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DPMA - Erfinderaktivitäten 2005/2006

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6. Planung von Zugangswegen zum Situs<br />

Nicht zuletzt gestattet die Steigerung der Orts- und<br />

Zeitauflösung sowie des Informationsgehaltes der<br />

dreidimensionalen Bilder eine zuverlässigere Planung von<br />

Zugangswegen (engl. „road map“) sowie eine genauere<br />

Berechnung der Position und Lage des Zieles oder<br />

Zielgebietes. So kann ein chirurgisches Instrument im<br />

Körper eines Patienten noch schonender navigiert werden.<br />

Die sorgfältige Planung von solchen Zugangswegen ist<br />

gerade in der „minimal-invasiven Chirurgie“ („MIC“)<br />

unbedingt erforderlich, falls ein „CAS“-System dort<br />

eingesetzt wird,.<br />

Die auf diese Weg-Planung und Berechnung des<br />

Zielpunktes (griech. „Stereotaxie“) folgende Behandlung<br />

erfolgt mit der Hilfe eines Zielgerätes. Speziell in der<br />

Neurochirurgie wird ein solches Zielgerät auch<br />

„stereotaktischer Rahmen“ genannt, welcher der<br />

mechanischen Instrumentenführung dient und am Kopf<br />

befestigt ist (Figur 10 aus [38]).<br />

Figur 10: Stereotaktischer Rahmen (701) mit Marken (705, 706).<br />

An dem Rahmen (701) ist ein justierbares Bogensystem (730)<br />

montiert, das seinerseits Marken (704, 731) aufweist. Auch am<br />

Patienten sind Marken (702, 710) angebracht. Die<br />

Transformationsbeziehungen zwischen diesen Marken sind<br />

bekannt, so dass die Führung des Behandlungsinstruments (733)<br />

zum Ziel (734) ermöglicht ist (aus US 6 259 943 B1, [38]).<br />

Diese stereotaktische Behandlung kann aber auch<br />

rahmenlos und lediglich bildgestützt erfolgen. Besonders<br />

ergonomisch ist es für das zuständige Ärzteteam, wenn<br />

deren Instrumente repräsentierende Symbole zusammen<br />

mit dem fusionierten Körperbild dargestellt werden. Diese<br />

Symbole sollen intraoperativ in Echtzeit über die während<br />

des chirurgischen Eingriffs durchquerten räumlichen<br />

Bereiche informieren. Die Darstellung dieser Symbole<br />

entsprechend der aktuellen Position und Lage (engl. häufig<br />

„pose“) der Instrumente ist hierbei dementsprechend<br />

angepasst [27], [38].<br />

Wird der als optimale Route für die Instrumentenführung<br />

vorgeschlagene Zugangsweg verlassen, beispielsweise<br />

infolge einer auftretenden allzu starken Zitterbewegung<br />

(Tremor) eines handgeführten Instruments oder wird<br />

dieses bewusst herbeigeführt, so soll dies dem<br />

behandelnden Ärzteteam durch ein akustisches, visuelles<br />

oder „taktiles“ bzw. „haptisches“ Signal mitgeteilt werden<br />

(Figur 11 aus [39]) [39], [40], [41], [42].<br />

Figur 11: Hörbares „Feedback“ mit Tiefenanzeige (218) an das –<br />

hier nicht dargestellte – behandelnde Ärzteteam bei der<br />

Behandlung eines Patienten mit einem „CAS“-System (11). Die<br />

„Wechselwirkung“ eines „haptischen Geräts“ (113), eines<br />

Chirurgieroboters, erfolgt mit einem „haptischen Objekt“ (20),<br />

einer virtuellen, dem Ort der zu behandelnden Patienten-<br />

„Anatomie“ (114) zugeordneten Ebene. Siehe auch Abschnitt 7<br />

(aus WO <strong>2005</strong>/009215 A2, [39]).<br />

7. Ergänzung der chirurgischen Tätigkeit durch<br />

Roboter<br />

Nachteilig erweist sich neben den bereits oben<br />

angesprochenen Bewegungen des Patienten (Atem,<br />

Herzschlag) – besonders bei sehr diffizilen Operationen –<br />

der Tremor der das Instrument führenden Hand. Zur<br />

Vermeidung der physiologisch bedingten Zitterbewegung<br />

wird daher auch vorgeschlagen, anstelle handgeführter<br />

32 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong>

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