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FPÖ hat die Weichen für die Zukunft gestellt

Der freiheitlichen Parteigremien haben die Lehren aus der Wahlniederlage gezogen

Der freiheitlichen Parteigremien haben die Lehren aus der Wahlniederlage gezogen

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Nr. 40 . Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

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Deutsch als Schulsprache<br />

auch am Pausenhof!<br />

Nach den jüngsten negativen Stu<strong>die</strong>n zur Integration fordert<br />

Oberösterreichs <strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobmann Manfred<br />

Haimbuchner über „das Prinzip Schulsprache Deutsch“<br />

<strong>die</strong> Bringschuld der Einwanderer ein: „Deutsch nicht nur<br />

im Unterricht, sondern auch am Pausenhof.“ S. 13<br />

<strong>FPÖ</strong> <strong>hat</strong> <strong>Weichen</strong> <strong>für</strong><br />

Foto: Andreas Maringer/eventfoto.at<br />

<strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>gestellt</strong><br />

Der freiheitlichen Parteigremien haben <strong>die</strong> Lehren aus der Wahlniederlage gezogen<br />

S. 2/3<br />

16,2 Prozent: Wählerauftrag<br />

<strong>für</strong> Neustart in der Opposition<br />

Foto: NFZ<br />

Nach Wahlniederlage kommt jetzt Norbert Hofers Reform der Partei – S. 4/5<br />

PARLAMENT<br />

AUSSENPOLITIK<br />

WIEN<br />

MEDIEN<br />

Keine Aufklärung<br />

Klima-Planwirtschaft<br />

Skandal-Vertuschung<br />

Deutsche Vorgabe<br />

Keine Antwort aus zwei ÖVP-Ministerien,<br />

eine dürftige Mitteilung<br />

aus dem Bundeskanzleramt. Die<br />

Nichtbeantwortung der Anfrage<br />

zum 300.000-Euro-Familienfest<br />

von Ex-Kanzler Sebastian Kurz<br />

zeigt <strong>die</strong> Missachtung des Parlaments<br />

auf. S. 6<br />

Der deutsche Ökonom Daniel<br />

Stelter zeigt an der Klimapolitik der<br />

deutschen Bundesregierung den<br />

neuen Drang zur Planwirtschaft<br />

auf – und wie dabei tausende Milliarden<br />

Euro verbrannt werden,<br />

ohne dass dabei <strong>die</strong> „Klimakrise“<br />

beendet wird. S. 8/9<br />

Transparenz und Aufklärung zur<br />

„Causa Chorherr“ haben SPÖ und<br />

Grüne in Wien versprochen. Im Gemeinderat<br />

galt das alles nicht mehr.<br />

Die grüne Planungsstadträtin Birgit<br />

Hebein beantwortete mit dem Hinweis<br />

auf <strong>die</strong> „Amtsverschwiegenheit“<br />

keine Fragen. S. 11<br />

Mit der Veröffentlichung des „Ibiza-Videos“<br />

haben zwei deutsche<br />

Me<strong>die</strong>n <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> aus der Regierung<br />

gedrängt. Jetzt wollte das<br />

öffentlich-rechtliche ZDF da<strong>für</strong><br />

Sorge tragen, dass <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> auf<br />

keinen Fall mehr in Regierungsverantwortung<br />

kommt. S. 14


2 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Andreas Ruttinger<br />

andreas.ruttinger@fpoe.at<br />

AUS DER<br />

REDAKTION<br />

So wie <strong>die</strong> ÖVP ihren Sieg feiert,<br />

und dabei stets den Rekordvorsprung<br />

von 16 Prozent auf <strong>die</strong><br />

zweitstärkste Partei betont, das<br />

lässt tief blicken – und Schlimmes<br />

be<strong>für</strong>chten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Koalitionsverhandlungen<br />

mit SPÖ, Grünen und<br />

Neos. Und <strong>die</strong> Wähler.<br />

Strategie und Kalkül<br />

Denn kaum einer der möglichen<br />

Partner wird sich <strong>die</strong> Demütigung<br />

antun wollen, den billigen Jakob<br />

<strong>für</strong> den schwarzen Machtinstinkt<br />

im türkisen Kurzmäntelchen zu<br />

geben. In dem Brustton der Überzeugung,<br />

dass er auch eine Minderheitsregierung<br />

anführen wolle,<br />

nur um Kanzler zu werden, darf<br />

man Sebastian Kurz zutrauen, das<br />

auch durchzuziehen.<br />

Das Kalkül dahinter: Sollten<br />

ihm <strong>die</strong> anderen Parteien <strong>die</strong> Zustimmung<br />

bei seinen Regierungsvorhaben<br />

verweigern, kann er als<br />

Märtyrer vor <strong>die</strong> Wähler treten:<br />

Alle haben mich sabotiert, sogar<br />

bei ihren eigenen Wahlversprechen.<br />

Sollten sie ihm aber <strong>die</strong><br />

Mehrheiten zuspielen, kann er <strong>die</strong><br />

Lorbeeren <strong>für</strong> sich alleine beanspruchen.<br />

Kreisky <strong>hat</strong> das nach der Wahl<br />

1970 ein Jahr vorexerziert und im<br />

Jahr darauf <strong>die</strong> Absolute erreicht<br />

und <strong>die</strong>se 12 Jahre lang verteidigt.<br />

Nicht einkalkuliert <strong>hat</strong> Kurz in<br />

dem Spiel <strong>die</strong> Freiheitlichen. Sie<br />

werden sich nach <strong>die</strong>sem Wahlergebnis<br />

einen Koalitionspoker<br />

ersparen und können sich voll auf<br />

<strong>die</strong> von Norbert Hofer eingeläutete<br />

Umstrukturierung und <strong>die</strong> Oppositionsarbeit<br />

konzentrieren.<br />

Vor allem das Defizit in den<br />

Städten muss <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> angehen.<br />

Sie ist zwar weiterhin DIE Arbeiterpartei,<br />

aber das ist heute zu<br />

wenig, um im urbanen Milieu zu<br />

punkten. Löst <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> <strong>die</strong>ses Problem,<br />

dann <strong>hat</strong> Kurz ein Großes.<br />

Die <strong>Weichen</strong> <strong>für</strong> eine erfolgr<br />

Innerparteiliche Arbeitsgruppen zu Weiterentwicklung der Partei und der<br />

Die Freiheitlichen haben ihre Lehre aus den Ereignissen der vergangenen<br />

Monaten gezogen, <strong>die</strong> der Partei <strong>die</strong> Regierungsbeteiligung<br />

gekostet und in eine Wahlniederlage geführt haben. „Die <strong>FPÖ</strong><br />

soll jünger und moderner werden. Und wir werden Verhaltensregeln<br />

<strong>für</strong> Funktionäre einführen, damit sich <strong>die</strong> fatalen Vorgänge der letzten<br />

Monate nicht mehr wiederholen können“, erläuterte Bundesparteiobmann<br />

Norbert Hofer nach dem Parteivorstand am Dienstag Abend.<br />

In den Sitzungen von Parteipräsidium<br />

und Parteivorstand am vergangenen<br />

Dienstag haben <strong>die</strong> Freiheitlichen<br />

<strong>die</strong> Wahlniederlage vom<br />

vergangenen Sonntag kritisch analysiert<br />

und eine Vielzahl von zukunftsweisenden<br />

Entscheidungen<br />

einstimmig getroffen.<br />

Arbeitsgruppen installiert<br />

Wie Bundesparteiobmann Norbert<br />

Hofer bereits am Parteitag angekündigt<br />

<strong>hat</strong>te, wird ab sofort an<br />

Strategien <strong>für</strong> eine zukünftige erfolgreiche<br />

Entwicklung der Partei<br />

gearbeitet.<br />

„Die <strong>FPÖ</strong> soll jünger und moderner<br />

werden. Da<strong>für</strong> haben wir<br />

eine Expertengruppe rund um den<br />

Welser Bürgermeister Andreas<br />

Rabl eingerichtet. Dem Gremium<br />

gehören auch <strong>die</strong> beiden jüngsten<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobleute, Marlene<br />

Svazek aus Salzburg und Christof<br />

Bitschi aus Vorarlberg, an“, erläuterte<br />

Hofer.<br />

Ein zweiter wichtiger Bereich ist<br />

<strong>die</strong> Frage der Neuausrichtung der<br />

„Compliance“ – <strong>die</strong> Gestaltung der<br />

Verhaltensregeln und deren Einhaltung<br />

– innerhalb der Partei.<br />

Hofer erinnerte daran, dass es <strong>die</strong><br />

<strong>FPÖ</strong> selbst war, <strong>die</strong> sich zweimal<br />

SPITZE FEDER<br />

„aus der Regierung geschossen“<br />

und in eine Krise manövriert <strong>hat</strong>.<br />

„Das muss in <strong>Zukunft</strong> anders werden,<br />

<strong>die</strong> innerparteilichen Kodizes<br />

und deren Kontrolle muss einfach<br />

funktionieren!“<br />

Vorbild-Regelung angestrebt<br />

Hier wollen <strong>die</strong> Freiheitlichen<br />

den Maßstab in der heimischen<br />

Politik schaffen und <strong>die</strong> strengsten<br />

Regeln aufstellen. Zum Leiter <strong>die</strong>ser<br />

Arbeitsgruppe wurde Manfred<br />

Haimbuchner nominiert, in der<br />

auch einflussreiche Vertreter aus<br />

der Wirtschaft ihren Beitrag leisten<br />

sollen, um ein neues Regelwerk zu<br />

erarbeiten. „Die <strong>FPÖ</strong> wird sich hier<br />

bewusst an den in der Wirtschaft<br />

bereits existierenden Compliance-Vorgaben<br />

orientieren,“ betonte<br />

der Bundesparteiobmann.<br />

Für künftige Fragen zum Thema<br />

Mitgliedschaft (etwa nach problematischen<br />

Äußerungen in sozialen<br />

Me<strong>die</strong>n) will <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> einen „Weisenrat“<br />

installieren. Dieser besteht<br />

aus ver<strong>die</strong>nten Persönlichkeiten,<br />

<strong>die</strong> keine Karrierepläne mehr in<br />

der Partei haben und im Ereignisfall<br />

überprüfen werden, ob jemand<br />

weiterhin <strong>FPÖ</strong>-Mitglied sein soll,<br />

oder nicht.<br />

Die einen quatschen, <strong>die</strong> anderen tun es.<br />

Foto: NFZ<br />

Die Doppelspitze Norbert Hofer und H<br />

Partei eingeleitet: „Wir wollen <strong>die</strong> Parte<br />

Diese beiden Arbeitsgruppen<br />

sollen ihre Ergebnisse bei einer<br />

Klausur im Dezember präsentieren,<br />

wo dann auch <strong>die</strong> Konzepte<br />

und Compliance-Regelungen beschlossen<br />

werden sollen.<br />

Suspen<strong>die</strong>rung HC Straches<br />

Auch HC Strache war Gegenstand<br />

der heutigen Sitzungen. So<br />

wurde vor dem Hintergrund der im<br />

Raum stehenden Vorwürfe gegen<br />

den Ex-Vorsitzenden von seinem<br />

Nachfolger <strong>die</strong> Suspen<strong>die</strong>rung der<br />

Parteimitgliedschaft Straches ausgesprochen.<br />

Diese Entscheidung<br />

IMPRESSUM<br />

Offenlegung gemäß § 25 Me<strong>die</strong>ngesetz<br />

Me<strong>die</strong>ninhaber (Verleger) und Herausgeber:<br />

Freiheitliche Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) –<br />

Die Freiheitlichen, Bundesparteileitung,<br />

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Freiheitlicher Parlamentsklub,<br />

Dr. Karl Renner-Ring 3, 1017 Wien<br />

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Die NFZ erscheint wöchentlich. Einzelpreis: € 0,80;<br />

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Es gilt NFZ-Anzeigenpreisliste Nr. 16.<br />

Verlags- und Herstellungsort: Wien<br />

Grundlegende Richtung: Informationsblatt der Freiheitlichen<br />

Partei Österreichs (<strong>FPÖ</strong>) – Die Freiheitlichen und<br />

des Freiheitlichen Parlamentsklubs.


Nr. 40 Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

g<br />

eiche <strong>Zukunft</strong><br />

Verhaltensrichtlinien wurden eingerichtet<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Foto: NFZ<br />

Linke Scheinmoral<br />

Innenpolitik 3<br />

Die Scheinheiligkeit der Linen zu „Hasspostings“<br />

offenbarte sich vor der Wahl erneut.<br />

„Der linke Mob macht jetzt nicht einmal<br />

vor öffentlichen Morddrohungen auf der<br />

Facebook-Seite des ,Standard‘ halt, auf der<br />

stundenlang ein Kommentar mit einer Morddrohung<br />

gegen Norbert Hofer und Herbert<br />

Kickl online war. Ich bin entsetzt, zu welchen<br />

Mitteln <strong>die</strong> Linken in Österreich in einer<br />

politischen Auseinandersetzung greifen“,<br />

empörte sich <strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär Christian<br />

Hafenecker (Bild).<br />

erbert Kickl <strong>hat</strong> <strong>die</strong> inhaltliche und strukturelle Reform der freiheitlichen<br />

i stabilisieren und in eine bessere <strong>Zukunft</strong> führen.“<br />

Fokus bleibt auf Reformen<br />

Die Freiheitliche Wirtschaft (FW) begrüßt<br />

den von <strong>FPÖ</strong>-Bundesparteiobmann Norbert<br />

Hofer eingeschlagenen Weg nach der Wahl,<br />

erklärte FW-Obmann Matthias Krenn (Bild):<br />

„Wir haben uns das Ziel gesetzt, Reformen<br />

und effektive Rahmenbedingungen <strong>für</strong> einen<br />

erfolgreichen und attraktiven Wirtschaftsstandort<br />

Österreich zu etablieren. Diesen Weg<br />

werden <strong>die</strong> neu gewählten <strong>FPÖ</strong>-Abgeordneten,<br />

darunter auch Vertreter der Freiheitlichen<br />

Wirtschaft, mit klarer, freiheitlicher Handschrift<br />

im Nationalrat weitergehen.“<br />

Foto: FW<br />

wurde vom Wiener <strong>FPÖ</strong>-Landesparteivorstand<br />

im Einvernehmen<br />

mit dem <strong>FPÖ</strong>-Bundesparteivorstand<br />

bestätigt. Dies entspricht<br />

statutarisch auch dem Inhalt der<br />

Erklärung von Strache, seine Mitgliedschaft<br />

ruhend stellen zu wollen,<br />

<strong>die</strong> er am Dienstag Vormittag<br />

angekündigt <strong>hat</strong>te.<br />

„Das Ruhendstellen einer Mitgliedschaft<br />

kommt im Statut nicht<br />

vor, deshalb haben wir das zur<br />

Kenntnis genommen. Es ist eine<br />

Suspen<strong>die</strong>rung. Das entspricht<br />

dem, was Heinz-Christian Strache<br />

in seiner eigenen Stellungnahme<br />

gesagt <strong>hat</strong>. Wenn <strong>die</strong> Vorwürfe<br />

der letzten Tage nicht zu entkräften<br />

sind, dann kommt es zu einem<br />

Ausschluss“, erklärt Bundesparteiobmann<br />

Norbert Hofer.<br />

Betreffend dem Nationalratsmandat<br />

<strong>für</strong> Philippa Strache wird<br />

<strong>die</strong> Wiener Landesgruppe nach<br />

Vorliegen des endgültigen Wahlergebnisses<br />

eine Entscheidung treffen.<br />

Bereits entschieden haben <strong>die</strong><br />

Gremien über eine Empfehlung an<br />

den <strong>FPÖ</strong>-Parlamentsklub, Herbert<br />

Kickl als Klubobmann und Norbert<br />

Hofer als 3. Präsidenten des Nationalrats<br />

zu nominieren.<br />

Foto: NFZ<br />

Unerwünschte Einmischung<br />

Im Wahlkampf-Finish <strong>hat</strong> ein Journalist der<br />

„Bild“-Zeitung, der auch als Biograph von<br />

Sebastian Kurz tätig war, <strong>die</strong> Österreicher<br />

darauf aufmerksam gemacht, welche Regierung<br />

es nach der Wahl geben müsse. „Wir<br />

verwehren uns gegen <strong>die</strong>se Einmischung<br />

aufs Schärfste. Die Österreicher treffen ihre<br />

Wahlentscheidung frei und selbstbestimmt<br />

und wollen keine Einmischung von selbsternannten<br />

Moralaposteln“, kritisierte <strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär<br />

Harald Vilimsky (Bild) <strong>die</strong>se<br />

„Wahlempfehlung“. Er wertete das als Vorgeschmack<br />

darauf, was bei einer schwarz-grünen<br />

Regierung noch kommen könnte.<br />

SPRUCH DER WOCHE<br />

„Die Richtung stimmt.<br />

Wir haben auf <strong>die</strong> richtigen<br />

Themen gesetzt. Es ist<br />

der Weg der Menschlichkeit,<br />

den wir gemeinsam<br />

weitergehen werden.“<br />

Pamela Rendi-Wagner<br />

29. September 2019<br />

Foto: NFZ<br />

Ihre mutige Interpretation<br />

des Wahlergebnisses ihrer<br />

Partei.<br />

BILD DER WOCHE<br />

Aus und vorbei. Die letzten Wahlversprechen<br />

weichen wieder den Produktinformationen der Wirtschaft.<br />

Foto: NFZ


4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Es gibt am Wahlergebnis vom vergangenen Sonntag nichts schönzureden.<br />

