz leitet seit 24 Jahren die<br />

Einrichtung. Durch die lange Wirkungsdauer hat<br />

sie im Familienzentrum die komfortable Situation,<br />

langfristige Entwicklungsprozesse zu planen.<br />

Beispielsweise Reisen mit dem gesamten Team.<br />

Zusammen reisen sie während der Ferien eigenfinanziert<br />

durch Europa und suchen in Finnland<br />

nach Impulsen, holen sich Inspiration vom Early<br />

Excellence Ansatz – der Eltern als erste Erzieher<br />

wahrnimmt – aus England und reisen nach Italien,<br />

um Reggio Emilia-Einrichtungen zu besuchen. „Wir<br />

überlegen uns immer, wie wir die Bildungschancen<br />

der Kinder erhöhen können“, sagt Steltner-Merz.<br />

„Mein gesamtes Team ist hoch motiviert.“<br />

Foto: © Rawpixel.com / Shutterstock.com<br />

Nach der Italien-Reise war beispielsweise klar:<br />

Einen festen Wochenplan wird es nicht mehr in<br />

Maintal geben. „Wir wollten weg von der Angebotspädagogik“,<br />

sagt Steltner-Merz. Die Erzieher<br />

arbeiten heute mit den Stärken der Kinder und<br />

greifen ihre Themen mit Projektarbeit auf. In Räumen<br />

bereiten die Erzieher – Psychomotoriker,<br />

Natur- und Umweltpädagagogen, Sprach- und


20 | BILDUNG<br />

FAMILIENZENTRUM LUDWIG-UHLAND-STRASSE<br />

Ort: Maintal<br />

Bundesland: Hessen<br />

Größe: 140 Kinder, 30 Mitarbeiter<br />

Träger: Stadt Maintal<br />

Deutscher<br />

KITA-PREIS<br />

Gewinner<br />

Stärke: Öffnung zum Stadtteil,<br />

Einbeziehung der Familien in das <strong>Kita</strong>-Leben<br />

Tanzpädagogen, Musiktherapeuten – die Materialien<br />

vor, damit Kinder an ihren Projekten wie<br />

dem Tränenprojekt arbeiten können. Im Anschluss<br />

erzählen die Kinder, an was sie gerade arbeiten<br />

und was sie sich zukünftig vornehmen. Sie können<br />

auch in andere Gruppen gehen – das Familienzentrum<br />

arbeitet mit einem teiloffenen Konzept.<br />

„Wir haben viele Kinder mit unsicherem Bindungsverhalten.<br />

Die Kinder können sich frei in der <strong>Kita</strong><br />

bewegen, haben aber eine feste Bezugsperson<br />

und eine feste Stammgruppe.“<br />

Win-win: Forderung und Förderung<br />

„Ich als Leitung verlange sehr viel und lege großen<br />

Wert auf ihre Qualifikation. Aber die Mitarbeiter<br />

bekommen auch viel“, ist Steltner-Merz überzeugt.<br />

Die Pädagogen können sich fachlich weiterentwickeln.<br />

Neben den Bildungsreisen gibt es<br />

regelmäßig Fortbildungen und Seminare, finanziert<br />

durch die Kommune.<br />

Für die exzellente pädagogische Arbeit, die für die<br />

<strong>Kita</strong> selbstverständlich ist, und die Weiterbildungen<br />

der Fachkräfte wurde das Familienzentrum Maintal<br />

2019 mit dem Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis ausgezeichnet.<br />

„Wir wussten, dass wir gute Entwicklungsarbeit<br />

leisten“, sagt die Leitung. Aber damit haben<br />

sie nicht gerechnet. Für Steltner-Merz ist es die<br />

beste vorstellbare Auszeichnung. „Das ist mein<br />

Lebenswerk.“<br />

Der <strong>Kita</strong>-Preis geht in die zweite Runde: Bildungseinrichtungen<br />

können sich bis zum<br />

31. August für den Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis bewerben.<br />

Weitere Informationen sowie Videoporträts<br />

gibt es auf: www.deutscher-kita-preis.de<br />

PROJEKTBEISPIEL:<br />

„Die Tränen kommen<br />

aus dem Gehirn“<br />

Ein neues Kind kam in die Kindergruppe<br />

und fiel dadurch auf, dass es<br />

viel und laut weinte in unterschiedlichen<br />

Situationen. Die Kinder machten<br />

sich Gedanken, warum es so<br />

viel weinen würde. Die Erzieherinnen<br />

fragten die Kinder danach, warum<br />

man weint und woher die Tränen<br />

kommen würden. Alle erzählten,<br />

wann sie selbst weinen würden.<br />

Die Kinder zeichneten dann Bilder,<br />

wo denn die Tränen herkommen<br />

könnten. Dabei hatten alle ganz unterschiedliche<br />

Erklärungen. Ein Kind<br />

erzählte, dass das Gehirn ganz viel<br />

schwitzt, wenn man sich aufregt und<br />

dadurch entstünden die Tränen.<br />

Nun überlegten die Kinder, welche<br />

Gefühle es noch gibt und was man<br />

gegen das Weinen alles unternehmen<br />

kann. Dadurch entstand ein<br />

Bilderbuch zum Weinen, das die<br />

Kinder heute noch anschauen und<br />

diskutieren. Die Bearbeitung mit dem<br />

Thema führte dazu, dass das neue<br />

Kind gelernt hatte, sich in verschiedenen<br />

Situationen zu regulieren,<br />

und dass es mit seiner Angst nicht<br />

allein war.


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So geht’s:<br />

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22 | BILDUNG<br />

KLEINE KINDER,<br />

GROSSES WISSEN<br />

Hochbegabung ist ein Mythos. Es gibt viele Kinder, die mehr können,<br />

als sie altersgemäß müssten. Doch wann ist ein Kind wirklich hochbegabt?<br />

Text Nadine Seddig<br />

Fotos: © Tomsickova Tatyana / Shutterstock.com; Karg-Stiftung


www.fruehe-bildung.online | 23<br />

wir klatschen fünf Mal in<br />

die Hände“, singt die Erzieherin.<br />

Ben* langweilt sich, dreht<br />

„Und<br />

sich weg. Wie so oft. Denn<br />

er beherrscht bereits den Zahlenraum<br />

bis 50 sicher, kann mit vier Jahren<br />

das Alphabet. Lilli*, sieben Jahre alt,<br />

ist anders – sie ist aktiv, beim Spielen<br />

in der Nachmittagsbetreuung dabei,<br />

fragt viel nach. „Kommt das Wort Germany<br />

von den Germanen?“, wollte sie<br />

wissen. Schon mit zwei Jahren konnte<br />

sie lange Sätze mit zehn Wörtern ohne<br />

Fehler bilden. Sind das Anzeichen von<br />

Hochbegabung?<br />

Wird von hochbegabten Kindern gesprochen,<br />

so ist das Verständnis darüber<br />

erst einmal recht breit und bunt. Jeder<br />

hat jedoch eigene Vorstellungen davon,<br />

welch spezielle Eigenschaften diese meist<br />

entwicklungsschnellen Kinder wohl haben<br />

mögen. Um den Mythos der Hochbegabung<br />

von Kindern im Vorschulalter<br />

ranken sich daher viele Fragen.<br />

Hochbegabung erkennen<br />

Im Allgemeinen wird der Begriff „Hochbegabung“<br />

mit der Messung des Intelligenzquotienten<br />

(IQ) in Verbindung<br />

gebracht. Bei Erwachsenen und Schulkindern<br />

kommen standardisierte Intelligenztests<br />

zur Diagnostik zum Einsatz.<br />

Ab einem IQ-Wert von 130 gilt eine<br />

Person als hochbegabt. Bei jungen Kindern<br />

verändert sich die Ausprägung der<br />

Begabungen meist noch, daher ist eine<br />

Hochbegabung im Vorschulalter nicht<br />

sicher diagnostizierbar. Daher sprechen<br />

viele Erzieherinnen und Erzieher von<br />

entwicklungsschnellen Kindern.<br />

Der amerikanische Psychologe James<br />

T. Webb entwickelte Merkmale, die auf<br />

eine Hochbegabung bei Vorschulkindern<br />

hindeuten können. Diese Merkmale<br />

sind nur eine Orientierung und keine<br />

Checkliste.<br />

➤ zügige Aufnahme und Verarbeitung<br />

von Informationen<br />

➤ ein besonderes Interesse, sich sehr<br />

genau mit Dingen zu beschäftigen<br />

➤ (er-)forschendes, kreatives und<br />

erfi nderisches Spielverhalten und<br />

großes Wissen über verschiedene<br />

Sachbereiche<br />

➤ ein großer, gegebenenfalls altersunüblicher<br />

Wortschatz<br />

➤ das Kind ordnet und strukturiert gern<br />

Spielabläufe<br />

DIE AUTORIN<br />

Nadine Seddig ist Sozialpädagogin und<br />

Familientherapeutin. Als Referentin für Frühe<br />

Förderung bei der Karg Stiftung liegt ihr<br />

Arbeitsschwerpunkt in der Qualifi zierung<br />

von frühpädagogischen Fachkräften. Die<br />

begabungsgerechte Förderung von entwicklungsschnellen<br />

Kindern in <strong>Kita</strong>s steht im<br />

Mittelpunkt ihrer Tätigkeit.<br />

Die Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit!“<br />

der Kindernothilfe ruft <strong>Kita</strong>s, Schulen und Vereine auf, mit<br />

eigenen Hilfsaktionen Spenden zu sammeln. Hierfür erhalten<br />

Erzieher und Lehrkräfte Materialien, mit denen sie die Themen<br />

globale Gerechtigkeit und Kinderarbeit erarbeiten können. Im<br />

Anschluss können die Kinder selbst aktiv werden, beispielweise<br />

mit Spendenläufen oder einem Kuchenstand beim Tag der offenen<br />

Tür. Die Spenden der Kampagne 20<strong>18</strong>/2019 fließen in das<br />

Projekt der Kindernothilfe-Partnerorganisation<br />

„CEIPA“ gegen Kinderarbeit in Guatemala.<br />

Im vergangenen Jahr kamen durch die<br />

„Action!Kidz“ rund 90.000 Euro für ein<br />

Projekt in Indien zusammen.<br />

www.actionkidz.de<br />

11.06.20<strong>18</strong> 13:59:09


BEITRÄGE ZUR BEGABTENFÖRDERUNG UND BEGABUNGSFORSCHUNG<br />

Begabtenförderung in<br />

der Kindertagesstätte<br />

HERAUSGEGEBEN VON<br />

Christine Koop und<br />

Markus Riefling<br />

24 | BILDUNG<br />

➤ Kinder fangen gegebenenfalls schon<br />

in der Kindertageseinrichtung an, sich<br />

das Lesen und Rechnen beizubringen<br />

Wichtig ist: So unterschiedlich, wie alle<br />

Kinder sind, so unterschiedlich kann sich<br />

auch eine Hochbegabung bemerkbar<br />

machen.<br />

Förderung durch<br />

Projektarbeit<br />

Es geht bei der Förderung entwicklungsschneller<br />

Kinder nicht darum, eine spezielle<br />

Förderung anzubieten. Vielmehr<br />

sollten pädagogische Fachkräfte sich<br />

als Lernbegleiter für das eigenmotivierte<br />

Lernen von Kindern verstehen.<br />

Wird in der Kindertageseinrichtung das<br />

Grundprinzip verfolgt, dass der Lernfreude<br />

und der Lernbegeisterung von<br />

Kindern keine Grenzen gesetzt werden,<br />

ist bereits das wichtigste Kriterium der<br />

Begabungs förderung erfüllt.<br />

Erarbeiten, Planen und Durchführen<br />

von Themen in einer Gruppe. Gerade<br />

entwicklungsschnelle Kinder profi tieren<br />

davon, da sie sich mit ihren Potenzialen<br />

gut einbringen können. Projektideen<br />

entstehen oft aus alltäglichen Spielsituationen.<br />

Dadurch wird auf die Interessen<br />

der Kinder eingegangen und ihre Lernfreude<br />

gestärkt. Ein Beispiel hierfür ist<br />

die Methode des (frühen) Service Learnings.<br />

Dahinter steht folgendes Prinzip:<br />

Kinder beschäftigen sich intensiv mit<br />

Dingen, die sie besonders interessieren<br />

und eignen sich darüber Wissen an. Ihr<br />

Wissen und Können geben sie wiederum<br />

an andere Kinder weiter. Julian*<br />

ist entwicklungsschnell. Er interessiert<br />

sich für Dinosaurier und hat ein großes<br />

Wissen darüber. Die Erzieherin ermutigt<br />

ihn, den anderen Kindern über Dinosaurier<br />

zu erzählen, damit diese auch<br />

etwas über die ausgestorbenen Tiere<br />

lernen. Gemeinsam überlegen sie, dass<br />

Julian einen Morgenkreis gestaltet, um<br />

den anderen Kindern etwas darüber zu<br />

berichten. Er malt Bilder und schreibt<br />

einige Zeilen, die er den anderen Kindern<br />

vorliest. Die Kinder stellen Fragen und<br />

alle haben gemeinsam Spaß an Dinosauriern.<br />

In der pädagogischen Praxis<br />

gibt es viele Einsatzmöglichkeiten dieses<br />

Instruments, da es alltagsorientiert und<br />

für Fachkräfte gut durchführbar ist.<br />

Um hochbegabte Kinder zu fördern,<br />

sollten Aktivitäten und pädagogische<br />

Methoden die Interessen der Kinder<br />

widerspiegeln und das Spiel und die<br />

Freude für alle im Vordergrund stehen.<br />

Denn hochbegabt oder nicht – das<br />

Wohlbefi nden steht an erster Stelle.<br />

* Namen von der Redaktion geändert<br />

Eine Möglichkeit, begabungsgerecht<br />

zu arbeiten, ist die Projektarbeit. Sie ist<br />

partizipativ ausgerichtet, ermöglicht die<br />

Teilhabe aller Kinder mit ihren individuellen<br />

Stärken und setzt an den Themen<br />

an, die Kinder besonders interessieren.<br />

Es geht dabei um das gemeinschaft liche<br />

Zum Weiterlesen:<br />

Christine Koop, Markus Riefling<br />

Alles eine Frage der Haltung?<br />

Begabtenförderung in der<br />

Kindertagesstätte<br />

Karg Stiftung, 2017<br />

Download unter: www.karg-stiftung.de/<br />

medien/karg-heft-10-1087<br />

10<br />

Alles eine Frage<br />

der Haltung!?<br />

Foto: © FamVeld / Shutterstock.com


SPEZIAL | 25<br />

RAUMAUSSTATTUNG<br />

Spezial<br />

Pädagogische<br />

Anforderungen bei der<br />

Inneneinrichtung, Tipps zum<br />

Beantragen von Geldern,<br />

Anleitungen für Möbel<br />

zum Selbstgestalten – hier<br />

finden Sie alles zur Raum ­<br />

ausstattung in der <strong>Kita</strong>.<br />

Foto: © Oksana Kuzmina / Shutterstock.com


26 | SPEZIAL<br />

WOHLFÜHLORT KITA<br />

Bei der Planung und Gestaltung der Räume und Einrichtung<br />

von <strong>Kita</strong>s gibt es viel zu bedenken. Matthias Wilk, Architekt und<br />

