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Berliner Kurier 18.09.2019

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8 BERLIN BERLINER KURIER, Mittwoch, 18. September 2019 *<br />

NACHRICHTEN<br />

Glitzerndes Jubiläum<br />

An der Unfallstelle haben<br />

zahlreiche Menschen<br />

Blumen zum Gedenken an<br />

die Toten abgelegt.<br />

Foto: dpa<br />

Mitte –Der Friedrichstadt-Palast<br />

schaut zurück<br />

auf seine Ursprünge vor 100<br />

Jahren. Am 29. November<br />

1919 eröffnete Max Reinhardt<br />

das Große Schauspielhaus,<br />

das später von<br />

den Nationalsozialisten<br />

vereinnahmt und nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg zum<br />

Friedrichstadt-Palast wurde.<br />

Eine Ausstellung im<br />

Foyer blickt nun auf die<br />

Bühnengeschichte zurück,<br />

etwa mit alten Skizzen.<br />

Mit Schusswaffe<br />

Marzahn –Nach Schüssen<br />

in der Liebensteiner Straße<br />

hat die Polizei dort einen 30<br />

Jahre alten Mann festgenommen.<br />

Er soll mit einer<br />

scharfen Schusswaffe einen<br />

Mitbewohner (50) bedroht<br />

und seine Freundin (27) geschlagen<br />

und verletzt<br />

haben. Zudem schoss der<br />

Mann auf einen Balkon.<br />

Blockaden am Freitag<br />

Berlin –AmKlima-Protesttag<br />

am Freitag wollen<br />

linke Bündnisse mit gezielten<br />

Straßenblockaden Teile<br />

des Autoverkehrs lahmlegen.<br />

Das kündigten Vertreter<br />

mehrerer Gruppen an.<br />

Koalition in Potsdam<br />

Potsdam –Trotz der Verlängerung<br />

der Sondierungsgespräche<br />

sollen die Partner<br />

der künftigen Koalition in<br />

Brandenburg in den kommenden<br />

Tagen feststehen.<br />

Der KURIER gratuliert<br />

Olga Einecke, Kursana<br />

Domizil Marzahn, zum 80.<br />

ARCHE NOAH<br />

Toni ... ist personenbezogen,<br />

aber ängstlich. Weil es<br />

ihm nicht immer gut ging,<br />

fehlt ihm oft das Vertrauen.<br />

Er wünscht sich einen erfahrenen<br />

Halter ohne Kinder<br />

mit einem Heim in einer<br />

ruhigen Gegend.<br />

Vermittlungs-Nr. 19/275<br />

Tierheim Berlin,<br />

Hausvaterweg 39, 13057 Berlin,<br />

Telefon: 030/768880,<br />

www.tierschutz-berlin.de<br />

Die Tiervermittlung ist geöffnet:<br />

Mittwoch–Sonntag 13–16 Uhr<br />

Foto: Tierheim Berlin<br />

Fotos: Eric Richard, dpa<br />

UnfallursacheEpilepsie<br />

Justiz<br />

sucht<br />

in der<br />

Krankengeschichte<br />

des Todesfahrers<br />

Der Verdacht: Michael M. fuhr möglicherweise Auto, obwohl er um das Risikowusste<br />

Berlin – Nach dem Unfall mit<br />

vier Toten in Mitte erhärten<br />

sich die Hinweise darauf, dass<br />

der Fahrer des PorscheMacan<br />

ein akutes Gesundheitsproblem<br />

hatte. Dem Fahrer könnte<br />

Gefängnisdrohen.<br />

Der Anwalt des Unfallfahrers<br />

MichaelM.(42) hat derStaatsanwaltschaft<br />

eine Stellungnahme<br />

überbracht.Der Anwalt habe bestätigt,<br />

dass eine akute gesundheitliche<br />

Problematik Ursache<br />

des Unfall gewesen sein könnte,<br />

sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft,<br />

Martin Steltner, am<br />

Dienstag dem KURIER.<br />

Einen Hinweis auf einen möglichen<br />

epileptischen Anfall hatte<br />

Der zerstörte<br />

Porsche Macan:<br />

Mit diesem Auto<br />

tötete Michael M.<br />

vier Menschen.<br />

bereitsdie Beifahrerinkurz nach<br />

dem Unfall der Polizei gegeben.<br />

Der 42-Jährige macht allerdings<br />

auf Anraten seines Anwaltes<br />

von seinem Schweigerecht<br />

Gebrauch. Die Staatsanwaltschaft<br />

will herausfinden, ob Michael<br />

M. aus gesundheitlichen<br />

Gründen kein Fahrzeug hätte<br />

führen dürfen. „Ein gesundheitliches<br />

Problem kann jeden am<br />

Steuer treffen“, sagte Steltner.<br />

„Strafrechtlich relevant wird es,<br />

wenn jemand von einer Grunderkrankung<br />

wusste und damit<br />

rechnen musste, dass ereinen<br />

Anfall bekommen kann.“<br />

Einen ähnlichen Fall hatte es<br />

2012 in Hamburg gegeben. Damals<br />

war ein40-jähriger Epileptiker<br />

nacheinem Unfallmit vier<br />

Toten zu dreieinhalb Jahren<br />

Haft verurteilt worden. Der<br />

Mannwar trotzder Erkrankung<br />

Auto gefahren. Steltners Behörde<br />

konnte jedoch die Patientenakte<br />

des Unfallfahrers nicht beschlagnahmen.<br />

Denn bei Berufsgeheimnisträgern,<br />

zu denenÄrzte<br />

gehören, besteht ein<br />

Beschlagnahmeverbot.<br />

Deshalb durchsuchte die Polizei<br />

am Freitag in Mitte die Wohnungdes<br />

Fahrers–umHinweise<br />

auf eine Erkrankung zu finden,<br />

etwa entsprechende Medikamente<br />

oderKopiender Krankenakte.<br />

Die Beamten stellten auch<br />

Beweismittel sicher. DerenAuswertung<br />

soll laut Staatsanwaltschaft<br />

klären, ob sich die Hinweise<br />

auf eine „unfallursächliche,<br />

akute gesundheitliche Notlage“<br />

wie einen epileptischen Anfall<br />

konkretisieren lassen.<br />

Der Fahrer war am 6. September<br />

mit seinem Porsche Macan<br />

an der Ecke Invaliden-/Ackerstraße<br />

an wartenden Autos vorbeigerast.<br />

Das Auto rammte<br />

mehrere inden Gehweg eingelassenePoller,<br />

prallte gegen eine<br />

Ampel und durchbrach schließlich<br />

einen Bauzaun. Vier Menschen<br />

starben.Unter den Todesopfernwar<br />

auch ein dreijähriger<br />

Junge. Die Mutter des Kindes<br />

und ihr sechsjähriger Sohn<br />

mussten den Unfall mit ansehen.<br />

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