WOLL Magazin Warstein Möhnesee Rüthen Sommer 2019
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Niederbergheim<br />
Im 14. Jahrhundert fast zur Stadt erhoben<br />
PENCIL-A Christel Zidi<br />
Camera Franz-Josef Schröer<br />
(alte Ansichtskarte)<br />
S. Droste<br />
(neue Ansichtskarte)<br />
Auf den ersten (Ansichtskarten-)<br />
Blick hat sich nicht ganz so viel<br />
verändert. Einige Häuser sind<br />
hinzugekommen - natürlich. Trotzdem wirkt<br />
Niederbergheim auch nach fast 100 Jahren<br />
noch immer ländlich-beschaulich.<br />
Urkundlich erwähnt wurde „Berchheim“ erstmal<br />
im 11. Jahrhundert. Im 14. Jahrhundert wären<br />
Niederbergheim fast die Stadtrechte verliehen<br />
worden, aber der Erzbischof von Köln, Heinrich<br />
von Virneburg, der gleichzeitig Herzog von<br />
Westfalen war, setzte sich entschieden gegen die<br />
Befestigungen und den Stadtaufbau von Niederbergheim<br />
und Hirschberg ein. Was ihn dazu<br />
veranlasst, konnten wir von <strong>WOLL</strong> noch nicht<br />
recherchieren. Sicher ist nur, dass er damit durchkam.<br />
Zumindest, was Niederbergheim betraf.<br />
Der damalige Erzbischof war übrigens kein Theologe,<br />
hatte keinen akademischen Grad erworben<br />
und wohl auch nie gepredigt. Nicht unerwähnt<br />
sollte auch sein, dass er maßgeblich am Ketzerprozess<br />
gegen Meister Eckhart beteiligt war.<br />
In alten Berichten ist zu lesen, dass es in<br />
Niederbergheim noch zum Ende des 15.<br />
Jahrhunderts ein Augustinerinnen-Kloster<br />
gab; Anfang des 16. Jahrhunderts war es<br />
aber bereits verlassen. Auf den verfallenen<br />
Grundmauern errichteten die Niederbergheimer<br />
um 1735 die Antonius-Kapelle, die 1921<br />
erweitert wurde. Bis heute wird sie liebevoll<br />
von den Einwohner gepflegt wird, besonders<br />
von den Mitgliedern des Kapellenvereins, der<br />
in diesem Jahr schon 110 Jahre besteht.<br />
Von einem späteren Erzbischof 1551 in Auftrag<br />
gegeben, wurde der Bau der „Niederbergheimer<br />
Mühle“. Ihr Antrieb dient heute<br />
nur noch der alternativen Stromgewinnung.<br />
Im 16. Jahrhundert wurde die Möhne an<br />
dieser Stelle bereits intensiv als Energiequelle<br />
genutzt. Heute ist die Mühle eines der<br />
Wahrzeichen des Ortes.<br />
42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2019</strong>