Obwohl den Freiheitlichen – wie schon bei den Wahlen<br />

zum Europaparlament im Mai – erneut eine Woche vor dem Wahlgang<br />

mit der medial großzügig ausgeweideten „Spesen-Affäre“ um<br />

Ex-Obmann HC Strache ein medialer Genickschlag versetzt wurde,<br />

der zu herben Verlusten führte. Aber derartige Rückschläge haben<br />

<strong>die</strong> Freiheitlichen <strong>für</strong> eine inhaltliche und personelle Neuaufstellung<br />

genutzt und sind schneller zurückgekommen, als es den politischen<br />

Gegnern lieb war. Das will jetzt auch <strong>die</strong> Doppelspitze mit Norbert<br />

Hofer und Herbert Kickl erneut unter Beweis stellen.<br />

„Das Ibiza-Video <strong>hat</strong>ten wir<br />

schon ganz gut verarbeitet. Wir lagen<br />

in den Umfragen bei soliden<br />

20 Prozent, aber <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>nkeule<br />

der letzten Woche mit den ganzen<br />

negativen Schlagzeilen <strong>hat</strong> uns<br />

doch sehr geschadet“, bemerkte<br />

<strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär Harald Vilimsky<br />

zur medialen Ausschlachtung<br />

der „Spesen-Affäre“ um<br />

Ex-Obmann HC Strache.<br />

Zufällige „Last-Minute-Skandale“<br />

Schon merkwürdig, dass <strong>die</strong><br />

gleichzeitig publik gewordenen<br />

massiven Korruptionsvorwürfe gegen<br />

<strong>die</strong> Wiener Grünen von den<br />

Me<strong>die</strong>n de facto totgeschwiegen<br />

„Wir haben alle einen<br />

Rucksack zu tragen<br />

gehabt, und jeden Tag<br />

ist ein weiterer Stein in den<br />

Rucksack hineingelegt<br />

worden.“<br />

wurden und<br />

so <strong>die</strong> Rückkehr<br />

der „Sauberen<br />

Politik“<br />

(Wahlspruch<br />

der Grünen) in<br />

den Nationalrat<br />

in keiner Weise<br />

auch nur beeinträchtigten.<br />

Noch vor einer<br />

Woche lag<br />

<strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> in den Umfragen stabil bei<br />

rund 20 Prozent. Aber dann ist eine<br />

„politische Atombombe über uns<br />

gezündet“ worden, wie der zweite<br />

<strong>FPÖ</strong>-Generalsekretär Christian<br />

Hafenecker betonte. Er zeigte<br />

sich genauso verärgert wie der geschäftsführende<br />

Klubobmann Herbert<br />

Kickl über den gezielt gewählten<br />

Zeitpunkt des Auftauchens der<br />

Spesenaffäre: „Das wurde so gesetzt,<br />

dass man der <strong>FPÖ</strong> hier ganz<br />

bewusst eine Reaktionsfähigkeit<br />

genommen <strong>hat</strong>. Das halte ich schon<br />

<strong>für</strong> gefährlich <strong>für</strong> unsere Demokratie.“<br />

Der Wahlkampf an sich war nach<br />

der Aufkündigung der Koalition<br />

durch ÖVP-Chef Sebastian Kurz<br />

schon „unfassbar schwierig“, resümierte<br />

ein auch krankheitsbedingt<br />

angeschlagener Hofer, der <strong>die</strong> letzten<br />

beiden Wochen mit Fieber zu<br />

kämpfen <strong>hat</strong>te.<br />

Norbert Hofer<br />

„Wir haben<br />

alle einen<br />

Rucksack zu<br />

tragen gehabt,<br />

und jeden Tag<br />

ist ein weiterer<br />

Stein in<br />

den Rucksack<br />

hineingelegt<br />

worden“, erinnerte<br />

Hofer an<br />

<strong>die</strong> Kampagnen der Me<strong>die</strong>n gegen<br />

<strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong>, <strong>die</strong> auch vor ihm nicht<br />

Halt machten. So wurde versucht,<br />

auch ihm über <strong>die</strong> nach Morddrohungen<br />

während des Bundespräsi-<br />

Noch am Wahlabend kündigte Bundesparteiobmann Norbert Hofer<br />

Reformen an, um <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> wieder auf <strong>die</strong> Erfolgsschiene zu bringen.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Betroffene Gesichter am Wahlabend: Nach der anscheinend gelungenen<br />

von den Me<strong>die</strong>n groß inszeniert wurde, <strong>die</strong> Partei auf 16,2 Prozent. Jetzt<br />

Ein Auftrag <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Die Parteispitze steht geschlossen hinter Norbert<br />

dentenwahlkampfes errichtete Sicherheitsmauer<br />

um sein Haus in<br />

Pinkafeld eine „Spesen-Affäre“ anzudichten.<br />

Keine Zeit <strong>für</strong> Selbstmitleid<br />

Er und Kickl bemühten sich,<br />

den enttäuschten Funktionären und<br />

Sympathisanten der Freiheitlichen,<br />

<strong>die</strong> im Wahlkampf einmal mehr<br />

mit tollem, aufopferndem Einsatz<br />

glänzten, Trost zu spenden.<br />

„Ihr könnt alle nichts da<strong>für</strong>. Es<br />

gibt ein paar Dinge, <strong>die</strong> kommen<br />

von außen auf einen zu“, erklärte<br />

Kickl, der auch seinen Parteichef<br />

nicht vom Lob aussparte. „Es war<br />

übermenschlich, was du geleistet<br />

hast“, betonte Kickl in Hinblick<br />

auf dessen angeschlagene Gesundheit<br />

in den letzten beiden Wochen.<br />

Und der Angesprochene gab<br />

auch gleich zu verstehen, dass er<br />

das Wahlergebnis als Ansporn <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> nächsten Wochen und Monate<br />

interpretierte. Insbesondere <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> beiden noch heuer anstehenden<br />

Landtagswahlen in Vorarlberg, am<br />

13. Oktober, und in der Steiermark,<br />

<strong>die</strong> in der zweiten November-Hälfte<br />

stattfinden soll.<br />

„Ich werde alles tun, damit wir<br />

aus <strong>die</strong>ser <strong>FPÖ</strong> <strong>die</strong> Partei machen,<br />

<strong>die</strong> wieder ganz vorne mit dabei<br />

ist. Ab heute gemma‘s an!“, erklärte<br />

Hofer.<br />

Was das Ergebnis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bundespartei<br />

bedeutet, erläuterte Hofer<br />

unzweideutig: Das Wahlergebnis<br />

sei keines, um Regierungsverhandlungen<br />

zu führen: „Das heißt, wir<br />

bereiten uns auf Opposition vor.“<br />

Mit <strong>die</strong>ser Interpretation des<br />

Wahlergebnisses, dass <strong>die</strong>ses kein<br />

Regierungsauftrag <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong><br />

sei, stimmte er mit Kickl und den<br />

beiden Generalsekretären Vilimsky<br />

und Hafenecker überein. In einer<br />

Koalition mit – vor allem – der<br />

ÖVP müsse man etwas dagegenhalten<br />

können, sagte Kickl: „Mit<br />

knapp mehr als 16 Prozent ist <strong>die</strong>s<br />

schwer möglich.“<br />

Einstimmig auch das Votum der<br />

Landesparteiobmänner zu dem Thema.<br />

„Der Wähler <strong>hat</strong> uns <strong>die</strong> Rechnung<br />

präsentiert – völlig zu Recht –<br />

da gibt es kein Jammern von mir“,<br />

merkte etwa Oberösterreichs Landesparteiobmann<br />

Manfred Haimbuchner<br />

an, der mit der ÖVP in Linz<br />

in einer Koalition arbeitet. Auf Bundesebene<br />

sei aber klar: „Es wird der<br />

Weg in <strong>die</strong> Opposition beschritten.<br />

Es wird keine Regierungsbeteiligung<br />

der <strong>FPÖ</strong> geben.“<br />

„Ich glaube, <strong>die</strong> Geschichte ist<br />

erledigt“, stimmte ihm Burgen-


Nr. 40 Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

g<br />

Innenpolitik 5<br />

POLITIK<br />

ANALYSIERT<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong><br />

Norbert Hofer<br />

<strong>FPÖ</strong>-Bundesparteiobmann<br />

Stabilisierung der Partei bei 20 Prozent, drückte der „Spesenskandal“, der zufällig wenige Tage vor der Wahl<br />

zieht <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> aus den Vorfällen der letzten Monate radikale Konsequenzen.<br />

Neuaufstellung der Partei<br />

Hofer und unterstützt dessen Vorhaben zur Neuausrichtung der <strong>FPÖ</strong><br />

lands Landeshauptmannstellvertreter<br />

Johann Tschürtz bei. Für Udo<br />

Landbauer, den Landesobmann der<br />

niederösterreichischen Freiheitlichen,<br />

haben <strong>die</strong> Wähler der Partei<br />

„<strong>die</strong> gelbe Karte gezeigt“, was angesichts<br />

der Vorfälle in den vergangenen<br />

Wochen keine Überraschung<br />

sei: „Da gibt es gibt nichts schönzureden.“<br />

Wähler-Rückholaktion startet<br />

Aber jetzt gelte es, <strong>die</strong> „beschädigte<br />

Marke <strong>FPÖ</strong> wieder klar als<br />

starke und einzige soziale Heimatpartei<br />

in <strong>die</strong>sem Land zu positionieren“,<br />

erklärte Landbauer. Norbert<br />

Hofer habe <strong>die</strong>s am Parteitag<br />

auch schon angekündigt, dass er<br />

nach der Wahl – egal wie <strong>die</strong>se ausgehen<br />

werde – <strong>die</strong> Partei umkrempeln<br />

will. Darin stimmte ihm der<br />

Chef der Tiroler <strong>FPÖ</strong>, Markus Abwerzger,<br />

zu. Die derzeitige Doppelspitze,<br />

bestehend aus Norbert<br />

Hofer und Herbert Kickl, halte er<br />

weiterhin <strong>für</strong> richtig, denn „sonst<br />

wäre das Ergebnis am Sonntag<br />

noch schlechter ausgefallen“ merkte<br />

Abwerzger an.<br />

Die <strong>FPÖ</strong> wird in der Opposition einem möglichen Linksschwenk der<br />

ÖVP (hier Klubchef Wöginger mit der Grünen Maurer) entgegenhalten.<br />

Foto: NFZ<br />

Nach vorne blickte auch Harald<br />

Vilimsky, der am Sonntag gleich<br />

nach der ersten Hochrechnung ankündigte,<br />

dass es nun darum gehe,<br />

das Vertrauen der Wähler wiederzugewinnen<br />

und <strong>die</strong> Partei innerlich<br />

neu aufzustellen.<br />

„Wir starten jetzt eine große<br />

Wähler-Rückholaktion“, kündigten<br />

dementsprechend <strong>die</strong> beiden wahlkämpfenden<br />

Landesobleute Christof<br />

Bitschi und Mario Kunasek<br />

an. Die Wähler wüssten sehr wohl<br />

zwischen bundes- und landespolitischen<br />

Problemen und Aufgaben<br />

zu differenzieren. Daher werde<br />

man sich in Vorarlberg und in der<br />

Steiermark mit voller Kraft in <strong>die</strong><br />

entscheidende Phase der Landtagswahlkämpfe<br />

werfen und inhaltlich<br />

klar Position beziehen.<br />

Mit <strong>die</strong>ser Unterstützung aus den<br />

Ländern, <strong>die</strong> sich schon am Bundesparteitag<br />

mit dem klaren Wahlergebnis<br />

<strong>für</strong> Hofer gezeigt <strong>hat</strong>, will<br />

auch <strong>die</strong>ser <strong>die</strong> Neuaufstellung der<br />

Partei angehen. Ein erster Schritt<br />

dazu geschehe ohnehin durch <strong>die</strong><br />

neuen Mandatare im Nationalrat.<br />

Und was den Rest angeht, zeigte<br />

Hofer sein bekanntes, humorvolles<br />

Understatement: „Es wird eine modernere<br />

Partei, lassen Sie sich überraschen.“<br />

Liebe Freunde, der letzte Sonntag<br />

war kein einfacher Tag. Das<br />

Ergebnis der Nationalratswahl ist<br />

<strong>für</strong> uns Freiheitliche enttäuschend,<br />

auch wenn es angesichts der Wucht<br />

der Ereignisse knapp vor der Wahl<br />

nicht ganz überraschend kommt.<br />

Vertrauen zurückholen<br />

Vor dem „Ibiza-Video“ lag <strong>die</strong><br />

<strong>FPÖ</strong> in Umfragen bei rund 23 Prozent<br />

– nach Ibiza konnte <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong><br />

sich bei der EU-Wahl bei rund 17<br />

Prozent stabilisieren und in weiterer<br />

Folge in den Umfragen wieder<br />

auf rund 20 Prozent zulegen.<br />

Die Strategie im Wahlkampf<br />

war <strong>die</strong> richtige. Den Ereignissen<br />

der letzten Woche vor der Wahl –<br />

Stichwort Spesen-Vorwürfe – stand<br />

<strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> allerdings ohnmächtig gegenüber.<br />

Das Ergebnis wirft uns um<br />

zehn Jahre zurück. Aber wir werden<br />

aber nicht zehn Jahre brauchen, um<br />

das wieder aufzuholen! Der Wiederaufbau<br />

und das Zurückholen des<br />

verloren gegangenen Vertrauens <strong>hat</strong><br />

bereits wieder begonnen.<br />

Ich möchte mich an <strong>die</strong>ser Stelle<br />

bei Euch allen <strong>für</strong> Euren Einsatz in<br />

den letzten Wochen bedanken. Auf<br />

meiner Tour durch Österreich habe<br />

ich überall hochmotivierte Funktionäre<br />

getroffen, <strong>die</strong> mit viel Freude<br />

<strong>für</strong> unsere freiheitlichen Familie<br />

gekämpft haben.<br />

Das Wahlergebnis von 16,2<br />

Prozent ist kein Auftrag, in Regierungsverhandlungen<br />

einzutreten.<br />

Wir wissen aus dem Jahr 2017, dass<br />

es eine gewisse Stärke braucht, um<br />

sich in Verhandlungen mit der ÖVP<br />

substantiell einzubringen. Jetzt ist<br />

Sebastian Kurz am Zug. Er und seine<br />

ÖVP müssen ihre Wahlkampfversprechen<br />

umsetzen.<br />

Die <strong>FPÖ</strong> wird <strong>die</strong> nächsten Wochen<br />

und Monate nützen, um <strong>die</strong><br />

Neuausrichtung der Partei voranzutreiben.<br />

Da<strong>für</strong> vertraue ich auch auf<br />

Eure Unterstützung.


