TRENDYone | Das Magazin - Ulm - September 2019
Schwaben Cance-Cup: Am 4. und 5. Oktober - Saisonstart: ratiopharm ulm geht in die Saison mit neuem Coach - TRENDYone Test: iSUP's im Vergleich
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Beruf & Karriere<br />
Ich - Du - Er - Sie - Es<br />
Duzen oder Siezen im Berufsleben?<br />
Solche Sätze wie „Ich bin der Rainer“ können im Job eine unterschiedliche<br />
Bedeutung haben. Ist Rainer ein Kollege, dann könnte sich ein entspanntes<br />
und vertrauteres Umfeld um Büro entwickeln. Ist Rainer Ihr<br />
Vorgesetzter, könnte dies die Distanz zur Führungsebene verkleinern. Aber<br />
nicht alle Menschen sind im Beruf einer flacheren Hierarchie wohlgesonnen,<br />
sondern wahren absichtlich die professionelle Distanz. Welche Vor- und<br />
Nachteile das Duzen im Job mit sich bringt, was es im Arbeitsrecht bedeutet<br />
und wie wir vom Du wieder zum Sie zurückkommen, erfahren Sie, wenn Sie<br />
sich Rainer vorgestellt haben. Angenehm.<br />
Vorteile vom Duzen im Job<br />
Natürlich: Wenn sich im Kollegen- und<br />
Vorgesetztenkreis untereinander geduzt<br />
wird, schafft allein dieses kleine<br />
Wort eine große Vertrautheit und Verbundenheit<br />
untereinander. Die Hierarchien<br />
wirken flacher und die Firmenkultur<br />
offener. Dies fällt vor<br />
allem bei Neuankömmlingen in<br />
den Abteilungen auf. Ist jeder ein<br />
„Du“, wird daraus leichter ein „Wir“.<br />
Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist<br />
bekommen dadurch Muckies<br />
und werden gestärkt. Förmliche<br />
Barrieren und Hemmschwellen<br />
weichen schneller und insgesamt<br />
finden wir ein partnerschaftliches Klima<br />
vor.<br />
Nachteile vom Duzen im Job<br />
<strong>Das</strong> Duzen kann allerdings auch zu viel<br />
Nähe erzeugen, die mancher Mitarbeiter<br />
nicht für erstrebenswert hält. So<br />
kann es zu falscher Vertrautheit führen,<br />
die manche Personen ausnutzen<br />
können. Vor allem Frauen stehen zu<br />
viel verbaler Nähe skeptisch gegenüber<br />
und betrachten es als Eindringen in ihre<br />
persönliche Komfortzone. Außerdem<br />
TAKTGEFÜHL BEI<br />
ABLEHNUNG IST<br />
ELEMENTAR.<br />
kann die fehlende verbale Distanz den<br />
respektvollen Umgang erschweren.<br />
Obacht für alle, die gern plaudern: So<br />
mancher Mitarbeiter könnte dadurch<br />
verleitet werden, zu viel private Dinge<br />
am Arbeitsplatz preiszugeben, ist das<br />
förmliche Sie erst einmal beiseite. Auch<br />
warnen Soziologen davor, dass ein<br />
Streit bei einem generellen DU leichter<br />
unter die Gürtellinie eskalieren und viel<br />
persönlicher werden kann.<br />
<strong>Das</strong> sehen auch 15 Prozent der Angestellten<br />
so: Laut Umfragen würden sie<br />
sich im Job weiterhin einen „Du-freien“<br />
Raum wünschen und die Distanz bewahren.<br />
Der übrige Teil von 61,2 Prozent<br />
macht die Frage nach dem „Du“<br />
oder „Sie“ vom Einzelfall abhängig.<br />
Arbeitsrecht<br />
Arbeitsrechtlich ist das Duzen im Job<br />
zunächst keine Beleidigung. Sollte es<br />
uns einmal ungewollt über die Lippen<br />
rutschen, wäre dies allenfalls<br />
eine Taktlosigkeit oder Unhöflichkeit.<br />
Zur Beleidigung wird Duzen<br />
erst, wenn es unerwünscht und<br />
trotzdem konsequent angewendet<br />
wird, z.B. um seinen Gegenüber<br />
herabzuwürdigen. In diesem<br />
Fall verstößt es mitunter gegen<br />
das Persönlichkeitsrecht (Art. 2<br />
Grundgesetz). Demnach hat jeder Erwachsene<br />
das Recht, die Art und Weise<br />
zu bestimmen, wie er oder sie angeredet<br />
werden will. Dies kann allerdings im<br />
Beruf hinter dem Ziel einer gewünschten<br />
Firmenkultur (generelles DU) zu-