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WOLL Magazin Warstein Möhnesee Rüthen Sommer 2019

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Zukunft“ ermöglicht tiefe Einblicke.<br />

Dabei sieht man dann,<br />

was für tolle Initiativen alleine<br />

in unseren Dörfern bestehen.<br />

Das ist in Südwestfalen ein<br />

Pfund. Da kann sich so manche<br />

Region eine Scheibe von<br />

abschneiden, finde ich.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Themen und<br />

Zukunftsfragen stehen in den<br />

kommenden Jahren vorrangig<br />

auf der Prioritätenliste?<br />

Eva Irrgang: Digitalisierung<br />

wird passieren, mit uns oder<br />

ohne uns. Die Kommunen und<br />

Verwaltungen müssen beim<br />

Thema Breitbandversorgung<br />

mitgehen, weil der Bürger das<br />

erwartet: „So, macht mal, ich<br />

möchte jetzt alles elektronisch<br />

haben.“ Durch das neue Online-Zugangsgesetz<br />

liegt unser<br />

Ziel im Jahr 2022. Wir haben<br />

es bereits geschafft, viele Haushalte direkt<br />

anzubinden. Der Ausbau bis zu 5G wird allerdings<br />

noch dauern. Darüber hinaus ist das<br />

Thema Südwestfalen definitiv weiterhin aktuell.<br />

Unsere Bewerbung für die Regionale 2025<br />

wurde angenommen, was uns sehr freut.<br />

Die neue Regionale hat Städteförderungsfacetten,<br />

aber auch viele digitale Ansätze,<br />

und da schließt sich dann der Kreis wieder.<br />

Bildung ist immer ein zentrales Thema. Doch<br />

alles hat mit einer guten Infrastruktur zu tun.<br />

Wobei die Infrastruktur für Dörfer noch mal<br />

eine ganz andere Angelegenheit ist. Wie ist<br />

man dort verkehrstechnisch angebunden? Wir<br />

tun ganz viel dafür, dass die Landflucht gestoppt<br />

wird. Es muss interessant sein in den<br />

Dörfern, damit junge Leute bleiben oder wiederkommen.<br />

Das ist das große Ziel, das wir<br />

gemeinsam haben: attraktiv sein und attraktiv<br />

bleiben durch eine gute Verkehrsanbindung.<br />

Über das Lebensumfeld in unseren Dörfern<br />

brauchen wir nicht zu sprechen. Schöner geht<br />

nicht. Aber nur schön reicht nicht.<br />

<strong>WOLL</strong>: Die Entfernungen zu den westfälischen<br />

Großstädten ist nicht wirklich weit, oder?<br />

Eva Irrgang: Genau, wir haben ein sehr gutes<br />

Anbindungsnetz, was die Autobahnen angeht.<br />

Sowohl ins Ruhrgebiet als auch ins Rheinland<br />

kommen wir sehr schnell. Und wir haben Flughäfen<br />

in der unmittelbaren Nähe, das ist natürlich<br />

auch eine besondere Qualität.<br />

<strong>WOLL</strong>: Als ehemaliges Mitglied des Bundesbeirates<br />

für Integrationsberufe können Sie<br />

vielleicht die folgende Frage beantworten:<br />

Wie klappt die Integration ausländischer<br />

Mitbürger bei uns, im Süden von Westfalen?<br />

Auch über Soest hinaus, in der ganzen Region.<br />

Ist die auf einem guten Weg?<br />

Eva Irrgang: Ja, ich denke schon. Die<br />

Integration fängt jetzt auch erst<br />

an. Soest hat es schon damals<br />

geschafft, als die Not groß<br />

war und die Stadt selbst<br />

eine Flüchtlingsunterkunft<br />

betreiben musste.<br />

Wir haben das mit Herzblut<br />

gemacht. Jetzt geht<br />

es darum, diese Menschen<br />

zu integrieren. Das<br />

beginnt in den Häusern,<br />

mit unseren Behörden, mit<br />

unseren Integrationsämtern,<br />

wo wir die Menschen aufnehmen,<br />

betreuen und verteilen. Wichtig<br />

ist es, bereits bei den Kindern anzufangen.<br />

Durch die Gastarbeiter mussten wir in Deutschland<br />

schon früher viele Menschen integrieren,<br />

erst die Italiener, dann die Türken. Dann hatten<br />

wir viele Polen, später die Griechen. Das ist eine<br />

bunte Gesellschaft und wir sind eine tolerante Gesellschaft.<br />

So nehme ich uns wahr. Ich persönlich<br />

möchte, dass das so bleibt. Meinem drei Monate<br />

alten Enkelkind und der gesamten Generation<br />

würde ich gerne eine so bunte und tolerante Gesellschaft<br />

übergeben. Vor zwölf Jahren habe ich<br />

gesagt: „Integration in meinem Kreis ist Chefinnen-Sache.“<br />

Damals lag viel im Argen. Ich wollte,<br />

dass wir hier vorangehen und als einer der ersten<br />

Kreise haben wir ein kommunales Integrations-<br />

„Digitalisierung<br />

wird<br />

passieren,<br />

mit uns oder<br />

ohne uns“<br />

Landrätin Eva Irrgang mit <strong>WOLL</strong><br />

Herausgeber Hermann-J. Hoffe beim<br />

Interview am <strong>Möhnesee</strong><br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong> - 17

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