Experte für Bildungsräume, erläutert, worauf es ankommt.<br />

Interview Benigna Daubenmerkl<br />

Im Interview<br />

Dr.-Ing. Matthias<br />

Wilk ist Architekt<br />

und Bildhauer. Er<br />

forscht, plant und<br />

berät zum Thema<br />

Bildungsräume.<br />

Einer seiner<br />

Schwerpunkte liegt<br />

in der Planung von<br />

<strong>Kita</strong>s.<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>: <strong>Kita</strong>s sollen Orte zum<br />

Spielen und Lernen sein. Wie sollte<br />

eine <strong>Kita</strong> idealerweise aussehen?<br />

Matthias Wilk: Jeder <strong>Kita</strong> liegt ein<br />

eigenes pädagogisches Konzept<br />

zugrunde. Das sollte man zunächst<br />

genau kennen, bevor man die Raumaufteilung<br />

und die Gestaltung der<br />

Einrichtung plant. Grundsätzlich kann<br />

man sagen, dass der Flur Spielfläche<br />

und kein Fluchtweg sein sollte. Ich<br />

empfehle eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Brandschutzplaner und würde<br />

den Fluchtweg und Sammelpunkt in<br />

den Hinterhof oder zum rückwärtigen<br />

Ausgang hin verlegen. Dort kann man<br />

im Notfall gut kontrollieren, ob alle<br />

Kinder da sind.<br />

Worauf achten Sie bei <strong>Kita</strong>planungen<br />

besonders?<br />

Für einen reibungslosen Tagesablauf<br />

ist es wichtig, genügend Abstellraum<br />

für nicht benötigte Spielsachen und<br />

Bücher einzuplanen. Aber besonders<br />

wichtig ist eine gute Akustik. Denn<br />

hohe Lärmpegel sind ein häufiger<br />

Grund dafür, dass pädagogische<br />

Fachkräfte krank werden. Für sie ist<br />

es viel einfacher, eine gute Erzieher-<br />

Kind-Beziehung aufzubauen, wenn sie<br />

nicht ständig mit erhobener Stimme<br />

sprechen müssen. Ein lautes Umfeld<br />

erschwert auch den Kindern zu lernen.<br />

Leider wird auch die Schalldämmung<br />

häufig nicht wirklich durchdacht<br />

geplant.<br />

Inwiefern?<br />

Sie erfolgt oft einfach durch abgehängte<br />

Decken. Damit können die<br />

pädagogischen Fachkräfte diese nicht<br />

mehr pädagogisch nutzen, also beispielsweise<br />

eine Schaukel oder ein Seil<br />

anbringen.<br />

Was sind weitere häufige<br />

Fehler bei der Raumplanung?<br />

Zu wenige und zu kleine Räume.<br />

Optimal ist es, beispielsweise einen<br />

großen Raum einzuplanen, in dem die<br />

Kinder – wann immer sie wollen – essen<br />

können. Das hat den Vorteil, dass<br />

in den Gruppenräumen viel weniger<br />

Möbel, also Tische und Stühle, herumstehen<br />

müssen. Die Kinder haben<br />

dann viel mehr Platz zum Spielen. Ein<br />

eigener Raum zum Malen und Werken<br />

ist ebenfalls ideal. Dann entfiele die<br />

Bauecke in allen anderen Räumen, es<br />

gäbe es dort mehr Platz zum Toben.<br />

Die Kinder können von einem Raum<br />

zum nächsten gehen, ihr Projekt aussuchen<br />

und dann dort arbeiten.<br />

„Jede <strong>Kita</strong>-Leitung benötigt<br />

ein eigenes Büro, in das sie sich,<br />

falls nötig, zurückziehen kann.“<br />

Und wie sieht es mit den Räumlichkeiten<br />

für die Fachkräfte aus?<br />

Jede <strong>Kita</strong>-Leitung benötigt ein eigenes<br />

Büro, von dem aus sie sieht, wer<br />

kommt und in das sie sich, falls nötig,<br />

zurückziehen kann. Auch der Eingangs-<br />

Foto: © privat


www.fruehe-bildung.online | 27<br />

TÜREN<br />

ZARGEN<br />

PROFILE<br />

bereich sollte einladend sein, denn<br />

der erste Eindruck ist entscheidend<br />

dafür, wieviel Vertrauen einer <strong>Kita</strong> entgegengebracht<br />

wird. Es sollte auch<br />

eine Art Hoteltresen geben, an dem<br />

eine Erzieherin morgens steht, die<br />

Kinder in Empfang nimmt und „Türund-Angel“-Gespräche<br />

mit den Eltern<br />

führt. Das halte ich für wesentlich sinnvoller<br />

als den Trend zu Elterncafés,<br />

denn morgens muss es oft schnell gehen.<br />

Den Eingangsbereich würde ich<br />

mit einer gemütlichen Sitzecke und<br />

Abstellmöglichkeiten für Kinderwägen<br />

planen. Dort sollten nicht zu viele<br />

Sachen rumstehen, sodass sich das<br />

ankommende Kind leicht orientieren<br />

kann und seinen Weg findet.<br />

Die Sicherheit der Kinder in der <strong>Kita</strong><br />

sollte an erster Stelle stehen. Was<br />

wird dabei häufig übersehen?<br />

Obwohl die Unfallkasse genau vorgibt,<br />

welche Rutschfestigkeit die Bodenbeläge<br />

haben müssen, sind sie oft<br />

viel zu glatt. Gefährlich sind insbesondere<br />

kleine Bodenabsätze und Stufen<br />

bis zu zehn Zentimeter Höhe, weil<br />

sie nicht als solche wahrgenommen<br />

werden. Da gibt es häufig Stürze.<br />

Eine weitere Gefahrenquelle sind<br />

Fenster, die im geöffneten Zustand<br />

in den Bewegungsraum der Kinder<br />

hineinragen. Dadurch kommt es<br />

immer wieder zu Kopfverletzungen.<br />

Reichen Fensterscheiben bis zum Boden,<br />

muss man zusätzlich unbedingt<br />

Sicherheitsglas verwenden. Eine<br />

weitere Verletzungsgefahr bringen offene<br />

Heizungen und hervorstehende<br />

Türklinken in Bewegungsräumen mit<br />

sich. Unbedingt vermeiden sollte man<br />

dort auch freistehende Pfeiler.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die<br />

Beleuchtung. Worauf muss man<br />

achten?<br />

Ich empfehle ein richtiges Beleuchtungskonzept<br />

mit verschiedenen<br />

Lichtzonen und Lichtinseln. Alle<br />

Leuchten sollten dimmbar sein und<br />

bei den Lichtinseln sollten zusätzliche<br />

Lampen dazu geschaltet werden<br />

können. So steht immer genügend<br />

Licht für alle Gelegenheiten und<br />

Stimmungen zur Verfügung. Außerdem<br />

sollte man auf die Wahl der<br />

Beleuchtungskörper achten. Alle<br />

momentan üblichen LEDs sind sogenannte<br />

Blaubrenner und verfälschen<br />

das Farbsehen. Ich löse das Problem,<br />

indem ich die Lichtquellen mische.<br />

Es kommt einfach darauf an, wo man<br />

welches Licht einsetzt. Wenn man<br />

Kinder den ganzen Tag solchem Licht<br />

aussetzt, lernen sie nicht richtig, die<br />

Farben wahrzunehmen.<br />

Falsche Beleuchtung führt also dazu,<br />

dass das Sehvermögen der Kinder<br />

sich nicht richtig entwickelt?<br />

Genau. Kinder entwickeln über das<br />

Licht ihr Farb- und Fernsehen. Man<br />

weiß zum Beispiel, dass Kinder, die<br />

mit Legosteinen spielen oder Bilderbücher<br />

ansehen, so viel Licht wie ein<br />

Feinmechaniker brauchen, also wie in<br />

einer Fabrikhalle.<br />

Und wie sollte man Farben bei der<br />

Innenausstattung einsetzen?<br />

Es ist förderlich, mit kräftigen Farben<br />

zu arbeiten. Vor allem in den ersten<br />

Jahren sind starke Farben wichtig,<br />

damit die Kinder Unterschiede gut erkennen<br />

können. Wenn beispielsweise<br />

Lichtschalter farbig hervorgehoben<br />

werden, können diese viel leichter<br />

wahrgenommen werden. Gerade<br />

für Kinder mit Sehschwäche ist das<br />

wichtig.<br />

Was würden Sie sich für die<br />

Gestaltung von <strong>Kita</strong>räumen<br />

zukünftig wünschen?<br />

Architekten müssen lernen, die<br />

pädagogischen Fachkräfte frühzeitig<br />

in ihre Raumplanung einzubeziehen,<br />

ihnen zuzuhören und ihre Bedürfnisse<br />

und Wünsche zu berücksichtigen.<br />

Gleichzeitig sollte bei den Pädagogen<br />

schon in der Ausbildung<br />

das Thema Raumgestaltung fest<br />

im Lehrplan verankert werden. Sie<br />

sollten ‚sprachfähiger‘ werden und<br />

ihr pädagogisches Wissen bewusst in<br />

die Gestaltung und Einrichtung ihrer<br />

<strong>Kita</strong>-Räume einfließen lassen.<br />

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für Kindertagesstätten<br />

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28 | SPEZIAL<br />

MARKE EIGENBAU<br />

Mit wenig Aufwand kann man Handtuch-Haken oder ein schönes<br />

Regal selbst bauen. Wie, zeigt <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Spezial.<br />

BAUKLOTZ-REGAL<br />

Dieses lustige Regal können selbst weniger geübte Heimwerker schnell herstellen.<br />

Das braucht man dazu:<br />

••<br />

6 Bretter, Multiplex, 12 mm dick:<br />

60 cm x 10 cm<br />

••<br />

lackierte Bauklötze in verschiedenen<br />

Größen und Farben<br />

••<br />

375 ml Möbel-Klarlack seidenmatt<br />

So wird’s gemacht:<br />

1. Bretter lackieren<br />

Lassen Sie sich die Bretter im Baumarkt zuschneiden. Anschließend<br />

die Flächen sorgfältig schleifen und die Kanten glätten.<br />

Gründlich entstauben. Jetzt lackieren Sie die Bretter beidseitig mit<br />

Klarlack. Nach einer Trockenzeit von vier bis fünf Stunden folgt ein<br />

Zwischenschliff mit feinem 240er Schleifpapier. Danach den Lack<br />

nochmals auftragen und gut trocknen lassen.<br />

••<br />

Schleifgerät mit 120er/240er<br />

Schleifpapier<br />

••<br />

Schleifklotz mit 120er/240er<br />

Schleifpapier<br />

••<br />

Farbwanne, Schaumstoffrolle,<br />

Rollenhalter<br />

••<br />

Kleber<br />

2. Bauklötze verkleben<br />

Stapeln Sie zuerst die Klötze probeweise übereinander. Wenn Sie mit<br />

dem Abstand und Design zufrieden sind, kleben Sie die Bausteine<br />

mit einem Multi-Kleber aufeinander. 24 Stunden trocknen lassen.<br />

3. Regal zusammenbauen<br />

Wenn der Lack und die Klötzchentürme gut durchgetrocknet sind,<br />

werden die einzelnen Bauteile ebenfalls verklebt. Nach 24 Stunden<br />

kann das Regal mit Autos, Figürchen und kleinen Büchern<br />

bestückt werden.<br />

Fotos: © DIY Academy, tesa


www.fruehe-bildung.online | 29<br />

SPIELTISCHE AUFPEPPEN<br />

Diese bunten Tische und Stühle laden ein zum<br />

Malen, Basteln, Kneten und Bauen. Vorhandene<br />

Möbel kann man schnell gemeinsam mit den<br />

Kindern aufpeppen.<br />

Das braucht man dazu:<br />

••<br />

Kindertisch und zwei Stühle zum Bekleben<br />

••<br />

bunte Teppichreste oder Teppichfliesen<br />

••<br />

doppelseitig klebendes Teppich-Verlegeband<br />

••<br />

Filzgleiter für die Tisch- und Stuhlbeine<br />

So wird’s gemacht:<br />

1. Teppichquadrate zuschneiden<br />

Messen Sie zuerst die Größe der Tischplatte aus<br />

und schneiden Sie verschiedenfarbige Quadrate<br />

aus Teppichresten oder Teppichfliesen zu. Im vorliegenden<br />

Beispiel haben sie die Maße 12 mal 12<br />

Zentimeter und es werden 12 Stück benötigt. Um<br />

die Quadrate herum wird der verbliebene Rand bis<br />

zur Tischkante mit vier gleichfarbigen Teppichstreifen<br />

gefüllt. Am besten verlegen Sie die Streifen und<br />

Quadrate erst einmal probeweise. Pro Stuhl werden<br />

vier Quadrate gebraucht.<br />

2. Teppich aufkleben<br />

Die Tischplatte bekleben Sie je nach Größe mit drei<br />

bis vier Streifen Verlegeband. Dann die Schutzfolie<br />

entfernen und die Streifen sowie die Quadrate nach<br />

und nach fest andrücken.<br />

FLÜCHTLINGS-<br />

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3. Filzgleiter anbringen<br />