6 Parlament<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Norbert Nemeth<br />

Klubdirektor der <strong>FPÖ</strong><br />

HOHES<br />

HAUS<br />

Diese Nationalratswahl am 29.<br />

September 2019 <strong>hat</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Freiheitlichen<br />

nicht einmal ansatzweise<br />

so geendet wie erhofft.<br />

Das ist traurig, zumal sehr viele<br />

ausgezeichnete Parlamentarier<br />

das Hohe Haus verlassen müssen.<br />

Der neue Klub der freiheitlichen<br />

Abgeordneten wird – aller<br />

Voraussicht nach – nicht mehr<br />

aus 51, sondern nur noch aus 31<br />

Mandataren bestehen. Das entspricht<br />

etwa dem Niveau des Jahres<br />

2008.<br />

Neues Hohes Haus<br />

Ungeachtet dessen wird der<br />

Freiheitliche Parlamentsklub seine<br />

Linie, mit der <strong>die</strong> Partei jahrelang<br />

erfolgreich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Österreicherinnen<br />

und Österreicher tätig<br />

war, fortsetzen.<br />

Im Zentrum unserer Politik<br />

wird unverändert jenes Prinzip<br />

stehen, wonach <strong>die</strong> Österreicher<br />

selbst entscheiden sollen, mit<br />

wem sie nach welchen Spielregeln<br />

zusammenleben wollen.<br />

Damit Hand in Hand geht <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> <strong>die</strong> einzige<br />

Partei ist, <strong>die</strong> sich klar <strong>für</strong><br />

einen Fortbestand der Republik<br />

Österreich als souveränem Nationalstaat<br />

ausspricht. Alle anderen<br />

wollen das nicht, sondern<br />

träumen von einem Österreich als<br />

Bundesstaat in der Europäischen<br />

Union.<br />

Zuvor wird aber das Parlament<br />

völlig neu auf<strong>gestellt</strong>. Von den<br />

Räumlichkeiten über den Sitzplan<br />

im Plenarsaal bis zur Zusammensetzung<br />

der Ausschüsse wird alles<br />

nach dem d´Hondtschen Verfahren<br />

berechnet. Victor d´Hondt<br />

war ein belgischer Jurist, der<br />

1901 verstarb. Durch <strong>die</strong> von ihm<br />

erfundene Berechnungsmethode<br />

ist er gerade in Zeiten rund um<br />

Wahlen allgegenwärtig.<br />

SOZIALPOLITIK<br />

Rechtsanspruch auf Pflegekarenz<br />

In <strong>Zukunft</strong> wird es einen Rechtsanspruch auf Pflegekarenz<br />

oder auf Pflegeteilzeit von bis zu zwei Wochen<br />

<strong>für</strong> Arbeitnehmer in Betrieben mit zumindest<br />

fünf Beschäftigten geben. Darüber hinaus besteht<br />

im Fall eines längeren Pflege- oder Betreuungsbedarfs<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, eine Vereinbarung über eine<br />

längere Pflegekarenz und/oder Pflegeteilzeit zu treffen.<br />

Das <strong>hat</strong> der Nationalrat letzte Woche mit den<br />

Stimmen aller Parteien beschlossen.<br />

Foto: NFZ<br />

UMWELTPOLITIK<br />

Millionenförderung<br />

Ebenfalls letzte Woche wurde<br />

das „Erneuerbaren-Paket“ im Nationalrat<br />

beschlossen. Es beinhaltet<br />

100 Millionen Euro Investitionsförderungen<br />

im Photovoltaik-Bereich,<br />

278 Millionen Euro <strong>für</strong><br />

Windkraftanlagen, Nachfolgetarife<br />

<strong>für</strong> Biomasse-Anlagen sowie Förderungen<br />

<strong>für</strong> Biogas-Anlagen.<br />

ÖVP-Familienfest: Bierlein<br />

wäscht Kurz & Co. rein<br />

Familien- und Umweltministerium drückten sich um Anfragen<br />

Mit Spesen auf Steuerzahlerkosten<br />

kann <strong>die</strong> ÖVP<br />

anscheinend gut umgehen – sie<br />

drückt sich auch einfach um <strong>die</strong><br />

Beantwortung einer Anfrage.<br />

Und <strong>die</strong> Presse schweigt...<br />

Der Nationalrat <strong>hat</strong> <strong>die</strong> Regierung<br />

im Juli per Entschließung ersucht,<br />

<strong>die</strong> Organisation und Durchführung<br />

des „Familienfests“ am 1.<br />

Mai im Schlosspark Schönbrunn<br />

genauer unter <strong>die</strong> Lupe zu nehmen.<br />

Unter anderem besteht der Verdacht<br />

auf Verstöße gegen das Vergabegesetz<br />

und der Parteienfinanzierung<br />

durch <strong>die</strong> Hintertür.<br />

Foto: NFZ<br />

In einem gemeinsamen Entschließungsantrag<br />

haben ÖVP,<br />

SPÖ, Neos und Liste Jetzt <strong>die</strong><br />

Ausrufung des „Klimanotstands“<br />

300.000 Steuer-Euro – und niemand will Verantwortung übernehmen.<br />

Keine Antwort der Ministerien<br />

Lediglich Bundeskanzlerin<br />

Brigitte Bierlein gab eine kurze<br />

Antwort: Man habe keine Anhaltspunkte<br />

<strong>für</strong> eine zweckwidrige<br />

Verwendung von öffentlichen<br />

Mitteln durch das Bundeskanzleramt<br />

eruieren können. Zu Erinnerung:<br />

301.000 Euro <strong>hat</strong>ten da<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

eingefordert und <strong>die</strong>sen beschlossen.<br />

Damit soll auch in der Politik<br />

der Eindämmung der Klima- und<br />

Umweltkrise höchste Priorität zuerkannt<br />

und Nachbesserungen zum<br />

nationalen Klima- und Energieplan<br />

Maßnahmen vorbereitet werden,<br />

<strong>die</strong> den Ausstoß von Treibhausgasen<br />

ohne Einsatz risikoreicher<br />

Kompensationstechnologien und<br />

ohne Ankauf von Emissions-Zertifikaten<br />

verringern sollen.<br />

Die beiden <strong>FPÖ</strong>-Abgeordneten<br />

Walter Rauch und Harald Stefan<br />

kritisierten <strong>die</strong> Ausrufung eines<br />

„Klimanotstandes“. Es dürfe keine<br />

„Klimahysterie“ betrieben werden,<br />

ÖVP-Ministerinnen Elisabeth Köstinger<br />

(Umwelt) und Juliane Bogner-Strauß<br />

(Familie) bereit<strong>gestellt</strong>.<br />

Beide ließen <strong>die</strong> Frist zur Beantwortung<br />

der Anfragen verstreichen.<br />

Nationalrat übt sich in Klimahysterie<br />

sondern vielmehr mit konkreten<br />

Maßnahmen gegen den Klimawandel<br />

vorgegangen werden.<br />

Vor allem <strong>FPÖ</strong>-Justizsprecher<br />

Harald Stefan (Bild) betonte, dass<br />

<strong>die</strong> Ausrufung eines Notstandes<br />

aus demokratiepolitischer Sicht<br />

problematisch sei. So könnten unter<br />

Berufung auf <strong>die</strong>sen „Notstand“<br />

demokratische Entscheidungen<br />

und <strong>die</strong> Rechtsstaatlichkeit ausgehebelt<br />

werden, be<strong>für</strong>chtet Stefan:<br />

„Der Umweltschutz musss vorangetrieben<br />

werden. Allerdings auf<br />

demokratischer und rechtsstaatlicher<br />

Basis sowie unter Berücksichtigung<br />

technischer Erkenntnisse.“<br />

Foto: familieundberuf.at


Nr. 40 Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

g<br />

Foto: BMI / Grafik: NFZ<br />

Parlament 7<br />

Kurz‘ Wahlpoker und <strong>die</strong> grüne Rückkehr<br />

Nach der vom Zaun gebrochenen Wahl <strong>hat</strong> Kurz jetzt <strong>die</strong> Qual der Wahl des Koalitionspartners<br />

Rein rechnerisch <strong>hat</strong> ÖVP-Chef Sebastian Kurz <strong>die</strong> Qual der Wahl<br />

bei der Suche nach einem Koalitionspartner – wenn er nicht gar,<br />

wie schon Bruno Kreisky, nach einer kurzzeitigen Minderheitsregierung<br />

einen weiteren Wahlgang und <strong>die</strong> Absolute anstrebt. Mit Ausnahme<br />

der <strong>FPÖ</strong> haben sich bereits alle im Parlament vertretenen Parteien<br />

Kurz als Partner ange<strong>die</strong>nt.<br />

Für eine Zweier-Koalition stünden<br />

<strong>die</strong> SPÖ und <strong>die</strong> zurückgekehrten<br />

Grünen parat, mit den<br />

Neos sogar noch eine Variable <strong>für</strong><br />

eine – vor allem bei den Me<strong>die</strong>n so<br />

hochgeschätzte – Dreier-Koalition<br />

bereit, also ÖVP, Grüne und Neos.<br />

Vorläufiges Ergebnis der Nationalratswahl 2019<br />

37,5%<br />

(+ 6,1)<br />

ÖVP<br />

21,2%<br />

(- 5,6)<br />

Das Wahlergebnis 2019 inklusive der Briefwahlstimmen, aber noch<br />

ohne <strong>die</strong> Stimmen der maximal 40.000 Wahlkartenwähler.<br />

Jetzt Kreisky als Vorbild?<br />

Und es wäre <strong>für</strong> manche Beobachter<br />

nicht überraschend, sollte<br />

Kurz nach der erfolgreichen Kopie<br />

der Schüssel-Strategie zur Demontage<br />

der Freiheitlichen jetzt<br />

auf Bruno Kreisky zurückgreifen<br />

und <strong>die</strong> von ihm ins Spiel gebrachte<br />

Minderheitsregierung anstreben.<br />

Damit könnte er sich jeweils<br />

genehme Partner als Mehrheitsbeschaffer<br />

<strong>für</strong> seine „100 Projekte“<br />

im Parlament suchen.<br />

Das <strong>hat</strong> Anfang der 1970er Jahre<br />

Bruno Kreisky getan, um nach einem<br />

Jahr <strong>die</strong> Bürger erneut zu den<br />

Urnen aufzurufen, was ihm dann<br />

1971 eine knappe absolute Mehrheit<br />

verschafft <strong>hat</strong>.<br />

Nach der Spekulation zurück<br />

zu den Zahlen: Trotz eines neuen<br />

Rekords von 925.090 abgegebenen<br />

und davon 917.927 gültigen<br />

Stimmen haben <strong>die</strong> Briefwähler<br />

<strong>die</strong>smal das Ergebnis der Nationalratswahl<br />

nur wenig beeinflusst.<br />

Wahlsieger ÖVP verlor gegenüber<br />

den am Sonntag bereits ausgezählten<br />

Stimmen zwei Wackelmandate<br />

und kommt nurmehr auf 71 Mandate.<br />

Die Grünen bekamen noch<br />

drei Mandate auf 26 dazu, <strong>die</strong> Neos<br />

holten ihr 15 Mandat. Die SPÖ verfügt<br />

im künftigen Nationalrat über<br />

40 Abgeordnete, <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> über 31.<br />

An <strong>die</strong>ser Mandatsverteilung<br />

dürfte auch <strong>die</strong> Auswertung der<br />

30.000 bis 40.000 noch ausstehenden<br />

Wahlkarten nichts mehr<br />

ändern. Aber auch nicht an der<br />

niedrigen Wahlbeteiligung am vergangenen<br />

Wahlsonntag. Die knapp<br />

mehr als 75 Prozent sind der zweitschlechteste<br />

Wert der Zweiten Republik.<br />

Nur 2013 war das Interesse<br />

der Österreicher an einer Nationalratswahl<br />

mit 74,91 Prozent noch<br />

ein wenig schwächer.<br />

16,2%<br />

(- 9,8) 13,8%<br />

(+ 10)<br />

8,1%<br />

(+ 2,8)<br />

SPÖ <strong>FPÖ</strong> Die Grünen Neos<br />

Klar fest steht auch, an wen <strong>die</strong><br />

Freiheitlichen ihr Drittel an Wählern<br />

gegenüber der Wahl 2017 verloren<br />

haben: Ein Drittel der damaligen<br />

Wähler stimmte <strong>die</strong>smal <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> ÖVP, ein Drittel <strong>für</strong> eine der<br />

anderen kandi<strong>die</strong>renden Parteien<br />

und ein Drittel zog es vor, an <strong>die</strong>sem<br />

Wahlgang überhaupt nicht teilzunehmen.<br />

DIE VORLÄUFIGE MANDATSVERTEILUNG NACH DER NATIONALRATSWAHL 2019<br />

Grafik: NFZ


8 Außenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Foto: NFZ<br />

Harald Vilimsky<br />

„Klimakrise“ lässt das<br />

Ozonloch schrumpfen<br />

FÜR ÖSTERREICH IM EU-PARLAMENT<br />

Es droht ein Schwenk<br />

in der EU-Politik<br />

Nein, wir Freiheitliche können<br />

mit dem Wahlergebnis nicht<br />

zufrieden sein. Und es wird wohl<br />

auch Auswirkungen auf <strong>die</strong> Europapolitik<br />

haben. Sebastian Kurz<br />

stehen jetzt nur Grüne und SPÖ<br />

als mögliche Koalitionspartner<br />

zur Verfügung. Damit zeichnet<br />

sich ein Linksruck ab, <strong>die</strong> erfolgreiche<br />

Politik der ÖVP-<strong>FPÖ</strong>-Koalition<br />

gegen illegale Migration<br />

steht zur Disposition.<br />

Kann sich jemand vorstellen,<br />

dass mit den Grünen oder der<br />

SPÖ in der Regierung eine Ablehnung<br />

des UN-Migrationspak-<br />

tes möglich gewesen wäre? Oder<br />

dass Kurz wirklich eine konsequente<br />

Linie gegen <strong>die</strong> zwangsweise<br />

Verteilung von Migranten<br />

in der EU durchbringt? Nach<br />

dem Ausscheiden der Lega aus<br />

der italienischen Regierung <strong>hat</strong><br />

<strong>die</strong> EU jetzt gleich zwei Staaten<br />

weniger, <strong>die</strong> den so dringend<br />

notwendigen Schutz der Grenzen<br />

wirklich ernst genommen haben.<br />

Damit droht auch ein Kurswechsel<br />

gegenüber der EU selbst.<br />

Die frühere Regierung <strong>hat</strong> – auf<br />

Betreiben der <strong>FPÖ</strong> – sich dazu bekannt,<br />

dass Brüssel weniger Aufgaben<br />

wahrnehmen, <strong>die</strong> aber effizienter<br />

umsetzen soll. Jetzt aber<br />

zeichnet sich mit Beteiligung von<br />

Grünen oder SPÖ ein Schwenk zu<br />

einem Kurs ab, der den Brüsseler<br />

Zentralismus wieder befördert.<br />

Schon <strong>die</strong> Glückwünsche des<br />

scheidenden Kommissionschefs<br />

Juncker an Kurz zeigen, wohin<br />

der Hase läuft: Junckers Hoffnung<br />

auf einen „proeuropäischen<br />

Kurs“ ist <strong>die</strong> übliche Chiffre <strong>für</strong><br />

mehr Macht nach Brüssel.<br />

Foto: sciencefiles.org<br />

Eine gute Nachricht ist in der<br />

„Klimakrisen“-Hysterie völlig untergegangen.<br />

Das Ozonloch über<br />

der südlichen Hemisphäre ist heuer<br />

so klein wie seit Jahrzehnten nicht<br />

mehr.<br />

Die Triebkräfte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entwicklung<br />

des Ozonlochs sind <strong>die</strong> Sonne<br />

und <strong>die</strong> Stratosphärenwolken.<br />

Damit sich Stratosphärenwolken<br />

bilden können, sind wiederum<br />

Temperaturen von minus 79<br />

Grad Celsius oder weniger notwendig.<br />

Deshalb entwickelt sich<br />

das Ozonloch im Frühling der südlichen<br />

Hemisphäre, wenn es noch<br />

hinreichend kalt ist und genügend<br />

Sonnenlicht vorhanden ist – und<br />

es verschwindet im Sommer der<br />

südlichen Hemisphäre, wenn <strong>die</strong><br />

Stratosphäre so warm ist, dass sich<br />

keine Stratosphärenwolken bilden<br />

können.<br />

Die höheren Temperaturen in der<br />

Stratosphäre im Sommer führen regelmäßig<br />

das Ende des Ozonloches<br />

herbei. Deshalb würde eine globale<br />

Erwärmung das Ozonloch reduzieren.<br />

Tatsächlich <strong>hat</strong> sich heuer in<br />

der Stratosphäre gerade eine Klimaanomalie<br />

ereignet, eine plötzliche<br />

Temperaturerhöhung um 20 bis<br />

30 Grad Celsius.<br />

Diese Erwärmung <strong>hat</strong> <strong>die</strong> Bildung<br />

von Stratosphärenwolken behindert<br />

und da<strong>für</strong> gesorgt, dass das<br />

Loch in der Ozonschicht über der<br />

Antarktis <strong>die</strong>ses Jahr so gering ausfallen<br />

könnte, wie in den letzten<br />

drei Jahrzehnten nicht – siehe <strong>die</strong><br />

orange Kurve in der untenstehenden<br />

Graphik.<br />

„Klimakrise“ frisst Ozonloch auf.<br />

Foto: BundesstiftungAufarbeitung/KlausMehner<br />

Mit dem Klima-Mill<br />

<strong>die</strong> neue staatliche<br />

Berlins „Klimapolitik“ hilft nicht dem Klima, sonde<br />

Mit ihrer Regulierungswut zur „Klima-Rettung“ und den ineffizienten Förderschaft<br />

der ehemaligen DDR ab, <strong>die</strong> 1989 – wenige Monate nach den Feiern<br />

Der deutsche Ökonom Daniel Stelter sieht <strong>die</strong> Bundesrepublik anhand<br />

der „Klimapolitik“ verstärkt in eine staatliche Planwirtschaft<br />

abdriften. Eine Planwirtschaft, <strong>die</strong> Milliarden <strong>für</strong> ineffiziente<br />

