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FPÖ hat die Weichen für die Zukunft gestellt

Der freiheitlichen Parteigremien haben die Lehren aus der Wahlniederlage gezogen

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2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

So wie <strong>die</strong> ÖVP ihren Sieg feiert,<br />

und dabei stets den Rekordvorsprung<br />

von 16 Prozent auf <strong>die</strong><br />

zweitstärkste Partei betont, das<br />

lässt tief blicken – und Schlimmes<br />

be<strong>für</strong>chten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koalitionsverhandlungen<br />

mit SPÖ, Grünen und<br />

Neos. Und <strong>die</strong> Wähler.<br />

Strategie und Kalkül<br />

Denn kaum einer der möglichen<br />

Partner wird sich <strong>die</strong> Demütigung<br />

antun wollen, den billigen Jakob<br />

<strong>für</strong> den schwarzen Machtinstinkt<br />

im türkisen Kurzmäntelchen zu<br />

geben. In dem Brustton der Überzeugung,<br />

dass er auch eine Minderheitsregierung<br />

anführen wolle,<br />

nur um Kanzler zu werden, darf<br />

man Sebastian Kurz zutrauen, das<br />

auch durchzuziehen.<br />

Das Kalkül dahinter: Sollten<br />

ihm <strong>die</strong> anderen Parteien <strong>die</strong> Zustimmung<br />

bei seinen Regierungsvorhaben<br />

verweigern, kann er als<br />

Märtyrer vor <strong>die</strong> Wähler treten:<br />

Alle haben mich sabotiert, sogar<br />

bei ihren eigenen Wahlversprechen.<br />

Sollten sie ihm aber <strong>die</strong><br />

Mehrheiten zuspielen, kann er <strong>die</strong><br />

Lorbeeren <strong>für</strong> sich alleine beanspruchen.<br />

Kreisky <strong>hat</strong> das nach der Wahl<br />

1970 ein Jahr vorexerziert und im<br />

Jahr darauf <strong>die</strong> Absolute erreicht<br />

und <strong>die</strong>se 12 Jahre lang verteidigt.<br />

Nicht einkalkuliert <strong>hat</strong> Kurz in<br />

dem Spiel <strong>die</strong> Freiheitlichen. Sie<br />

werden sich nach <strong>die</strong>sem Wahlergebnis<br />

einen Koalitionspoker<br />

ersparen und können sich voll auf<br />

<strong>die</strong> von Norbert Hofer eingeläutete<br />

Umstrukturierung und <strong>die</strong> Oppositionsarbeit<br />

konzentrieren.<br />

Vor allem das Defizit in den<br />

Städten muss <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> angehen.<br />

Sie ist zwar weiterhin DIE Arbeiterpartei,<br />

aber das ist heute zu<br />

wenig, um im urbanen Milieu zu<br />

punkten. Löst <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> <strong>die</strong>ses Problem,<br />

dann <strong>hat</strong> Kurz ein Großes.<br />

Die <strong>Weichen</strong> <strong>für</strong> eine erfolgr<br />

Innerparteiliche Arbeitsgruppen zu Weiterentwicklung der Partei und der<br />

Die Freiheitlichen haben ihre Lehre aus den Ereignissen der vergangenen<br />

Monaten gezogen, <strong>die</strong> der Partei <strong>die</strong> Regierungsbeteiligung<br />

gekostet und in eine Wahlniederlage geführt haben. „Die <strong>FPÖ</strong><br />

soll jünger und moderner werden. Und wir werden Verhaltensregeln<br />

<strong>für</strong> Funktionäre einführen, damit sich <strong>die</strong> fatalen Vorgänge der letzten<br />

Monate nicht mehr wiederholen können“, erläuterte Bundesparteiobmann<br />

Norbert Hofer nach dem Parteivorstand am Dienstag Abend.<br />

In den Sitzungen von Parteipräsidium<br />

und Parteivorstand am vergangenen<br />

Dienstag haben <strong>die</strong> Freiheitlichen<br />

<strong>die</strong> Wahlniederlage vom<br />

vergangenen Sonntag kritisch analysiert<br />

und eine Vielzahl von zukunftsweisenden<br />

Entscheidungen<br />

einstimmig getroffen.<br />

Arbeitsgruppen installiert<br />

Wie Bundesparteiobmann Norbert<br />

Hofer bereits am Parteitag angekündigt<br />

<strong>hat</strong>te, wird ab sofort an<br />

Strategien <strong>für</strong> eine zukünftige erfolgreiche<br />

Entwicklung der Partei<br />

gearbeitet.<br />

„Die <strong>FPÖ</strong> soll jünger und moderner<br />

werden. Da<strong>für</strong> haben wir<br />

eine Expertengruppe rund um den<br />

Welser Bürgermeister Andreas<br />

Rabl eingerichtet. Dem Gremium<br />

gehören auch <strong>die</strong> beiden jüngsten<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobleute, Marlene<br />

