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DPMA - Erfinderaktivitäten 2005/2006

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chirurgischer Instrumente, diese durch einen steuerbaren,<br />

das jeweilige Instrument haltenden „Arm“ oder Roboter<br />

auszuführen [43], [44], [45].<br />

Ein derartiger Einsatz von Robotern sowie die<br />

Kommunikationsmöglichkeiten der derzeitigen Vernetzung,<br />

wozu auch das Internet gehört, ermöglichen sogar – dies<br />

ist allerdings derzeit noch eher als futuristisch anzusehen<br />

–, dass eine ortsübergreifende Operation durch zwei<br />

entfernt voneinander handelnde Ärzteteams erfolgt (sog.<br />

Tele-Operation) [41], [46], [47], [48], [49]. Hingegen wird<br />

derzeit bereits bundesweit ein Teleradiologienetzwerk mit<br />

hundert Teilnehmern, beispielsweise Krankenhäusern,<br />

betrieben [50]. Hierbei erhält der anfragende Arzt eines<br />

Krankenhauses nach dessen Bildübertragung in das<br />

zentrale Rechenzentrum innerhalb kürzester Zeit den<br />

zugehörigen Befund eines dort durchgehend tätigen<br />

Teleradiologen.<br />

Zur Erhöhung der Präzision hinsichtlich der Positionierung<br />

von chirurgischen Instrumenten, welche gerade auf dem<br />

Gebiet der minimal-invasiven Eingriffe von größter<br />

Bedeutung ist, werden Teleoperations-Systeme mit „aus<br />

der Ferne“ gesteuerten Manipulatoren, also auch<br />

Robotern, durch entsprechende haptische Schnittstellen<br />

ergänzt [39], [42]. Solche haptischen Schnittstellen<br />

vermitteln das ursprünglich vom chirurgischen Instrument<br />

beim Berühren oder Bearbeiten von Teilen des Körpers mit<br />

unterschiedlichen Gewebearten vermittelte jeweils<br />

charakteristische Gefühl, indem dieses von den<br />

Schnittstellen zugeordneten Rechenprogramm-<br />

Komponenten simuliert wird.<br />

8. Magnetische Navigation<br />

Weniger futuristisch mutet hingegen als Variante oder<br />

auch optional zu der vorgenannten marken-basierten<br />

Navigationstechnologie die „magnetische Navigation“ an.<br />

Diese ermöglicht die Steuerung eines ein magnetisches<br />

Bauteil aufweisenden Instruments im Körper eines<br />

Patienten, beispielsweise eines Kapsel-Endoskops [51]<br />

oder eines magnetischen Katheters [52], [53]. Ein gezielt<br />

veränderliches äußeres magnetisches Feld erlaubt die<br />

Navigation dieses Instruments zum gewünschten Ziel im<br />

Körper, um dort Bildaufnahmen vor Ort anzufertigen (Figur<br />

12 aus [51]).<br />

Gegenüber den vorgenannten, im Operationssaal<br />

aufgebauten makroskopischen Manipulatoren oder<br />

(ferngesteuerten) Robotern ermöglichen im vorliegenden<br />

Fall miniaturisierte Roboter, das sind in die Kapsel<br />

integrierte chirurgische Instrumente, zu therapieren oder<br />

zumindest Gewebeproben aus dem Inneren des Körpers<br />

zu entnehmen. Die prinzipielle Vorgehensweise, wie die<br />

Steuerung für diese magnetische Navigation gestaltet ist,<br />

ist aus den Druckschriften [51], [52], [53], [54] ersichtlich.<br />

Figur 12: Magnetische Navigation einer Sonde (10) im Körper<br />

(Arbeitsraum (A)) eines nicht dargestellten Patienten mit einem<br />

Spulensystem (2). Die unterstützende Bildgebung erfolgt mit<br />

einem Röntgengerät, das hier durch dessen Röntgenröhre (11)<br />

repräsentiert ist (aus DE 103 40 925 B3, [51]).<br />

9. Ausblick<br />

Die vorgenannte bildgebende und Navigations-<br />

Technologie beim Einsatz in der Chirurgie stellt ein sehr<br />

komplexes System dar. Um die hohen<br />

Genauigkeitsanforderungen bei der Durchführung von<br />

Eingriffen zu erfüllen, ist – wie in anderen<br />

wissenschaftlichen Disziplinen auch – nicht nur wegen der<br />

rasanten Geschwindigkeit des Fortschrittes in der<br />

Digitaltechnik, die eine ebenso rasante Weiterentwicklung<br />

dieser Technologie bewirkt, ein ganzheitliches,<br />

interdisziplinäres Denken erforderlich, wie es bereits<br />

eingangs dargelegt wurde. Diese Denkkategorie profitiert<br />

von dem fachübergreifend erschlossenen Gedankengut<br />

„synergetisch“. Dieses Erfordernis ist aber auch bereits<br />

darin begründet, dass die immer detailreicheren Einblicke<br />

in die Krankheitsbilder von Menschen deren tief greifende<br />

Diagnose nicht immer erreichen.<br />

<strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2005</strong>/<strong>2006</strong> 33

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