Maßnahmen zum Fenster hinausschmeißt, ohne damit auch nur annährend<br />

ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen.<br />

„Ungeachtet der Tatsache, dass<br />

<strong>die</strong> deutsche Politik schon bisher<br />

krachend mit ihren Eingriffen in<br />

den Markt gescheitert ist, denkt sie<br />

– und <strong>die</strong> Bevölkerung scheint das<br />

auch zu denken –, dass sie in der<br />

Lage sei, es in <strong>Zukunft</strong> besser zu<br />

machen“, resümiert Stelter.<br />

Als Beispiel <strong>für</strong> das Versagen<br />

zieht er <strong>die</strong> „Energiewende“ heran,<br />

den Ausstieg aus Atomstrom<br />

und demnächst auch aus Kohlekraftwerken:<br />

„Bei Kosten von bisher<br />

rund 200 Milliarden Euro und<br />

bis 2025 von atemberaubenden 520<br />

Milliarden Euro – mehr als 6.000<br />

Euro pro Kopf der Bevölkerung –<br />

muss nüchtern konstatiert werden:<br />

Der Effekt auf <strong>die</strong> angestrebte Reduktion<br />

des CO2-Gehalts der Luft<br />

war null.“<br />

Keine Kosten-Nutzen-Rechnung<br />

So wurden zur Förderung der<br />

Solarindustrie bisher 82 Milliarden<br />

Euro locker gemacht, wodurch<br />

2017 gerade 19 Millionen Tonnen<br />

CO2 eingespart wurden. Das sind<br />

zwei Prozent des CO2-Gesamtausstoßes<br />

in Deutschland. Da pro Jahr<br />

der CO2-Ausstoß weltweit um 2,7<br />

Prozent wächst, ergibt sich aus der<br />

Maßnahme eine Verlangsamung<br />

des Klimawandels um sieben Tage.<br />

Zur Realisierung des Ziels der<br />

„CO2-Neutralität“ will Berlin rund<br />

4.000 Milliarden Euro ausgeben.<br />

Eine Stu<strong>die</strong> des Bundesverbands<br />

der Deutschen Industrie (BDI) rechnet<br />

vor, dass es schon um 1.500<br />

Der Ökonom Daniel Stelter wirft der Po<br />

„Klima-Rettung“ vor: Tausende Millarde


Nr. 40 Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

g<br />

iarden-Karacho in<br />

Planwirtschaft<br />

rn nur der Politik zu mehr Durchgriffsrechten<br />

Milliarden gleitet <strong>die</strong> Bundesrepublik immer mehr in Richtung Planwirtzu<br />

ihrem 40-jährigen Bestehen – genau daran zerbrochen ist.<br />

Milliarden Euro möglich wäre, den<br />

CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 um<br />

80 Prozent zu senken. Voraussetzung<br />

wäre da<strong>für</strong> „eine ideale Umsetzung<br />

unter anderem im Sinne sektorübergreifender<br />

Optimierung und<br />

,richtiger Entscheidungen zum richtigen<br />

Zeitpunkt‘ und nicht so chaotisch<br />

wie bei der Energiewende“.<br />

Mehr Forschung statt Aktionimus<br />

Dies würde bedeuten, dass man<br />

<strong>die</strong> Mittel so einsetzt, dass man<br />

pro Euro/Stunde das maximale Ergebnis<br />

erreicht. Beim verordneten<br />

Kohleausstieg gilt <strong>die</strong>se Regel<br />

litik kopfloses Verhalten ins Sachen<br />

n an Steuergeldern werden verbrannt.<br />

Foto: think-beyondtheobvious.com<br />

nicht. So werden mit insgesamt 40<br />

bis 80 Milliarden Euro rund zwei<br />

bis vier Millionen Euro pro Kopf<br />

der betroffenen Beschäftigten ausgegeben.<br />

Offiziell <strong>für</strong> „Strukturhilfen“,<br />

in Wahrheit aber <strong>für</strong> ein<br />

Sammelsurium an Wohlfühlmaßnahmen<br />

ohne beschäftigungswirksame<br />

Effekte.<br />

Experten des Potsdamer Instituts<br />

<strong>für</strong> Klimafolgenforschung haben<br />

nachgewiesen, dass der Kohleausstieg<br />

nicht den erhofften Effekt<br />

bringt und <strong>die</strong> Emissionen sogar<br />

ansteigen lassen. Nur wenn man<br />

zusätzlich einen Preis <strong>für</strong> CO2 einführen<br />

und Emissionszertifikate <strong>für</strong><br />

19 Milliarden Euro aufkaufen würde,<br />

wäre ein positiver Effekt zu erwarten.<br />

Warum dann 80 Milliarden<br />

<strong>für</strong> den Kohleausstieg?<br />

Besser wäre es, <strong>die</strong>se 80 Milliarden<br />

in ein mehrjähriges Forschungsprojekt<br />

zu stecken, das – durch<br />

private Mittel ergänzt – Grundlagenforschung<br />

ermöglicht in den<br />

Bereichen Wasserstoff, Batteriezellen,<br />

Speicherung/Nutzung von CO2<br />

oder der Gebäudeeffizienz.<br />

Aber beim derzeitigen Glauben<br />

der Deutschen an Technologie erinnern<br />

sie Stelter an den Chef des<br />

US-Patentamtes vor 100 Jahren:<br />

Der <strong>hat</strong>te damals stock und steif behauptet,<br />

dass alles, was man erfinden<br />

könnte, bereits erfunden sei.<br />

KURZ UND BÜNDIG<br />

Außenpolitik 9<br />

Kehrtwende in Asylpolitik<br />

Griechenland reagiert auf den tödlichen<br />

Brand in dem überfüllten Flüchtlingslager<br />

Moria auf Lesbos. Während des Aufstands<br />

der Flüchtlinge in dem Lager wurde ein Container<br />

angezündet, eine Frau und ein Kind verbrannten<br />

darin. Das Kabinett kündigte nach<br />

einer Krisensitzung am vergangenen Montag<br />

<strong>die</strong> Rückführung von 10.000 illegalen Einwanderern<br />

in <strong>die</strong> Türkei bis Ende 2020 an.<br />

Zudem sollen geschlossene Lager <strong>für</strong> illegale<br />

oder abgelehnte Migranten errichtet werden.<br />

Die konservative Regierung von Ministerpräsident<br />

Kyriakos Mitsotakis sieht in der angekündigten Massenrückführung<br />

eine Abkehr von der Asylpolitik der linken Vorgängerregierung.<br />

Nächste Krisenmeldung<br />

Foto: UNHCR<br />

Der Autobauer Opel streicht in seinem<br />

deutschen Stammwerk Rüsselsheim <strong>für</strong><br />

sechs Monate <strong>die</strong> Spätschicht. In Absprache<br />

mit dem Betriebsrat <strong>hat</strong> das Unternehmen<br />

bei der Bundesarbeitsagentur Kurzarbeit <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> meisten der rund 2.600 Beschäftigten des<br />

Produktionswerks angemeldet. In dem zum<br />

französischen PSA-Konzern zählenden Autowerk<br />

fehlt derzeit <strong>die</strong> Arbeit. Zuletzt <strong>hat</strong>ten<br />

bereits <strong>die</strong> Konkurrenten Volkswagen, Nissan<br />

und Ford Stellenstreichungen angekündigt.<br />

Ford will in Deutschland 500 Stellen streichen, VW will sich von bis<br />

zu 7.000 Mitarbeitern trennen.<br />

Elektromobilität wird zum<br />

Arbeitsplatzvernichter<br />

Foto: e-car<br />

Der geplante Abbau von bis zu<br />

20.000 Arbeitsplätzen beim Autozulieferer<br />

Continental ist nur ein<br />

weiteres Signal <strong>für</strong> den massiven<br />

Einbruch in der deutschen Automobilindustrie.<br />

Der Umstieg auf <strong>die</strong> Elektromobilität<br />

wird schon bis 2030<br />

nach Einschätzung von Experten<br />

deutlich mehr als 100.000 Arbeitsplätze<br />

kosten. Nach Berechnungen<br />

des Center Automotive<br />

Research (CAR) der Universität<br />

Duisburg-Essen, den <strong>die</strong> „Welt am<br />

Sonntag“ veröffentlichte, werden<br />

bei den deutschen Autoherstellern<br />

und ihren Zulieferern insgesamt<br />

fast 234.000 Stellen überflüssig.<br />

Im Gegenzug könnten jedoch nur<br />

rund 109.000 neue Arbeitsplätze in<br />

der Entwicklung und Produktion<br />

von Teilen <strong>für</strong> Elektroantriebe neu<br />

entstehen – wenn <strong>die</strong> Europäer endlich<br />

anfangen würden, Elektroautos<br />

zu kaufen. Denn <strong>die</strong> Berechnungen<br />

gehen von der Annahme aus, dass<br />

in gut zehn Jahren bereits zwei Drittel<br />

der in Deutschland neu produzierten<br />

Fahrzeuge reine Elektroautos<br />

sein werden. Zur Erinnerung: In<br />

Deutschland wurden im Jahr 2018<br />

insgesamt 36.062 reine Elektroautos<br />

neu zugelassen. Dies entspricht<br />

einem Anteil von einem Prozent (!)<br />

aller neu zugelassenen Pkw.<br />

Bis 2021 will <strong>die</strong> deutsche Autoindustrie<br />

jährlich zwei Millionen<br />

E-Autos produzieren. Derzeit<br />

werden jährlich mehr als fünf Millionen<br />

Autos – aber mit Verbrennungsmotoren<br />

– her<strong>gestellt</strong> und<br />

auch verkauft.<br />

Ungeliebte Elektro-Autos<br />

Foto:Wikimedia/Ingolfson/


F.d.I.v.: <strong>FPÖ</strong> Bezirkspartei Graz-Umgebung | 8077 Gössendorf<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und / oder Videos angefertigt werden und zu Zwecken der<br />

Dokumentation der Veranstaltung veröffentlicht werden können.<br />

10 Leserbriefe<br />

Neue Freie Zeitung<br />

TERMINE<br />

Oktober<br />

4<br />

Die Freiheitlichen Senioren in St.<br />

Willibald laden am Freitag, dem 4.<br />

Oktober 2019, zum Seniorenstammtisch<br />

ins Gasthaus Ortner (4762 St.<br />

Willibald 3). Beginn: 14.00 Uhr.<br />

5<br />

Oktober<br />

Oktober<br />

11<br />

Oktober<br />

12<br />

Oktober<br />

23<br />

Seniorenstammtisch<br />

St. Willibald<br />

Kürbisfest in<br />

Marchtrenk<br />

Sturm- & Maronifest<br />

in Judendorf<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Gratwein-Straßengel lädt zum<br />

Sturm- & Maroni-Fest<br />

11<br />

Okt.<br />

Hauptplatz<br />

Judendorf-Straßengel<br />

Beginn: 15.00 Uhr<br />

4 Schätzspiel<br />

4 Hüpfburg<br />

4 Bierkrügelschupfen<br />

4 dezente Unterhaltungsmusik<br />

Alle sind herzlich zu <strong>die</strong>ser Veranstaltung eingeladen!<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Gratwein-Straßengel freut sich auf Ihr Kommen!<br />

Raaber Weinfest<br />

und Heurigenabend<br />

<strong>FPÖ</strong> Raab und <strong>die</strong> Freiheitliche<br />

Wirtschaft laden am Samstag, dem<br />

12. Oktober 2019, zum „Raaber<br />

Weinfest“ und Heurigenabend im<br />

Gasthaus Smokers (Johann Kislinger,<br />

Pausinger Straße 2, 4760<br />

Raab). Beginn: 20.00 Uhr.<br />

Stammtisch der<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landstraße<br />

<strong>FPÖ</strong> Landstraße lädt am Mittwoch,<br />

dem 23. Oktober 2019, zum<br />

Stammtisch in ihr Bezirksparteilokal<br />

(Am Modenapark 8-9, 1030<br />

Wien). Beginn: 19.30 Uhr.<br />

LESER AM WORT<br />

Sieg der „Krone“<br />

Bei der „Kronen Zeitung“ müssen<br />

heute <strong>die</strong> Sektkorken knallen,<br />

denn ihr Plan, eine nachhaltige<br />

Schädigung der <strong>FPÖ</strong>, an dem <strong>die</strong><br />

Kronen Zeitung seit dem Eigentümerwechsel<br />

massiv „gearbeitet“<br />

<strong>hat</strong>, ist aufgegangen. Damit <strong>hat</strong> sich<br />

<strong>die</strong> „Krone“ nahtlos in <strong>die</strong> Reihe<br />

der Systemme<strong>die</strong>n fallen lassen. Ich<br />

bin erschüttert über den Hetz-Kurs,<br />

den <strong>die</strong> „Krone“ eingeschlagen <strong>hat</strong><br />

und verstehe nicht, wie man dem eigenen<br />

Volk so in den Rücken fallen<br />

kann. Leider zeigt sich heute überall,<br />

dass es nur um Geld und Macht<br />

geht, der Wille des Volkes ist immer<br />

mehr Me<strong>die</strong>n egal – und damit auch<br />

<strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> unserer Kinder.<br />

Stephan Pestitschek, Strasshof<br />

Auch ich bin wütend<br />

Greta Thunberg, Deine Wutrede<br />

in New York <strong>hat</strong> mir imponiert.<br />

Aber auch ich bin wütend. Wütend,<br />

weil es immer <strong>die</strong> „Alten“ sind, <strong>die</strong><br />

an der Zerstörung unserer Erde<br />

schuld sein sollen. Das stimmt nicht<br />

ganz, nehmt euch bitte auch selbst<br />

an der Nase. Ich gehöre zu einer<br />

Generation, <strong>die</strong> jeden Tag zu Fuß in<br />

<strong>die</strong> Schule ging, wir waren tagaus,<br />

tagein mit dem Fahrrad unterwegs,<br />

wir <strong>hat</strong>ten bis zum Arbeitseintritt<br />

weder einen Fernseher, geschweige<br />

edenn in Telefon. Ihr habt eigentlich<br />

alles, was euer Herz begehrt.<br />

Wie heißt es so treffend: „mit voller<br />

Hose lässt´s sich leicht stinken“<br />

– in dem Fall schimpfen. Habt ihr<br />

jemals nachgedacht, woher euer<br />

Smartphone, euer Laptop oder euer<br />

Tablet kommt? Wisst ihr eigentlich,<br />

wie gross euer „ökologischr Fußabdruck“<br />

ist?<br />

Daniela Pichler, Hintersee<br />

In Ehrfurcht erstarrt<br />

Wir Freiheitlichen sind <strong>die</strong> einzige<br />

Partei, <strong>die</strong> bei <strong>die</strong>sem Klimazirkus<br />

von Angela Merkel und<br />

Konsorten nicht mittut. Wir lassen<br />

uns nicht jeden Schmäh einreden.<br />

Dieser jetzige Wirbel mit dem Kinderkreuzzug<br />

der kleinen, bezopften<br />

Schwedin ist nur mehr als lächerlich,<br />

aber alle hiesigen Politiker<br />

sind in „Ehrfucht erstarrt“.<br />

Maria Klinger, Kirchdorf/Tirol<br />

Türkis oder Schwarz?<br />

Die Wahl ist geschlagen und Gratulation<br />

dem Sieger. Er ist aber in<br />

keiner beneidenswerten Situation.<br />

Zunächst besteht <strong>die</strong> ÖVP aus Türkis<br />

und Schwarz, und das ist eine<br />

Vernunftehe, weil Kurz Wahlen gewinnen<br />

kann. Aber <strong>die</strong> Schwarzen<br />

mögen den Mitte-Rechts-Kurs von<br />

Kurz nicht wirklich. Wie da Kurz das<br />

erfüllen will, was er vor der Wahl<br />

versprochen <strong>hat</strong>, ist mir schleierhaft.<br />

Aber Flexibilität und Kaschieren<br />

zählt zu Kurz‘ Begabungen.<br />

Jürgen Jauch. Linz<br />

Richtung Untergang<br />

Die Richtung stimmt, posaunte<br />

Pamela Rendi-Wagner starrsinnig<br />

nach krachender Niederlage in <strong>die</strong><br />

Kameras. Selbst auf <strong>die</strong> Nachfrage<br />

eines irritierten Moderators, wie<br />

denn <strong>die</strong> Richtung stimmen könne,<br />

<strong>die</strong> gerade eine Niederlage verursachte<br />

und es nach unten geht, beharrte<br />

sie darauf, dass sie stimmt!<br />

Trotz ihres denkbar schlechten<br />

Wahlkampfes mit persönlichen Untergriffen<br />

klebt sie auf ihrem Posten<br />

und lehnt <strong>die</strong> Verantwortung <strong>für</strong><br />

das von ihr verursachte Fiasko ab.<br />

Armin Schütz, Wien<br />

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Nr. 40 Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

g<br />

Wien 11<br />

WIEN<br />

Ludwig und Hebein mauern<br />

gegen Aufklärung!<br />

Mahdalik: „Was <strong>hat</strong> Rot-Grün zur ,Causa Chorherr‘ zu verbergen?“<br />

