TRENDYone | Das Magazin - Ulm - September 2019

52 Sport
Neue Saison, alte Schwächen?
Regionalligist schießt den FC Augsburg aus dem DFB-Pokal
Bildquelle: Kolbert Press
Den Auftakt in die Pflichtpielsaison hat sich das Team um Trainer
Martin Schmidt anders vorgestellt. Beim Regionalligisten SC Verl
setzte es für den FC Augsburg eine bittere 1:2 Niederlage und
damit das Aus in der ersten Runde des DFB-Pokal. Manch einer spricht
da schon von einer komplett verkorksten Saison, bevor sie überhaupt angefangen
hat. Für den SC Verl hingegen startete kaum eine Teilnahme am
DFB-Pokal so erfolgreich.
90 Minuten die unterlegene
Mannschaft
Die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen
und fassungslos
über das späte Erwachen standen
Enttäuschte Gesichter nach
dem bitteren Pokal-Aus in
Verl
die FCA Profis am 8. August
auf dem Rasen in der
ostwestfälischen Fußballprovinz
Verl, während die
Gastgeber ihr Glück kaum
fassen konnten. „Wir haben
sehr viel Arbeit“, resümierte Martin
Schmidt nach der Partie. Eine ganz
bittere Nummer sei die 1:2 Niederlage
gewesen, habe er seine Mannschaft
doch in der Woche zuvor stark
auf die Rolle der „Überlegenen“ vorbereitet.
Schon in den ersten 30 Minuten
hatte sich angedeutet, dass
der FCA in Verl ganz und gar keine
Favoritenrolle trug. Nachdem die Abwehr
der Schmidt-Elf dann bereits in
der 23. Minute zum zweiten Mal exzellent
ausgespielt wurde, half auch
der verwandelte Foul-Elfmeter von
Andre Hahn kurz vor dem Ende nichts
mehr. Die Pleite beschäftigte nicht
nur die Spieler, sondern vor allem den
Trainer. „Es war ein typisches Pokalspiel,
warum es den Fußball für die
Allgemeinheit so süß macht und für
uns umso saurer. Sauer sind wir - und
zwar über unsere eigene Leistung“.
Einen kraftlosen Auftritt zeigten auch
fünf neue Profis, die in der Startelf
standen. Ebenso die komplett neu
formierte Abwehrreihe, die dem FCA
im Vorfeld so viel Hoffnung versprochen
hatte, versagte auf ganzer Linie.
Als einziger Spieler konnte wohl Neuverpflichtung
Tomas Koubek im Tor
glänzen, denn er hielt, was zu halten
war. Im Nachgang des Spiels bezeichnete
ihn Kapitän Baier als „ärmste
Sau“. Wenige Tage zuvor war Koubek
vom französischen Erstligisten FC
Stade Rennes an den Lech gewechselt.
In Zukunft bekommt er das volle
Vertrauen als „Nummer 1 Torwart“.
Und auch zum ersten Bundesligaspiel
reiste der FC Augsburg als kompletter
Underdog. Dementsprechend
hoch fiel die Niederlage für die Augsburg-Elf,
die gegen einen der größten
Favoriten im Kampf um die deutsche
Meisterschaft chancenlos dastand.
Bei Abpfiff stand es 5:1 für den BVB.
Wie lange ist Philipp Max noch an
Bord? Bereits im Sommer 2018
hatte Philipp Max des Öfteren seinen
Wechselwunsch publik gemacht und
immer wieder betont, dass der FCA
für ihn ein Sprungbrett zu seiner
weiteren Karriere bei einem größeren
Verein sein sollte. Nun stehen
Wechselgerüchte zum
Ligakonkurrenten Schalke
04 im Raum, denn dieser
ist noch auf der Suche nach
einem Linksverteidiger. Für
die Augsburger könnte Max
großes Geld bringen, sein
Marktwert wird aktuell auf
17 Millionen Euro geschätzt
(Zahlen Transfermarkt.de).
Ob Max nach seiner auskurierten
Verletzung weiterhin
für den FC Augsburg
auflaufen wird, ist fraglich.
Ebenso die Frage, ob er sein
Potenzial weiterhin in einem Club
einsetzen möchte, der es in der Bundesliga
von Jahr zu Jahr schwer hat.