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Meine Kita 03/18

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www.fruehe-bildung.online | 23<br />

wir klatschen fünf Mal in<br />

die Hände“, singt die Erzieherin.<br />

Ben* langweilt sich, dreht<br />

„Und<br />

sich weg. Wie so oft. Denn<br />

er beherrscht bereits den Zahlenraum<br />

bis 50 sicher, kann mit vier Jahren<br />

das Alphabet. Lilli*, sieben Jahre alt,<br />

ist anders – sie ist aktiv, beim Spielen<br />

in der Nachmittagsbetreuung dabei,<br />

fragt viel nach. „Kommt das Wort Germany<br />

von den Germanen?“, wollte sie<br />

wissen. Schon mit zwei Jahren konnte<br />

sie lange Sätze mit zehn Wörtern ohne<br />

Fehler bilden. Sind das Anzeichen von<br />

Hochbegabung?<br />

Wird von hochbegabten Kindern gesprochen,<br />

so ist das Verständnis darüber<br />

erst einmal recht breit und bunt. Jeder<br />

hat jedoch eigene Vorstellungen davon,<br />

welch spezielle Eigenschaften diese meist<br />

entwicklungsschnellen Kinder wohl haben<br />

mögen. Um den Mythos der Hochbegabung<br />

von Kindern im Vorschulalter<br />

ranken sich daher viele Fragen.<br />

Hochbegabung erkennen<br />

Im Allgemeinen wird der Begriff „Hochbegabung“<br />

mit der Messung des Intelligenzquotienten<br />

(IQ) in Verbindung<br />

gebracht. Bei Erwachsenen und Schulkindern<br />

kommen standardisierte Intelligenztests<br />

zur Diagnostik zum Einsatz.<br />

Ab einem IQ-Wert von 130 gilt eine<br />

Person als hochbegabt. Bei jungen Kindern<br />

verändert sich die Ausprägung der<br />

Begabungen meist noch, daher ist eine<br />

Hochbegabung im Vorschulalter nicht<br />

sicher diagnostizierbar. Daher sprechen<br />

viele Erzieherinnen und Erzieher von<br />

entwicklungsschnellen Kindern.<br />

Der amerikanische Psychologe James<br />

T. Webb entwickelte Merkmale, die auf<br />

eine Hochbegabung bei Vorschulkindern<br />

hindeuten können. Diese Merkmale<br />

sind nur eine Orientierung und keine<br />

Checkliste.<br />

➤ zügige Aufnahme und Verarbeitung<br />

von Informationen<br />

➤ ein besonderes Interesse, sich sehr<br />

genau mit Dingen zu beschäftigen<br />

➤ (er-)forschendes, kreatives und<br />

erfi nderisches Spielverhalten und<br />

großes Wissen über verschiedene<br />

Sachbereiche<br />

➤ ein großer, gegebenenfalls altersunüblicher<br />

Wortschatz<br />

➤ das Kind ordnet und strukturiert gern<br />

Spielabläufe<br />

DIE AUTORIN<br />

Nadine Seddig ist Sozialpädagogin und<br />

Familientherapeutin. Als Referentin für Frühe<br />

Förderung bei der Karg Stiftung liegt ihr<br />

Arbeitsschwerpunkt in der Qualifi zierung<br />

von frühpädagogischen Fachkräften. Die<br />

begabungsgerechte Förderung von entwicklungsschnellen<br />

Kindern in <strong>Kita</strong>s steht im<br />

Mittelpunkt ihrer Tätigkeit.<br />

Die Kampagne „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit!“<br />

der Kindernothilfe ruft <strong>Kita</strong>s, Schulen und Vereine auf, mit<br />

eigenen Hilfsaktionen Spenden zu sammeln. Hierfür erhalten<br />

Erzieher und Lehrkräfte Materialien, mit denen sie die Themen<br />

globale Gerechtigkeit und Kinderarbeit erarbeiten können. Im<br />

Anschluss können die Kinder selbst aktiv werden, beispielweise<br />

mit Spendenläufen oder einem Kuchenstand beim Tag der offenen<br />

Tür. Die Spenden der Kampagne 20<strong>18</strong>/2019 fließen in das<br />

Projekt der Kindernothilfe-Partnerorganisation<br />

„CEIPA“ gegen Kinderarbeit in Guatemala.<br />

Im vergangenen Jahr kamen durch die<br />

„Action!Kidz“ rund 90.000 Euro für ein<br />

Projekt in Indien zusammen.<br />

www.actionkidz.de<br />

11.06.20<strong>18</strong> 13:59:09

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