Svazek aus Salzburg und Christof<br />

Bitschi aus Vorarlberg, an“, erläuterte<br />

Hofer.<br />

Ein zweiter wichtiger Bereich ist<br />

<strong>die</strong> Frage der Neuausrichtung der<br />

„Compliance“ – <strong>die</strong> Gestaltung der<br />

Verhaltensregeln und deren Einhaltung<br />

– innerhalb der Partei.<br />

Hofer erinnerte daran, dass es <strong>die</strong><br />

<strong>FPÖ</strong> selbst war, <strong>die</strong> sich zweimal<br />

SPITZE FEDER<br />

„aus der Regierung geschossen“<br />

und in eine Krise manövriert <strong>hat</strong>.<br />

„Das muss in <strong>Zukunft</strong> anders werden,<br />

<strong>die</strong> innerparteilichen Kodizes<br />

und deren Kontrolle muss einfach<br />

funktionieren!“<br />

Vorbild-Regelung angestrebt<br />

Hier wollen <strong>die</strong> Freiheitlichen<br />

den Maßstab in der heimischen<br />

Politik schaffen und <strong>die</strong> strengsten<br />

Regeln aufstellen. Zum Leiter <strong>die</strong>ser<br />

Arbeitsgruppe wurde Manfred<br />

Haimbuchner nominiert, in der<br />

auch einflussreiche Vertreter aus<br />

der Wirtschaft ihren Beitrag leisten<br />

sollen, um ein neues Regelwerk zu<br />

erarbeiten. „Die <strong>FPÖ</strong> wird sich hier<br />

bewusst an den in der Wirtschaft<br />

bereits existierenden Compliance-Vorgaben<br />

orientieren,“ betonte<br />

der Bundesparteiobmann.<br />

Für künftige Fragen zum Thema<br />

Mitgliedschaft (etwa nach problematischen<br />

Äußerungen in sozialen<br />

Me<strong>die</strong>n) will <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> einen „Weisenrat“<br />

installieren. Dieser besteht<br />

aus ver<strong>die</strong>nten Persönlichkeiten,<br />

<strong>die</strong> keine Karrierepläne mehr in<br />

der Partei haben und im Ereignisfall<br />

überprüfen werden, ob jemand<br />

weiterhin <strong>FPÖ</strong>-Mitglied sein soll,<br />

oder nicht.<br />

Die einen quatschen, <strong>die</strong> anderen tun es.<br />

Foto: NFZ<br />

Die Doppelspitze Norbert Hofer und H<br />

Partei eingeleitet: „Wir wollen <strong>die</strong> Parte<br />

Diese beiden Arbeitsgruppen<br />

sollen ihre Ergebnisse bei einer<br />

Klausur im Dezember präsentieren,<br />

wo dann auch <strong>die</strong> Konzepte<br />

und Compliance-Regelungen beschlossen<br />

werden sollen.<br />

Suspen<strong>die</strong>rung HC Straches<br />

Auch HC Strache war Gegenstand<br />

der heutigen Sitzungen. So<br />

wurde vor dem Hintergrund der im<br />

Raum stehenden Vorwürfe gegen<br />

den Ex-Vorsitzenden von seinem<br />

Nachfolger <strong>die</strong> Suspen<strong>die</strong>rung der<br />

Parteimitgliedschaft Straches ausgesprochen.<br />

Diese Entscheidung<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Me<strong>die</strong>ngesetz<br />

Me<strong>die</strong>ninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien;<br />

Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

Dr. Karl Renner-Ring 3, 1017 Wien<br />

Geschäftsführung: Ing. Mag. Joachim Stampfer<br />

Geschäftsführung, Redaktion, Verwaltung:<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Tel.: 01 512 35 35 0, Fax: 01 512 35 35 9<br />

E-Mail Redaktion: redaktion.nfz@fpoe.at<br />

E-Mail Verwaltung: jana.feilmayr@fpoe.at<br />

Abo-Anfrage: 01 512 35 35 29<br />

Druck: Mediaprint Zeitungsdruckereigesellschaft m. b.<br />

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Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80;<br />

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Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.

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