Programmheft 30. LSF Hamburg © Querbild e.V.
30. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg | International Queer Film Festival: 15. – 20.10.2019 © Querbild e.V.
30. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg | International Queer Film Festival: 15. – 20.10.2019 © Querbild e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
#SHOWMELOVE<br />
49<br />
Mittwoch, 16.10.19<br />
20.00 Uhr, Passage 1<br />
LES CREVETTES PAILLETÉES<br />
DIE GLITZERNDEN GARNELEN<br />
Maxime Govare, Cédric Le Gallo, Frankreich 2019, 100’, französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln<br />
Nachdem sich in jüngster Zeit gleich mehrere Filme Männern beim<br />
Synchronschwimmen widmeten, wirbelt „Les Crevettes Pailletées“ nun<br />
Wassersport und queere Klischees zu einer farbenfrohen, überspannten<br />
und doch sehr menschlichen Komödie zusammen. Weil der<br />
Hetero-Profisportler Matthias einen Journalisten homophob beleidigt<br />
hat, muss er zur sozialen Wiedergutmachung die schwule Wasserpolo-<br />
Amateurmannschaft „Die glitzernden Garnelen“ zur Wettbewerbsreife<br />
bringen. Das Ziel: die Gay Games in Kroatien. Das Hauptproblem: Den<br />
Jungs geht es in erster Linie nicht ums Siegen, sondern ums dabei sein<br />
und Spaß haben. Wie sich der bunte Haufen erst zerstreitet und dann<br />
doch zusammenrauft, folgt der gewohnten Filmdramaturgie. Doch<br />
weil alle ihr ganz eigenes Päckchen zu tragen haben, können diese<br />
schrillen Krustentiere nicht nur unbekümmert mit queeren Klischees<br />
spielen, sondern auch tiefergehende Persönlichkeit ent wickeln. Ob<br />
Grindr-Sucht, Liebeskummer, Krebsdiagnose, die Belastungen des<br />
Vaterseins oder Midlife-Crisis: Das Leben dieser Wasser nixen<br />
reicht eben übers Schwimmbecken und Partys hinaus – und führt<br />
geradezu zwangsläufig zur wohl ungewöhnlichsten Trauerfeier im<br />
queeren Film, gleichermaßen herzerwärmend und beglückend. as<br />
Water sports and queer clichés are whirled together in this sprawling,<br />
colourful comedy. Homophobic Matthias has insulted a journalist and<br />
receives a social reparation sentence to train a gay water polo amateur team<br />
for the Gay Games – a team more intererested in taking part than in winning.<br />
A familiar film dramaturgy of misunderstanding and making up develops a<br />
deeper personality as Matthias comes into contact with Grindr addiction,<br />
lovesickness, cancer diagnosis, fatherhood and mid-life crisis.<br />
Präsentiert von<br />
STARTSCHUSS<br />
SCHWUL/LESBISCHER SPORTVEREIN HAMBURG e.V.<br />
Sonntag, 20.10.19<br />
20.30 Uhr, Passage 1<br />
¿CÓMO TE LLAMAS?<br />
EVA & CANDELA<br />
Ruth Caudeli, Kolumbien 2018, 89’,<br />
spanische Originalfassung mit deutschen<br />
Untertiteln<br />
Alltag für Schauspielerin Eva: Sie kommt<br />
erschöpft von wochenlangem Dreh zurück,<br />
zuhause in Bogotá wartet Frau Candela<br />
mit Sohn und Hund. Doch das Wiedersehen<br />
wirkt angespannt. Nichts erinnert an die<br />
Leichtigkeit und Leidenschaft ihrer Anfänge,<br />
als Candela Eva für ihren ersten Film gecastet<br />
hat und sie schon beim Dreh nicht die Finger<br />
voneinander lassen konnten. Auf Intimität<br />
folgt Routine und schließlich der Wunsch<br />
nach Veränderung. Nicht nur Evas zunehmender<br />
internationaler Erfolg verschiebt das<br />
Gleichgewicht der Beziehung. Auch das Kinderkriegen<br />
und Familie sein erfordert Rollenwechsel,<br />
die so nie geplant waren. Schließlich<br />
braucht jedes Ego Bestätigung und Raum.<br />
Die Spanierin Ruth Caudeli zaubert mit ihrem<br />
Debüt-Langfilm ein mitreißendes, sinnliches<br />
Stück Kino vors Auge. In Zeitsprüngen<br />
erzählt, entpuppt sich nach und nach die<br />
(fast) ganze Dramatik einer intensiven lesbischen<br />
Liebesgeschichte. Dabei haben die<br />
ausgiebige Probezeit und das kleine Team,<br />
rund um Autorin, Regisseurin und Cutterin<br />
Caudeli, es den Hauptdarstellerinnen<br />
Silvia Varón und Alexandra Lara ermöglicht,<br />
in den (tollen!) Sexszenen ihre Körper vom<br />
jeweiligen Zustand der Verbindung sprechen<br />
zu lassen. joe<br />
Actress Eva comes back to Bogotá after a long<br />
shoot where her wife awaits her with son and dog.<br />
But there’s tension in the air. Gone is the ease and<br />
passion of their beginning, when Candela cast<br />
Eva for her first movie, and they couldn’t keep<br />
their hands off each other. Eva’s success and<br />
their family life has changed roles and needs.<br />
Filmmaker Ruth Caudeli and her actresses<br />
present a moving, sensual piece of cinema,<br />
artfully using the terrific sex scenes and leaps<br />
in time to tell an intense love story.<br />
Unterstützt von