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Berliner Kurier 02.09.2019

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BERLIN<br />

Sturmschaden<br />

<strong>Berliner</strong> lebt seit drei<br />

Monaten im Chaos<br />

SEITE 10<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Die echten<br />

„<strong>Berliner</strong>“<br />

fertigt Britta<br />

Sarnes (44)<br />

in ihrer<br />

Manufaktur.<br />

Kräftig schwimmt Hertha<br />

im Wassergraben der<br />

Freianlage. Mama Tonja<br />

feuertihr Baby an.<br />

Noch<br />

immer wird<br />

Hertha vonMama<br />

Tonja täglich auf<br />

der Anlage<br />

gesäugt.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: Xamax<br />

Ausgerechnet eine Gastronomin<br />

aus Nordrhein-Westfalen<br />

zeigt uns<br />

<strong>Berliner</strong>n jetzt, was ein echter<br />

„<strong>Berliner</strong>“ ist. Britta Sarnes<br />

(44) lässt das Gebäck<br />

aus Hefeteig mit Marmeladenfüllung<br />

und Zuckerguss<br />

neu aufleben, das 1756 in<br />

der Hauptstadt von einem<br />

Zuckerbäcker erfunden<br />

wurde und nur hier Pfannkuchen<br />

genannt wird. „Dabei<br />

sagt man überall auf der<br />

Welt <strong>Berliner</strong> dazu, sogar in<br />

Chile heißt die dortige Variation<br />

,Berlines Chilenos’“,<br />

sagt Sarnes, die die „<strong>Berliner</strong>“<br />

über alles liebt. „Seit 19<br />

Jahren lebe ich hier in der<br />

Stadt und merke, dass man<br />

die echten ,<strong>Berliner</strong>’ nur<br />

selten zu kaufen bekommt.<br />

Meistens stammt das Gebäck<br />

aus der Fabrik, gibt es<br />

dann oft nur zu Silvester<br />

und zu Fasching in den Läden.“<br />

Sarnes will das nun<br />

ändern, hat mit zwei Köpenickerinnen<br />

vor wenigen<br />

Wochen die Manufaktur<br />

„Sugarclan –<strong>Berliner</strong><br />

Pfannkuchen“ in der Grünberger<br />

Straße (Friedrichshain)<br />

eröffnet. Nach einem<br />

Rezept aus einem <strong>Berliner</strong><br />

Backbuch aus dem 18. Jahrhundert<br />

werden die „<strong>Berliner</strong>“<br />

gebacken, mit selbstgekochter<br />

Marmelade gefüllt.<br />

Obendrauf gibt es<br />

Popcorn, essbare Blüten<br />

oder den klassischen Zuckerguss.<br />

NKK<br />

Fotos: Uhlemann, Tierpark Berlin<br />

Wie ein Knuddel-<br />

Bärchen zeigte<br />

sich Hertha noch<br />

im Februar,wog<br />

damals 8,5 Kilo.<br />

DasTierpark-Eisbärchen hat sein Gewicht binnen eines halben Jahres verzehnfacht<br />

Von<br />

NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />

Berlin – Während die <strong>Berliner</strong><br />

sehnsüchtig auf Panda-<br />

Babys im Zoo warten, tobt im<br />

Tierpark das volle Leben bei<br />

Eisbären-Nachwuchs Hertha.<br />

Die Kleine ist mittlerweile<br />

ein kräftiges Mädel geworden.<br />

Satte 85 Kilo bringt das<br />

Baby nun schon auf die Waage<br />

–dank der Milch von Eisbären-Mutti<br />

Tonja (9).<br />

Neun Monate ist Hertha am<br />

Sonntag alt geworden. Und zu<br />

ihrer Entwicklung kann man<br />

nur gratulieren. Bei der Geburt<br />

am 1. Dezember 2018 wog das<br />

Die Milch vonMuttimacht’s<br />

BabyHerthawiegt<br />

schonsatte85Kilo<br />

Eisbärchen geschätzt etwa 600<br />

Gramm. Bei der ersten Untersuchung<br />

im Februar 2019 waren<br />

es schon 8,5 Kilo. Nun hat<br />

sich Herthas Gewicht bereits<br />

verzehnfacht. „85 Kilo ergab<br />

die letzte Messung“, sagt Eisbär-Kurator<br />

Florian Sicks.<br />

Das liegt vor allem an der sehr<br />

fetthaltigen Milch (bis zu 30<br />

Prozent), die Mama Tonja liefert.<br />

Obwohl Hertha schon und<br />

recht kräftig ist, hängt sie noch<br />

immer täglich an der „Milchbar“<br />

der Eisbärenmutter. Zum<br />

Erstaunen der Tierpark-Besucher,<br />

die an der Felsenanlage<br />

beobachten können, wie Hertha<br />

von Tonja gesäugt wird.<br />

Ist die Kleine nicht schon zu<br />

alt dafür? „Diese Extraportion<br />

Milch ist nicht nur für die soziale<br />

Bindung zwischen Mutter<br />

und Jungtier wichtig“, erklärt<br />

Sicks. „Sie sorgt auch dafür,<br />

dass ein Eisbärenjunges schneller<br />

wächst. Aber die Muttermilch<br />

ist im jetzigen Entwicklungsstadium<br />

nicht mehr so lebensnotwendig<br />

wie noch am<br />

Anfang.“<br />

Denn Hertha langt auch beim<br />

normalen Futter kräftig zu. Etwa<br />

drei Kilo Fisch bekommen<br />

sie und die Eisbärenmutter täglich<br />

von ihren Pflegern. Davon<br />

verputzt Hertha allein etwa ein<br />

Kilo. Außerdem stehen noch<br />

Rindfleisch, Äpfel oder Honig-<br />

Melonen auf ihrem Speiseplan.<br />

Auch wenn Hertha beim<br />

Fressen wie ein Raubtier zulangt,<br />

zeigt sich die Kleine<br />

noch immer verspielt wie ein<br />

Baby. Gerade hat der Tier-<br />

park für Hertha neues Spiel-<br />

zeug besorgt, mit dem sie<br />

sich im Wasser vergnügt.<br />

„Ansonsten ruht sie viel“, sagt<br />

Sicks. Neben dem Mittags-<br />

Hertha von 18.30 Uhr bis sieben<br />

Uhr morgens in der Höhle.<br />

schläfchen im Freien schläft<br />

Ist das Junge zwei Jahre alt,<br />

gehen Eisbärenmutter und der<br />

Nachwuchs getrennte Wege.<br />

„Eisbären sind Einzelgänger“,<br />

sagt Sicks. „Bis Ende 2020 wird<br />

Hertha daher wohl im Tierpark<br />

bleiben.“ Über ihre Zukunft<br />

und neue Heimat entscheidet<br />

dann das Europäische Erhal-<br />

tungszuchtprogramm.

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