ADAC Motorwelt Oktober 2019

Die Natur hat sich den Grenzstreifen
schon fast wieder zurückgeholt. Sattgrüne
Wiesen, auf denen seltene Orchideen
wachsen, Büsche und Bäume. Nur
der Plattenweg am Waldrand erinnert
an das, was hier früher war: ein breiter,
kahler, schwergesicherter Streifen, der
Deutschland bis 1989 auf einer Länge von
1400 Kilometern teilte. Der Kolonnenweg,
auf dem DDR-Soldaten zu Fuß oder
im Kübeltrabant patrouillierten, ist heute
ein Wanderweg. Wir sind auf dem Buchenberg
in der Rhön, am ehemaligen
Todesstreifen zwischen Thüringen und
Hessen. Auf einer geführten Grenzwanderung,
angeboten von der Gedenkstätte
am Point Alpha, dem früheren US-Stützpunkt
im Kalten Krieg (siehe Seite 16).
68
Prozent der Deutschen sind aktive Wanderer,
die Mehrheit mag flache bis moderate Routen
Spannende, kurzweilige und lehrreiche
zehn Kilometer werden es am Ende sein.
Das ist ein Kilometer mehr, als Deutsche
im Schnitt bei einer Tagestour zurücklegen.
Die Natur erleben, sich bewegen,
aktiv sein, etwas für die Gesundheit tun
sind Studien zufolge die Motive. 68 Prozent
der Deutschen geben an, aktive Wanderer
zu sein. „Über zehn Prozent mehr
als vor zehn Jahren“, sagt Jens Kuhr vom
Deutschen Wanderverband. „Wandern ist
ein großer Freizeittrend.“
Sehr beliebt sind Routen im flachen,
leicht hügeligen Gelände oder im Mittelgebirge.
Wie der Rhön, die sich über Bayern,
Hessen und Thüringen erstreckt und
deren höchster Berg die Wasserkuppe mit
950 Metern ist. Der Buchenberg hat zwar
nur knapp 400 Meter zu bieten, aber er
überrascht uns im Wald mit einem kurzen,
steilen Aufstieg – fast wie in W
10/2019 ADAC motorwelt
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