Damit Tisch und Stühle den Holzboden nicht zerkratzen,<br />

beklebt man zum Schluss alle Stuhl- und<br />

Tischbeine mit Filzgleitern.<br />

Fort- und Weiterbildungen<br />

in der Kindheits- und Heilpädagogik<br />

Termine unter:<br />

www.euroakademie.de/leipzig<br />

Euro Akademie Leipzig<br />

Rosa-Luxemburg-Str. 23<br />

041<strong>03</strong> Leipzig<br />

Telefon <strong>03</strong>41 350 535 30<br />

leipzig@euroakademie.de<br />

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30 | SPEZIAL<br />

DINO-HAKEN<br />

Mit diesen Dinos macht ordentlich sein Spaß.<br />

Ideal als Farbklecks für langweilige Bäder und<br />

fantasielose Garderoben.<br />

Das braucht man dazu:<br />

••<br />

3 Bretter aus Multiplex,<br />

16 mm dick: 10 × 10 cm<br />

••<br />

Acryllack, seidenmatt in Limettengrün,<br />

Rapsgelb und Himmelblau<br />

••<br />

Farbwanne, Schaumstoffrolle, Rollenhalter<br />

••<br />

3 Schrauben, 3,5 × 30 mm<br />

So wird’s gemacht:<br />

Schritt 1: Bretter bohren<br />

Lassen Sie sich drei Bretter im Baumarkt auf jeweils zehn<br />

mal zehn Zentimeter zuschneiden. Anschließend zeichnen<br />

Sie mittig die Position des „Tierhakens“ an und bohren ein<br />

fünf Millimeter großes Loch in jedes Brett. Auf der Rückseite<br />

werden die Löcher gesenkt, damit die Schraubenköpfe nicht<br />

hervorstehen. Anschließend die Flächen glatt schleifen und<br />

Kanten brechen.<br />

Schritt 2: Bretter farbig lackieren<br />

Jetzt lackieren Sie die Bretter in Ihrer Wunschfarbe. Anschließend<br />

zwölf Stunden trocknen lassen. Nach dem ersten Anstrich<br />

erfolgt ein Zwischenschliff mit 240er Schleifpapier. Danach den<br />

Lack nochmals auftragen und gut trocknen lassen.<br />

••<br />

3 Plastiktiere, z. B. Dinosaurier<br />

••<br />

eventuell Gips zum Auffüllen der Tiere<br />

••<br />

Schale zum Anrühren, Spachtel<br />

Schritt 3: Dinos vorbereiten<br />

Die Dinosaurier sägen Sie in der Mitte auseinander. Wir verwenden<br />

die Vorderteile als Haken. Falls die Dinohälften innen<br />

hohl sind, füllen Sie die Hohlräume mit Gips. Anschließend<br />

gut trocknen lassen – danach überstehenden Gips entfernen.<br />

••<br />

Akkubohrschrauber, Bohrer 5 mm und<br />

3 mm, Senker, Bit<br />

••<br />

Handsäge, Kleber, Zollstock, Bleistift<br />

••<br />

Schleifgerät mit 120er / 240er Schleifpapier<br />

••<br />

Schleifklotz mit 120er / 240er Schleifpapier<br />

••<br />

Klebestreifen für die Wandmontage<br />

Schritt 4: Tiere montieren<br />

Bohren Sie in den mit Gips gefüllten Tierkörper mittig ein<br />

drei Millimeter großes Loch. Anschließend werden die Tiere<br />

von hinten durch die zuvor gebohrten Löcher an das Brett<br />

geschraubt. Für mehr Halt geben Sie zuerst noch etwas Kleber<br />

auf die Gipsfläche. Jetzt können Sie die tierischen Haken in der<br />

Garderobe oder im Badezimmer anbringen.<br />

Diese und weitere Beispiele finden Sie auf:<br />

> > www.diy-academy.eu<br />

Foto: © DIY Academy


www.fruehe-bildung.online | 31<br />

GUTE ARGUMENTE<br />

Wenn in der <strong>Kita</strong> etwas erneuert werden soll, muss die Leitung<br />

zunächst die Gelder dafür beantragen. Dabei ist es wichtig,<br />

richtig zu argumentieren.<br />

Text Benigna Daubenmerkl<br />

Das Spielhaus ist demoliert, bei den<br />

Boden polstern platzen die Nähte auf,<br />

durch die Fenster zieht es. Immer wieder<br />

steht die <strong>Kita</strong>-Leitung vor dem Problem,<br />

dass Möbel kaputt oder Renovierungsarbeiten<br />

notwendig sind. Dann müssen dafür die Gelder bei<br />

den Kommunen oder dem Träger beantragt werden.<br />

Nur wer die Notwendigkeit solcher Maßnahmen klar<br />

vermittelt, hat eine gute Chance, dass die Gelder<br />

bewilligt werden. Um den Leitungskräften diese<br />

Arbeit zu erleichtern hat <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> die wichtigsten<br />

Argumente zusammengestellt.<br />

Sicherheit<br />

••<br />

Maßnahmen für den Brandschutz<br />

••<br />

Unfallvermeidung<br />

Hierzu gibt es das Regelwerk der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallkasse für Kindertageseinrichtungen.<br />

Dort finden sich Vorschriften für die detaillierte Ausführung<br />

in Anträgen zu Fuß bodenbeschaffenheit,<br />

abgerundeten Sicherheitskanten bei <strong>Kita</strong>- Möbeln,<br />

Absturzsicherungen, Heizkörperverkleidungen<br />

oder Sicherheitsvor schriften für Fenster, Türen und<br />

elektrische Anlagen.<br />

Zu finden auf:<br />

> > publikationen.dguv.de<br />

> > www.sichere-kita.de<br />

Lärmreduktion<br />

••<br />

Gute Raumakustik ist in <strong>Kita</strong>s unerlässlich, denn<br />

sie unterstützt die <strong>Kita</strong>-Kinder beim Spracherwerb.<br />

Dazu müssen die Kinder aber Gesprochenes<br />

gut und leicht verstehen. Unzureichende<br />

Schalldämmung verursacht einen hohen Lärmpegel,<br />

der die Sprachaneignung behindert. Gerade<br />

für Kinder mit Migrationshintergrund ist das<br />

besonders wichtig.<br />

••<br />

Lärm beeinflusst schon bei Kindern die Gesundheit<br />

negativ.<br />

••<br />

Bei den pädagogischen Fachkräften verursacht<br />

insbesondere zu viel Lärm Stress. In den Statistiken<br />

steht Lärm als Grund für krankheitsbedingte Ausfälle<br />

der pädagogischen Fachkräfte in <strong>Kita</strong>s und<br />

Schulen ganz oben. Eine gute Schalldämmung<br />

verbessert den physischen und psychischen Gesundheitszustand<br />

des <strong>Kita</strong>-Personals und hilft so,<br />

die Personalsituation zu verbessern.<br />

••<br />

Für die Bewilligung von Ruheräumen oder Rückzugsinseln<br />

führen Sie die erwiesene Stressreduktion<br />

bei Kindern an. Durch Ruheinseln verarbeiten<br />

sie die Vielzahl der auf sie einströmenden Reize.<br />

Verbesserung der Qualität<br />

••<br />

Produkte mit guter Qualität sind nachhaltig. Durch<br />

ihre hochwertige Verarbeitung und Verwendung<br />

entsprechender Materialien halten Qualitätsprodukte<br />

länger und helfen so lang fristig Geld<br />

zu sparen.<br />

••<br />

Aufgrund ihres geringeren Verschleißes bieten sie<br />

eine höhere Verletzungssicherheit.<br />

••<br />

Vereinzelt bieten Hersteller bis zu zehn Jahre<br />

Garantie. Weisen Sie unbedingt darauf hin.<br />

••<br />

Hochwertige Materialien sind meist auch unter dem<br />

Gesichtspunkt der Hygiene vorteilhaft – sie sollten<br />

pflegeleicht, abwischbar und desinfizierbar sein.<br />

Tipps bei Neuanschaffungen<br />

••<br />

Darauf achten, dass Produkte brandschutz-zertifiziert<br />

sind, pflegeleicht, abwischbar und desinfizierbar.<br />

••<br />

Die Wahl von Produkten von EU-Herstellern ist<br />

vorteilhaft, denn sie müssen sich nach den gültigen<br />

EU-Normen richten.


32 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

APPROPOS, SPRACHFÖRDERUNG!<br />

Digitale Medien können die Sprachförderung unterstützen.<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> stellt passende Sprach-Apps vor.<br />

Text Julia Knopf und Jannick Eckle<br />

Die Schlaumäuse haben es gemütlich. Rote<br />

Sofasessel, gelbe und blaue Kissen liegen<br />

darauf, neben einem hohen Bücherregal und<br />

einem Schlafzimmer. Hier leben die kleinen<br />

Mäuse. Sie zeigen ihr Zuhause gern her. „Das ist<br />

unser Sofa, hier machen wir es uns gemütlich“,<br />

erzählen sie, wenn man auf einem Tablet oder<br />

Handy mit dem Finger über das Sofa wischt. Die<br />

Schlaumäuse sind eine App. Mit der Anwendung<br />

können pädagogische Fachkräfte die Sprachkompetenz<br />

von Kindern fördern.<br />

Grundlegend für die sprachliche Entwicklung eines<br />

Kindes ist ein anregungsreiches Sprachumfeld. Dieses<br />

kann man jedoch nicht immer voraussetzen. Die<br />

Förderung von Sprachkompetenz ist daher bereits<br />

im Elementarbereich wichtig. Digitale Medien bieten<br />

hier großes Potenzial. Mithilfe bestimmter Apps lässt<br />

sich Sprachkompetenz bereits im Vorschulalter fördern.<br />

Doch was genau ist Sprachkompetenz? Diese<br />

kann laut Sprachwissenschaftler Claudio Nodari<br />

nach vier Dimensionen unterschieden werden:<br />

➤➤<br />

Sprachliche Kompetenz<br />

Unter sprachlicher Kompetenz versteht man<br />

alle rezeptiven, produktiven und kognitiven<br />

Leistungen der Sprache. Gelingt es dem Kind<br />

auf der rezeptiven Ebene, alle wesentlichen<br />

Informationen aus einem mündlichen oder<br />

vielleicht sogar schon schriftlichen Text zu<br />

entnehmen und zu verarbeiten? Ist es in der<br />

Lage, selbst eigene Äußerungen mündlich<br />

oder im letzten Kindergartenjahr sogar schon<br />

schriftlich zu produzieren? Verfügt es kognitiv<br />

über einen ausreichenden Wortschatz und über<br />

grammatische Strukturen?<br />

➤➤<br />

Soziolinguistische Kompetenz<br />

Unter soziolinguistischen Kompetenzen werden<br />

alle kulturabhängigen Regeln und Normen einer<br />

Sprachgemeinschaft verstanden. Wie spreche<br />

ich mit meinen Erziehern und wie mit meinen<br />

Freunden? Wie bedanke ich mich für etwas?<br />

Wie drücke ich Mitgefühl aus? Vermittelt werden<br />

solche soziolinguistischen Kompetenzen<br />

durch familiäre Vorbilder, Freunde, aber auch<br />

durch Erzieher.<br />

➤➤<br />

Sprachlogische Kompetenz<br />

Um Beiträge zusammenhängend zu gestalten<br />

und zu verstehen, benötigen Kinder sprachlogische<br />

Kompetenz. Wie hängen die Ereignisse<br />

zusammen, von denen ich erzähle? Wie lassen<br />

sich die einzelnen Teilereignisse sprachlich<br />

vernetzen oder verbinden?<br />

➤➤<br />

Strategische Kompetenzen<br />

Wo Sprache zum Einsatz kommt, tauchen nicht<br />

selten auch Verständigungsprobleme auf. Um<br />

diese auflösen zu können, benötigen bereits Kinder<br />

im Vorschulalter strategische Kompetenzen.<br />

Erkennt das Kind selbstständig Probleme in der<br />

sprachlichen Verständigung? Wie geht es mit<br />

ihnen um? Wie können Kinder vorgehen, wenn<br />

ihnen die passenden Worte fehlen?<br />

DIE AUTOREN<br />

Prof. Dr. Julia Knopf leitet den Lehrstuhl<br />

Fachdidaktik Deutsch Primarstufe und<br />

das Forschungsinstitut Bildung Digital an<br />

der Universität des Saarlandes. Sie ist<br />

Gründungspartnerin der Beratungsunternehmen<br />

für digitale Medien KLEE – kreativ<br />

lernen und Erfolg erleben und der Didactic<br />

Innovations GmbH.<br />

Jannick Eckle ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Lehrstuhl Fachdidaktik<br />

