6* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 191 · M ontag, 19. August 2019 ························································································································································································································································································· Wirtschaft NACHRICHTEN Vapiano-Chef tritt überraschend zurück DerChef der angeschlagenen Restaurantkette Vapiano,Cornelius Everke,hat am Sonntag seinen Rücktritt für Ende August angekündigt. In einer Mitteilung des Unternehmens wurden persönliche Gründe genannt –die dabei üblichen Danksagungen fehlen allerdings. DerVertrag werde„einvernehmlich“ zum 31. August beendet. Everke war erst Ende 2018 als Sanierer an die Spitzegerückt und hat im Juni seine Strategie für die Zukunft präsentiert. Dieschnell gewachsene Restaurantkette steckt seit Langem tief in der Krise.Bei einem Umsatz vonrund 372 Millionen Euro machte das Unternehmen 2018 einen Verlust von101 Millionen Euro. (dpa) IW-Chef Hüther fordert Investitionen auf dem Land Michael Hüther,Direktordes Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln, hält massiveInvestitionen in ländliche Regionen für nötig, um die Lebensverhältnisse anzugleichen. Dies betreffe die Verkehrsinfrastruktur ebenso wie Forschung oder digitale Netze. „5G auf Berlin, Leipzig, Dresden oder Rostock beschränken und der Rest muss sehen, wo er bleibt –das wirdnicht funktionieren“, sagte Hüther.Ertratdamit auch Thesen vonReint Gropp entgegen. DerPräsidentdes Leibniz- Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hatte gefordert, Infrastrukturinvestitionen auf Großstädte und die Anbindung ihres Umlands zu konzentrieren. (dpa) Krabbenfischer beenden ihre Zwangspause Die Kutter laufen wieder aus. FOTO: ASSANIMOGHADDAM/DPA Nach drei Wochen Zwangspause wollen die Krabbenfischer an der Nordseeküste wieder auslaufen. Zuvorhatten die Großhändler den Fischernwochenlang keine Krabben abgenommen, weil große Fangmengen im vergangenen Herbst für randvolle Lager gesorgt hatten. Sinkende Preise und der Abnahmestopp ließen daraufhin die Einkommen der Fischer wegbrechen. „Das ist wahrscheinlich die größte Krise, die ich in meinem Leben mitgemacht habe“, sagte Geschäftsführer Dirk Sander vonder Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer (EZDK) in Cuxhaven. (dpa) Anstieg der Umlage für Ökostrom erwartet DieÖkostrom-Umlage dürfte Experten zufolge im kommenden Jahr leicht steigen. DieDenkfabrikAgora rechnet mit einem Wert von6,5 bis 6,7 Cent proKilowattstunde –indiesem Jahr liegt die EEG-Umlage bei 6,41 Cent. Da auchdie Preise an der Strombörse anziehen, müssen Verbraucher wohl mit höheren Strompreisen rechnen. Vorerst ist aber offen, ob und wie die Stromanbieter die Teuerung weitergeben. Agora rechnet mit einem Cent mehr pro Kilowattstunde.Für einen Vier-Personen-Haushalt wären das rund 40 Euro mehr im Jahr.AlleStromkunden müssen bisher die Umlage bezahlen, über die die Ökostrom- Förderung finanziertwird. (dpa) Von Theresa Dräbing Esgab sie mal: die gut verzinsten Sparverträge mit Prämienaufschlag. Wervor 20, 30 Jahren einen Sparvertrag bei einer Sparkasse abgeschlossen hat,demwurdensehrvielhöhereZinsen versprochen als heute, vor allem aber boten die Staffelverträge bis zu 50, in einigen Fällen sogar bis zu 100 Prozent Bonusaufschlag auf den Jahressparbetrag, bei in der Regel undefinierter Laufzeit. Sparer mit Altverträgen profitieren davon heute noch – zum Leidwesen der Banken, die die Verträge gern loswerden