Transparenz zur „Causa<br />

Chorherr“ haben SPÖ und<br />

Grüne versprochen, aber im Gemeinderat<br />

versteckte sich <strong>die</strong><br />

Vassilakou-Nachfolgerin als grüne<br />

Planungsstadträtin, Birgit<br />

Hebein, hinter der „Amtsverschwiegenheit“.<br />

Hoch her ging es im Wiener Gemeinderat<br />

bei der Dringlichen Anfrage<br />

an <strong>die</strong> grüne Planungsstadträtin<br />

Birgit Hebein zur Causa Chorherr.<br />

Hatte im Jahr 2002 eine Untersuchungskommission<br />

zu Flächenwidmungen<br />

ein „Sittenbild der Intransparenz<br />

und Freunderlwirtschaft“<br />

aufgezeigt – damals mit Hilfe der<br />

Grünen –, so erweisen sie sich heute<br />

als Teil des „rot-grünen Systems“.<br />

Flucht vor Mängeln im Bildungssystem<br />

45 Prozent der Schüler der 8.<br />

Schulstufe der Wiener Neuen Mittelschulen<br />

können nicht ausreichend<br />

lesen. Im Schuljahr 2017/18<br />

wurden 258 Gewaltdelikte an Wiener<br />

Schulen gemeldet, beim Mobbing<br />

soll <strong>die</strong> Dunkelziffer noch höher<br />

liegen. Daher haben viele Eltern<br />

das Vertrauen in öffentliche Schulen<br />

verloren und meiden <strong>die</strong>se, wie<br />

der Drang an Privatschulen zeigt.<br />

Damit zementiere Rot-Grün<br />

in Wien das von ihnen kritisierte<br />

System der „vererbten Bildung“<br />

<strong>für</strong> Kindern aus finanziell besser<strong>gestellt</strong>en<br />

Haushalten, kritisierte<br />

<strong>FPÖ</strong>-Stadtrat Maximilian Krauss:<br />

„62 Prozent der Befragten in Wien<br />

sehen in einer Privatschule <strong>die</strong> bes-<br />

Mahdalik: „Die Stadtregierung ist transparent wie eine Bleiplatte!“<br />

SPÖ und Grüne involviert<br />

„SPÖ-Bürgermeister Michael<br />

Ludwig war als langjähriger Wohnbaustadtrat<br />

bei Grundstückstransaktionen<br />

von der Stadt zu Immobilienentwicklern,<br />

<strong>die</strong> sich mit der<br />

Verwertung <strong>die</strong>ser goldene Nasen<br />

ver<strong>die</strong>nt haben, mittendrin,<br />

statt nur dabei“, wies der Wiener<br />

<strong>FPÖ</strong>-Klubobmann Toni Mahdalik<br />

auf <strong>die</strong> „rote Mitverantwortung<br />

zum ,System Chorherr‘ hin. Es sei<br />

ein rot-grüner Skandal, wo Gefälligkeitswidmungen<br />

und wohlfeile<br />

Grundstücksverkäufe <strong>für</strong> Immobilienhaie<br />

offensichtlich mit entsprechenden<br />

Gegenleistungen eher <strong>die</strong><br />

sere Bildungsanstalt <strong>für</strong> ihr Kind,<br />

während ,am Land‘ das Verhältnis<br />

umgekehrt ist.“<br />

Schuld am Misstrauen der Eltern<br />

gegenüber öffentlichen Schulen<br />

seien <strong>die</strong> ständig „aufplatzenden<br />

Skandale und Probleme“, gegen<br />

<strong>die</strong> Rot-Grün nichts unternehme,<br />

<strong>die</strong> von der Lehrerin Susanne<br />

Wiesinger schonungslos aufgezeigt<br />

worden seien, betonte Krauss.<br />

Auch <strong>FPÖ</strong>-Gemeinderat Wolfgang<br />

Aigner sah <strong>die</strong> Ursache der Probleme<br />

in der Einwanderung. Aber:<br />

„Leistung und Noten sind wichtig,<br />

deshalb trete wir <strong>für</strong> eine Leistungsüberprüfung<br />

und gegebenenfalls<br />

Sitzenbleiben ein statt eines<br />

Durchschleusens bis zur Matura.“<br />

Regel, als <strong>die</strong> Ausnahme gewesen<br />

seien.<br />

„Daher spricht es <strong>für</strong> mich auch<br />

Bände, dass Bürgermeister Ludwig<br />

eine magistratsinterne Überprüfung<br />

aller Flächenwidmungs- und<br />

Bebauungspläne sowie Grundstückstransaktionen<br />

seit Beginn<br />

der rot-grünen Koalition 2011 kategorisch<br />

ablehnt“, empörte sich der<br />

<strong>FPÖ</strong>-Klubobmann. Rot-Grün sei<br />

„transparent wie eine Bleiplatte“.<br />

Krauss: Rot-Grün versagt bei der<br />

Bildungs- und Schulpolitik!<br />

Foto: Franz M. Haas<br />

Foto: NFZ<br />

WIENER SPAZIERGÄNGE<br />

von Hannes Wolff<br />

Na ja, jetzt hammas. Die Anti-Blauen<br />

haben gewonnen, und<br />

danken können sie vor allem einem<br />

bekannten Schmierblattl, das<br />

wochenlang gegen <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> hergezogen<br />

ist. Und wem noch?<br />

Bronze-Medaille<br />

Dem ORF, was <strong>die</strong> Abkürzung<br />

<strong>für</strong> Österreichischer Rotfunk ist,<br />

wobei <strong>die</strong>ser ORF sich sogar <strong>für</strong>s<br />

Ö geniert und ein O draus gemacht<br />

<strong>hat</strong>. Bei jeder ZIB-Meldung über<br />

<strong>die</strong> Freiheitlichen ist geradezu<br />

automatisch ein Ibiza-Ausschnitt<br />

ins Bild gekommen. Keine Red<br />

vom grünen Chorherr-Skandal.<br />

Dass viele leicht beeinflussbar<br />

sind, kommt freilich dazu. Das ist<br />

der Wellensittich-Effekt. Sag ich<br />

meinem Sittich ständig einen Satz<br />

vor, etwa „Ich bin der Größte“,<br />

dann braucht er keine zwei Tage<br />

und plappert’s nach.<br />

Ich bin während der Hochrechnung<br />

bei dem Traumwetter<br />

im Türkenschanzpark auf einem<br />

Bankl gesessen, mein Handy in<br />

der Hand.<br />

„Tresten S Ihna“, <strong>hat</strong> ein Herr<br />

neben mir gemeint, „da Wötuntagaung<br />

schaut aundas aus.“<br />

Recht <strong>hat</strong> er. Der Schweizer<br />

Rechtswissenschaftler Carl Hilty,<br />

übrigens ein Lieblingsautor Adenauers,<br />

<strong>hat</strong> gesagt: „Eine Niederlage<br />

führt zur Regeneration wie<br />

nichts anderes.“ Und: „Der Kultivierte<br />

übersteht <strong>die</strong> Niederlage<br />

geistig ungebrochen.“<br />

Eine klare Ansage <strong>für</strong> <strong>die</strong> kommende<br />

Wien-Wahl.


12 Länder<br />

Neue Freie Zeitung<br />

KÄRNTEN<br />

Rote Drüberfahr-Politik<br />

Im Zusammenhang mit dem geplanten<br />

Bau der sogenannten „Srebrenica-Moschee“<br />

in Klagenfurt<br />

übt der Kärntner <strong>FPÖ</strong>-Chef Gernot<br />

Darmann scharfe Kritik an der<br />

Klagenfurter SPÖ-Bürgermeisterin<br />

Maria-Luise Mathiaschitz. „Wie<br />

schon beim umstrittenen ,Stadionwald‘<br />

<strong>hat</strong> Mathiaschitz auch<br />

hier geschwiegen und jede Spur<br />

von Sensibilität sowie Transparenz<br />

beim Vorgehen vermissen lassen<br />

und vor allem auf eine umfassende<br />

Information der Bürger im Vorfeld<br />

verzichtet!“, empörte sich der<br />

Kärntner <strong>FPÖ</strong>-Obmann.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

Keine Schadholzimporte<br />

Der Borkenkäfer<br />

zerstört derzeit Österreichs<br />

Wälder nachhaltig.<br />

Aber das Land<br />

Niederösterreich<br />

sieht tatenlos<br />

zu, wie durch<br />

billige Schadholzimporte<br />

Reinhard Teufel<br />

aus Tschechien <strong>die</strong> heimischen<br />

Forstwirte auf ihrem Schadholz sitzen<br />

bleiben, kritisierte <strong>FPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter<br />

Reinhard Teufel<br />

und forderte einen Importstopp <strong>für</strong><br />

Schadholz.<br />

STEIERMARK<br />

Reine Alibi-Aktion<br />

SPÖ-Landesrätin Doris Kampus<br />

kündigte letzte Woche an, unter<br />

Zuhilfenahme externen Personals<br />

sämtliche Bezirkshauptmannschaften<br />

zu prüfen, <strong>die</strong> Leistungszuerkennungen<br />

sowie Auszahlungen<br />

der bedarfsorientierten Mindestsicherung<br />

vollziehen. „Anlass<br />

da<strong>für</strong> war der im Rahmen eines<br />

<strong>FPÖ</strong>-Prüfauftrags an den Landesrechnungshof<br />

aufgedeckte steirische<br />

Mindestsicherungsskandal der<br />

Sonderklasse“, erinnerte <strong>FPÖ</strong>-Sozialsprecher<br />

Marco Triller. Nun<br />

scheine <strong>die</strong> zuständige Landesrätin<br />

zumindest den Versuch zu starten,<br />

hektische Betriebsamkeit vorzutäuschen.<br />

„Faktum ist, dass <strong>die</strong><br />

Behörden in erster Linie konkrete<br />

Handlungsanleitungen und ein<br />

taugliches Gesetz benötigen. Die<br />

jetzige Ankündigung greift ohnehin<br />

viel zu kurz“, kritisierte Triller<br />

<strong>die</strong> „Alibi-Aktion von Kampus“.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Niederösterreich<br />

Kärntner und steirische <strong>FPÖ</strong><br />

starten Petition gegen AKW Krško<br />

Klares Nein zu den slowenischen Ausbauplänen des unsicheren AKW<br />

Die Kärntner und steirischen<br />

Freiheitlichen wollen mit der<br />

Petition ein Umdenken in Laibach<br />

zu den angekündigten Ausbauplänen<br />

erwirken.<br />

In Straß in der Steiermark, nahe<br />

des Grenzüberganges Spielfeld,<br />

haben <strong>die</strong> beiden Landesparteiobmänner<br />

Mario Kunasek und Gernot<br />

Darmann zusammen mit <strong>FPÖ</strong>-Umweltsprecher<br />

Walter Rauch ihre gemeinsame<br />

Petition gegen das AKW<br />

Krško vor<strong>gestellt</strong>.<br />

Petition als Druckmittel<br />

„Es geht um <strong>die</strong> Gesundheit und<br />

Sicherheit der Bürger, <strong>die</strong>se muss<br />

stets im Vordergrund aller politischen<br />

Überlegungen stehen. Mit<br />

<strong>die</strong>ser parlamentarischen Initiative<br />

wollen wir massiv Druck auf <strong>die</strong><br />

zuständigen Regierungsmitglieder<br />

aufbauen, damit sich <strong>die</strong>se auf europäischer<br />

Ebene vehement <strong>für</strong> den<br />

Stopp von Atomenergie einsetzen“,<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Salzburg<br />

SALZBURG<br />

KÄRNTEN/STEIERMARK<br />

ÖVP verkennt Pflegemisere<br />

Schöppl: Die ÖVP verschärft das<br />

Pflegeproblem, statt es zu lösen.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> / Tamegger<br />

Rauch, Kunsaek, Darmann (v.l.); Nein zum Ausbau von Krško!<br />

In vollkommener Verkennung<br />

der Pflegemisere stimmte <strong>die</strong> Salzburger<br />

Landesregierung unter<br />

Führung der ÖVP den Antrag der<br />

vollständigen Anerkennung des<br />

Kollektivvertrages der Sozialwirtschaft<br />

Österreich nieder. „Das Land<br />

be<strong>die</strong>nt sich qualifizierter Leistungserbringer<br />

von Pflege und sozialer<br />

Arbeit, weigert sich jedoch, im<br />

Vergleich zu privaten Trägern, <strong>die</strong>s<br />

finanziell auszugleichen“, zeigte<br />

sich <strong>FPÖ</strong>-Landtagsabgeordneter<br />

Andreas Schöppl fassungslos über<br />

<strong>die</strong> Ignoranz der schwarz-grün-rosaroten<br />

Landesregierung.<br />

„Mehr Geld im Börserl der Pfleger<br />

ist natürlich nur eine Maßnahme<br />

unter vielen, gehört aber trotzdem<br />

dazu“, betonte Schöppl. Dass<br />

natürlich auch an anderen Schrauben<br />

gedreht werden müsse, sei<br />

der Komplexität des Themas geschuldet.<br />

Jedoch durch eine finanzielle<br />

Schlechterstellung werde<br />

der Pflegenotstand weiter fortgeschrieben,<br />

kritisierte Schöppl: „Die<br />

Landes-VP und ihre Mehrheitsbeschaffer<br />

haben heute <strong>die</strong> Chance<br />

verpasst, den ersten Schritt zu setzen,<br />

den Pflegenotstand zu beseitigen.<br />

Schön langsam sollte sich <strong>die</strong><br />

Landesregierung anfangen, zu bewegen,<br />

und ihre Blockadehaltung<br />

gegenüber Verbesserungen in der<br />

Pflege beenden!“<br />

Foto: Parlamentsdirektion/Simonis<br />

erläuterte Kunasek den Zweck der<br />

Petition.<br />

Darmann wies daraufhin, dass<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> Umweltschutz auch<br />

Heimatschutz sei: „Wir können<br />

gegen illegale Migration Zäune<br />

aufstellen und unsere Sicherheitskräfte<br />

einsetzen. Aber gegen radioaktive<br />

Strahlung im Fall eines<br />

Atomunfalles in Krško hilft das alles<br />

nichts!“ – Die Petition kann von<br />

den Webseiten der beiden Landesparteien<br />

heruntergeladen und per<br />

Unterschrift unterstützt werden.<br />

TIROL<br />

Carmen Schimanek<br />

ÖVP-Versprechen<br />

bereits geplatzt!<br />

Groß angekündigt <strong>hat</strong>te <strong>die</strong><br />

ÖVP einen Antrag im Nationalrat<br />

<strong>für</strong> eine Mautbefreiung bis Kufstein-Süd<br />

im Bundesstraßen-Mautgesetz.<br />

„Dabei handelte es sich um<br />

eine reine Wahlkampf-Ente“, stellte<br />

<strong>die</strong> Kufsteiner <strong>FPÖ</strong>-Bezirksobfrau<br />

Carmen Schimanek fest. Wegen<br />

der Neuwahl konnte der Antrag<br />

gar nicht mehr zugewiesen werden.<br />

Das heißt, er verfällt, und wird<br />

dann zu den Akten gelegt und verschwinden.<br />

Es sei wirklich letztklassig,<br />

wie <strong>die</strong> ÖVP <strong>die</strong> verkehrsgeplagten<br />

Kufsteiner anlügt und<br />

ihnen allen Ernstes Interesse an der<br />

Stau-Problematik vorgaukelt.