Deutsch Primarstufe der Universität des<br />

Saarlandes und Junior Consultant für<br />

digitale Bildung bei Didactic Innovations.<br />

Fotos: privat; Uni Saarland


APPS ZUR SPRACHFÖRDERUNG<br />

Sprachkompetenz und Bildungserfolg hängen eng<br />

zusammen. Gerade für Kinder mit Flucht erfahrung<br />

oder einem anregungsarmen Umfeld ergeben sich<br />

daraus deutliche Nachteile.<br />

Die Schlaumäuse<br />

Mit den Schlaumäusen lassen sich vor allem die<br />

sprachlichen Kompetenzen eines Kindes fördern.<br />

Gemeinsam mit den Figuren Lingo und<br />

Letto begeben sie sich ins Land der Sprache<br />

und erleben dort spannende Abenteuer. Egal<br />

ob am „Wörtersee“, am „Redefluss“ oder an der<br />

„Eselsbrücke“ – an diesen Schauplätzen können<br />

Kinder handelnd und experimentell mit Sprache<br />

umgehen und Hörverstehen sowie erste Vorläuferfähigkeiten<br />

für den Schriftspracherwerb trainieren.<br />

Mittlerweile bietet die App in den Einstellungen<br />

die Möglichkeit, die Spielanweisung in anderen<br />

Sprachen anzuwählen. So können auch Kinder<br />

mit anderen Herkunftssprachen die App nutzen<br />

und dabei ihre Sprachkompetenz trainieren. Die<br />

App ist kostenlos und kann sowohl auf Windows-,<br />

Android- sowie iOS-Geräten installiert werden.<br />

Auch als Software für Laptop oder Computer sind<br />

die „Schlaumäuse“ verfügbar. Auf der Website<br />

werden Erzieher mit einer Vielzahl an Zusatzmaterialien<br />

versorgt, die sie nach der Registrierung<br />

kostenlos herunterladen können.<br />

www.fruehe-bildung.online | 33<br />

SOZIALE KOMPETENZEN<br />

SPIELERISCH LERNEN<br />

Woche für Woche einen neuen Wert<br />

kennenlernen, das können Kinder mit<br />

diesem Buch. Spiele, Rollenspiele,<br />

Gedichte, Geschichten, Sinnsprüche<br />

und Bastelarbeiten helfen dabei,<br />

Wichtiges für das gemeinsame und<br />

harmonische Miteinander zu lernen.<br />

Am Ende sind es 50 soziale Kompetenzen,<br />

die jeder im Leben braucht.<br />

LebensWerte<br />

Blanco, Laura<br />

ISBN: 978-3-934333-67-3<br />

14,95 €<br />

WAS FAMILIEN<br />

ZUKUNFTSFÄHIG MACHT<br />

Die Familie ist Basis und Ausgangspunkt<br />

unseres Daseins. In diesem<br />

Buch zeigt Gabriele Pohl, wie man<br />

Kompromisse schließt und Auseinandersetzungen<br />

klärt, ohne dass die<br />

eigenen Interessen zu kurz kommen,<br />

damit ein heiterer, lebendiger und<br />

gelassener Familienalltag entsteht.<br />

Eli Explorer<br />

Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren können<br />

gemeinsam mit dem fliegenden Hasen Eli spielend<br />

ihren Wortschatz erweitern. Rund 100 gebräuchliche<br />

Wörter und kurze Sätze aus kindgerechten<br />

Wortfeldern wie Tiere, Farben und Wetter stehen<br />

in der App zur Verfügung. Die Kinder wählen die<br />

entsprechenden Bildobjekte an und können sich<br />

deren Aussprache anhören. Die App kann in zehn<br />

Familie: Basislager<br />

für Gipfelstürmer<br />

Pohl, Gabriele<br />

ISBN: 978-3-934333-75-8<br />

19,95 €<br />

Mehr dazu auf<br />

www.oberstebrink.de<br />

Körner Medien –<br />

Burckhardthaus/ObersteBrink


34 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

verschiedenen Sprachen gespielt werden. Sie<br />

kostet 2,29 Euro und ist zurzeit nur für iOS-Geräte<br />

verfügbar.<br />

Dora and Friends HD<br />

Dora and Friends HD ist eine interaktive Storymaker-App.<br />

Storymaking kommt aus dem Englischen<br />

und meint das Erfinden von Geschichten.<br />

Die App ermöglicht es Kindern, erfundene Geschichten<br />

aufzuzeichnen und mit passenden<br />

Figuren, Kulissen und Musikelementen anzureichern.<br />

Fertige Geschichten mit Ton und Bild<br />

werden in der App als Film gespeichert und<br />

können jederzeit wieder abgespielt werden. Mit<br />

dieser App lassen sich vor allem die sprachlogischen<br />

Kompetenzen eines Kindes fördern. Um<br />

zusammenhängende Geschichten zu gestalten,<br />

müssen sich die Kinder vorab genau überlegen,<br />

wovon ihre Geschichte handelt und wie<br />

die einzelnen Teilereignisse in der Geschichte<br />

zusammenhängen. Das Erzählte muss außerdem<br />

zu den Bildern der Geschichte passen. Die App<br />

kostet 3,49 Euro und ist sowohl für iOS- als auch<br />

für Android-Geräte verfügbar.<br />

bezeichnet die Erweiterung der Realität um<br />

zusätzliche Elemente, wie Bild, Ton oder Text. Mit<br />

HP Reveal lassen sich AR-Umgebungen schnell<br />

und kostenlos selbst erstellen. Im Folgenden werden<br />

AR-basierte Praxisbeispiele, die mit der App<br />

erstellt werden können, für die Sprachförderung<br />

im Vorschulbereich skizziert:<br />

➤➤<br />

Praxisbeispiel 1: „Wörterkartei 2.0“<br />

Wörterkarteien können bereits im Elementarbereich<br />

zum Einsatz kommen. Sie lassen sich<br />

mithilfe von HP Reveal vielfältig anreichern, mit<br />

Bild-, Video- und zusätzlichen Textelementen.<br />

Der Erzieher verknüpft die Wortkarten mit den<br />

jeweiligen Elementen, danach können die Kinder<br />

die Wortkarten mithilfe der App scannen. Zu<br />

den gescannten Wortkarten erhalten die Kinder<br />

dann die von den Erwachsenen hinterlegten<br />

Zusatzelemente, beispielsweise ein selbst<br />

erstelltes Video, in dem der gescannte Bildgegenstand<br />

mit Artikel mündlich und schriftlich<br />

benannt sowie in einem zusammenhängenden<br />

Satz gebraucht wird. Auf diese Weise können<br />

Erzieher gemeinsam mit den Kindern individualisierte,<br />

digitale Wörterkarteien erstellen, die an<br />

die Interessen der Kinder angelehnt sind und<br />

die jederzeit erweitern können.<br />

➤➤<br />

Praxisbeispiel 2: „Bilder sprechen lassen“<br />

Wimmelbilderbücher faszinieren schon die<br />

Kleinsten unter uns. Mit HP Reveal können die<br />

Personen auf den Bildern zum Leben erweckt<br />

werden. Für die Praxis ergeben sich daraus<br />

verschiedene Möglichkeiten:<br />

Variante 1: Das Kind scannt die Person auf<br />

dem Wimmelbild mit der App ab. Es öffnet<br />

sich ein Video, in dem die gescannte Person<br />

einen kurzen, zur Bildsituation passenden Satz<br />

artikuliert. Das Kind wiederholt den Satz und<br />

fasst ihn anschließend mit eigenen Worten<br />

zusammen.<br />

HP Reveal<br />

Kaum eine Technologie stand dieses Jahr stärker<br />

im Fokus des öffentlichen Interesses wie<br />

Augmented Reality, kurz AR. Augmented Reality<br />

Variante 2: Das Kind scannt mit HP Reveal<br />

einen Bildausschnitt, auf dem Personen zu<br />

sehen sind, die miteinander sprechen. Es öffnet<br />

sich ein Video, in dem zwei verschiedene Kurzdialoge<br />

gezeigt werden. Einer der Dialoge ist ein<br />

Beispiel für eine missglückte Kommunikation.<br />

Die Fragen und Antworten der abgebildeten<br />

Gesprächspartner passen nicht zusammen.<br />

Aufgabe der Kinder ist es, den missglückten<br />

Dialog zu identifizieren und somit strategische<br />

Sprachkompetenzen zu trainieren.<br />

Fotos: © Uni Saarland


Für<br />

ErzieherInnen,<br />

Grundschullehrkräfte<br />

und Eltern!<br />

Sind Eltern Partner von <strong>Kita</strong>s und Schulen?<br />

Philosophierstunde: Was ist Gerechtigkeit?<br />

Kindern mit herausforderndem Verhalten<br />

begegnen<br />

Wie können ErzieherInnen im Alltag fit und<br />

gesund bleiben?<br />

Mehr als Doktorspielchen: Sexualerziehung<br />

in der <strong>Kita</strong><br />

Auf die Stimme achten – Selbstfürsorge<br />

für ErzieherInnen und Grundschullehrkräfte<br />

Nichts ist umsonst:<br />

Rechtliches zur Musiknutzung<br />

Kinderschutz und Kinderrechte<br />

in der digitalen Welt<br />

… und viele weitere Themen<br />

Frühe Bildung Online führt die verschiedenen Aspekte der frühen Bildung zusammen –<br />

von der Früh- bis zur Grundschulpädagogik.<br />

www.fruehe-bildung.online


36 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

„ICH HÄTTE DA MAL WAS …“<br />

Helikopter-Eltern sind für pädagogische Fachkräfte<br />

anstrengend, keine Frage. Aber sie können auch<br />

zur Reflexion anregen.<br />

Foto: © zhukovvvlad / Shutterstock.com


www.fruehe-bildung.online | 37<br />

Das erzählt der Erzieher:<br />

Simon D., 28 Jahre<br />

„Wir sind eine <strong>Kita</strong> mit 76 Kindern im Stadtzentrum<br />

von Berlin. Was uns den letzten Nerv<br />

raubt, sind Helikopter-Eltern. Wir wissen nicht<br />

mehr, wie wir mit der alltäglichen Überbehütung<br />

zurecht kommen sollen.<br />

Tim, zwei Jahre alt, kommt bald zu uns in die<br />

Einrichtung. Wir zeigen den Eltern vorher die<br />

<strong>Kita</strong>, wie der Tagesablauf sich gestaltet, wie<br />

das Mittagessen zubereitet wird, und so weiter.<br />

Doch bevor die Eltern Tim endgültig zu uns in<br />

die <strong>Kita</strong> geben, möchten sie vorher schon ein<br />

paar Tage mit ihm bei uns bleiben, damit sie einen<br />

Gesamteindruck bekommen. Sie verstehen<br />

nicht, dass das nicht geht, weil wir uns ja um<br />

die anderen Kinder kümmern müssen.<br />

Oder ein anderes Beispiel: Lea ist vier Jahre alt.<br />

Die Eltern bringen sie abwechselnd. Neulich hat<br />

eine Kollegin von mir gesehen, dass der Vater<br />

danach am Fenster stehen blieb, 20 Minuten<br />

lang, um nach der Kleinen zu sehen. Vor kurzem<br />

hat er sogar den Essensplan abfotografiert. Lea<br />

hatte einen Tag kleine rote Punkte an der Hand,<br />

und er wolle das „einfach nur schnell mit dem<br />

Arzt abklären“. Nachdem er das Menü seiner<br />

Frau als Bild zugesendet hat, klingelte zehn<br />

Minuten später das Telefon bei uns. Die Frau<br />

beschwerte sich, dass Lea bei uns Weizennu-<br />

deln statt Dinkelnudeln bekommt. Man solle sich<br />

nicht wundern, wenn die Kinder Ausschläge<br />

bekommen. Dabei haben die Eltern nie erwähnt,<br />

dass Lea bestimmte Dinge nicht essen sollte.<br />

Doch am allerschlimmsten sind die Elternabende.<br />

Eltern wollen ihren Kindern jeden<br />

Wunsch erfüllen und alle Aktivitäten überwachen:<br />

So verlangten Eltern vor kurzem zum<br />

Beispiel nach einem Protokoll, in dem steht,<br />

was ihr vierjähriges Kind halbstündlich gespielt<br />

hat. Als ich sagte, dass wir das nicht schaffen,<br />

auch rein aus zeitlichen Gründen, sagten sie:<br />

„Sie spielen doch nur mit den Kindern, da<br />

können sie doch auch dokumentieren, was,<br />

wann und wo.“<br />

Das sind nur Beispiele für die alltäglichen<br />

Geschichten, die uns begegnen. Wir suchen<br />

nach einer Lösung, wie wir mit solchen Eltern<br />

umgehen und ihnen dabei helfen können,<br />

Verantwortung an die Kinder zurückzugeben.“<br />

„Sie spielen doch nur mit den<br />

Kindern, da können sie doch<br />

auch dokumentieren, was,<br />

wann und wo.“<br />

Entspannungstherapeut und weitere Ausbildungen<br />

in Deutschland oder Teneriffa<br />

MIFW<br />

Mitteldeutsches Institut<br />

für Weiterbildung<br />

Entspannungstherapeut* beinhaltet die Module<br />

• Kursleiter für Autogenes Training<br />

• Kursleiter für Progressive Muskelentspannung<br />

• Stressmanagement-Trainer<br />

• zusätzlich: Qigong & Atem-Meditationstechniken<br />

*Bei gegebenen Grundqualif kationen Krankenkassenanerkennung nach § 20 SGB V.<br />