wollen. Beim anhaltenden Niedrigzinsniveau sind die gut verzinsten Sparverträge mit hohen Prämien für sie eine Belastung. Dutzende Institute haben deshalb schon Kündigungen verschickt –zuletzt nach einem BGH-Urteil im Mai, das zugunsten der Sparkassen ausging. Danach dürfen Sparkassen Prämiensparverträge kündigen, wenn die höchste Prämienstufe erreicht ist (Az. XI ZR 345/18). „Das Urteil bedeutet aber nicht, dass es gleichsam auf alle Prämiensparverträge anzuwenden ist“, sagt Uwe Döhler, Finanzexperte der Stiftung Warentest. „Nicht alle Produkte dürfen gekündigt werden, Verbraucher sollten den Vertrag imZweifelsfall von der Verbraucherzentrale überprüfen lassen.“ Denn das BGH- Urteil beziehe sich auf einen ganz bestimmten Vertragstyp einer einzelnen Sparkasse, in diesem Fall der Kreissparkasse Stendal in Sachsen- Anhalt. Zwar ist das Sparprinzip immer ähnlich: Man vereinbart eine feste Monatsrate, die man üblicherweise nicht erhöhen kann, bekommt einen monatlichen variablen Zins und eine Bonusstaffel, die in der Regel über 15 Jahre läuft. „Aber jede Sparkasse konnte im Detail, sowohl über die Verzinsung als auch über die Nebenbedingungen, eigene Bedingungen in den Vertragschreiben und das anders formulieren als die Nachbarsparkasse“,sagtDöhler.Unterschiedlich wurde etwa die Laufzeitangabe gehandhabt. „Wenn das Produkt für eine bestimmteLaufzeitausgeschrieben ist, dann würde auch dieses BGH-Urteil nicht greifen.“ Dies berief sich nämlich darauf, dass keine feste Laufzeit angegeben war. Altverträgebei derSparkasse Berlin DasAltprodukt bei der <strong>Berliner</strong> Sparkasse hieß „Vorsorgesparen flexibel“, andernorts führten es die Sparkassen unter „Prämiensparen flexibel“ oder „Prämiensparvertrag“. Wie viele Kunden noch Altverträge besitzen, ist nicht bekannt, da jede der rund 400 Sparkassen in Deutschland individuelle Verträge unter eigenem Namen verkauft hat. Doch allein bei der Nürnberger Sparkasse beispielsweise, die kürzlich Sparvertragskündigungen zu Ende September ausgesprochen hat, sind es über 20 000 Verträge, inder Summe werden es also Hunderttausende sein. Das Ende vom Prämiensparen Sparkassenkündigen gut verzinste Verträge. Droht das auch Kunden in Berlin? Kündigung: Die Verbraucherzentralen empfehlen, einer Kündigung erst einmal schriftlich zu widersprechen. Aufder Website der Verbraucherzentrale findet sich dazu auch ein Musterbrief. Weitere Hilfe kann eine persönliche Beratung durch eine Verbraucherzentrale oder einen Fachanwalt bieten. VERTRÄGE PRÜFEN Zinsanpassung: Bei den Verbraucherzentralen können Kunden prüfen lassen, ob die Zinsanpassung rechtmäßig ist. Die Verbraucherschützer können außerdem eine Musterrechnung anstellen, was dem Kunden nach ihrer Rechtsauffassung zustehen würde. Das kostet zwischen 60 und 80 Euro. ILLUSTRATION: SASCHA JAECK Auch bei der <strong>Berliner</strong> Sparkasse ist von Altverträgen auszugehen, die noch eine Weile laufen werden. Das Produkt „Vorsorgesparen flexibel“ ist erst im Juli 2016 vom Markt genommen worden. Ersetzt wurde es durch ein Prämiensparprodukt namens „Zinssparen“, dabei liegt der Basiszinsallerdingsbeimickrigen0,01Prozent, ab dem dritten Jahr bekommen Sparer jährlich steigende Bonuszahlungen von bis zu 12 Prozent im 15. Sparjahr. Wer also 100 Euro monatlich einzahlt, bekäme im 15. Jahr 144 Euro Bonus. „Das ist ein relativ kleiner Betrag und sicherlich nicht vergleichbar mit den Altverträgen“, sagt Döhler.Bei diesen Verträgen bestehe deshalb auch kaum Gefahr, dass die Sparkasse sie kündigt. „Der geringe Betrag schmerzt sie nicht so sehr wie Altverträge.