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DPMA - Erfinderaktivitäten 2005/2006

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Navigationssystem. Für die nur mittelbar in<br />

Bilddatensätzen sichtbaren Marken werden zur<br />

Bestimmung der Positionen und Lagen von am Körper<br />

oder an Instrumenten befestigten Marken geeignete<br />

Erkennungs-Algorithmen eingesetzt. Eine dauerhaft hohe<br />

Navigationsgenauigkeit hängt im konkreten<br />

Anwendungsfall ab: von der geschickten Auswahl des<br />

Marken-Materials (Strahlen undurchlässig [= „radiopaque“<br />

oder „röntgenpositiv“] oder Strahlen durchlässig [=<br />

„radiolucent“] oder „multimodal“, d. h. in Modalitäten<br />

basierend auf unterschiedlichen physikalischen<br />

Bildgebungsprinzipien simultan sichtbar), vom<br />

geometrischen Aufbau, von der Farbe, vom Muster und<br />

von den Arrangements von Marken relativ zueinander. Die<br />

bestimmenden Faktoren hierfür sind z. B. das verwendete<br />

optische oder akustische Detektionsverfahren und das<br />

physikalische Prinzip der eingesetzten Modalitäten. Es<br />

müssen zudem mögliche kurzfristige, versehentliche<br />

Abdeckungen solcher Marken während der Operation<br />

berücksichtigt werden, um eine dreidimensionale<br />

Ortsauflösung für die Position und die Lage der Marken<br />

und damit der Bilder und Instrumente jederzeit zu<br />

gewährleisten.<br />

Dabei werden unterschieden:<br />

Künstliche Marken (oft engl. „fiducials“ genannt) sind in<br />

oder an einem Körperteil eingebrachte oder mittels<br />

Referenzstrukturen dort angeordnete, das Ärzteteam nicht<br />

störende, Infrarot-Strahlung emittierende, also „aktive“,<br />

oder passive, Strahlung in Richtung eines Detektors<br />

reflektierende Markierungen oder hybride Kombinationen<br />

hiervon (Figur 3 aus [10]) [10], [11], [12].<br />

Anatomische Landmarken sind charakteristische,<br />

unverwechselbare Punkte bei einem Patienten, etwa am<br />

Beckenknochen.<br />

Ein klassisches Einsatzgebiet solcher Marken in der<br />

Navigationstechnologie ist der orthopädische Bereich, um<br />

beispielsweise zwei Knochenfragmente in eine bestimmte<br />

Position und Lage zueinander zu bringen oder um einen<br />

Knochenteil zu bearbeiten (Figur 4 aus [13]) [13], [14].<br />

Anwendungen finden sich darüber hinaus auch auf<br />

dentalem Gebiet [15].<br />

Figur 3: Eine Markenstruktur, hier bspw. drei kugelförmige<br />

Reflektoren für Infrarotstrahlung, an einem Adapter (18), der auf<br />

einer Referenzstruktur (17’) in Form eines Würfels befestigt ist,<br />

welcher innerhalb seiner Außengeometrie im Röntgenbild<br />

sichtbare Marken aufweist (aus DE 199 17 867 B4, [10]).<br />

Figur 4: Chirurgische Maßnahme an einem Hüftknochen (1) mit<br />

einem am distalen Ende eines Werkzeuges (3) angeordneten<br />

Formfräser (4). Hüftknochen (1) und Werkzeug (3) weisen jeweils<br />

Markierelemente (8, 9, 10, 11) zur Positionsbestimmung mit dem<br />

Navigationssystem (13) auf (aus DE 101 05 822 C2, [13]).<br />

Ergänzend zu solchen Marken oder alternativ hierzu, falls<br />

diese stören oder nur unter schwierigen, nicht vertretbaren<br />

Umständen im Körper eines Patienten anzubringen und<br />

später wieder zu entfernen wären, seien auch die beiden<br />

folgenden Varianten genannt:<br />

In einem ersten Fall weisen die an der Bildgebung<br />

beteiligten Geräte und chirurgischen Instrumente jeweils<br />

Arrangements aus Marken auf (Figur 5 aus [19]). Auch<br />

wenn diese Geräte und Instrumente nicht<br />

notwendigerweise unmittelbar zueinander registriert sind,<br />

so ist doch unter Zuhilfenahme von bekannten<br />

Transformationsbeziehungen zwischen den<br />

Koordinatensystemen der beteiligten Geräte und<br />

28 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong>

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