Weitere Kurse u. a.<br />

• Systemischer Coach<br />

• Kommunikationstrainer<br />

• Ernährungsberatung<br />

• Gesundheitsmanagement<br />

• Psychologischer Testleiter<br />

Infos und Anmeldung<br />

<strong>03</strong>61 653133-90<br />

info@mifw.de<br />

www.mifw.de<br />

Fordern Sie unsere<br />

Broschüre an.<br />

10% Ermäßigung mit Gutscheincode: 4713<br />

* mit Prämiengutschein<br />

ab<br />

400 €*


38 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS<br />

Daniela Kobelt<br />

Neuhaus ist Präsidentin<br />

des Bundesverbandes<br />

der<br />

Familienzentren<br />

und Vorstand der<br />

Karl Kübel Stiftung<br />

für Kind und<br />

Familie. Sie hat<br />

vier erwachsene<br />

Kinder.<br />

Die Expertin antwortet:<br />

„Viele Eltern sind heute sehr bewusste aber auch<br />

sehr ängstliche Eltern. Sie möchten für ihr Kind<br />

das Beste vom Besten. Daher googeln sie Erziehungsratgeber<br />

und hören auf Gesundheitsgurus,<br />

während sie gleichzeitig in ihrem Beruf und in ihrem<br />

gesellschaftlichen Leben eingespannt bleiben.<br />

Sie verfolgen die Debatten um Bildungsqualität,<br />

trauen ihren Kindern viel zu und erziehen sie paradoxerweise<br />

unter dem Motto „Vertrauen ist gut,<br />

Kontrolle ist besser“.<br />

Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass<br />

es sehr hilfreich ist, die Eltern von Anfang an ins<br />

Boot zu holen. Das Rudern im Takt ist so lange<br />

schwierig wie ein gemeinsames Ziel fehlt. Erste<br />

Verständigung entsteht im Kennenlerngespräch.<br />

Eltern schildern, was sie sich für ihr Kind von der<br />

<strong>Kita</strong> versprechen und Fachkräfte stellen den Eltern<br />

das Konzept der Einrichtung vor.<br />

Ein immer wieder am Alltag refl ektiertes pädagogisches<br />

Konzept, das individuelle Stärken und<br />

Schwächen der Kinder aufgreift, nimmt sowohl<br />

Rücksicht auf die Entwicklungsvielfalt der Kinder<br />

als auch auf unterschiedliche Familienkonstellationen<br />

und -kulturen. Die Verständigung über<br />

pädagogische Themen ist mit allen Eltern, nicht<br />

nur mit fremdsprachigen, schwierig. Eltern haben<br />

sehr unterschiedliche, aber klare Vorstellungen<br />

über die Art und Weise, wie ihr Kind begleitet<br />

werden soll: Einige sehen in ihrem Kind bereits den<br />

kleinen Einstein, der nun in der <strong>Kita</strong> entdeckt wird,<br />

anderen sind Absprachen über Essen, Schlafen,<br />

Bekleidung wichtig. Oft ist Anschauungsmaterial<br />

aus dem Alltag hilfreicher als viele Worte um<br />

Antworten auf Fragen zu fi nden und Transparenz<br />

herzustellen: ein Kurzfi lm über den Alltag in der<br />

Einrichtung, ein Fotobuch zur Vielfalt des Bildungsangebots<br />

oder Piktogramme zur Untermalung des<br />

Umgangs mit Erziehungsvorstellungen wie etwa<br />

Hygiene, Essenszusammensetzung oder Regeln<br />

des Zusammenlebens.<br />

Eltern haben selbstverständlich ein Recht auf<br />

Auskunft darüber, was ihr Kind tagsüber tut.<br />

Je besser Eltern informiert sind, desto leichter<br />

können sie loslassen. Fachkräfte können<br />

bereits im Kennenlerngespräch verdeutlichen,<br />

welche Bildungs- und Erziehungsaufgaben sie<br />

haben und in welcher Form in der Einrichtung<br />

dokumentiert wird. Bewährt haben sich tägliche<br />

schriftliche Aushänge zum Geschehen, die<br />

sporadisch im Tür- und Angel-Gespräch oder<br />

in vereinbarten Entwicklungsgesprächen durch<br />

mündliche Berichte an die Eltern zu ihrem Kind<br />

ergänzt werden.<br />

Ich persönlich fi nde es toll, wenn Eltern in einer<br />

Einrichtung hospitieren und so ihr Interesse an<br />

der Einrichtung kundtun. Schließlich verbringen<br />

Kinder oft mehr Zeit in der <strong>Kita</strong> als zu Hause.<br />

Daher würde ich jeder Einrichtung empfehlen,<br />

ein wertschätzendes Hospitationskonzept zu<br />

entwickeln. Unterstützend sind klare Vereinbarungen<br />

über Form, Kosten und Dauer der<br />

Hospitation – zum Beispiel drei Tage nach Wahl<br />

à drei Stunden à fünf Euro, die nach der Anmeldung<br />

wieder erstattet werden. Wichtig ist,<br />

dass Eltern wissen, wie und wo sie sich in der<br />

Hospitationszeit einbringen sollen und wann die<br />

Fachkraft ein Auswertungsgespräch mit ihnen<br />

führen wird. Solange das Kind nicht angemeldet<br />

ist, tragen die Eltern in der Hospitationszeit<br />

die volle Verantwortung. Es empfi ehlt sich, ein<br />

entsprechendes Formular unterschreiben zu<br />

lassen. Bewährt haben sich Beschäftigungsangebote<br />

für Eltern, damit diese nicht das Gefühl<br />

haben, im Weg zu stehen. Hospitationseltern<br />

können die Rolle von Frühstücksbegleitern –<br />

neben der Fachkraft – übernehmen oder für<br />

die Spielsachen im Außengelände zuständig<br />

erklärt werden. Andere stellen sich gerne als<br />

Lesepaten zur Verfügung. Eltern verstehen so,<br />

wie sich die Arbeit in und mit Kindergruppen<br />

anfühlt. Wichtig ist das absolute Handy- und<br />

Fotografi erverbot für Eltern.<br />

Helikopter-Eltern sind anstrengend – manchmal<br />

auch für die Kinder. Aber sie wollen das Beste<br />

für ihr Kind und im Gegensatz zu den Eltern, die<br />

ihre Kinder morgens in die Einrichtung schieben<br />

und sie spät abends müde wieder holen,<br />

fordern engagierte Eltern uns zu immer neuen<br />

Ko-Konstruktionsleistungen und manchmal<br />

auch zur berechtigten Refl exion heraus. Und<br />

so gesehen kann man sie auch als Bereicherung<br />

empfi nden.“<br />

Foto: © Thomas Neu


www.fruehe-bildung.online | 39<br />

DAT IS DE DUUM<br />

Fingerspiele machen Spaß, fördern Kreativität und Sprachentwicklung.<br />

Wolfgang Hering hat Fingerspiele aus der ganzen Welt zusammengetragen.<br />

Text Gerhard Stranz<br />

Zum<br />

Weiterlesen:<br />

Wolfgang Hering<br />

Mit zehn Fingern<br />

um die Welt<br />

130 Hand- und Bewegungsspiele<br />

für<br />

Kinder von 0 bis 6<br />

Helbing Verlag<br />

GmbH, 20<strong>18</strong><br />

132 Seiten,<br />

19,90 Euro<br />

Foto: Michael Bauer; llustration: © Lubenica / Shutterstock.com<br />

Mit den Fingern Kontakte aufbauen, über<br />

begreifbare Verse Begegnungen schaffen,<br />

Sprachgefühl über Rhythmus stärken, Vertrautheit<br />

mit der eigenen und Zugang zu<br />

fremden Sprachen fi nden, Musikalität fördern – das<br />

kann mit Finger-, Klatsch- und Bewegungsspielen<br />

verstärkt werden. Die Veröffentlichung von Wolfgang<br />

Hering bietet dazu vielfältige Anregungen.<br />

Mit den Hand- und Bewegungsspielen, in denen<br />

Texte aus mehr als 40 Ländern zusammengetragen<br />

sind, werden Vorschläge für das Begleiten<br />

DER AUTOR<br />

Gerhard Stranz befasst sich seit<br />

fast 30 Jahren mit der Förderung<br />

von Kindern in <strong>Kita</strong>s. Er arbeitete<br />

als Fachberater und Referatsleiter<br />

in einem Wohlfahrtsverband<br />

und war Geschäftsführer eines<br />

Träger zusammen schlusses.<br />

von Kindern nicht nur bis zum Beginn der Schulpfl<br />

icht gegeben. Eltern und Fachkräfte, die in<br />

Tageseinrichtungen, in der Kindertagespfl ege, in<br />

der Grundschule oder mit Kindern mit Fluchterfahrung<br />

arbeiten, fi nden nach Themenkomplexen<br />

geordnet Bewegungs-, Finger-, Klatsch- und<br />

Kreisspiele.<br />

Einer der Klassiker der Fingerspiele wird zum<br />

Beispiel mit einem plattdeutschen Text aus Norddeutschland<br />

angeboten, bei dem es um „Fünf<br />

Finger an einer Hand“ geht:<br />

„Dat is de Duum, de schüddelt de Pluum,<br />

de läst se up, de frätt se up,<br />

de Lütt geiht hen, un eggt’t Muddern.“<br />

Hilfreich ist, dass die aus anderen Ländern<br />

stammenden Verse sowohl in der Originalsprache,<br />

einer freien und einer wörtlichen Übersetzung<br />

ins Deutsche abgedruckt sind sowie mit einer<br />

einfachen Lautschrift ergänzt wurden.


Ihr <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> Jahresabo<br />

für nur 9,60 Euro


Wir schenken Ihnen drei<br />

Ausgaben von Gecko<br />

Die Kinderzeitschrift Gecko bietet illustrierte Vorlese geschichten, Wortspiele, Experimente,<br />

Bastel- und Buchtipps mit vielen Sprechanlässen zu verschiedenen Alltagsthemen. Gecko<br />

ist für Kinder ab vier Jahren geeignet und trägt das Qualitätssiegel der Stiftung Lesen.<br />

Infos zum Abo * und zu weiteren Prämien auf:<br />

www.fruehe-bildung.online<br />

* Kindertageseinrichtungen und Tagespflegestellen erhalten <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> kostenlos. Nachweis erforderlich. Prämie entfällt.


42 | SCHON GEWUSST?<br />

Hilfestellung für<br />

Organisationentwicklung<br />

Das Handbuch „Organisationsentwicklung in <strong>Kita</strong>s –<br />

Beispiele gelungener Praxis“ steht <strong>Kita</strong>s ab sofort kostenlos<br />

zur Verfügung. Die Robert Bosch Stiftung hat zusammen<br />

mit den Universitäten Heidelberg und Hildesheim über zwei<br />

Jahre Erfahrungsberichte aus der Praxis gesammelt und<br />

für die Organisationshilfe gelungene Praxisbeispiele zusammengetragen.<br />

Das Handbuch unterstützt <strong>Kita</strong>s dabei zu<br />

reflektieren, wie sie mit Veränderungen umgehen und wie<br />

sie ihre eigene Entwicklung gestalten. Die Publikation kann<br />

heruntergeladen werden:<br />

➔➔www.uni-hildesheim.de<br />

Deutscher <strong>Kita</strong>-Preis geht<br />

in die zweite Runde<br />

Ab sofort können sich Kindertageseinrichtungen<br />

und lokale Bündnisse für frühe Bildung für den<br />

Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis 2019 bewerben. Das Bundesministerium<br />

für Familie, Senioren, Frauen und<br />

Jugend, die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung<br />

und weitere Partner, darunter auch der Didacta Verband,<br />

wollen damit besondere Qualität in der frühen<br />

Bildung, Betreuung und Erziehung auszeichnen.<br />

Die Einreichungsfrist endet am 31. August 20<strong>18</strong>.<br />

➔➔www.deutscher-kita-preis.de/bewerbung<br />

Aktionstage „Zu Fuß<br />

zur Schule und zum<br />

Kindergarten“<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />

Gewinnspiel<br />

Am 22. September findet der „Zu Fuß zur<br />

Schule und zum Kindergarten“-Tag statt. Dieser<br />

wird durch das Aktionsbündnis „Zu Fuß zur<br />

Schule“ initiiert und koordiniert. Kinder werden<br />

aufgefordert zu Fuß zu gehen oder mit dem Rad<br />

in den Kindergarten oder in die Schule zu fahren.<br />

<strong>Kita</strong>s können sich mit Projektideen bewerben. Die<br />

Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich. Das<br />

Aktionsbündnis stellt Material bereit auf:<br />

➔➔www.zu-fuss-zur-schule.de<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong> und Pamper 24 verlosen vier Rodeobulls. Durch<br />

Nylon-Rollen lässt sich der Rodeobull sowohl vorne als auch<br />

hinten gleichzeitig lenken. Einfach www.fruehe-bildung.online<br />

besuchen und mitmachen.<br />

Teilnahmeschluss ist der 30. September 20<strong>18</strong><br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Der Gewinn wird nicht bar<br />

ausgezahlt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der AVR und<br />

Gewinnservices sind von der Teilnahme ausgeschlossen.<br />

Bildungskongress auf der<br />

Frankfurter Buchmesse<br />

„Gesund aufwachsen – gesund lernen: <strong>Kita</strong> und<br />

Schule als Orte der gesunden Entwicklung“ lautet<br />

der Titel des Bildungskongresses der Frankfurter<br />

Buchmesse, der am 10. Oktober 20<strong>18</strong> in Kooperation<br />

mit dem Didacta Verband der Bildungswirtschaft<br />

stattfindet. Kinder haben ein Recht auf ein<br />

gesundes Aufwachsen. Was bedeutet das für die<br />

Arbeit in der <strong>Kita</strong> und in Schulen? Welche strukturellen<br />

Voraussetzungen müssen gegeben sein, um<br />

dieses Kinderrecht umsetzen zu können? Beim<br />

Bildungskongress auf der Frankfurter Buchmesse<br />

werden diese Fragen in Vorträgen und Workshops<br />

diskutiert.<br />

➔➔www.buchmesse.de<br />

Fotos: Andrey_Kuzmi / Shutterstock.com; Pamper 24


DIGITAL KOMPETENT<br />

didactaDIGITAL<br />

MIT<br />

PÄDAGOGIK<br />

UND TECHNIK<br />

SINNVOLL<br />

VERBINDEN.<br />

WWW.DIDACTA-DIGITAL.DE


44 | RATGEBER<br />

MEHR ALS RICHTIGES<br />

HÄNDEWASCHEN<br />

Hygiene ist in <strong>Kita</strong>s besonders wichtig. Das fängt<br />

beim Händewaschen an und hört beim richtigen<br />

Umgang mit Läusen noch lange nicht auf.<br />

Text Silvia Schumacher<br />

Die dreijährige Nina ist traurig, sie darf heute<br />

nicht in die <strong>Kita</strong> gehen. Der Kinderarzt<br />

hat gestern bei ihr die Hand-Fuß-Mund-<br />

Krankheit festgestellt. Dabei handelt es sich<br />

um eine ansteckende Viruskrankheit, bei der<br />

sich kleine rote Punkte oder Bläschen auf den<br />

Handfl ächen, an den Fußsohlen und im Mund<br />

bilden. Abgesehen von den unschönen roten<br />

Pusteln auf der Haut geht es Nina gut. Trotzdem<br />

sollte sie erst einmal zu Hause bleiben, bis keine<br />

neuen Bläschen mehr auftreten. Denn bis dahin<br />

ist sie hoch ansteckend.<br />

Ninas Mutter hat nach der Diagnose gleich die<br />

<strong>Kita</strong> benachrichtigt. Die informiert nun mit einem<br />

Aushang am Schwarzen Brett die anderen Eltern<br />

über die bisher gemeldeten Vorfälle. Eine Meldung<br />

an das Gesundheitsamt muss bei dieser Infektionskrankheit<br />

aber nicht erfolgen. Auch wenn die<br />

Krankheit tückisch ist: Bis zu drei Tage, bevor<br />

Symptome wie Fieber, Halsschmerzen oder Hautausschlag<br />

auftreten, war Nina schon ansteckend.<br />

Außerdem können die Viren, sogenannte „Enteroviren“,<br />

laut Robert-Koch-Institut noch wochenlang<br />

über den Stuhl ausgeschieden werden. Umso<br />

Foto: © makieni / Shutterstock.com; Illustrationen: © Nico Sternbaum


www.fruehe-bildung.online | 45<br />

Bewährt und<br />

unentbehrlich!<br />

wichtiger also, dass in der <strong>Kita</strong> streng auf Hygiene<br />

geachtet wird, damit sich Krankheitserreger wie<br />

diese nicht verbreiten können.<br />

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Jede <strong>Kita</strong> muss einen<br />