“ In Berlin zumindest ist aber auch von gekündigten Altverträgen noch nichts zu hören. „Gekündigte Sparverträge sind seit Längerem sporadisch ein Thema beiuns,aber nur von Verbrauchern, die solche in anderen Städten abgeschlossen haben“, sagt Volker Schmidtke, Referent für Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Berlin. Fälle der <strong>Berliner</strong> Sparkasse seien noch nicht an die Verbraucherschützer herangetragen worden. DieSparkassenlandschaft ist groß, und jedes Institut verhält sich anders. Gegenüber der Nachrichtenagentur dpa äußerte sich der Deutsche Sparkassen- und Giroverband jedoch nach dem BGH-Urteil im Mai: „Bei sehr lang laufenden Verträgen“ müsse es möglich sein, „auf veränderte wirtschaftliche Bedingungen angemessen reagieren zu können“, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. Zinsanpassungüberprüfen Doch nicht erst bei Kündigung lohne es sich, den Prämiensparvertrag zu überprüfen. Darauf macht die Verbraucherzentrale Baden-Württembergaufmerksam. Diese hat langfristige Sparverträge auf die Höhe der Zinsen überprüft und vielfach Verstöße festgestellt. So darfder Basiszins in den Prämiensparverträgen nach mehreren Urteilen des BGH nicht willkürlich geändert werden, sondern muss sich an einem Referenzzins orientieren. „ImMittelhaben die Sparer nach unserer Berechnung nur die Hälfte der Zinsen erhalten, die ihnen bei Anwendung der BGH-Rechtsprechung zustünden“, sagt Bankexperte Niels Nauhauser bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Dies war zum Beispiel der Fall bei der Frankfurter Sparkasse.RechtlicheSchrittesindeingeleitetworden, und das Frankfurter Institut hat eine Unterlassungserklärung abgegeben. „Aber nicht nur Kunden der Sparkasse Frankfurt haben große Chancen auf einen Erstattungsanspruch, weil die Zinsen anders berechnet worden sind, als die Rechtslage es vorschreibt“, sagt Döhler vonder Stiftung Warentest und rät, die Verträge bezüglich Zinsanpassung und Zinszahlung überprüfen zu lassen. Briten stellen sich auf Versorgungslücken ein Von Silvia Kusidlo und Holger Mehlig Bei einem ungeregelten Brexit rechnet die britische Regierung einem Bericht zufolge mit Versorgungsengpässen bei Lebensmitteln, Medikamenten und Benzin. Darüber hinaus stelle man sich auf einen mehrmonatigen Zusammenbruch in den Häfen, eine harte Grenze zur Republik Irland und steigende Sozialkosten ein, berichtete die „Sunday Times“ unter Berufung auf Regierungsdokumente. Kabinettsmitglieder versuchten am Wochenende zu beschwichtigen. Bei No-Deal-Brexit droht angeblich Mangel an Lebensmitteln undMedikamenten Energieminister Kwasi Kwarteng sagte dem Sender Sky News, es gebe gegenwärtig viel Angstmacherei. Großbritannien werdefür einenEU- Austritt auch ohne ein Abkommen am 31. Oktober bereit sein. Der für die Planungen zuständige Minister Michael Gove erklärte,das Schreiben befasse sich lediglich mit dem schlimmsten anzunehmenden Fall. Die<strong>Zeitung</strong> zitiertallerdings eine nicht genannte Regierungsquelle mit der Einschätzung, dass die Szenarien „realistische Einschätzung“ und „nicht der schlimmste Fall“ seien. Dem Bericht zufolge würden Zollkontrollen und Megastaus von Lastwagen in Südengland den Importfrischer Lebensmittel behindern. Britische Patienten müssten länger auf Arzneimittel wie Insulin und Impfstoffe gegen Grippe warten. Ein ungeregelter Ausstieg würde auch zu Verzögerungen für PassagiereanEU- Flughäfen, im Eurotunnel und in der Hafenstadt Dover am Ärmelkanal führen. An der Grenze zwischen der Republik Irland