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KEM Konstruktion 10.2019

Trendthemen: Messe Motek, 5G CMM Expo, Digitalsierung, Roboterprogrammierung; KEM Porträt: Torsten Blankenburg, Vorstand Sieb & Meyer, Lüneburg; KEM Perspektiven: Digitalisierung - Alexander Bürkle wird zum Technologiedienstleister, Roboterprogrammierung - Cenit und Ostfalia wollen Robotik effizienter machen

Trendthemen: Messe Motek, 5G CMM Expo, Digitalsierung, Roboterprogrammierung; KEM Porträt: Torsten Blankenburg, Vorstand Sieb & Meyer, Lüneburg; KEM Perspektiven: Digitalisierung - Alexander Bürkle wird zum Technologiedienstleister, Roboterprogrammierung - Cenit und Ostfalia wollen Robotik effizienter machen

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TIPPS & TERMINE<br />

New Work Event für Ingenieure #nwing des VDI Wissensforums am 26. und 27. November in Düsseldorf<br />

Der Ingenieur als Problemlöser<br />

Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, agile Methoden – die Arbeitswelten stehen vor einem grundlegenden<br />

Wandel. Insbesondere Kernindustrien wie Automotive und Maschinenbau stellen sich neu auf. Einblicke in diesen<br />

Prozess der Transformation gibt das New Work Event für Ingenieure #nwing des VDI Wissensforums. Referenten<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft werden über aktuelle Trends, neue Technologien und konkrete Praxiserfahrungen<br />

aus Projekten des Change Management berichten.<br />

Durch den digitalen Wandel stehen junge Ingenieure<br />

vor ganz neuen Herausforderungen<br />

Bild: Unsplash/Venveo<br />

Unbestritten ist, dass auch im Bereich klassischer Ingenieurstätigkeiten<br />

in den kommenden Jahren viele Stellen wegfallen<br />

oder sich zumindest grundlegend verändern werden. Die Frage ist,<br />

wie viele neue Arbeitsplätze entstehen werden. Das Weltwirtschaftsforum<br />

erwartet eine durchaus positive Bilanz: Laut einer Studie<br />

gehen die Forscher davon aus, dass weltweit bis 2022 rund 75<br />

Mio. Arbeitsplätze wegfallen werden – gleichzeitig sollen aber 133<br />

Mio. neue entstehen.<br />

Falk Bothe (47), Director Digital Transformation Office bei Volkswagen,<br />

gehört dem Programmausschuss der #nwing an. Er erwartet,<br />

dass es die klassischen Abteilungen von heute in Unternehmen von<br />

morgen immer weniger geben werde. Sie könnten ersetzt werden<br />

durch das Arbeiten in agilen, bereichsübergreifenden Teams. Technik<br />

wird sich in Zukunft viel stärker buchstäblich selbst konstruieren und<br />

dabei schneller, effizienter und materialsparender sein als der<br />

Mensch. „Kurzum: Der Beruf des klassischen Ingenieurs gehört zu<br />

den meistgefährdeten, gerade im Automobilbau, aber auch in anderen<br />

Industriebereichen. Ingenieure werden sich also neu zu erfinden<br />

haben – im Sinne eines Problemlösers in agilen, kundenorientierten<br />

Projekten“, unterstreicht Bothe.<br />

Die Zukunft hat gerade erst begonnen<br />

Virtuelles, kollaboratives Zusammenarbeiten – dabei handelt es sich<br />

um ein vielversprechendes Konzept für die Zukunft. Die Realität im<br />

vielfach mittelständisch geprägten Maschinenbau sieht allerdings<br />

heute noch anders aus. Davon ist Bernd Wacker von Siemens (Digital<br />

Industries), einer der Referenten der #nwing 2019, überzeugt.<br />

„Neue Konzepte zur digitalen Zusammenarbeit werden noch eini-<br />

ges an Zeit brauchen, bis sie auf breiter Front implementiert<br />

werden. Ein Großteil der Unternehmen arbeitet heute<br />

mit bewährter CAD/CAM-Software und möchte dies<br />

auch nicht über Nacht ändern.“ Die Software-Tools für virtuelles<br />

Arbeiten seien heute so günstig wie noch nie.<br />

„Die wesentliche Herausforderung sehen Unternehmen<br />

nicht in den Software-Lizenzen, sondern in dem darüber<br />

hinaus gehenden Aufwand der Umstellung. Das ist<br />

durchaus komplex und zeitintensiv, zudem darf der Faktor<br />

Mensch nicht außer Acht gelassen werden. Arbeiten in<br />

Virtual oder Augmented Reality ist heute in den Studiengängen<br />

bereits Realität. Mit den zukünftigen Absolventen<br />

der Hochschulen werden diese Methoden auch immer<br />

mehr in der Arbeitspraxis Einzug halten.“<br />

Die „Gamification“ der Ingenieurstätigkeit<br />

Grundsätzlich sieht Wacker enormes Potential in den neuen Technologien:<br />

Entwickler und Ingenieure könnten beispielsweise gemeinsam<br />

von unterschiedlichen Standorten aus an einem gemeinsamen<br />

<strong>Konstruktion</strong>sprozess arbeiten und einen Maschinenraum gemeinsam<br />

virtuell betreten. „Diese Interaktion, 3D-Walks durch Anlagen<br />

und der Austausch in Virtual Reality eröffnen natürlich viel mehr Ideen<br />

und kreative Kraft als das Arbeiten im stillen Kämmerlein. Die<br />

Möglichkeiten des kollaborativen Arbeitens sind sehr zielführend.“<br />

Nicht zu vernachlässigen sei dabei auch der Aspekt der „Gamification“<br />

– der Spaßfaktor bei der Arbeit mit den neuen Tools steigere die<br />

Motivation und die Kreativität der Ingenieure. Das seien Aspekte,<br />

die sich zwar nicht einzeln messen lassen, die sich aber doch in<br />

Summe als positiver Effekt in der Gesamtrendite niederschlage.<br />

Unternehmen erfinden sich neu<br />

Eine Veröffentlichung des World Economic Forum führt vor diesem<br />

Hintergrund aus, welche Skills gute Fach- und Führungskräfte in Zukunft<br />

ausmachen: Kreativität, Einfühlungsvermögen, generell emotionale<br />

Fähigkeiten seien gefragt – viel stärker sogar noch als die<br />

rein fachlichen Skills. New Work bedeutet zugleich, dass sich Unternehmen<br />

neu zu erfinden haben.<br />

bt<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

Das vollständige Programm, Referenten und zusätzliche<br />

Informationen unter:<br />

hier.pro/2gHew<br />

46 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 10 2019

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