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Meine Kita 03/18

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20 | BILDUNG<br />

FAMILIENZENTRUM LUDWIG-UHLAND-STRASSE<br />

Ort: Maintal<br />

Bundesland: Hessen<br />

Größe: 140 Kinder, 30 Mitarbeiter<br />

Träger: Stadt Maintal<br />

Deutscher<br />

KITA-PREIS<br />

Gewinner<br />

Stärke: Öffnung zum Stadtteil,<br />

Einbeziehung der Familien in das <strong>Kita</strong>-Leben<br />

Tanzpädagogen, Musiktherapeuten – die Materialien<br />

vor, damit Kinder an ihren Projekten wie<br />

dem Tränenprojekt arbeiten können. Im Anschluss<br />

erzählen die Kinder, an was sie gerade arbeiten<br />

und was sie sich zukünftig vornehmen. Sie können<br />

auch in andere Gruppen gehen – das Familienzentrum<br />

arbeitet mit einem teiloffenen Konzept.<br />

„Wir haben viele Kinder mit unsicherem Bindungsverhalten.<br />

Die Kinder können sich frei in der <strong>Kita</strong><br />

bewegen, haben aber eine feste Bezugsperson<br />

und eine feste Stammgruppe.“<br />

Win-win: Forderung und Förderung<br />

„Ich als Leitung verlange sehr viel und lege großen<br />

Wert auf ihre Qualifikation. Aber die Mitarbeiter<br />

bekommen auch viel“, ist Steltner-Merz überzeugt.<br />

Die Pädagogen können sich fachlich weiterentwickeln.<br />

Neben den Bildungsreisen gibt es<br />

regelmäßig Fortbildungen und Seminare, finanziert<br />

durch die Kommune.<br />

Für die exzellente pädagogische Arbeit, die für die<br />

<strong>Kita</strong> selbstverständlich ist, und die Weiterbildungen<br />

der Fachkräfte wurde das Familienzentrum Maintal<br />

2019 mit dem Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis ausgezeichnet.<br />

„Wir wussten, dass wir gute Entwicklungsarbeit<br />

leisten“, sagt die Leitung. Aber damit haben<br />

sie nicht gerechnet. Für Steltner-Merz ist es die<br />

beste vorstellbare Auszeichnung. „Das ist mein<br />

Lebenswerk.“<br />

Der <strong>Kita</strong>-Preis geht in die zweite Runde: Bildungseinrichtungen<br />

können sich bis zum<br />

31. August für den Deutschen <strong>Kita</strong>-Preis bewerben.<br />

Weitere Informationen sowie Videoporträts<br />

gibt es auf: www.deutscher-kita-preis.de<br />

PROJEKTBEISPIEL:<br />

„Die Tränen kommen<br />

aus dem Gehirn“<br />

Ein neues Kind kam in die Kindergruppe<br />

und fiel dadurch auf, dass es<br />

viel und laut weinte in unterschiedlichen<br />

Situationen. Die Kinder machten<br />

sich Gedanken, warum es so<br />

viel weinen würde. Die Erzieherinnen<br />

fragten die Kinder danach, warum<br />

man weint und woher die Tränen<br />

kommen würden. Alle erzählten,<br />

wann sie selbst weinen würden.<br />

Die Kinder zeichneten dann Bilder,<br />

wo denn die Tränen herkommen<br />

könnten. Dabei hatten alle ganz unterschiedliche<br />

Erklärungen. Ein Kind<br />

erzählte, dass das Gehirn ganz viel<br />

schwitzt, wenn man sich aufregt und<br />

dadurch entstünden die Tränen.<br />

Nun überlegten die Kinder, welche<br />

Gefühle es noch gibt und was man<br />

gegen das Weinen alles unternehmen<br />

kann. Dadurch entstand ein<br />

Bilderbuch zum Weinen, das die<br />

Kinder heute noch anschauen und<br />

diskutieren. Die Bearbeitung mit dem<br />

Thema führte dazu, dass das neue<br />

Kind gelernt hatte, sich in verschiedenen<br />

Situationen zu regulieren,<br />

und dass es mit seiner Angst nicht<br />

allein war.

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