und dem britischen Nordirland wird mit starken Protesten gerechnet. DasDossier wurde nach Angaben der <strong>Zeitung</strong> vom Cabinet Office zusammengestellt, das Premierminister Boris Johnson und die Minister unterstützt. Es wird immer wahrscheinlicher, dass Großbritannien Ende Oktober ohne Abkommen aus der EU ausscheidet. Rund 100 Abgeordnete riefen Johnson am Wochenende in einem Brief dazu auf, das Parlament aus der Sommerpause zu holen, um nach Lösungen zu suchen. Johnson wirdinden kommenden Tagen ins Ausland reisen. Am Mittwoch soll er Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen, am Donnerstag den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. (dpa) Deutscher Hopfen im Klimastress US-Farmersind inzwischen die größtenLieferanten Von Thomas Magenheim Thomas Raiser ist besorgt. „Bei erneut schlechter Ernte wird es knapp“, sagt der Marketingchef des weltgrößten Hopfenhändlers Barth- Haas in Nürnberg. Lange Zeit hat es trübe ausgesehen für die Hopfendolde: Der Bierrohstoff verträgt keine trockene Hitze. Dann sind die Temperaturen gesunken, und es hat zu regnen begonnen. „Wir rechnen jetzt mit einer durchschnittlichen Ernte“, sagt Raiser. Die wäre bitter nötig, denn die vergangenen fünf Jahrehaben schlechte Ernten gebracht. Obwohl die globalen Anbauflächen 2018 auf über 60 000 Hektar ausgeweitet wurden, ist die Welternte leicht auf 118 410 Tonnen Hopfen geschrumpft. „Es ist eindeutig der Klimawandel“, sagt Raiser.Der treffe vor allem deutsche Hopfenbauern und spiele deren US-Konkurrenten in die Hände.Denninden USA würden dieAnbauflächen seitjeherpraktischflächendeckendbewässert,weil sie in steppenähnlichen Regionen liegen. In Deutschland werde dagegen bisher nur ein Fünftel der Anbaufläche künstlich berieselt, und mehr sei wegen der restriktiven Wasserwirtschaftsämter auch kaum drin. Grundwasser ist längst nicht mehr unbegrenzt verfügbar. So stagniert die deutsche Ernte trotz Flächenausweitung, und die Qualität lässt nach. „Die Inhaltsstoffe sind enttäuschend“, sagt Raiser. Er meint damit Aromen und Bitterstoffe, die Bier seinen typischen Geschmack geben. Ihre Intensität lässt nach, was der Experte auf Trockenheit und Hitzezurückführt. Traditionell angebaut wird vor allem in der bayerischen Hallertau und zum kleineren Teil im ostdeutschen Elbe-Saale-Gebiet. Insgesamt produziertDeutschlandimmerhin noch ein Drittel allen Hopfens weltweit. Dieheimischen Pflanzen waren aber bis vor wenigen Jahren noch die Nummer eins. Dann sind die USA vorbeigezogen, die zuletzt 39 Prozent der weltweiten Ernte eingefahren haben. Das liege nicht nur am Klimawandel, sondern auch am Craftbier- Boom in den USA, erklärtRaiser. Das sind handwerklich gebraute Biere, die mehr Hopfen brauchen als der Standard-Gerstensaft. Barth-Haas sucht bereits neue Anbauregionen, um klimatischen Nachteilen zu entgehen. Doch eine entsprechende Studie mache wenig Hoffnung. Den Anbau innerhalb Deutschlands um ein paar hundert Kilometer Richtung Norden zu verschieben, bringe wohl nur kurzfristig etwas. Sinnvoller wäre es, Richtung Osteuropa zu gehen. „Aber das würde enorme Investitionen verschlingen“, sagt Raiser. Damit sei Hopfenanbau in Osteuropa im großen Stil finanziell unwahrscheinlich. Eine bessereAusweichstrategie sei der Anbau hitzeresistenter Hopfensorten. Die hätten allerdings andere Aromen als die heute gebräuchlichen. Damit müssten die Brauer dann zurechtkommen –und vorallem die Biertrinker. Hopfendolden vertragen keine trockene Hitze. FOTO: PETER ENDIG/DPA
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