Nr. 40 Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

g<br />

Länder 13<br />

OBERÖSTERREICH<br />

Foto: Andreas Maringer/eventfoto.at<br />

LÄNDER-<br />

SACHE<br />

Manfred Haimbuchner<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobmann Oberösterreich<br />

Foto: NFZ<br />

Integration beginnt in der Schule und damit auch am<br />

Pausenhof. Daher soll auch in der Pause nur deutsch<br />

gesprochen werden.<br />

Deutsch als Schulsprache<br />

auch am Pausenhof!<br />

Sprache ist Voraussetzung <strong>für</strong> einen erfolgreichen Integrationsprozess<br />

Integration beginnt über das<br />

Erlernen der Sprache des<br />

Gastlandes. Deshalb will <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong><br />

Deutsch auch als verpflichtende<br />

Sprache am Schulhof.<br />

Nach den jüngsten negativen<br />

Stu<strong>die</strong>n zur Integration fordert<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesparteiobmann Manfred<br />

Haimbuchner „das Prinzip<br />

Schulsprache Deutsch“: „Deutsch<br />

spielt nicht nur im Unterricht eine<br />

große Rolle, sondern muss auch am<br />

Pausenhof geübt werden.“<br />

Im Schul- und Bildungsbereich<br />

seien derartige verpflichtende Integrationsmaßnahmen<br />

unabdingbar,<br />

betonte der <strong>FPÖ</strong>-Landeshauptmannstellvertreter.<br />

Konkret will<br />

<strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> Oberösterreich, dass an<br />

Pflichtschulen außerhalb des Unterrichts<br />

Deutsch gesprochen werden<br />

muss.<br />

Bringschuld der Einwanderer<br />

Sieht man sich <strong>die</strong> aktuellen Daten<br />

des Integrationsberichts des<br />

Österreichischen Integrationsfonds<br />

(ÖIF) an, so verwendet in Oberösterreich<br />

jeder vierte Volks- und<br />

Mittelschüler Deutsch nicht als<br />

Umgangssprache, in Wien bereits<br />

jeder zweite Schüler. „Es ist traurig,<br />

dass man darüber diskutieren muss,<br />

Ausgezeichneter Tierschutz<br />

„Insgesamt 27 wunderbare, innovative<br />

und nachhaltige Projekte<br />

wurden eingereicht, <strong>die</strong> alle <strong>für</strong><br />

einen besseren Tierschutz in Niederösterreich<br />

sorgen sollen“, freute<br />

sich <strong>FPÖ</strong>-Landesrat Gottfried<br />

Waldhäusl über <strong>die</strong> begeisterte<br />

Teilnahme der Niederösterreicher<br />

am erstmals ausgeschriebenen<br />

„NÖ Tierschutzpreis“.<br />

Im St. Pöltener Landhaus wurden<br />

vergangene Woche jene Initiativen<br />

feierlich vor den Vorhang<br />

geholt, <strong>die</strong> eine Fach-Jury auserkoren<br />

<strong>hat</strong>. Den ersten Preis erhielt<br />

Tierarzt Ingo Mai aus Gföhl, der<br />

verletzte Wildtiere versorgt und<br />

wieder in <strong>die</strong> freie Wildbahn entlässt.<br />

Den zweiten Preis erhielt der<br />

Gnadenhof „Verein Sonnenranch“<br />

in Hainfeld, Dritter wurde der Tierschutzverein<br />

Krems.<br />

„Tierschutz mit Hausverstand<br />

<strong>hat</strong> viele Facetten, was sich in den<br />

vielen Initiativen ganz deutlich<br />

zeigt“, bedankte sich Waldhäusl<br />

bei allen Teilnehmern. Er freue sich<br />

schon auf all jene Projekte, <strong>die</strong> im<br />

kommenden Jahr in seinem Ressort<br />

einlangen werden.<br />

denn das Interesse von Eltern sollte<br />

sein, dass eine Integration gelingt.<br />

Integrative Freundschaften in Klassen<br />

kann es nur über <strong>die</strong> gemeinsame<br />

Sprache Deutsch geben“, betonte<br />

der <strong>FPÖ</strong>-Landesobmann.<br />

Bei Schülern mit Migrationshintergrund<br />

der zweiten Generation<br />

verwenden noch 73 Prozent eine<br />

andere Sprache als Deutsch. Im EU-<br />

Schnitt liegt <strong>die</strong>ser Wert bei 40 Prozent.<br />

„Nur wer ausreichend Deutsch<br />

beherrscht, wird in unserem Land<br />

Fuß fassen können. Wenn das nach<br />

mehreren Generationen noch immer<br />

nicht der Fall ist, läuft etwas<br />

schief“, erklärte Haimbuchner.<br />

NIEDERÖSTERREICH<br />

<strong>FPÖ</strong>-Landesrat Waldhäusl zeichnete<br />

Tierschutzprojekte aus.<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Niederösterreich<br />

Die Freiheitliche Partei <strong>hat</strong><br />

vom Wähler <strong>die</strong> Rechnung präsentiert<br />

bekommen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Fehlentwicklungen,<br />

<strong>die</strong> in den letzten<br />

Monaten offenbar geworden<br />

sind. Daher ist der Absturz in<br />

der Wählergunst vollkommen<br />

zu Recht erfolgt. Es nützt auch<br />

nichts, hier zu jammern, sondern<br />

das ist zu akzeptieren, denn in unserer<br />

Demokratie <strong>hat</strong> der Wähler<br />

immer Recht.<br />

Die Ärmel aufkrempeln!<br />

Die <strong>FPÖ</strong> <strong>hat</strong> vom Wähler<br />

auch keinen Regierungsauftrag<br />

bekommen. Ich sehe daher aus<br />

<strong>die</strong>sem Ergebnis mehrere Aufträge<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong>: in Opposition<br />

zu gehen, <strong>die</strong> Partei strukturell zu<br />

erneuern, <strong>die</strong> im Raum stehenden<br />

Vorwürfe lückenlos aufzuklären<br />

und <strong>die</strong> Konsequenzen ziehen<br />

sowie alles daran zu setzen, der<br />

künftigen Bundesregierung auf<br />

<strong>die</strong> Finger zu schauen, um dann<br />

wieder gestärkt aus <strong>die</strong>ser Situation<br />

herauszukommen. Wir werden<br />

in den Ländern und Gemeinden<br />

Kraft schöpfen, indem wir unsere<br />

Themen weiter konsequent bearbeiten,<br />

um <strong>die</strong> verlorene Glaubwürdigkeit<br />

bei den Menschen<br />

wiederzugewinnen.<br />

Mit mir wird es also keine Regierungsverhandlungen<br />

geben,<br />

denn wenn <strong>die</strong> ÖVP eine Koalition<br />

mit der <strong>FPÖ</strong> wirklich gewollt<br />

hätte, dann hätte es erst gar keine<br />

Neuwahlen gebraucht. Sebastian<br />

Kurz hätte mit Norbert Hofer<br />

als Vizekanzler weiterregieren<br />

können. Es wird daher auch kein<br />

Oberösterreicher in eine Regierung<br />

gehen. Von uns als <strong>FPÖ</strong><br />

werden jetzt klare Worte und<br />

Taten verlangt. Es heißt jetzt, <strong>die</strong><br />

Ärmel aufkrempeln und weiterzuarbeiten<br />

<strong>für</strong> unser Land, dann<br />

werden wir auch in der <strong>Zukunft</strong><br />

wieder erfolgreich sein können!


Von Werner Reisinger<br />

milie kümmern“, legt er dem gefa lenen<br />

Ex-Parteichef nahe.<br />

der „Ibiza-A färe“ ermi telt.<br />

Straches Faustpfand<br />

Von Simon Rosner<br />

in den Raum ste lten.<br />

Beate Meinl-Reisinger.<br />

teil gereichen.<br />

Foto: apa/Hans Punz<br />

einer frühen Aufbauphase stecken,<br />

in jedem Fa l herausfordernd<br />

gewesen.<br />

Bund mitreden.<br />

nach starkem Fundament. ■<br />

37,1<br />

+ 5,7<br />

26,3<br />

− 7,0<br />

35,7<br />

+ 6,6<br />

46,7<br />

+ 6,8<br />

Bregenz<br />

21,7<br />

− 5,1<br />

SPÖ<br />

ÖVP 29,47 2.857 2,31 s<br />

SPÖ 2,13 2.145 −4,51 <strong>FPÖ</strong> 14,90 1. 4 −8,52 t<br />

NEOS 10,24 93 3,72 s<br />

JETZT 2,55 247 −1,08 t<br />

GRÜNE 18,88 1.830 1,95 s<br />

GILT 0,30 29 WANDL 0,79 7 −<br />

KPÖ 0,73 71 0,02 s<br />

Innsbruck<br />

ÖVP 29,76 13.638 3,50 s<br />

SPÖ 18,27 8.372 −10,15 <strong>FPÖ</strong> 15,23 6.9 7 −7,89 t<br />

NEOS 10, 1 4.631 3,01 s<br />

JETZT 3,00 1.373 −2,68 t<br />

GRÜNE 21,72 9.954 14,72 s<br />

GILT 0,24 109 KPÖ 1,19 545 WANDL 0,49 26 −<br />

Salzburg<br />

26,1<br />

+ 3,7<br />

22,7<br />

− 5,2<br />

18,6<br />

− 10,7<br />

16,1<br />

− 9,9<br />

19,5<br />

+ 14,2<br />

17,6<br />

− 10,4<br />

ÖVP 36,80 18. 8 6,12 s<br />

SPÖ 19,35 9.932 −7,30 <strong>FPÖ</strong> 12,55 6. 40 −9,52 t<br />

NEOS 9, 1 4.673 2, 5 s<br />

JETZT 2,35 1.206 −2,78 t<br />

GRÜNE 18,00 9.238 1,96 KPÖ 1,29 64 0,10 s<br />

WANDL 0,55 282 Sonst. − − −<br />

18,2<br />

− 4,0<br />

14,0<br />

+ 10,2<br />

Eisenstadt<br />

GRÜNE<br />

ab 50.000 Einwohner<br />

ÖVP 41,69 2.9 6 1,10 s<br />

SPÖ 20,38 1.450 −4,51 <strong>FPÖ</strong> 14,38 1.023 −5,95 t<br />

NEOS 7,52 535 2,83 s<br />

JETZT 1,69 120 −2,51 t<br />

GRÜNE 13,27 9 4 9,49 s<br />

WANDL 0,38 27 −<br />

KPÖ 0,39 28 −0,25 t<br />

CPÖ 0,30 21 −<br />

Klagenfurt<br />

ÖVP 32,04 13.6 7 5,89 s<br />

SPÖ 24,83 10.596 −5,14 <strong>FPÖ</strong> 16,79 7.1 6 −10,95 t<br />

NEOS 8,37 3.574 9 s<br />

JETZT 2,62 1.120 −2, 5 t<br />

GRÜNE 13,75 5.869 10,31 s<br />

WANDL 0,51 217 −<br />

KPÖ 0,76 323 0,05 s<br />

BZÖ 0,33 140 −<br />

St. Pölten<br />

14,3<br />

− 8,8<br />

ab 5000 Einwohner<br />

12,7<br />

+ 9,3<br />

unter 5000 Einwohner<br />

8,3<br />

+ 6,2<br />

7,8<br />

+ 2,5<br />

NEOS<br />

8,9<br />

+ 2,7<br />

ÖVP 31,40 7.928 5,39 s<br />

SPÖ 29,51 7.451 −5,67 <strong>FPÖ</strong> 15,70 3.963 −8,90 t<br />

NEOS 6,85 1.730 2,44 s<br />

JETZT 2,17 548 −2,17 t<br />

GRÜNE 13,01 3.284 9,94 s<br />

KPÖ 0, 7 194 −0,01 t<br />

WANDL 0,58 147 Sonst. − − −<br />

8,1<br />

+ 2,8<br />

Graz<br />

6,0<br />

+ 2,0<br />

KPÖ 2,32 2.5 2 −0,31 t<br />

WANDL 0,53 5 7 Sonst. − − −<br />

Linz<br />

<strong>FPÖ</strong> 15,43 1.252 −8,31 t<br />

SLP 0,07 50 0,04 s<br />

WANDL 0,57 418 −<br />

Wien<br />

2,0<br />

− 2,4<br />

4,9<br />

− 4,8<br />

3,2<br />

− 3,1<br />

2,2<br />

− 2,3<br />

ÖVP ►<br />

KPÖ 0,80 4.6 7 −0,58 t<br />

SPÖ ►<br />

Nichtwähler ►<br />

<strong>FPÖ</strong> ►<br />

NEOS ►<br />

JETZT ►<br />

GRÜNE ►<br />

Sonstige ►<br />

► ÖVP<br />

► Nichtwähler<br />

► SPÖ<br />

► <strong>FPÖ</strong><br />

► GRÜNE<br />

► NEOS<br />

► JETZT<br />

► Sonstige<br />

1380<br />

74<br />

258<br />

46<br />

84<br />

1186<br />

235<br />

931<br />

45<br />

36<br />

708<br />

54<br />

193<br />

32<br />

91<br />

90<br />

155<br />

83<br />

36<br />

147<br />

59<br />

14 Me<strong>die</strong>n<br />

Neue Freie Zeitung<br />

GEZWITSCHER<br />

Philip Plickert<br />

@PhilipPlickert<br />

Ich habe eine naive Frage: Wie<br />

nennt man Staaten, in denen<br />

man wegen eines Treffens mit<br />

einem Oppositionellen seinen<br />

Job verliert? Demokratien?<br />

Florian Klenk<br />

@florianklenk<br />

GEFÄLLT MIR<br />

26.09.19 02:50<br />

Deutschland 2019: Der Leiter der<br />

Hessischen Filmförderung wurde<br />

gefeuert, weil er er sich privat mit<br />

dem AfD-Chef getroffen <strong>hat</strong>.<br />

Was mir gestern im <strong>FPÖ</strong>/Stadl im<br />

Gespräch mit vielen blauen WählerInnen<br />

auffiel. Nicht Migration war das<br />

Thema, sondern sozialen Fragen.<br />

Job, Pflege, Betreuung behinderter<br />

Kinder. Die Linke muss wieder mehr<br />

in Bierstadln gehen und ihre Positionen<br />

argumentieren glaub ich.<br />

29.09.19 23:47<br />

Fehlt nur noch das Geständnis<br />

des „Falter“-Chefs, dass <strong>die</strong><br />

<strong>FPÖ</strong>ler doch keine Nazis sind.<br />

TELEGRAM<br />

Norbert Hofer<br />

29.09.2019<br />

DANKESCHÖN AN ALLE UNSERE<br />

UNTERSTÜTZER!<br />

Merkel-Sender ZDF will Kurz vorgeben,<br />

wer regierungstauglich ist<br />

ZDF-Nachrichten-Moderator verbietet Kurz, mit der <strong>FPÖ</strong> zu sprechen<br />

Westdeutschen<br />

Me<strong>die</strong>n<br />

reicht <strong>die</strong> Bevormundung<br />

der Ostdeutschen nicht, sie wollen<br />

auch bestimmen, welche Partei<br />

in Österreich regieren darf.<br />

Nachdem der „Spiegel“ und <strong>die</strong><br />

„Süddeutsche Zeitung“ es mit der<br />

Veröffentlichung des „Ibiza-Videos“<br />

geschafft haben, <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> aus<br />

der bösen Ösi-Regierung zu entfernen,<br />

<strong>hat</strong> der Angela-Merkel-Jubelsender<br />

ZDF noch eins draufgelegt.<br />

Deutscher Interventionismus<br />

Wenn <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> aus der Regierung<br />

draußen ist, dann soll sie auch<br />

draußen bleiben, lautete der Befehl<br />

aus Berlin, den der Moderator<br />

der Abendnachrichtensendung<br />

„Heute-Journal“, Klaus Kleber, am<br />

Sonntag Abend auch ÖVP-Chef<br />

<strong>FPÖ</strong> IN DEN MEDIEN<br />

Die Wahlniederlage der <strong>FPÖ</strong><br />

wird in den Me<strong>die</strong>n ausführlich<br />

gefeiert. Die „Wiener Zeitung“<br />

warnt aber vor dem<br />

Trugschluss, dass <strong>die</strong>s der<br />

Anfang vom Ende der<br />

<strong>FPÖ</strong> sein könnte, denn <strong>die</strong><br />

verlorenen Wähler sind<br />

entweder nicht zur Wahl<br />

gegangen, oder haben sich<br />

bei der ÖVP eingeparkt.<br />

NATIONALRATSWAHL 2019<br />

Dienstag, 1. Oktober 2019 5<br />

L<br />

ange Gesichter, obwohl <strong>die</strong><br />

John-O ti-Band und reichlich<br />

Alkohol <strong>für</strong> Stimmung sorgen:<br />

Am Sonntagabend ist in der „Prater<br />

Alm“ im 2. Bezirk <strong>für</strong> viele <strong>FPÖ</strong>-Spitzenfunktionäre<br />

klar, was der Grund<br />

ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> herbe Niederlage (minus<br />

9,9 Prozentpunkte laut Ergebnis inklusive<br />

Briefwahlprognose am Montag):<br />

Heinz-Christian Strache un <strong>die</strong><br />

Spesen-A färe. Im Gespräch mit den<br />

<strong>FPÖ</strong>-Politikern wird klar, dass es nicht<br />

nur um Schulzuweisungen, sondern<br />

auch um alte Rechnungen geht. „Nach<br />

Ibiza war klar, dass <strong>die</strong> Me<strong>die</strong>n da<br />

noch mehr haben“, sagt Go tfried<br />

Waldhäusl, der sich an <strong>die</strong>sem Abend<br />

wahrlich kein Bla t vor den Mund<br />

nimmt. „Ich hä te mir erwartet, dass<br />

<strong>die</strong> involvierten Leute sich zurückstellen,<br />

sich hinter <strong>die</strong> Partei ste len,<br />

schon direkt nach Ibiza“, sagt Waldhäusl,<br />

sichtlich empört, in jede Kamera.<br />

„So wie Joschi Gudenus es getan<br />

<strong>hat</strong>.“ Die Botschaft ist klar: Strache <strong>hat</strong><br />

<strong>die</strong> Partei in <strong>die</strong>se Situation gebracht,<br />

nun so l er weg. Direkt aussprechen<br />

wi l der niederösterreichische Landesrat<br />

das aber nicht. „Wäre ich an seiner<br />

Ste le, ich würde mich um meine Fa-<br />

Straches Frau Philippa, <strong>die</strong> am<br />

Montag dem Vernehmen nach auf ihr<br />

Nationalratsmandat verzichten wo lte,<br />

tauchte auf der Wahlparty nicht auf.<br />

Gesprächsthema war sie trotzdem. Ob<br />

Straches Frau überhaupt ein Mandat<br />

erhält, war zudem am Montag noch<br />

unklar. Laut den Hochrechnern von<br />

Sora geht es dabei um nur 98 Stimmen:<br />

Philippa Strache kandi<strong>die</strong>rte auf<br />

Platz drei der Wiener Landesliste, vor<br />

ihr ist Harald Stefan gereiht, der aber<br />

zudem noch auf Platz eins auf einer<br />

Regionalwah liste steht. Scha ft Stefan<br />

hier das Mandat, könnte auch Philippa<br />

Strache in den Nationalrat einziehen.<br />

Wenn nicht, käme Markus Tschank<br />

zum Zug – gegen ihn wird im Zuge<br />

Noch am Sonntagabend ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> geschlagenen<br />

