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DPMA - Erfinderaktivitäten 2005/2006

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Drücke für die Kupplungen, das Schaltgestänge, den<br />

entsprechenden Aktoren gemäß Getriebeschema zuführt<br />

und für die Schmierung sorgt [2, 3].<br />

Moderne Steuerungen weisen Notfallstrategien auf, die<br />

Fehler im System erkennen und Maßnahmen ergreifen,<br />

damit das Fahrzeug zumindest mit Einschränkungen<br />

weiter gefahren werden kann, wenn Unregelmäßigkeiten<br />

auftreten. Auf diese Weise bleiben das funktionierende<br />

Teilgetriebe bzw. die intakten Zahnradsätze weiter<br />

schaltbar, die gestörten Bereiche werden gemieden [WO<br />

2004/097 266 A1]. Neben den steuerungstechnischen Voraussetzungen<br />

sind entsprechende Vorkehrungen auch im<br />

Hydraulikkreislauf einzuplanen [DE 10 2004 035 534 A1,<br />

DE 10 2004 033 362 A1].<br />

2.2. Arbeitsweise<br />

Wie in Figur 1 gezeigt, wird das Drehmoment vom Motor<br />

über die Kurbelwelle 17 an die Doppelkupplung 15 übergeben.<br />

Die Doppelkupplung verbindet eines der beiden<br />

Teilgetriebe zur Momentenübertragung an die Getriebeausgangswelle<br />

9 zu den Rädern.<br />

Während das Fahrzeug beispielsweise in einem Gang im<br />

ersten Teilgetriebe betrieben wird (Quellgang, z.B. G3), ist<br />

die erste Schaltkupplung 13 geschlossen, die zweite<br />

Schaltkupplung 14 ist offen. Im zweiten, momentenfreien<br />

Teilgetriebe kann der absehbar nächste zu schaltende<br />

Gang (Zielgang, z.B. G4) eingelegt werden. Dieser Gang<br />

kann über Prognoseverfahren in Abhängigkeit von Fahrparametern<br />

ermittelt werden [DE 199 37 716 C1].<br />

Zum Schaltzeitpunkt öffnet nun die Schaltkupplung 13 des<br />

ersten Teilgetriebes und die Kupplung 14 des zweiten<br />

Teilgetriebes wird gleichzeitig geschlossen. Diese Überschneidungsschaltung<br />

sorgt dafür, dass fast keine Zugkraftunterbrechung<br />

spürbar ist, es ist also stets Vortrieb<br />

vorhanden.<br />

Damit ergeben sich kurze Schaltzeiten für sportliches<br />

Vorwärtskommen und Schaltverläufe, die heute fast das<br />

Komfortniveau von Wandlerautomatikgetrieben erreichen.<br />

Dabei müssen keine Wandlerverluste in Kauf genommen<br />

werden, die sich negativ auf den Kfz-Kraftstoffverbrauch<br />

auswirken.<br />

Programmiertechnisch können sämtliche Anfahrszenarien,<br />

z.B. sanftes Anfahren auf Schnee im Winterfahrprogramm,<br />

Kriechfahrschaltungen zum einfachen Rangieren, realisiert<br />

werden.<br />

Über die Verbindung der Getriebe- mit der Motorsteuerung<br />

wird dafür gesorgt, dass beispielsweise im Sport-<br />

Programm der Motor beim Schalten auf Drehzahl gehalten<br />

wird und der Synchronisationsvorgang bei einer<br />

Zugrückschaltung (im Zugbetrieb überträgt der Motor<br />

Drehmoment auf die Antriebsräder, im Schubbetrieb, z.B.<br />

bei einer Bergabfahrt, ist dies umgekehrt) beschleunigt<br />

wird („Zwischengas“), um den Schaltvorgang möglichst<br />

kurz zu gestalten und zügig beschleunigen zu können.<br />

Zudem lässt sich so ein Abfall des Ladedrucks in einem<br />

wohlmöglich vorhandenen Turbolader vermeiden.<br />

3. Die Entwicklung des Doppelkupplungsgetriebes<br />

Das moderne Doppelkupplungsgetriebe geht auf<br />

Entwicklungen zurück, die Anfang der 1930er Jahre<br />

begonnen haben. Die ersten Entwicklungen waren geprägt<br />

von der Suche nach einem einfachen Getriebe für schwere<br />

Nutzfahrzeuge, die ohne Antriebsunterbrechung schaltbar<br />

sein sollten [6, 7].<br />

Bis dato kamen in Nutzfahrzeuggetrieben etliche Freiläufe<br />

zur Anwendung, teilweise waren Gänge auf den Wellen<br />

doppelt vorhanden. Oft wurden mehrere groß<br />

dimensionierte Kupplungen verbaut, um die großen<br />

Drehmomente übertragen zu können [7]. Bei einigen<br />

Getrieben wurde – ähnlich einem Wandlerautomatikgetriebe<br />

– auf den Föttingerwandler [patentiert 1905, DE<br />

221 422 C] in Verbindung mit Planetengetrieben<br />

zurückgegriffen, um zugkraftunterbrechungsfrei schalten<br />

zu können [DE 653 589 C]. Die Konstruktionen waren sehr<br />

aufwändig und schwer.<br />

1928 wurde ein erstes einfaches DKG angemeldet [DE<br />

543 434 C], welches insbesondere für die Anwendung in<br />

Lokomotiven vorgesehen war. Über ein Schaltgestänge F,<br />

F’, G, H werden wechselseitig zwei Kupplungen A, B<br />

geschaltet, wie Figur 3 zu entnehmen ist. Über eine<br />

Einstellvorrichtung H kann der zugehörige Hebel in seiner<br />

Länge zur Einstellung der Kupplungsüberschneidungsphase<br />

verstellt werden. Die Kraftübertragung erfolgt vom<br />

56 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong>

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