Hygieneplan vorlegen<br />

<strong>Kita</strong>s müssen sich an Paragraf 36 des Infektionsschutzgesetzes,<br />

kurz IfSG, halten und sind<br />

dazu verpflichtet, einen Hygieneplan zu führen,<br />

der von allen Mitarbeitern befolgt wird. Die <strong>Kita</strong>-<br />

Leitung ist für die Einhaltung verantwortlich.<br />

Hygienekontrolleure der zuständigen Gesundheitsämter<br />

überprüfen, ob er den Vorschriften<br />

entspricht. Einer davon ist Oliver Lauterbach. Er<br />

arbeitet seit 20<strong>03</strong> beim Landratsamt Augsburg<br />

und besucht mit seinen Kollegen jährlich fast<br />

200 <strong>Kita</strong>s. „Bei unseren Besuchen stellen wir<br />

häufig fest, dass die Hygienepläne unvollständig<br />

sind, manche Einrichtungen verwechseln<br />

ihn mit einem Reinigungsplan, damit ist es aber<br />

nicht getan“, sagt Lauterbach. Es reicht nicht,<br />

wenn darin nur aufgeführt ist, nach welchen<br />

Tätigkeiten die Mitarbeiter Hände waschen<br />

müssen und wie Spielzeug zu desinfizieren<br />

ist. Es muss vermerkt sein, welche Krankheiten<br />

meldepflichtig sind, Informationen über<br />

Gefahrenstoffe in der Einrichtung und genaue<br />

Anweisungen, wie der Mitarbeiter verfahren<br />

muss, wenn ein Kind Läuse hat oder auf den<br />

Boden erbricht. „Der Hygieneplan sollte eine<br />

Art Nachschlagewerk sein: ‚Was mache ich,<br />

wenn …?‘“, erklärt Lauterbach.<br />

Träger und Kindertagesstätten ist es selbst<br />

überlassen, wer den Plan erstellt. Allerdings ist<br />

Hygieneexperte Lauterbach der Meinung, dass<br />

Mitarbeiter ohne Fachwissen nur in Ausnahmefällen<br />

in der Lage sind, alleine einen Hygieneplan<br />

anzufertigen, der vom Gesundheitsamt<br />

abgesegnet wird. „Ohne professionelle Hilfe ist<br />

das nicht möglich, welcher Erzieher kennt sich<br />

schon mit Schädlingsprophylaxe oder der Wechselwirkung<br />

von basischen oder säurehaltigen<br />

Reinigungsmitteln mit anderen Stoffen aus?“. Im<br />

Internet gibt es zwar Vorlagen – der Öffentliche<br />

Gesundheitsdienst in Baden-Württemberg bietet<br />

beispielsweise einen ausführlichen Musterhygieneplan<br />

für Kindertagesstätten –, allerdings muss<br />

der Plan an die Gegebenheiten der Einrichtung,<br />

wie die Räumlichkeiten oder verwendete Reinigungsmittel,<br />

angepasst sein. „Ich empfehle<br />

daher jedem Träger, einmalig das Geld in die<br />

Hand zu nehmen und eine professionelle Firma<br />

für die Erstellung zu beauftragen. Das kostet<br />

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46 | RATGEBER<br />

zwischen 400 und 800 Euro und dann hat man<br />

einen ordentlichen, auf die <strong>Kita</strong> zugeschnittenen<br />

Hygieneplan“. Langfristig spare das Geld – halten<br />

sich alle daran, gibt es weniger krankheitsbedingte<br />

Ausfälle bei den Mitarbeitern. Um geeignete<br />

Stellen für die Erstellung zu fi nden, können sich<br />

Einrichtungen vom zuständigen Gesundheitsamt<br />

beraten lassen. Gesundheitsämter dürfen aber<br />

keine Stellen empfehlen.<br />

Das Gesundheitsamt hilft<br />

Das staatliche Gesundheitsamt im Landratsamt<br />

Augsburg erhält oft Anrufe von besorgten Kindertageseinrichtungen.<br />

Meistens geht es aber<br />

nicht um den Hygieneplan, sondern um aktuelle<br />

Vorfälle in der Einrichtung. Vor allem bei Krankheiten<br />

seien sich die Fachkräfte häufi g unsicher,<br />

erzählt Lauterbach. „Im Moment häufen sich die<br />

Fragen zu Läusen, auch Krätze und Tuberkulose<br />

wird immer mehr Thema“, erzählt er. Diese<br />

Krankheiten nahmen in Deutschland in den letzten<br />

Jahren wieder zu und sind laut Paragraf 34<br />

des Infektionsschutzgesetzes meldepfl ichtig.<br />

Das Gesundheitsamt muss bei einem Vorfall<br />

schnellstmöglich benachrichtigt werden. „Häufen<br />

sich Krankheiten in einer Einrichtung, besuchen<br />

wir sie außerplanmäßig und schauen, wo<br />

beim Thema Hygiene vielleicht nachgebessert<br />

werden kann“, sagt Lauterbach. Im Normalfall<br />

werden die Kindertagesstätten alle zwei Jahre<br />

von Lauterbach und seinen Kollegen kontrolliert.<br />

„Uns geht es aber nicht darum zu beanstanden,<br />

sondern zu unterstützen“, betont er. Neulich<br />

sei er in einer <strong>Kita</strong> gewesen, die Konzentrat zur<br />

Desinfektion der Wickelkommoden verwendet,<br />

dabei seien Wipe-Desinfektionstücher deutlich<br />

einfacher zu handhaben und zählen nicht als<br />

Gefahrengut. Zu Hygienemanagement in der <strong>Kita</strong><br />

gehört auch, Gefahrenquellen zu minimieren.<br />

Und für solche Tipps sind die pädagogischen<br />

Fachkräfte dankbar.<br />

Vorbild sein für die Kinder<br />

Grundvoraussetzung, damit Hygiene in <strong>Kita</strong>s<br />

überhaupt funktioniert, sei, dass das ganze Team<br />

das Thema ernst nimmt und im Alltag lebt, sagt<br />

Lauterbach. Auch, um den Kindern ein Vorbild zu<br />

sein. „Hygiene ist immer eine Teamleistung! Der<br />

Erfolg hängt vom Einsatz jedes Einzelnen ab. Vom<br />

Vorbild der Erwachsenen lernen die betreuten<br />

Kinder ‚quasi nebenbei‘ wichtige hygienische<br />

Verhaltensweisen für ihr späteres Leben“, heißt<br />

es im Vorwort des Hygieneplans des badenwürttembergischen<br />

Gesundheitsdienstes. Dazu<br />

zählt, den Kindern klarzumachen, dass richtiges<br />

Händewaschen dabei hilft, nicht krank zu werden,<br />

aber eben auch, selbst die Hände ordentlich<br />

zu waschen. „Sich selbst an die Hygieneregeln<br />

zu halten und im Ernstfall den gesunden Menschenverstand<br />

einzusetzen ist genauso wichtig<br />

wie der Hygieneplan. Man muss nicht tagtäglich<br />

die Türklinken reinigen, wenn aber ein Kind eine<br />

ansteckende Krankheit hat, dann eben schon“,<br />

sagt Lauterbach. Wenn Ninas <strong>Kita</strong> diese Tipps<br />

bereits umsetzt, dann stehen also die Chancen<br />

gut, dass sich kein weiteres Kind ansteckt – und<br />

von den lästigen Pusteln verschont bleibt.<br />

WAS ZU TUN IST!<br />

Wenn ein Kind Läuse hat:<br />

➤ Falls ein Erzieher bei einem Kind Läuse<br />

feststellt, dieses unverzüglich nach Hause<br />

schicken.<br />

➤ Gesundheitsamt sofort über Kopfl ausbefall<br />

informieren mit der Angabe von personenbezogenen<br />

Daten.<br />

➤ Eltern anderer Kinder über das Auftreten<br />

von Kopfl äusen informieren.<br />

➤ Kind erst nach Bestätigung durch die Eltern<br />

über Behandlungserfolg wieder in die <strong>Kita</strong><br />

aufnehmen.<br />

Bei Infektionskrankheiten wie Norovirus,<br />

Windpocken und Röteln:<br />

➤ Nach Feststellen der Infektionskrankheit<br />

bei einem Kind unverzüglich das Gesundheitsamt<br />

informieren. Eine Liste meldepfl<br />

ichtiger Infektionskrankheiten gibt es auf:<br />

www.gesetze-im-internet.de/ifsg/__6.html<br />

➤ Eltern der anderen Kinder nach Absprache<br />

mit dem Gesundheitsamt über das Auftreten<br />

der Infektionskrankheit informieren.<br />

➤ Das Kind erst nach ärztlicher Bestätigung,<br />

dass keine Ansteckungsgefahr besteht,<br />

wieder in die <strong>Kita</strong> aufnehmen.<br />

Illustrationen: © Nico Sternbaum


Läusealarm im Kindergarten? Keine Panik!<br />

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Bei Läusealarm im Kindergarten heißt es schnell handeln. Gerade Eltern sind in dieser Situation sehr gestresst und<br />

unsicher. Vielen ist das Thema zudem unangenehm, da noch immer das Vorurteil vorherrscht, dass ein Kopflausbefall mit<br />

mangelnder Hygiene zu tun habe. Helfen Sie den Eltern mit kompetenter Beratung.<br />

Zunächst sollte man das Kind mit Hilfe eines Nissenkamms<br />

darauf untersuchen, ob bereits ein<br />

Kopflausbefall vorliegt. Dabei wird das Haar mit<br />

einem Nissenkamm gescheitelt und die Kopfhaut<br />

nach Läuseeiern (Nissen) abgesucht, die sich am<br />

Haaransatz einnisten. Anschließend sollten die<br />

Haare mithilfe des Nissenkamms über einem<br />

weißen Tuch gründlich ausgekämmt werden.<br />

Keine Läuse? Jetzt einfach vorbeugen!<br />

Findet man keine krabbelnden Plagegeister oder<br />

Nissen auf dem Tuch, kann man das Kind mit dem<br />

Läuseabwehrspray AntiJump* ganz einfach schützen.<br />

Die abwehrende Wirkung von AntiJump wird<br />

durch den Extrakt des Zitroneneukalyptus (Eucalyptus<br />

citriodora) hervorgerufen, der eine Art Schutzschild<br />

um das Haar bildet. Läuse erkennen so den<br />

Kopf nicht mehr als potenzielles Ziel. Da AntiJump<br />

nur vorbeugend wirkt, ist es wichtig, vor der Anwendung<br />

den Kopf auf lebende Läuse und Nissen zu<br />

untersuchen. Sind keine Anzeichen für Kopfläuse<br />

zu finden, schützt AntiJump bis zu zwölf Stunden<br />

lang vor einem möglichen Befall. Das Läuse-Abwehrspray<br />

ist einfach in der Anwendung und hat<br />

einen angenehmen Geruch. Wichtig ist, dass das<br />

Haar vollständig mit AntiJump besprüht wird. Die<br />

Haare können anschließend lufttrocknen oder leicht<br />

angeföhnt werden. AntiJump ist ideal als Schutz<br />

bei Läusealarm im Kindergarten – sowohl für alle<br />

Kinder, die weiterhin mit ihren Spielkameraden<br />

zusammen sein können, als auch für die Erzieher<br />

und Erzieherinnen, um Kindern weiterhin die nötige<br />

Nähe zu geben. Das Produkt zeichnet sich durch<br />

einen angenehmen Geruch aus und ist für Kinder<br />

ab zwölf Monaten geeignet. Dermatest hat das<br />

Produkt dermatologisch mit „sehr gut“ bewertet.<br />

Läuse vorhanden?<br />

Jetzt schnell und effektiv behandeln!<br />

Bei Kopflausbefall findet man krabbelnde Läuse<br />

und Nissen auf dem Tuch. Ist das der Fall, dann<br />

sollte es sofort behandelt werden. Eine stressfreie<br />

Möglichkeit, Kopfläuse einfach, schnell und<br />

zuverlässig loszuwerden, bietet LICENER Shampoo<br />

gegen Kopfläuse. Es enthält einen natürlichen<br />

Wirkstoff, der aus den entölten Samen des<br />

Neembaumes gewonnen wird. Er wirkt innerhalb<br />

von zehn Minuten gegen alle beweglichen Läusestadien<br />

und trocknet außerdem auch die Nissen<br />

aus. Dank dieser zuverlässigen Wirkung, auch gegen<br />

Läuseeier, muss LICENER nur ein einziges Mal<br />

angewendet werden. Eine zweite Behandlung, die<br />

bei anderen Kopflausmitteln die nachgeschlüpften<br />

Läuse abtöten soll, ist somit überflüssig. LICENER<br />

lässt sich leicht auf das trockene Haar auftragen<br />

und mühelos wieder ausspülen. Dermatest hat die<br />

Verträglichkeit mit „sehr gut“ bewertet. LICENER<br />

ist bereits für Kinder ab zwei Jahren geeignet.<br />

Sowohl das Läuse-Abwehrspray AntiJump als auch<br />

das LICENER Shampoo gegen Kopfläuse sind rezeptfrei<br />

und exklusiv in der Apotheke erhältlich.<br />

Weitere Informationen: Interessante Fakten und<br />

Informationen zum Thema Kopfläuse, unter anderem<br />

auch zu Mythen, die sich um die kleinen<br />

Parasiten ranken, gibt es auf den Webseiten<br />

www.antijump.de und www.licener.de. Broschüren<br />

zum Auslegen und Poster zum Aufhängen in<br />

Ihrer Einrichtung können angefordert werden.<br />

* Hinweis: Biozidprodukte vorsichtig verwenden. Vor<br />

Gebrauch stets Etikett und Produktinformation lesen.<br />

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48 | RATGEBER<br />

KEIN HEXENWERK<br />

Das neue Datenschutzgesetz betrifft auch<br />

Bildungsein richtungen. Was <strong>Kita</strong>s beachten<br />

müssen, erklärt <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>-Rechts experte<br />