Blauen klar: Eine Neuauflage<br />

der türkis-blauen Koalition, um<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> ÖVP-Chef Sebastian Kurz<br />

im Wahlkampf schon fast angebe telt<br />

ha te, wird mit einem Minus von fast<br />

zehn Prozentpunkten und den internen<br />

Problemlagen nicht möglich<br />

sein. „Aus meiner Sicht ist das kein<br />

klarer Auftrag, <strong>die</strong> Koalition fortzusetzen“,<br />

sagte Generalsekretär Harald<br />

Vilimsky schon in einer ersten<br />

Reaktion auf das Ergebnis im ORF.<br />

Vilimsky wi l eine Neuaufste lung<br />

Vie leicht ist es das Beste, das den<br />

Neos passieren konnte, dass <strong>die</strong><br />

Bäume am Wahlsonntag nicht in<br />

den Himmel wuchsen. Das Plus<br />

von 2,5 Prozentpunkten ist respektabel<br />

und lässt den pinken<br />

Klub im Parlament um etwa <strong>die</strong><br />

Hälfte anwachsen. Mit 7,8 Prozent<br />

sind <strong>die</strong> Neos andererseits am unteren<br />

Ende der Umfragen gelandet,<br />

<strong>die</strong> sogar eine Zweiste ligkeit<br />

Die Zehn-Prozent-Marke wurde<br />

schließlich klar verfehlt, vor a lem<br />

aber: Aus dem Regierungsspiel<br />

dürften <strong>die</strong> Neos draußen sein.<br />

Für eine Partei, <strong>die</strong> einen gestalterischen<br />

Anspruch <strong>hat</strong>, mag das<br />

auf den ersten Blick unzufriedenste<br />

lend sein. Und zumindest<br />

nach außen hin geben sich <strong>die</strong><br />

Neos in <strong>die</strong>ser Hinsicht noch<br />

Blaue Baustellen nach<br />

der Niederlage<br />

Die <strong>FPÖ</strong> solle sich neu gründen, fordern zahlreiche ihrer<br />

Spitzenpolitiker.Wird Straches suspe<strong>die</strong>rt oder muss er gehen?<br />

der Partei. Was das genau bedeutet?<br />

„Es wird eine moderne Partei sein,<br />

lassen Sie sich überraschen.“ „Die<br />

Wahl <strong>hat</strong> uns faktisch zehn Jahre zurückgeworfen“,<br />

sprach auch der Tiroler<br />

<strong>FPÖ</strong>-Chef Markus Abwerzger Klartext.<br />

Man müsse eine Deba te über<br />

den ehemaligen Obmann führen.<br />

Auch Abwerzger legt nahe, wa schon<br />

am Dienstag nach dem „blauen Montag“<br />

passieren könnte: dass nur zwei<br />

Tage nach der Nationalratswahl <strong>die</strong><br />

<strong>FPÖ</strong>-Karriere von Heinz-Christian<br />

Strache endgültig Geschichte ist. Immer<br />

lauter werden <strong>die</strong> Stimmen (darunter<br />

der Vorarlberger <strong>FPÖ</strong>-Chef<br />

Christof Bitschi) <strong>die</strong> in Strache einen<br />

dauerhaften Krisen- und Schlagzeilenlieferanten<br />

sehen, und es wohl besser<br />

nicht ganz geschlagen. „Wir stehen<br />

bereit. Es ist eine prinzipie le<br />

Einste lung, Verantwortung nicht<br />

zu scheuen“, sagt Parteichefin<br />

Ein Ergebnis des Wahltages<br />

waren aber auch <strong>die</strong> klaren Verluste<br />

der Freiheitlichen, deren<br />

Konsequenz das Ende der blauen<br />

Regierungsbeteiligung sein dürfte.<br />

Zumindest ist Türkis-Blau ein<br />

gutes Stück unrealistischer geworden.<br />

Auch das war ein Ziel der<br />

Neos, <strong>die</strong> mit einer türkis-grünen<br />

Regierung besser leben können<br />

als mit einer ÖVP-<strong>FPÖ</strong>-A lianz.<br />

Und noch ein Aspekt ist nicht<br />

außer Acht zu lassen: Eine Regierungsbeteiligung<br />

ist <strong>für</strong> eine kleine<br />

Partei auch eine Belastung.<br />

Selbst wenn <strong>die</strong> Neos in einer<br />

Dreier-Koalition nicht sehr viele<br />

Ministerien erhalten hä ten,<br />

müssten auch <strong>die</strong>se erst einmal<br />

besetzt werden. Und zwar nicht<br />

nur mit einer Ministerin, sondern<br />

wäre, sich des zum Problem gewordenen<br />

ehemaligen Parteichefs und Chefwahlkämpfers<br />

lieber jetzt als später zu<br />

entledigen. Laut „OÖN“ könnte Strache<br />

laut OÖ-<strong>FPÖ</strong> am Dienstag von der<br />

<strong>FPÖ</strong> auch nur lediglich „suspen<strong>die</strong>rt“<br />

werden. Ein solches Vorgehen <strong>hat</strong><br />

möglicherweise nicht nur den Hintergrund,<br />

in Sachen Spesena färe und<br />

Ibiz auf Zeit zu spielen, um sich Sebastian<br />

Kurz eventue l doch noch als<br />

Koalitionspartner anzubieten. Auch<br />

geht in der Wiener <strong>FPÖ</strong> <strong>die</strong> Angst um,<br />

es im Herbst 2020 bei den Landtagswahlen<br />

mit einem A leingang Straches<br />

zu tun zu bekommen. Was <strong>die</strong>ser<br />

in seinen 14 Jahren als Parteichef intern<br />

so a les gesehen und gehört <strong>hat</strong>,<br />

könnte ihm dabei durchaus zum Vor-<br />

Einer wird in <strong>Zukunft</strong> wieder stärker<br />

mitreden, was <strong>die</strong> Bundespartei<br />

betri ft: Oberösterreichs Landeshaupt-<br />

vor a lem mit Mitarbeitern <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

inhaltliche Arbeit in den Kabinetten.<br />

Das wäre <strong>für</strong> <strong>die</strong> Neos, <strong>die</strong> in<br />

vier Landtagen noch gar nicht<br />

vertreten sind und entsprechend<br />

auf Bundesländer-Ebene noch in<br />

Etwas Angeschlagen:<br />

<strong>FPÖ</strong>-Chef Norbert Hofer.<br />

Gewachsen in der Opposition<br />

Die extreme<br />

Rechte steht<br />

<strong>für</strong>s Erste im<br />

Out – <strong>die</strong><br />

Frage ist, wie<br />

lange.<br />

Nun können sich <strong>die</strong> Pinken<br />

auf <strong>die</strong> Landtagswahlen in Vorarlberg,<br />

Steiermark und im Jänner<br />

mann-Ste lvertreter und Landesparteichef<br />

Manfred Haimbuchner. Noch am<br />

Wahlabend sagte <strong>die</strong>ser nicht nur klar,<br />

dass nur <strong>die</strong> Opposition <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> in<br />

Frage käme, sondern mit dem Wahlsieger<br />

Kurz nicht einmal Gespräche<br />

geführt werden so len. Auch Haimbuchner<br />

spricht von einer „teilweisen<br />

Neuaufste lung“. Nicht selten war der<br />

in Oberösterreich erfolgreiche schlagende<br />

Burschenschafter ein Konkurrenzverhältnis<br />

zu Strache nachgesagt<br />

worden, zwischen der Parteispitze in<br />

Wien und der Linzer Landespartei<br />

herrschte oft ein gespanntes Verhältnis.<br />

Haimbuchner ste lt sich aber hinter<br />

<strong>die</strong> Doppelspitze Hofer-Kickl. Die<br />

oberösterreichische Partei wird in <strong>Zukunft</strong><br />

aktiver und selbstbewusster im<br />

„Linke Regierung“ als Chance<br />

Hofer, der seinen Plan, nochmals bei<br />

einer Bundespräsidentschaftswahl anzutreten,<br />

nie wirklich aufgegeben <strong>hat</strong>,<br />

könnte als Dri ter Nationalratspräsident<br />

sich da<strong>für</strong> in Ste lung bringen –<br />

und gleichzeitig mit einer Usance brechen,<br />

indem er Parteichef bleibt.<br />

A lein <strong>die</strong> zahlreichen Skandal-<br />

Ebenen, <strong>die</strong> sich nach der Ibiza-A färe<br />

in den <strong>FPÖ</strong>-Wahlkampf zogen, sind<br />

aber nicht schuld an der blauen<br />

Wahlniederlage, zumindest nach dem<br />

ungarischen Politologen Peter Greko,<br />

derzeit Visiting Fe low am Institut <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Wissenschaft vom Menschen. Er<br />

habe den <strong>FPÖ</strong>-Wahlkampf „verblü ft<br />

verfolgt“, sagt der Forscher zur APA.<br />

„Wenn einer Partei als Botschaft<br />

nichts anderes einfä lt, als dass du<br />

Kurz bekommst, wenn du uns wählst<br />

– das finde ich sehr bizarr.“ Die<br />

Wahlniederlage der Freiheitlichen bedeutet<br />

jedenfa ls auch einen Rückschlag<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> europäische extreme<br />

Rechte. Mit der unwahrscheinlich gewordenen<br />

Neuauflage der türkis-blauen<br />

Koalition ist auch das „österreichische<br />

Mode l“, das der nationalistische<br />

ungarische Premier Viktor Orban a l-<br />

seits empfohlen ha te, Geschichte. Ein<br />

Rückschlag bedeutet aber, vor a lem<br />

was <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> angeht, nicht unbedingt<br />

eine nachhaltige Niederlage. Der Plan<br />

lag auch den Zuhörern am Sonntag in<br />

Die Neos werden anders als erwartet bei der Regierungsbildung keine Ro le spielen – vie leicht sogar ein Vorteil.<br />

Persönliches Exemplar <strong>für</strong> AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

„Ich brauch’ jetzt einmal ein Bier“: Beate Meinl-Reisinger bei der<br />

Feier der Neos nach einem langen Wahlkampf. Foto: apa/Pfa rhofer<br />

Klaus Kleber (r.) rüffelte den ungehorsamen ÖVP-Chef.<br />

Sebastian Kurz übermittelte. Denn<br />

der <strong>hat</strong>te angekündigt, mit „allen<br />

Parteien“ sprechen zu wollen.<br />

Warum Kurz eine Koalition<br />

mit den „Rechtsnationalen“ nicht<br />

ausschließe, „nach allem was geschehen<br />

ist“, wollte Kleber Kurz<br />

zur richtigen Antwort auf <strong>die</strong><br />

Sprünge helfen. Als das nichts<br />

half, griff er zum ultimativen Tot-<br />

der „Prater Alm“ o fen dar: Umso besser,<br />

wenn eine „linke Regierung“ im<br />

Bund käme, tönte es in Anspielung<br />

auf eine mögliche türkis-grüne Koalition<br />

von der Bühne. Dann werde man<br />

wieder <strong>die</strong> einzige Partei sein, <strong>die</strong><br />

„Klartext“ spricht, in Sachen Islam<br />

und Zuwanderung. Die <strong>FPÖ</strong> <strong>hat</strong> Wähler<br />

verloren, keine Anhänger. Ein großer<br />

Teil von ihnen flüchtete zu Kurz,<br />

ein weiterer ging nicht zur Wahl. Die<br />

extreme Rechte steht <strong>für</strong>s Erste im<br />

Out – <strong>die</strong> Frage ist, wie lange. ■<br />

im Burgenland konzentrieren.<br />

Von <strong>die</strong>sen drei Ländern sin <strong>die</strong><br />

Neos nur in Vorarlberg im Landesparlament<br />

vertreten. In der<br />

Steiermark kamen <strong>die</strong> Neos am<br />

Sonntag auf knappe sieben Prozent,<br />

in Vorarlberg auf über 13<br />

Prozent, nur im Burgenland sind<br />

<strong>die</strong> Liberalen mit unter 5 Prozent<br />

nach wie vor schwach. Dort <strong>hat</strong>ten<br />

übrigens auch <strong>die</strong> Grünen ihr<br />

mit Abstand schwächstes Ergebnis<br />

eingefahren (8,2 Prozent).<br />

Bei der Wahlkampfparty war jedenfa<br />

ls keine En täuschung zu<br />

spüren. Zählt man <strong>die</strong> Steger-<strong>FPÖ</strong><br />

der 80er Jahre mit, sind <strong>die</strong> Neos<br />

der dri te Versuch, eine liberale<br />

Partei in Österreich zu verankern.<br />

Es war <strong>die</strong> dri t erfolgreiche Nationalratswahl,<br />

<strong>die</strong> Distanz zur<br />

Vier-Prozent-Hürde ist mi tlerweile<br />

groß und <strong>die</strong> Etablierung in den<br />

Städten vorhanden. Das klingt<br />

8 DIE WAHL 2019 DIENSTAG, 1. OKTOBER 2019<br />

Nationalratswahl 2019<br />

VORLÄUFIGES ERGEBNIS INKL. BRIEFWAHLPROGNOSE<br />

Stimmen in Prozent<br />

Veränderung zu 2017<br />

ÖVP <strong>FPÖ</strong> JETZT<br />

Stadt – Land – Wahlverhalten<br />

Stimmanteile in Prozent (jeweils ohne Briefwahl)<br />

Ergebnis 2019 in den Landeshauptstädten<br />

ohne Briefwahlstimmen<br />

URBANE ZENTREN<br />

STÄDTE UND UMLAND<br />

Daher ihre Warnung: „Die extreme<br />

Rechte steht <strong>für</strong>s Erste im Out<br />

– <strong>die</strong> Frage ist, wie lange.“<br />

Eine ausführliche Wahlanalyse<br />

der „Presse“ bestätigt den<br />

Trend der letzten Jahre:<br />

Die Städte wählen links/<br />

grün, das Land hingegen<br />

konservativ, also ÖVP<br />

oder <strong>FPÖ</strong>. Das soll Bruno<br />

Kreisky – als es nur <strong>die</strong><br />

Alternative zwischen SPÖ<br />

und ÖVP gab – zu dem<br />

LÄNDLICHE GEMEINDEN<br />

ÖVP 28,83 31.323 2,38 s<br />

SPÖ 17,03 18.502 −10,56 t<br />

<strong>FPÖ</strong> 13,02 14.150 −8,09 t<br />

NEOS 10,13 1.007 1,97 s<br />

JETZT 2,94 3.193 −4,17 t<br />

GRÜNE 25,19 27.371 19,40 s<br />

ÖVP 25,03 18.256 4,07 s<br />

SPÖ 29,88 21.794 −7, 9 t<br />

NEOS 7,62 5.561 2,61 s<br />

JETZT 2,31 1.682 −2,70 t<br />

GRÜNE 18,08 13.1 8 13,41 s<br />

KPÖ 1,01 738 −0,37 t<br />

ÖVP 24,06 140.793 2,46 s<br />

SPÖ 28,85 168.850 −5,64 t<br />

<strong>FPÖ</strong> 14,24 83.343 −7, 1 t<br />

NEOS 8,71 50. 98 2,25 s<br />

JETZT 3,17 18.574 −4,34 t<br />

GRÜNE 19,02 1.285 13,12 s<br />

WANDL 0,51 3.013 −<br />

BIER 0,62 3.649 −<br />

Persönliches Exemplar <strong>für</strong> AOM-Benutzer pafpoekirchner - (C) APA-DeFacto GmbH. A le Rechte vorbehalten.<br />

Wählerströme: 2017 ►► 2019 beschriftet sind Bewegungen ab 30.000 in Tausend<br />

Que le: Sora · Grafik: „Die Pre se“ · GK<br />

Spruch bewogen<br />

haben: „Solang<br />

ich regiere, wird<br />

rechts regiert.“<br />

Einen Bruch in<br />

dem Schema<br />

schafft allerdings<br />

<strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong>. Denn<br />

der Titel der<br />

„Arbeiterpartei“<br />

ging auch <strong>die</strong>smal erneut an <strong>die</strong><br />

Freiheitlichen: In der Erwerbsgruppe<br />

hielt sie <strong>die</strong> Hälfte der Stimmen.<br />

Wahllandschaft: Wo Kreisky<br />

und Wöginger recht <strong>hat</strong>ten<br />

Analyse. Das Land wurde türkiser,<strong>die</strong> Stadtgrüner. Und doch blieben<br />

viele Konstanten. Vier Thesen zum Fluss der Wählerstimmen.<br />

VON ANTONIA LÖFFLER<br />

schlagargument: „Sie wissen, dass<br />

<strong>die</strong> deutsche Regierung, <strong>die</strong> Benelux-Regierungen,<br />

