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Stahlreport 2019.10

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Marktversorgung zurückgegangen<br />

Stahlkonjunktur<br />

bleibt verhalten<br />

Die Stahlmengenkonjunktur in Deutschland hat dem Industriebericht<br />

des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)<br />

zufolge im vergangenen Jahr den Rückwärtsgang eingelegt:<br />

Die Marktversorgung mit Walzstahl ging im Jahresdurchschnitt<br />

2018 um 4 % zurück, die Lieferungen sanken um 5 %, für die<br />

Rohstahlproduktion ergab sich ein Minus von 2 %.<br />

Zu dieser Entwicklung beigetragen<br />

haben demnach Sonderfaktoren<br />

wie insbesondere die Umstellung<br />

des Prüfverfahrens in der<br />

Automobilindustrie sowie das Niedrigwasser<br />

am Rhein im Schlussquartal<br />

des vergangenen Jahres.<br />

Auftragseingänge<br />

Walzstahl rückläufig<br />

Auch im ersten Quartal des laufenden<br />

Jahres blieb die Stahlkonjunktur<br />

dem Bericht nach verhalten. So sind<br />

die Auftragseingänge Walzstahl –<br />

Angaben des Statistischen Bundesamtes<br />

zufolge – zu Jahresbeginn<br />

deutlich rückläufig. Die Unternehmen<br />

blieben weiterhin skeptisch<br />

hinsichtlich ihrer Erwartungen für<br />

die nächsten Monate. Auch weltweit<br />

hat sich seit dem zweiten Halbjahr<br />

die konjunkturelle Grundtendenz in<br />

der Stahlindustrie abgeschwächt.<br />

Zudem sei der Konjunkturausblick<br />

mit erheblichen Abwärtsrisiken verbunden.<br />

Schließlich bestünden der<br />

jüngsten Einschätzung der OECD<br />

zufolge die strukturellen Probleme<br />

in der globalen Stahlindustrie in<br />

Form von verfestigten Überkapazitäten,<br />

der Ausbreitung protektionistischer<br />

Tendenzen sowie Wettbewerbsverzerrungen<br />

als Folge<br />

staatlicher Subventionen weiter fort.<br />

Vor dem Hintergrund der konjunkturellen<br />

Gesamtsituation sei es<br />

aus Sicht der Stahlindustrie ein notwendiger<br />

Schritt der EU gewesen,<br />

endgültige Schutzklauselmaßnahmen<br />

einzuführen, um Handelsumlenkungen<br />

im Zuge der US-amerikanischen<br />

Strafzölle in den<br />

EU-Markt zu begrenzen. Kritisch<br />

hingegen bewertet die Stahlindustrie,<br />

dass bereits im Juli trotz der<br />

bestehenden fragilen konjunkturellen<br />

Lage erste Schritte zur Lockerung<br />

der Zollkontingente eingeführt wurden<br />

und damit die Wirksamkeit der<br />

Maßnahmen spürbar eingeschränkt<br />

werde. 2<br />

ArGeZ-Geschäftsklima<br />

Zulieferer-Perspektiven unverändert unter Druck<br />

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie<br />

zeigte sich im August weiter unter Druck. Eine eher<br />

„homöopathische Verbesserung“ bei der Bewertung der<br />

aktuellen Lage zeige keine Trendwende an, so die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (ArGeZ). Entscheidend für<br />

die Konjunktureinschätzung der Branche sei die Erwartungshaltung<br />

bezogen auf die nächsten sechs Monate.<br />

Angesicht der offenen Fragen bei den Handelsstreitigkeiten<br />

sowie dem näher rückenden Brexit suchten die Maktteilnehmer<br />

nach Orientierung.<br />

Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit<br />

mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er<br />

beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und<br />

deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie,<br />

Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und<br />

Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie<br />

sowie Technische Textilien ab.<br />

Quelle: Ifo München, ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie, Indexbasis 2015=100<br />

Geschäftsklima Zulieferindustrie Deutschland Juni 2019<br />

Saldo der positiven und negativen Meldungen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

-10<br />

-20<br />

-30<br />

-40<br />

-50<br />

-60<br />

Aktuelle Lage<br />

Zukunftserwartungen<br />

-70<br />

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<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />

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