Torsten Bornemann.<br />

Text Torsten Bornemann<br />

In Kindertagesstätten gehört der Umgang mit<br />

personenbezogenen Daten zum Alltag – Betreuungsverträge,<br />

Dienstpläne, die Entwicklungsdokumentation<br />

der Kinder. Zu personenbezogenen<br />

Daten zählen beispielsweise Name und Anschrift,<br />

Geschlecht oder die E-Mail-Adresse. Beim Umgang<br />

damit ist seit der neuen Datenschutzgrundverordnung<br />

mehr Vorsicht gefragt.<br />

Die neue DSGVO<br />

Die europaweit gültige Datenschutzgrundverordnung,<br />

kurz DSGVO, trat bereits am 25. Mai<br />

2016 in Kraft. Seit dem 25. Mai 20<strong>18</strong> muss sie<br />

angewendet werden. Der deutsche Standard<br />

bei der Datenverarbeitung war im europäischen<br />

Vergleich bereits hoch. An diesem Standard richten<br />

sich nun auch die neuen Regelungen aus. In der<br />

Praxis für <strong>Kita</strong>s ändert sich daher nicht viel, da<br />

ein Großteil der deutschen Spezialgesetze mit<br />

Bezug zum Datenschutz, wie das Kinder- und<br />

Jugendhilferecht, fast unverändert geblieben sind.<br />

Die Informationspflichten gegenüber den von der<br />

Datenverarbeitung Betroffenen, in <strong>Kita</strong>s also beispielsweise<br />

die Eltern, Mitarbeiter oder Bewerber,<br />

haben sich jedoch grundlegend geändert.<br />

Informationspflichten erfüllen<br />

Verantwortliche, bei <strong>Kita</strong>s ist das der Träger, müssen<br />

ein festgelegtes Informationspaket vorlegen.<br />

Dieses umfasst Angaben zur Person des Verantwortlichen<br />

und zum Datenschutzbeauftragten,<br />

zum Zweck und den Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung<br />

sowie zu den Empfängern der<br />

Daten, beispielsweise Behörden. Den Katalog der<br />

erforderlichen Informationen enthält Artikel 13 der<br />

DSGVO. <strong>Kita</strong>s können die Informationspflicht über<br />

einen Flyer erfüllen, der den Eltern oder neuen<br />

Mitarbeitern zu Beginn übergeben wird.<br />

Fotos: © mimagephotography / Shutterstock.com; Goßens Rechtsanwälte


www.fruehe-bildung.online | 49<br />

Auch Internetseiten<br />

oder Social Media-<br />

Auftritte müssen angepasst<br />

werden. Jeder<br />

Seitenbetreiber musste<br />

zum Stichtag den Inhalt<br />

seiner Datenschutzhinweise<br />

auf der Webseite<br />

aktualisiert haben. Hierbei<br />

sollte auch überprüft<br />

werden, ob Dienste<br />

verwendet werden,<br />

die Daten an Dritte wie<br />

Google weiterleitet und<br />

entsprechend darauf<br />

hingewiesen werden.<br />

Verfahrensverzeichnis<br />

und<br />

Datenschutzbeauftragter<br />

notwendig?<br />

<strong>Kita</strong>s müssen ein Verfahrensverzeichnis<br />

erstellen,<br />

in dem alle Tätigkeiten,<br />

bei denen Daten verarbeitet<br />

werden, detailliert<br />

aufgeführt sind. Artikel<br />

30 der DSGVO sieht für<br />

Betriebe mit weniger als<br />

250 Mitarbeitern zwar<br />

keine entsprechende<br />

Pflicht vor, sobald aber<br />

eine Datenverarbeitung<br />

„nicht mehr nur gelegentlich<br />

erfolgt“, greift diese Ausnahme nicht.<br />

Selbst kleine Einrichtungen nutzen im Alltag einen<br />

Computer – die Abgrenzung, was nur als „gelegentliche<br />

Datenverarbeitung“ einzustufen ist,<br />

werden Gesetzgeber, Behörden und gegebenfalls<br />

auch die Rechtsprechung im Einzelfall vornehmen<br />

müssen.<br />

Ob ein Datenschutzbeauftragter für den verantwortlichen<br />

Träger zu bestellen ist, bestimmt sich<br />

wie nach altem Datenschutzrecht: Öffentliche<br />

Träger sind hierzu verpflichtet, private Träger sind<br />

erst ab einer Anzahl von zehn Mitarbeitern dazu<br />

verpflichtet.<br />

Alte Daten löschen<br />

Die DSGVO sieht ein Recht des Betroffenen auf<br />

Vergessen werden, also die Löschung seiner<br />

Daten vor. Ein sogenanntes „Löschkonzept“ ist<br />

DER AUTOR<br />

Rechtsanwalt Torsten Bornemann<br />

gibt in jeder Aus gabe von <strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong><br />

