36 | AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS „ICH HÄTTE DA MAL WAS …“ Helikopter-Eltern sind für pädagogische Fachkräfte anstrengend, keine Frage. Aber sie können auch zur Reflexion anregen. Foto: © zhukovvvlad / Shutterstock.com
www.fruehe-bildung.online | 37 Das erzählt der Erzieher: Simon D., 28 Jahre „Wir sind eine <strong>Kita</strong> mit 76 Kindern im Stadtzentrum von Berlin. Was uns den letzten Nerv raubt, sind Helikopter-Eltern. Wir wissen nicht mehr, wie wir mit der alltäglichen Überbehütung zurecht kommen sollen. Tim, zwei Jahre alt, kommt bald zu uns in die Einrichtung. Wir zeigen den Eltern vorher die <strong>Kita</strong>, wie der Tagesablauf sich gestaltet, wie das Mittagessen zubereitet wird, und so weiter. Doch bevor die Eltern Tim endgültig zu uns in die <strong>Kita</strong> geben, möchten sie vorher schon ein paar Tage mit ihm bei uns bleiben, damit sie einen Gesamteindruck bekommen. Sie verstehen nicht, dass das nicht geht, weil wir uns ja um die anderen Kinder kümmern müssen. Oder ein anderes Beispiel: Lea ist vier Jahre alt. Die Eltern bringen sie abwechselnd. Neulich hat eine Kollegin von mir gesehen, dass der Vater danach am Fenster stehen blieb, 20 Minuten lang, um nach der Kleinen zu sehen. Vor kurzem hat er sogar den Essensplan abfotografiert. Lea hatte einen Tag kleine rote Punkte an der Hand, und er wolle das „einfach nur schnell mit dem Arzt abklären“. Nachdem er das Menü seiner Frau als Bild zugesendet hat, klingelte zehn Minuten später das Telefon bei uns. Die Frau beschwerte sich, dass Lea bei uns Weizennu- deln statt Dinkelnudeln bekommt. Man solle sich nicht wundern, wenn die Kinder Ausschläge bekommen. Dabei haben die Eltern nie erwähnt, dass Lea bestimmte Dinge nicht essen sollte. Doch am allerschlimmsten sind die Elternabende. Eltern wollen ihren Kindern jeden Wunsch erfüllen und alle Aktivitäten überwachen: So verlangten Eltern vor kurzem zum Beispiel nach einem Protokoll, in dem steht, was ihr vierjähriges Kind halbstündlich gespielt hat. Als ich sagte, dass wir das nicht schaffen, auch rein aus zeitlichen Gründen, sagten sie: „Sie spielen doch nur mit den Kindern, da können sie doch auch dokumentieren, was, wann und wo.“ Das sind nur Beispiele für die alltäglichen Geschichten, die uns begegnen. Wir suchen nach einer Lösung, wie wir mit solchen Eltern umgehen und ihnen dabei helfen können, Verantwortung an die Kinder zurückzugeben.“ „Sie spielen doch nur mit den Kindern, da können sie doch auch dokumentieren, was, wann und wo.“ Entspannungstherapeut und weitere Ausbildungen in Deutschland oder Teneriffa MIFW Mitteldeutsches Institut für Weiterbildung Entspannungstherapeut* beinhaltet die Module • Kursleiter für Autogenes Training • Kursleiter für Progressive Muskelentspannung • Stressmanagement-Trainer • zusätzlich: Qigong & Atem-Meditationstechniken *Bei gegebenen Grundqualif kationen Krankenkassenanerkennung nach § 20 SGB V. Weitere Kurse u. a. • Systemischer Coach • Kommunikationstrainer • Ernährungsberatung • Gesundheitsmanagement • Psychologischer Testleiter Infos und Anmeldung <strong>03</strong>61 653133-90 info@mifw.de www.mifw.de Fordern Sie unsere Broschüre an. 10% Ermäßigung mit Gutscheincode: 4713 * mit Prämiengutschein ab 400 €*