24.09.2019 Aufrufe

Programmheft 30. LSF Hamburg © Querbild e.V.

30. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg | International Queer Film Festival: 15. – 20.10.2019 © Querbild e.V.

30. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg | International Queer Film Festival: 15. – 20.10.2019 © Querbild e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

52 #SHOWMELOVE<br />

Freitag, 18.10.19<br />

22.30 Uhr, Passage 2<br />

A DOG BARKING AT THE MOON<br />

Lisa Zi Xiang, China/Spanien 2019, 107’, Originalfassung Mandarin mit deutschen Untertiteln<br />

Warum ihre Eltern noch nicht geschieden<br />

sind, ist Xiaoyu ein Rätsel. Dass ihr Vater<br />

schwul ist und ihre Mutter seit Jahren nicht<br />

mehr berührt, beklagt diese ihrer Tochter gegenüber<br />

bei jeder Gelegenheit. Überhaupt<br />

regt sich die Mutter permanent auf – ein Umstand,<br />

der sie selbst am meisten daran hindert,<br />

der Ursache ihres eigentlichen Leids<br />

nachzugehen. Inspiriert von Jean Mirós Gemälde<br />

„Der Hund bellt den Mond an“, geht<br />

es in Xiang Zis mutigem Debütfilm aus China<br />

um jenes unmögliche Bemühen, miteinander<br />

zu kommunizieren. Letztlich droht jeder<br />

Versuch in Unverständnis zu scheitern. Unerfüllte<br />

Liebe, unerwünschte Stille, unausgesprochene<br />

Wahrheiten. All diese Negationen<br />

versteht die Regisseurin in grandiose Leinwandbilder<br />

zu übersetzen: Surrealistische<br />

Theaterbühnen wechseln sich ab mit kontrollierten<br />

Porträts und zentralperspektivischen<br />

Weitwinkel aufnahmen. Die elliptische Erzählweise<br />

ergibt sich aus dem unangekündigten<br />

Zusammenprall unterschiedlicher Zeitebenen.<br />

In jedem Moment aber geht es um<br />

das Ausfüllen oder Rebellieren gegen gesellschaftlich<br />

erwartete Rollen, zum Glück nicht<br />

ohne absurd-komische Einfärbungen. Nach<br />

dem Gewinn des Teddy-Jurypreises, war der<br />

Film auf allen großen queeren Festivals präsent.<br />

ap<br />

Xiaoyu can’t believe her parents are still married.<br />

That her father is gay is an open secret and, not<br />

surprisingly, her mother is unhappy about it.<br />

In general, her mother is constantly upset and<br />

every attempt to communicate is doomed to fail.<br />

Xiang Zi’s feature debut translates all the<br />

negation into magnificent images arising from<br />

several timelines that are virtuosically interwoven.<br />

A brave film from China that won the<br />

Teddy jury prize and has been present at all major<br />

queer festivals this year.<br />

Präsentiert von<br />

Sonntag, 20.10.19<br />

17.30 Uhr, Metropolis<br />

LOS MIEMBROS DE LA FAMILIA<br />

FAMILY MEMBERS<br />

Mateo Bendesky, Argentinien 2019, 86’, spanische Originalfassung<br />

mit englischen Untertiteln<br />

Die beiden Geschwister Gilda und Lucas, die nach dem Tod der<br />

Mutter an einem kleinen argentinischen Küstenort zusammenkommen,<br />

wirken bereits auf den ersten Blick sympathisch derangiert.<br />

Ein unerwarteter Streik der Busunternehmen lässt sie länger im leer<br />

stehenden Haus der Mutter bleiben als geplant. Hier harren sie<br />

der Dinge, die da kommen. Die Tage vergehen, der Busstreik dauert<br />

an. Keine*r der beiden weiß so richtig, was zu tun ist, wie es weiter<br />

gehen kann. Deutlich hingegen ist, dass beide Verletzungen in sich<br />

tragen. Joggen, Drogen, Selfies, eine Handprothese, die in den Ozean<br />

geworfen wird und zurückkehrt, wie nicht aufgearbeiteter seelischer<br />

Ballast, füllen ihre unfreiwilligen Tage in dem Provinzkaff. Der Bruder<br />

lernt einen Mann kennen, die Schwester schreibt SMS mit ihrem<br />

Geliebten. In diesem kleinen ruhigen Drama kreisen die Protagonist*<br />

innen um offene Fragen, die mit dem Tod der Mutter und der eigenen<br />

Geschichte zu tun haben. Sie handeln von Vertrauen und Misstrauen.<br />

Und während die Geschwister nicht erwarten können, endlich nach<br />

Hause zurückkehren zu können, deutet sich leise Veränderung an.<br />

Mateo Bendeskys zweiter Langfilm kombiniert Elemente von<br />

RomCom, Familiendrama und Coming-of-Age zu einem vielschichtigen<br />

und sehenswerten Genre-Mix. rw<br />

Their mother’s death bring Gilda and Lucas together in a small Argentinian<br />

coastal town, where they are left stranded when the bus drivers strike. During<br />

the involuntary days spent in a provincial café, they circle around each other<br />

with open questions related to their mother’s death and their own relationship.<br />

The brother meets a man, the sister texts with her lover. And although they<br />

both can’t wait to return home, something changes between them.<br />

Präsentiert von

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!