<strong>die</strong> Frankreich-Regierung<br />

und so weiter sehr<br />

darauf hoffen, dass <strong>die</strong> Allianz mit<br />

den zweifelhaften Rechtsnationalen<br />

in Österreich aufhört.“<br />

Also Österreicher: Wählt nächstes<br />

Mal <strong>die</strong> Partei, <strong>die</strong> Euch Merkel,<br />

Macron und Brüssel vorgeben!<br />

Wien. 1,25 Mi lionen. So viele Österreicher<br />

entschieden sich, <strong>die</strong>smal<br />

eine andere Partei als 2017<br />

(oder zur Abwechslung keine) anzukreuzen.<br />

Ihre Stimmen bewegten<br />

am Sonntagabend <strong>die</strong> Balken<br />

auf dem Fernsehbildschirm und<br />

färbten <strong>die</strong> Österreichkarte in ein<br />

fast lückenloses Türkis um. Sie<br />

schreiben den Sitzplan im Parlament<br />

neu und verschieben das<br />

Fundament inden Koalitionsverhandlungen.<br />

„Die Presse“ <strong>hat</strong> <strong>die</strong><br />

Wählerströme analysiert – und<br />

langfristige Trends und neuere<br />

Phänomeneausgemacht.<br />

Türkises Land<br />

„Dieses Land ist ein konservatives<br />

Land“, sagt Meinungsforscher Peter<br />

Hajek. Das habe schon SPÖ-<br />

Langzeitchef Bruno Kreisky gewusst,<br />

der gesagt haben so l: „Solang<br />

ich regiere, wird rechts regiert.“<br />

Dass Österreich nach der<br />

Wahl in Türkis erstrahlt –<strong>die</strong> Blauen<br />

in a len ländlichen Hochburgen<br />

ihre Mehrheit verloren und <strong>die</strong> Roten<br />

sie nurinWien, Linz,Wels und<br />

Steyr verteidigen konnten –sei insofern<br />

nicht verwunderlich. Für<br />

den Erfolg maßgeblich sei aber<br />

auch <strong>die</strong> klare Botschaft von Sebastian<br />

Kurz gewesen. Vereinfacht<br />

ausgedrückt habe siegelautet:„Ich<br />

beschütze euch.“ Wären am Sonntag<br />

nur <strong>die</strong> ländlichen Gemeinden<br />

zur Urne gerufen worden, hä te <strong>die</strong><br />

ÖVP laut APA-Analyse mit 46,7<br />

Prozent beinahe <strong>die</strong> Absolute erreicht.<br />

In den großen Städten wie<br />

Wien und Graz konnte sie a lerdings<br />

auch auf 26,1 Prozent wachsen<br />

und liegt im urbanen Raum<br />

damit Kopf an Kopf mit der SPÖ.<br />

Umzug ins Grüne<br />

Die Kluft zwischen städtischem<br />

und ländlichem Wähler werde sich<br />

dennoch nicht verkleinern, sagt<br />

Günther Ogris vom Sora-Institut:<br />

„Die Klage von August Wöginger<br />

isteine soziologische Realität.“Der<br />

ÖVP–Klubobmann ha tesich kürzlich<br />

beschwert, dass<strong>die</strong> Kinder aus<br />

schwarzen ländlichen Haushalten<br />

in der Stadt zu Grünen würden.<br />

Aber ein Blick in <strong>die</strong> Sora-<br />

Hochrechnungen zeigt bei den<br />

jungen Gutausgebildeten auch<br />

einen türkis-grünen Paarlauf: Die<br />

zwei Parteien schni ten sowohl bei<br />

den unter 30-Jährigen als auch bei<br />

den Personen mit Matura bei <strong>die</strong>ser<br />

Wahl am besten ab.<br />

Wer hier ein Problem bekommt,<br />

zeigte sich am Sonntag:<br />

Die SPÖ verlor 193.000 Stimmen<br />

an <strong>die</strong> Grünen. „Für <strong>die</strong> Sozialdemokraten<br />

macht es Sinn, <strong>die</strong><br />

Grünen als Wunschkoalitionspartner<br />

zurückins Parlamentzuholen.<br />

Selbst wenn <strong>die</strong> Koalition unwahrscheinlich<br />

ist“, so Ogris. Dem Verlustliege<br />

ein „Denkfehler“der SPÖ<br />

zugrunde, sagt Hajek. Sie sehe Potenzial,<br />

wokeine sei –bei der gut<br />

gebildeten, urbanen Mi telschicht<br />

und den Pensionisten –nur gingen<br />

<strong>die</strong> Jungen zu den Grünen, während<br />

<strong>die</strong> Gruppe der treuen SPÖ-<br />

Pensionisten schrumpfe.<br />

Kein Austausch<br />

Dass <strong>die</strong> meisten SPÖ–Anhänger<br />

<strong>die</strong>smal „Stammwähler“ als Wahlmotiv<br />

angegeben haben, sei <strong>die</strong><br />

Höchststrafe,sagtHajek. „Sie müssen<br />

breitere Bevölkerungsschichten,<br />

also auch <strong>die</strong> niedrigere Mittelschicht<br />

und das Prekariat ansprechen.“<br />

Den Titel der „Arbeiterpartei“<br />

bekam erneutklar <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong>:<br />

In der Erwerbsgruppe hielt sie <strong>die</strong><br />

Hälfte der Stimmen.<br />

Was noch spannender ist: Die<br />

ÖVP liegt bei den Arbeitern mit 21<br />

Prozent knapp hinter der SPÖ (23<br />

Prozent). „Die freiheitlichen Wähler<br />

ziehen an der SPÖ vorbei zu Sebastian<br />

Kurz“, sagt Hajek. In Zahlen<br />

heißt das: Die <strong>FPÖ</strong> verlor am<br />

Sonntag 258.000 Stimmen an<strong>die</strong><br />

ÖVP, 235.000 frühere Wähler blieben<br />

lieber daheim – und nur<br />

36.000 wählten sta tdessen SPÖ.<br />

Dass <strong>die</strong> Roten aus Ibiza und<br />

Spesena färe nicht profitieren<br />

konnten, bestätige eine Beobachtung,<br />

<strong>die</strong> er seit rund drei Jahren<br />

mache: „Zwischen linksund rechts<br />

gibt es nur noch einen geringen<br />

Austausch.“<br />

Je nach Stimmung<br />

Insgesamt gilt: Das Wahlverhalten<br />

wurde instabiler. Sora errechnete<br />

im Sommer, dass der Anteil der<br />

„konstanten Parteiwähler“von den<br />

1970ern bis zur Nationalratswahl<br />

2017 von rund 80 bis 90 Prozent<br />

auf56Prozentsank.<br />

Wähler sind beweglicher und<br />

reagieren schne ler, sagt Hajek.<br />

Das prägte den neuen Terminus<br />

„Stimmungswähler“: Er <strong>hat</strong>ein gewisses<br />

Wertgerüstund gibt auf<strong>die</strong>ser<br />

Basis dem seine Stimme, der<br />

ihm das passende Angebot macht.<br />

Dieser Wähler kann sich auch sehr<br />

kurzfristig abwenden –bestes Beispiel<br />

ist <strong>die</strong> Causa um<strong>die</strong> Spesenabrechnungen<br />

von EX-<strong>FPÖ</strong>-Chef<br />

Heinz-Christian Strache. „Die Regel,<br />

dass ein Thema mindestens<br />

zehn Tage vor der Wahl gesetzt<br />

sein muss, istobsolet“, sagtHajek.<br />

Foto: screensho ZDF<br />

11.022 Personen gefällt das.<br />

769.187 Österreicher haben der<br />

geballten Me<strong>die</strong>nkampagne widerstanden<br />

und <strong>FPÖ</strong> gewählt.


Nr. 40 Donnerstag, 3. Oktober 2019<br />

g<br />

Neue Agrarreferentin der<br />

Freiheitlichen Bauernschaft<br />

Großer Andrang herrschte beim<br />

Agrartreffen der Freiheitlichen<br />

Bauernschaft vergangene Woche<br />

im Bezirk Ried. Die Neugierde<br />

spielte natürlich auch eine Rolle,<br />

da an <strong>die</strong>sem Abend <strong>die</strong> neue Bezirksagrarreferentin<br />

Magdalena<br />

Schamberger vor<strong>gestellt</strong> wurde.<br />

Die 27-jährige Vollblut-Landwirtin<br />

kommt aus Reichersberg<br />

Initiative Freiheitlicher<br />

Frauen (IFF) in Steyr-Stadt<br />

Unter dem Motto „Stark, Weiblich,<br />

Freiheitlich“ fand Anfang September<br />

<strong>die</strong> Gründungsitzung der<br />

<strong>FPÖ</strong> Vorfeldorganisation „Initiative<br />

Freiheitliche Frauen Steyr-Stadt“<br />

statt. Zur Obfrau wurde <strong>die</strong> Landtagsabgeordnete<br />

und Steyrer Gemeinderätin<br />

Evelyn Kattnigg bestellt.<br />

Als Ehrengäste konnten Bundesrätin<br />

und IFF-Landesparteiobfrau Rosa<br />

und vertritt <strong>die</strong> <strong>FPÖ</strong> auch seit<br />

2015 im Gemeinderat. Neben der<br />

Milchwirtschaft kümmert sich <strong>die</strong><br />

junge Agrarierin um 30 Hektar<br />

Wald, Wiesen und Ackerland.<br />

Vorgänger Manfred Klingseisen<br />

bekam von Landesobmann Franz<br />

Graf ein „Bschoad Binkerl“ <strong>für</strong><br />

seine langjährige Tätigkeit als Bezirksagrarreferent.<br />

Franz Graf (Mitte) mit scheidendem Manfred Klingseisen und der<br />

neuen Bezirksagrarreferentin Magdalena Schamberger.<br />

Ecker sowie der <strong>FPÖ</strong>-Vizebürgermeister<br />

der Stadt Steyr, Helmut<br />

Zöttl, begrüßt werden.<br />

„Ich begrüße es sehr, dass nun<br />

auch im Bezirk Steyr-Stadt <strong>die</strong><br />

freiheitlichen Frauen aktiv dabei<br />

sind und freue mich über unsere<br />

konstruktive Zusammenarbeit“,<br />

gratulierte Rosa Ecker den Steyrer<br />

Frauen und ihrer Obfrau.<br />

IFF-Landesobfrau Ecker (l.) und Vizebürgermeister Zöttl (r.) gratulierten<br />

der neuen IFF-Bezirksobfrau Evelyn Kattnig.<br />

Foto: IFF-Steyr-Stadt Foto: Freiheitliche Bauernschaft OÖ<br />

Foto: <strong>FPÖ</strong> Eferding<br />

Im Rahmen des Tages der Einsatzkräfte<br />

am Eferdinger Stadtplatz<br />

überraschten Vertreter der freiheitlichen<br />

Stadtpartei <strong>die</strong> Freiwillige<br />

Feuerwehr mit einer Spende über<br />

300 Euro <strong>für</strong> deren Nachwuchs.<br />

Kommandant HBI Johannes Edtmayr<br />

und sein Stellvertreter OBI<br />

Jürgen Hubner bedankten sich <strong>für</strong><br />

Österreichs „SportlerIn mit Herz“ gesucht<br />

Am 31. Oktober findet <strong>die</strong> größte<br />

und wichtigste Sportlerehrung<br />

des Landes im Rahmen der LOT-<br />

TERIEN Sporthilfe-Gala statt.<br />

Bereits zum siebenten Mal wird<br />

bei <strong>die</strong>sem Event auch der oder<br />

<strong>die</strong> „SportlerIn mit Herz“ ausgezeichnet.<br />

Für eine Nominierung<br />

zählen weder Tore, Punkte noch<br />

Pokale, sondern Fairplay, Zivilcourage<br />

und Hilfsbereitschaft im<br />

sozialen Bereich. Wer gewinnt,<br />

entscheidet das Publikum mittels<br />

Online-Voting bis 6. Oktober<br />

2019 unter www.sportlermitherz.at.<br />

Das Charity-Projekt mit den meisten Stimmen erhält auch heuer von<br />

den Österreichischen Lotterien 5.000 Euro und eine eigens angefertigte<br />

Trophäe. Die Auszeichnung wird seit 2013 in Kooperation mit<br />

Sports Media Austria und der Österreichischen Sporthilfe verliehen.<br />

ORFeins überträgt <strong>die</strong> LOTTERIEN Sporthilfe-Gala live im Hauptabendprogramm<br />

um 20.15 Uhr aus der Marx Halle in Wien.<br />

Blitzlicht 15<br />

Freiheitliche Unterstützung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Freiwillige Feuerwehr Eferding.<br />

Freiheitliche Unterstützung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> FF Eferding<br />

<strong>die</strong> großzügige Unterstützung beim<br />

geschäfstführenden Stadtparteichef<br />

Silvio Hemmelmayr, dessen<br />

Stellvertreter Philipp Pointner und<br />

<strong>FPÖ</strong>-Stadtrat Harald Melchart. Die<br />

<strong>FPÖ</strong>-Politiker betonten <strong>die</strong> Wichtigkeit<br />

der Arbeit von ehrenamtlichen<br />

Vereinen und das Engagement<br />

der Floriani-Jünger.<br />

Österreichs Sportfans können noch bis 6. Oktober auf www.sportlermitherz.at<br />

<strong>für</strong> ihren Favoriten abstimmen. abstimmen.<br />

Echt fesch: Das neue Rubbellos „Cash Explosion“<br />

Gewinne bis zu 100.000 Euro und 3 Spiele sorgen <strong>für</strong> noch mehr Rubbel-Spaß<br />

Im neuen Rubbellos „Cash Explosion“ könnte mit etwas Glück<br />

ein wahrer Goldregen auf Rubbellos-Fans warten. Goldmünzen<br />

und Goldbarren zieren <strong>die</strong> Los-Vorderseite und drei unterschiedliche<br />

Spiele sorgen <strong>für</strong> noch größeren Rubbel-Spaß.<br />

Und damit drei Gewinnchancen.<br />

Findet man dreimal den gleichen<br />

Geldbetrag unter einer der<br />

Rubbelflächen, so <strong>hat</strong><br />

man <strong>die</strong>sen Betrag einmal<br />

gewonnen.<br />

Und das Beste daran: Es<br />

wartet ein Hauptgewinn<br />

in Höhe von 100.000<br />

Euro sowie weitere<br />

Gewinne von 5 bis<br />

1.000 Euro.<br />

Das neue Rubbellos<br />

ist zum Preis von 5 Euro<br />

in allen Annahmestellen<br />

erhältlich.<br />

Anzeige


16 Blitzlicht<br />

Neue Freie Zeitung<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Gratwein-Straßengel lädt zum<br />

Sturm- & Maroni-Fest<br />

11<br />

Okt.<br />

Hauptplatz<br />

Judendorf-Straßengel<br />

Beginn: 15.00 Uhr<br />

4 Schätzspiel<br />

4 Hüpfburg<br />

4 Bierkrügelschupfen<br />

4 dezente Unterhaltungsmusik<br />

vorlage.qxp_Layout 1 29.05.19 13:28 Seite 1<br />

Alle sind herzlich zu <strong>die</strong>ser Veranstaltung eingeladen!<br />

Die <strong>FPÖ</strong> Gratwein-Straßengel freut sich auf Ihr Kommen!<br />

F.d.I.v.: <strong>FPÖ</strong> Bezirkspartei Graz-Umgebung | 8077 Gössendorf<br />

Es wird darauf hingewiesen, dass am Veranstaltungsort Fotos und / oder Videos angefertigt werden und zu Zwecken der<br />

Dokumentation der Veranstaltung veröffentlicht werden können.<br />

Politische Bildung aktuell<br />

Partei Regierung Parlament 4 Publikationen<br />

Seminare<br />

Veranstaltungen<br />

„Österreichs Freiheitliche und ihre Republik“<br />

Publikation zum 100. Geburtstag der Republik<br />

Das nationalliberale Lager ist 1918 als stärkste Fraktion in der Provisorischen Nationalversammlung<br />

an der Wiege der Republik Deutschösterreich gestanden. Franz<br />

Dinghofer, einer der drei Präsidenten <strong>die</strong>ser Provisorischen Nationalversammlung,<br />

<strong>hat</strong> <strong>die</strong> Republik am 12. November 1918 auf der Rampe des Parlaments ausgerufen.<br />

In ihrer mehr als 100-jährigen Geschichte haben <strong>die</strong> Freiheitlichen einerseits große<br />

Ver<strong>die</strong>nste um das Gemeinwesen erworben, andererseits aber auch folgenschwere Irrwege<br />

beschritten. Mit <strong>die</strong>sem Buch, welches das Freiheitliche Bildungsinstitut anlässlich<br />

des 100. Jahrestages der Gründung der Republik herausgegeben <strong>hat</strong>, soll eine Gesamtdarstellung<br />

der Republik und des Verhältnisses des nationalliberalen Lagers zu derselben<br />

im Wandel der letzten 100 Jahre geboten werden.<br />

GRATIS zu beziehen über das Freiheitliche Bildungsinstitut (FBI):<br />

Friedrich-Schmidt-Platz 4/3a, 1080 Wien<br />

Telefonisch unter 01 5123535-36 oder per E-Mail: bildungsinstitut@fpoe.at<br />

www.fbi-politikschule.at<br />

Informationen zu Buchbestellungen und Datenschutz finden Sie unter: www.fbi-politikschule.at/datenschutz<br />

FBI: Im Auftrag der staatsbürgerlichen Bildungsarbeit.

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