Ant worten auf rechtliche Fragen aus<br />

dem <strong>Kita</strong>-Alltag.<br />

dabei hilfreich, bei dem sich Einrichtungen an zivilrechtliche<br />

Verjährungsfristen orientieren können.<br />

Ein Beispiel: Der E-Mail-Verteiler anlässlich eines<br />

<strong>Kita</strong>-Jubiläums. Dieser umfasst unter Umständen<br />

auch Adressdaten von Eltern oder Mitarbeitern, die<br />

bereits seit Jahren nichts mehr mit der Einrichtung<br />

zu tun haben. Für ein längerfristiges Speichern und<br />

Nutzen der E-Mail-Adressen ist die ausdrückliche<br />

Einwilligung der Betroffenen erforderlich.<br />

Bei Bewerbungsunterlagen gilt eine relativ kurze<br />

Löschfrist. Einrichtungen müssen die Daten nach<br />

dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz zwei<br />

Monate aufbewahren, für die etwaige Geltendmachung<br />

von Ansprüchen aus Anlass einer Diskriminierung.<br />

Danach, spätestens nach Ablauf von drei<br />

bis vier Monaten, müssen sie die Daten löschen.<br />

Eine Ausnahme kann vorliegen, wenn sich der<br />

Bewerber damit einverstanden erklärt hat, dass<br />

seine Daten für künftige Bewerbungsrunden noch<br />

gespeichert werden.<br />

Nicht immer<br />

braucht es Einwilligungen<br />

Die neuen datenschutzrechtlichen Vorgaben<br />

bedeuten nicht, dass künftig für alle denkbaren<br />

Formen des Umgangs miteinander Einwilligungen<br />

einzuholen sind. Darauf sollte sogar, wo es geht,<br />

verzichtet werden. Denn andere Rechtsgrundlagen<br />

bieten bereits die Legitimation zur Datenverarbeitung.<br />

Dazu zählt zum Beispiel die Datenverarbeitung,<br />

damit ein Vertrag erfüllt werden kann,<br />

in der <strong>Kita</strong> beispielsweise der Betreuungsvertrag<br />

zwischen Eltern und Einrichtung. Hier braucht es<br />

keine gesonderte Einwilligung mehr.<br />

<strong>Kita</strong>s ist geraten, bestehende Abläufe in der Einrichtung,<br />

die die Verarbeitung personenbezogener<br />

Daten betrifft, noch einmal zu hinterfragen und<br />

gegebenenfalls nachzujustieren. Das ist aber kein<br />

Hexenwerk.<br />

Die Datenschutzgrundverordnung ist zu finden auf:<br />

➔➔www.dsgvo-gesetz.de


50 | MEIN BERUF<br />

DICKES FELL<br />

Florian Esser ist Leiter der<br />

Kinder tagesstätte <strong>Kita</strong> Herz<br />

Jesu in Aachen. In <strong>Meine</strong><br />

<strong>Kita</strong> erzählt er von seinen<br />

Erfahrungen – und den<br />

täglichen Vorurteilen, da<br />

er ein Mann ist.<br />

Text Florian Esser<br />

Anwesenheit hat eine<br />

magnetische Wirkung<br />

auf die Kinder. Es ist zu<br />

„<strong>Meine</strong><br />

spüren, wie gerade die<br />

Jungen sich nach einer männlichen<br />

Bezugsperson sehnen, die mit ihnen<br />

Höhlen baut, Fußball spielt und<br />

der sie sich mit ihren Themen anvertrauen<br />

können. Kinder brauchen<br />

neben Frauen auch männliche Rollenvorbilder,<br />

die ihnen Orientierung<br />

geben, denn zum Leben eines Kindes<br />

gehören Mann und Frau gleichermaßen.<br />

Dennoch möchte ich betonen,<br />

dass die fachliche Qualifi kation nicht<br />

alleine darin bestehen darf, ‚Mann‘<br />

zu sein. Vielmehr sollte neben dem<br />

Geschlecht eine fundierte pädagogische<br />

Ausbildung vorausgesetzt sein,<br />

weshalb ich mich nicht gerne auf das<br />

‚Mann sein‘ reduzieren lasse.<br />

Dennoch: Manche Eltern brauchen<br />

oft etwas Zeit, sich an einen männlichen<br />

Erzieher zu gewöhnen. Aber<br />

meist beginnen sie dann den Vorteil<br />

darin zu sehen, der sich für ihr<br />

Kind daraus ergibt. Deshalb muss<br />

man als männlicher Erzieher viel<br />

Vertrauensarbeit leisten, ein dickes<br />

Fell haben und durch leidenschaftliches<br />

Engagement zeigen, dass<br />

man diesen Beruf in erster Linie aus<br />

aufrichtiger Liebe zu den Kindern<br />

macht. Ich kann mich gut an mein<br />

Film- und Fotoprojekt erinnern. Kinder<br />

hatten in einer vorbereiteten<br />

Umgebung die Möglichkeit, ihren<br />

Alltag in Fotos und einem Film festzuhalten.<br />

Die Kinder waren begeistert<br />

– die Eltern sehr besorgt. Es<br />

gab die Befürchtung, ich würde<br />

die entstandenen Fotos und Filme<br />

Foto: Esser


www.fruehe-bildung.online | 51<br />

diese Sorge nehmen. Ich hätte nie<br />

erwartet, dass solch ein Projekt so<br />

viel Unruhe aufwirft. Umso wichtiger<br />

und unersetzlicher sind deshalb<br />

eine gute Kommunikation, Absprache<br />

und Vertrauensbasis innerhalb<br />

der Gruppe und des Kollegiums<br />

sowie eine qualitative Elternarbeit.<br />

Im privaten Umfeld muss man sich<br />

gegen den Vorwurf wehren, Erziehung<br />

sei reine Frauensache, das<br />

man(n) sowieso nur „spielen“ würde<br />

und warum man denn eigentlich<br />

keinen ‚vernünftigen‘ Beruf erlernt<br />

habe.<br />

im Internet auf unseriösen Seiten<br />

veröffentlichen. Ich führte viele Tür<br />

und Angel-Gespräche mit besorgten<br />

Müttern und konnte ihnen unter<br />

anderem mithilfe meiner Kollegin<br />

Neben der oben genannten Situation<br />

bin ich im Laufe meiner<br />

Berufsjahre durch Beschwerden<br />

und teils massive Forderungen von<br />

Eltern immer wieder gefordert. Bei<br />

meinem Werdegang konnte ich<br />

bei verschiedenen Trägern Eltern<br />

unterschiedlichster Kulturen sowie<br />

differenzierten sozialen Strukturen<br />

begegnen. Dabei habe ich erlebt,<br />

wie Eltern sich geweigert haben,<br />

ihre Tochter in unsere <strong>Kita</strong> zu bringen,<br />

solange ich als Mann dort<br />

arbeitete. Auch begegneten mir<br />

Mütter, die mit meiner Anwesenheit<br />

keinesfalls glücklich zu sein schienen,<br />

sondern in mir eine Bedrohung<br />

für das Wohl ihrer Kinder sahen.<br />

In einem ehemaligen Arbeitsverhältnis<br />

musste ich verständnislos<br />

hinnehmen, dass ich keines der<br />

Kinder wickeln durfte, da es sie in<br />

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52 | MEIN BERUF<br />

ihrer Gewohnheit ‚störe‘. Bei einem<br />

Vorstellungsgespräch dagegen widerfuhr<br />

mir etwas weitaus Skurrileres.<br />

Die Leiterin der <strong>Kita</strong> sagte mir,<br />

sie wolle meine Einstellung nicht<br />

alleine entscheiden, sondern in<br />

erster Instanz das Kollegium fragen,<br />

ob es mit einem männlichen<br />

Kollegen einverstanden wäre, da<br />

bis dato das Team ausschließlich<br />

aus weiblichem Personal bestand.<br />

Sie trafen die Entscheidung gegen<br />

mich. Ich fühlte mich in diesem<br />

Moment das erste Mal aufgrund<br />

meines Geschlechtes benachteiligt.<br />

Eine weitere Situation erlebte ich in<br />

einer anderen <strong>Kita</strong>, in der Eltern die<br />

Anmeldung ihrer Tochter zurückzogen,<br />

als sie erfuhren, dass ich<br />

als Mann dort arbeitete. In einem<br />

anderen Fall hat ein <strong>Kita</strong>-Vater akut<br />

vor meiner Einstellung innerhalb der<br />

Elternschaft völlig unverblümt verkündet,<br />

dass er nichts von Männern<br />

in dem Beruf halte und ein Mann<br />

in seinen Augen nicht in eine <strong>Kita</strong><br />

gehöre. Das zeigt, dass Männer<br />

sich teilweise auch heute noch mit<br />

Ressentiments gegenüber ihrer<br />

Arbeit in Kinder gärten konfrontiert<br />

sehen.<br />

Dem Mann als Erzieher in einer <strong>Kita</strong><br />

eilt mancherorts noch immer der<br />

Ruf voraus, sich Kindern nähern<br />

zu wollen, um finstere Wünsche zu<br />

befriedigen. Glücklicherweise mehrt<br />

sich jedoch die Zahl derer, die im<br />

21. Jahrhundert angekommen sind<br />

und die Anwesenheit von Männern<br />

in <strong>Kita</strong>s sehr begrüßen. Ich wünsche<br />

mir jedoch, dass Männer in<br />

<strong>Kita</strong>s nicht nur einen notwendigen<br />

Akzent setzen, sondern eines Tages<br />

Normalität sind. Ich bin mir sicher,<br />

dass die Kinder und das Team gleichermaßen<br />

von einer heterogenen<br />

Teamkonstellation profitieren, sowohl<br />

was das Geschlecht als auch<br />

die Persönlichkeit betrifft. Ich halte<br />

es für sinnvoll und absolut wünschenswert,<br />

dass mehr Männer in<br />

den <strong>Kita</strong>s arbeiten. Ich liebe meine<br />

Beruf.“ <br />

MÄNNER IN KITAS<br />

Im vergangenen Jahr arbeiteten in<br />

Deutschland rund 34 300 Männer als<br />

pädagogische Fachkräfte in <strong>Kita</strong>s.<br />

Damit liegt ihr Anteil bei rund 5,8 Prozent.<br />

17 Prozent der angehenden<br />

pädagogischen Fachkräfte in der<br />

Erzieherausbildung sind Männer, in der<br />

berufsbegleitenden Ausbildung lag der<br />

Männeranteil sogar bei 22 Prozent.<br />

Wie können <strong>Kita</strong>s<br />

Erzieher gewinnen?<br />

➤➤<br />

Damit mehr Männer in <strong>Kita</strong>s arbeiten,<br />

haben sich laut der Koordinationsstelle<br />

„Chance Quereinstieg<br />

– Männer in <strong>Kita</strong>s“ acht Handlungsfelder<br />

als besonders wirksam<br />

erwiesen:<br />

➤➤<br />

eine geschlechtersensible<br />

Berufsorientierung<br />

➤➤<br />

die Nutzung von Freiwilligendiensten<br />

wie Bundesfreiwilligendienst,<br />

Freiwilliges Soziales Jahr und<br />

Schülerpraktika<br />

➤➤<br />

eine geschlechtersensible<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

➤➤<br />

eine geschlechtersensible Väter- und<br />

Elternarbeit<br />

➤➤<br />

Arbeitskreise für männliche Fachkräfte<br />

in Kindertagesstätten<br />

➤➤<br />

Schutz vor dem Generalverdacht<br />

➤➤<br />

eine geschlechtersensible Personalentwicklung<br />

für <strong>Kita</strong>-Träger und<br />

<strong>Kita</strong>s<br />

➤➤<br />

eine geschlechtersensible<br />

Pädagogik<br />

Broschüren zu diesen acht Themen mit<br />

konkreten Tipps sind zum Download<br />

verfügbar auf:<br />

mika.koordination-maennerinkitas.de/<br />

unsere-themen


Das Magazin für<br />

Berufsbildungsprofis:<br />

www.bildungspraxis.de


54 | MEIN BERUF<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>-Stellenmarkt<br />

Wollen Sie sich beruflich verändern? Zieht es Sie in eine andere Stadt?<br />

Sucht Ihre Einrichtung eine neue Fachkraft?<br />

Die Deutsche Schule Chicureo in Chile<br />

sucht DICH!<br />

Du bist: Erzieher/in – kinderlieb, lebensfreudig, kreativ und flexibel<br />

und hast Spanischkenntnisse?<br />

Dann hinterlasse deine Spuren bei uns, einer schnellwachsenden<br />

Schule mit interkulturellem Umfeld.<br />

Bewerbe dich bei uns!<br />

Wie? Schicke deinen tabellarischen Lebenslauf mit Foto,<br />

Motivationsschreiben, Verfügbarkeit und aktuellen Referenzen<br />

an bewerbungen@corpeduff.cl<br />

WICHTIG: im Betreff „<strong>Meine</strong> <strong>Kita</strong>“ und deinen<br />

beruflichen Abschluss angeben.<br />

Was auf dich zukommt?<br />

• Ein unvergessliches Auslandserlebnis<br />

• Teil eines interkulturellen und jungen Teams zu sein<br />

• Tolle und innovative Bildungsprojekte<br />

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Pädagogische Fachkraft für unsere modernen<br />

Kindertageseinrichtungen gesucht<br />

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GESUCHT<br />

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UNSERE<br />

KLEINEN<br />

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www.fruehe-bildung.online | 55<br />

Die Stadt Nürnberg sucht für ihre 140 Kindertageseinrichtungen<br />

Erzieherinnen, Erzieher sowie<br />

Kinderpflegerinnen, Kinderpfleger<br />

Stellenwert: Entgeltgruppe S8a bzw. S3 TVöD, Vollzeit/Teilzeit, unbefristet<br />

Ihre Aufgaben<br />

Sie arbeiten auf der Grundlage des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans,<br />

gestalten die pädagogische Praxis mit den Kindern und arbeiten mit<br />

Eltern im Sinne einer Erziehungspartnerschaft zusammen. Sie wirken an innovativen<br />

Prozessen u. an der Konzeptionsentwicklung der Einrichtung mit.<br />

Ihr Profil<br />

Wir erwarten eine abgeschlossene Ausbildung als Erzieherin/Erzieher bzw.<br />

Kinderpflegerin/Kinderpfleger oder gleichwertige Qualifikation; pädagogische,<br />

soziale und interkulturelle Kompetenzen; Aufgeschlossenheit, Flexibilität,<br />

Belastbarkeit sowie Kooperations-, Team- und Reflexionsbereitschaft.<br />

Ihre Bewerbung<br />

Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bis 31.10.20<strong>18</strong> an<br />

die Stadt Nürnberg, Jugendamt, z. H. Frau Graßer, Dietzstr. 4, 90443 Nürnberg.<br />

Telefonisch erreichen Sie uns unter 0911/ 231-2<strong>18</strong>5. Bitte verwenden Sie nur<br />

Kopien, weil eine Rücksendung der Unterlagen nicht erfolgen kann.<br />

Die Informationen im Stellenmarkt unter karriere.nuernberg.de sind Bestandteil<br />

dieser Stellenausschreibung.<br />

Chancengleichheit ist die Grundlage unserer Personalarbeit<br />

Frankfurter<br />

Nachbarschaft<br />

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<strong>Kita</strong> Frankfurt steht für Vielfalt: Bei uns lernen Kinder unterschiedlicher<br />

Herkunft gemeinsam und werden individuell gefördert.<br />

Gestalten Sie die Zukunft von<br />

Frankfurts Kindern mit!<br />

In unseren städtischen Einrichtungen.<br />

Überall in Frankfurt. Alle Infos unter:<br />

jobs.kitafrankfurt.de<br />

Gemeinsam leben lernen.<br />

Wir suchen engagierte Fachund<br />

Führungskräfte<br />

Unsere Hamburger <strong>Kita</strong>-Perlen warten auf Sie!<br />

Für unsere spannenden Hamburger Kindertagesstätten<br />

und für die Betreuung unserer GBS-<br />

Standorte suchen wir ab sofort und unbefristet<br />

in Teil- und Vollzeit:<br />

• Erzieher/innen<br />

• Heilpädagogen/innen<br />

• Heilerziehungspfleger/innen<br />

• Sozialpädagogische<br />

Assistenten/innen<br />

Unsere attraktiven Standorte in Hamburg sind u.a.:<br />

Neustadt, St. Pauli, Finkenwerder, Neuenfelde,<br />

Wilhelmsburg, Harburg, Neugraben-Fischbek<br />

Besuchen Sie uns doch auf unserer Website:<br />

www.drk-harburg.hamburg und informieren Sie<br />

sich unter der Rubrik Jobs über alle Angebote und<br />

Standorte.<br />

Oder schicken Sie uns gleich Ihre Bewerbung mit<br />

Ihrem möglichen Starttermin direkt per Mail an:<br />

bewerbung@drk-harburg.hamburg<br />

Bei uns stehen die Kinder im Mittelpunkt. Aber<br />

auch Sie sollen für Ihren täglichen Herzbluteinsatz<br />

belohnt werden.<br />

Wir überzeugen Sie gerne von den Vorteilen<br />

unserer starken Arbeitgebermarke!<br />

Ihr DRK Kreisverband Hamburg-Harburg e.V.<br />

Stadtwechsel Hamburg? Sie sind nicht alleine:<br />

Umzugskosten, Mietzuschuss – wir unterstützen Sie!


56 | MEIN BERUF<br />

VERANSTALTUNGSTIPPS<br />

Forum Frühe Kindheit<br />

2. und 3. November in Köln<br />

Unter dem Thema „Psychische Störungen und Verhaltensauffälligkeiten in den ersten<br />

Lebensjahren“ findet das Forum Frühe Kindheit 20<strong>18</strong> statt. Der Preis eines Tickets für die<br />

gesamte Veranstaltung beträgt für pädagogische Fachkräfte 240 Euro.<br />

➔➔www.forum-fruehe-kindheit.de<br />

<strong>Kita</strong>-Kongress der Consozial<br />

7. und 8. November in Nürnberg<br />

Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ werden Vorträge und Workshops zu Themen wie<br />

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digitaler Elternkommunikation, vorurteilsbewusster Erziehung, armutssensiblem Handeln<br />

und Stressbewältigung angeboten. Die Teilnahmegebühr für eine Tageskarte beträgt<br />

60 Euro, für beide Tage 100 Euro.<br />

➔➔www.consozial.de/kita-kongress.html<br />

Fachtagung „Demokratie inklusive“<br />

13. und 14. November in Berlin<br />

Anzeige<br />

Im Rahmen der Fachtagung diskutieren pädagogische Fachkräfte wie Demokratiebildung<br />

und gleichwertige Vielfalt in der Kindertagesbetreuung gestärkt werden können.<br />

Die Teilnahme ist kostenlos.<br />

➔➔www.duvk.de/fachtagung20<strong>18</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Chefredaktion:<br />

Verlag und<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Geschäftsführung:<br />

Didacta Ausstellungs- und<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Rheinstraße 94<br />

64295 Darmstadt<br />

Prof. Dr. mult.<br />

Wassilios E. Fthenakis<br />

(verantwortlich)<br />

wassilios@fthenakis.de<br />

AVR Agentur für Werbung<br />

und Produktion GmbH<br />

Weltenburger Straße 4<br />

81677 München<br />

Tel.: +49 89 419694-43<br />

Fax: +49 89 4705364<br />

meine.kita@avr-verlag.de<br />

info@avr-werbeagentur.de<br />

www.avr-werbeagentur.de<br />

www.fruehe-bildung.online<br />

Thomas Klocke<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Anzeigenleitung:<br />

Anzeigenverkauf:<br />

Art Direction<br />

und Bildredaktion:<br />

Grafik Design:<br />

Prof. Julia Knopf<br />

Daniela Kobelt Neuhaus<br />

Nadine Seddig<br />

Gerhard Stranz<br />

Minh-Xuan Do<br />

Lukas Liebig<br />

Joshua Jerke<br />

Katja Herrmann<br />

Tel.: +49 89 419694-27<br />

kherrmann@avr-verlag.de<br />

Hans-Peter Wimmer<br />

Tel.: +49 89 419694-31<br />

hpwimmer@avr-verlag.de<br />

Patricia Fuchs<br />

Anna Spinnen-Riemath<br />

Michaela Körner<br />

Sabrina Gentner<br />

Druck:<br />

Abonnement:<br />

westermann druck GmbH<br />

Georg-Westermann-Allee 66<br />

38104 Braunschweig<br />

Jahresabonnement<br />

(4 Hefte), 9,60 €.<br />

Lieferung frei Haus.<br />

Leser- und<br />

Mo – Do von 14 – 17 Uhr<br />

Abo-Service: Tel.: +49 89 419694-43<br />

meine.kita@avr-verlag.de<br />

Hinweis: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben<br />

nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Verleger zugleich Anschrift aller Verantwortlichen<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />

Nachdruck oder sonstige Vervielfältigungen – auch<br />

auszugsweise – sind nur mit Genehmigung des<br />

Verlages gestattet. Für unaufgefordert eingesandtes<br />

Redaktionsmaterial übernimmt der Verlag keine Haftung.<br />

© AVR GmbH 20<strong>18</strong><br />

Gesamtleitung<br />

Bildungsredaktion:<br />

Projektleitung:<br />

Redaktion:<br />

Autoren und<br />

Mitwirkende<br />

dieser Ausgabe:<br />

Silvia Schumacher<br />

Tina Sprung<br />

Benigna Daubenmerkl<br />

Vincent Hochhausen<br />

Sonja Ritter<br />

Torsten Bornemann<br />

Jannick Eckle<br />

Florian Esser<br />

Composing:<br />

Stefan Samabor<br />

Titelbild: © Rawpixel.com /<br />

Shutterstock.com<br />

Erscheinungsweise:<br />

4 × jährlich<br />

Preis des Heftes: Deutschland 2,40 €<br />

inkl. Mwst.<br />

Österreich 2,70 €<br />

Schweiz 4,70 CHF


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