Stahlreport 2019.10
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Bildung und Forschung<br />
Der deutsche Maschinenbau<br />
investiert weiter<br />
Der deutsche Maschinenbau setzt<br />
sein Engagement für die Branchenbildung<br />
sowie für Forschung und Entwicklung fort.<br />
Das hat der VDMA zum Jubiläum der Nachwuchsstiftung<br />
und anlässlich der neuesten<br />
Zahlen des Stifterverbands deutlich<br />
gemacht.<br />
„Mit der Digitalisierung in das nächste Jahrzehnt“<br />
– unter diesem Motto feierte die<br />
Nachwuchsstiftung Maschinenbau kürzlich<br />
in Bielefeld mit über 300 geladenen Gästen<br />
aus Wirtschaft, Politik und Bildung ihr zehnjähriges<br />
Jubiläum. Tenor des Programms<br />
mit Vorträgen von Unterstützern und Förderern,<br />
u.a. von Carl Martin Welcker, Präsident<br />
des Verbands Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau (VDMA), war, dass das<br />
Thema Digitalisierung als Chance verstanden<br />
und genutzt werden muss. Die Nachwuchsstiftung<br />
Maschinenbau gGmbH mit<br />
Sitz in Frankfurt am Main, Bielefeld und<br />
Tübingen wurde 2009 gegründet. Sie engagiert<br />
sich für die Gewinnung und Förderung<br />
von jungen Menschen im Maschinen- und<br />
Anlagenbau.<br />
Die Maschinenbauer haben 2017 rund 7,1<br />
Mrd. € für interne Forschung und Entwicklung<br />
aufgewendet. Das bestätigte Hartmut<br />
Rauen, stellvertretender VDMA-Hauptgeschäftsführer,<br />
anlässlich der in diesem Mai<br />
veröffentlichten Zahlen des Stifterverbands<br />
zu den FuE-Aufwendungen im Wirtschaftssektor.<br />
Auch für das Jahr 2018 sei aufgrund<br />
der Planzahlen ein weiteres Plus der Aufwendungen<br />
für Forschung und Entwicklung<br />
zu erwarten. „Seit 2009 hat der Maschinenbau<br />
stetig in sein FuE-Personal investiert“,<br />
unterstrich Rauen weiter. „Dabei stehen wir<br />
auf zwei Beinen – unseren Facharbeitern<br />
und Ingenieuren“. Die Zahl der Beschäftigten<br />
in Forschung und Entwicklung lag im<br />
Jahr 2017 bei mehr als 49.000 (Vollzeitäquivalente).<br />
Bildquelle: Jugend forscht<br />
Moritz Kunst, Felix Ulonska und Leonard Sondermann (v.l.n.r.) aus Münster entwickelten<br />
ein cleveres Ladenetz für Elektroautos und erhielten dafür den VDE-Sonderpreis<br />
beim Jugend forscht-Finale.<br />
VDE-Sonderpreis für Münsteraner Jungforscher<br />
Bau neuer Ladestationen<br />
Das Projekt „Anchar“ dreier Gynmansiasten aus Münster hat den<br />
mit 1.000 € dotierten VDE-Sonderpreis im „Jugend forscht-Finale“<br />
gewonnen. Auszeichnungswert fand die Jury deren innovativen<br />
Ansatz für den Bau neuer Ladestationen.<br />
Elektroautos gelten als eine<br />
Säule der künftigen Mobilität. Der Bau<br />
neuer Ladestationen stellt eine Herausforderung<br />
dar, denn bislang existiert<br />
in Deutschland kein flächendeckendes<br />
Ladenetz für Elektroautos. Abhilfe soll<br />
„Anchar“ schaffen, eine Idee von Leonard<br />
Sondermann, Felix Ulonska und<br />
Moritz Kunst vom Annette-von-Droste-<br />
Hülshoff-Gymnasium in Münster. In<br />
ihrem Forschungsprojekt setzen die<br />
drei Achtzehnjährigen auf die Blockchain-Technologie,<br />
die auch Kryptowährungen<br />
wie der Bitcoin nutzen.<br />
„Der Vorteil dieses Ansatzes ist,<br />
dass er weniger anfällig für Störungen<br />
und Hackerangriffe ist“, erklärt das<br />
Team, das mit seiner Arbeit zunächst<br />
in einem naturwissenschaftlichen Projektkurs<br />
der Schule begann. Die Praxistauglichkeit<br />
prüften sie in einem<br />
Modellnetz, das aus einer kleinen<br />
Ladesäule und einem Elektro-Kettcar<br />
bestand. „Bisherige Ladenetze sind<br />
zentralisiert aufgebaut, es gibt also<br />
eine einzige Firma, die für das Funktionieren<br />
des Ladenetzes verantwortlich<br />
ist“, beschreiben die Schüler. Im<br />
Hinblick auf die größer werdende<br />
Relevanz der Elektromobilität wollen<br />
sie die Abhängigkeit von einem einzigen<br />
Akteur aufheben und ein dezentrales<br />
Ladenetz entwickeln.<br />
„Das Team widmet sich einem<br />
wichtigen Zukunftsthema. Wir unterstützen<br />
mit dem VDE-Sonderpreis das<br />
Engagement von Jugendlichen im<br />
MINT-Bereich und möchten sie auf<br />
ihrem weiteren Weg in die Zukunftstechnologien<br />
aktiv begleiten“, sagte<br />
dazu Ansgar Hinz, Geschäftsführer<br />
des Verbands der Elekrtotechnik Elektronik<br />
Informationstechnik (VDE).<br />
Das Team veröffentlicht seine<br />
Ideen dem Open Source-Prinzip folgend<br />
und erklärt: „Wir selbst versuchen,<br />
die Vorteile unseres Systems<br />
durch Präsentationen zu verdeutlichen<br />
und stehen mit einigen Firmen aus<br />
dem Bereich der Ladetechnik in engem<br />
Kontakt. Unsere Hoffnung ist es, dass<br />
wir durch den einfachen und kostengünstigen<br />
Zugang diese dazu bewegen<br />
können, das Lade netz im Sinne aller<br />
Beteiligten zu dezentralisieren“.<br />
Der VDE ist mit 36.000 Mitgliedern<br />
(davon 1.300 Unternehmen) und 2.000<br />
Mitarbeitern einer der großen technisch-wissenschaftlichen<br />
Verbände<br />
Europas. 2<br />
<strong>Stahlreport</strong> 10|19<br />
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