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DPMA - Erfinderaktivitäten 2005/2006

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2.3.2. Zeitvorlauf (Time Advance; TA)<br />

Alle Mobilstationen in einer Funkzelle müssen ihre Signale<br />

so senden, dass sie genau im erwarteten Zeitschlitz bei<br />

der Basisstation ankommen. Dies wird erreicht, indem die<br />

Mobilstationen ihre Datenbursts nicht zeitsynchron mit der<br />

Basisstation absenden, sondern ihren Sendezeitpunkt<br />

vorziehen. Dadurch ist es der Basisstation möglich, die<br />

Datenbursts mehrerer Mobilstationen trotz<br />

unterschiedlicher Laufzeiten in einem festen Zeitraster zu<br />

empfangen.<br />

Der TA wird bei jeder Zuweisung eines dedizierten Kanals<br />

(z.B. eines Teilnehmerdatenkanals) abgeschätzt. Bei einer<br />

Erstzuweisung wird von der Basisstation ein Access Burst<br />

bzw. eine Kanalanforderungsnachricht der Mobilstation<br />

empfangen, der ohne Zeitvorlauf gesendet wurde. Der<br />

Empfangszeitpunkt stellt ein Maß für die doppelte<br />

Ausbreitungszeit (Laufzeit der Rundsendedaten von der<br />

Basisstation zur Mobilstation und Laufzeit des Access<br />

Bursts von der Mobilstation zur Basisstation) dar, woraus<br />

die Basisstation den Zeitvorlauf ableiten kann. In einer<br />

Antwortnachricht der Basisstation wird der TA-Wert der<br />

Mobilstation mitgeteilt [4]. Die Genauigkeit der<br />

bestimmbaren Entfernung zu einer Basisstation beträgt ca.<br />

554 m (1 Bitdauer).<br />

Figur 2: Die Abstandskreise um drei Basisstationen schneiden<br />

sich eindeutig in der Position der Mobilstation.<br />

Normalerweise werden nur die Zellkennung und der TA-<br />

Wert der Basisstation verwendet, die die Mobilstation<br />

aktuell bedient. Somit kann die Entfernung der Mobilstation<br />

zu dieser Basisstation bestimmt werden. Um zu einer<br />

Positionslösung zu gelangen, werden jedoch die<br />

Entfernungen zu mehreren Basisstationen benötigt. Die<br />

Position ergibt sich aus dem Schnittpunkt der<br />

Abstandskreise um die Basisstationen.<br />

Um zu diesen Werten zu gelangen, sendet in<br />

DE 103 07 592 A1 die Mobilstation eine<br />

Anforderungsnachricht für einen Kommunikationskanal an<br />

eine der bedienenden Basisstation benachbarten<br />

Basisstation und liest den TA-Wert aus einer<br />

Antwortnachricht der Basisstation aus. Der der<br />

Mobilstation zugewiesene Kanal wird von der Mobilstation<br />

jedoch nicht aktiviert. Seitens der Basisstation wird<br />

daraufhin die Reservierung der zugewiesenen Ressource<br />

nach kurzer Zeit durch den Ablauf eines gesetzten Timers<br />

wieder aufgehoben. Damit ist die Messung für eine<br />

Basisstation abgeschlossen. Die Mobilstation ermittelt nun<br />

auf diese Weise sukzessiv die TA-Werte weiterer<br />

Basisstationen.<br />

In DE 10 2004 025 792 A1 wird zur Lokalisierung von der<br />

Mobilstation zwar eine Kanalanforderungsnachricht an die<br />

Basisstation gesendet. Diese enthält jedoch eine<br />

Information, dass nur die Laufzeit benötigt wird, so dass<br />

keine Kanalreservierung stattfindet und so die benötigten<br />

Netzwerkressourcen gegenüber dem Stand der Technik<br />

verringert werden.<br />

Der normalerweise ganzzahlige TA-Wert lässt sich gemäß<br />

DE 101 59 086 A1 durch eine Bestimmung der Hüllkurve<br />

über eine Abtastung der Kanalimpulsantwort mit<br />

Nachkommastellen angeben, indem z.B. eine sin2 (x)förmige<br />

Hüllkurve gewählt wird und die Abtastzeitpunkte<br />

und das Maximum der Hüllkurve durch zwei Abtastungen<br />

mit bekanntem zeitlichem Abstand berechnet werden. Der<br />

mit Nachkommastellen behaftete TOA-Wert wird<br />

schließlich zu dem TA-Wert hinzuaddiert, so dass die<br />

Genauigkeit gesteigert wird.<br />

Eines der größten Probleme einer Laufzeitmessung ist der<br />

Mehrwegeempfang. Durch Reflexionen am Boden,<br />

Gebäuden usw. wird das Signal umgelenkt und die<br />

Laufzeit erhöht. Dieses Problem wird in DE 102 27 853 A1<br />

in dem Falle, wenn Teilnehmerdaten über zwei getrennte<br />

Antennen einer Basisstation gleichzeitig gesendet werden,<br />

dadurch gelöst, dass die Basisstation ein Referenzsignal<br />

abwechselnd von beiden Antennen abstrahlt. Das Signal,<br />

das mit einer kürzeren Laufzeit empfangen wird, wird als<br />

direktes („Line-of-Sight“) Signal erkannt, und die Antenne,<br />

8 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong>

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