14.10.2019 Aufrufe

Bahnsport 10/2019

mit dem Langbahn-Team-WM-Finale in Vechta beginnt, das aber leider für die vielen deutschen Fans sportlich nicht so endete, wie sie es erwartet hatten. Und damit wären wir bei einem System, über das ich nur den Kopf schüt- teln kann. Wie kann man eine Weltmeister- schaft durch einen einzigen Lauf entscheiden lassen? Warum ist man nicht beim bisherigen System geblieben? Ähnlich wie dem deutschen Team erging es ja auch Kenneth Kruse Hansen beim Grasbahn-EM-Finale in Bad Hersfeld. Nachdem er die Vorläufe mit Maximum beendet hatte, wurde er im Finale nur Dritter und Zach Wajtknecht konnte sich über den EM-Titel freu- en. Gerecht ist was anderes. Trotzdem Gratula- tion an alle Welt- und Europa- und Deutschen Meister, von denen es in dieser Ausgabe nur so wimmelt.

mit dem Langbahn-Team-WM-Finale in
Vechta beginnt, das aber leider für die vielen
deutschen Fans sportlich nicht so endete, wie
sie es erwartet hatten. Und damit wären wir bei
einem System, über das ich nur den Kopf schüt-
teln kann. Wie kann man eine Weltmeister-
schaft durch einen einzigen Lauf entscheiden
lassen? Warum ist man nicht beim bisherigen
System geblieben? Ähnlich wie dem deutschen
Team erging es ja auch Kenneth Kruse Hansen
beim Grasbahn-EM-Finale in Bad Hersfeld.
Nachdem er die Vorläufe mit Maximum beendet
hatte, wurde er im Finale nur Dritter und Zach
Wajtknecht konnte sich über den EM-Titel freu-
en. Gerecht ist was anderes. Trotzdem Gratula-
tion an alle Welt- und Europa- und Deutschen
Meister, von denen es in dieser Ausgabe nur so
wimmelt.

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SPEEDWAY-WM + EM<br />

Dominik Kubera, Sieger im zweiten Finale der Junioren<br />

WM - Junioren - Finale 2 - Güstrow/D<br />

Harte Fights<br />

Ein wirklich gutes Speedwayrennen der besten<br />

U21-Fahrer sahen die leider nur gut 2000 Zuschauer<br />

am 14. September im Güstrower Rund.<br />

Es war das zweite Finale in dieser Serie und<br />

erst das Finale am 4. Oktober in Pardubice wird<br />

die Entscheidung um den Titel bringen.<br />

Schon recht schnell zeigte sich, dass der amtierende<br />

Weltmeister Bartosz Smektala, sein<br />

Vorgänger Maxim Drabik und Dominik Kubera<br />

in den Semifinalen stehen würden. Der nach<br />

dem ersten Finale in Lublin führende Gleb Chugunov<br />

stürzte in Heat 14 an 3. Stelle liegend,<br />

konnte sich aber trotzdem mit 9 Punkten für<br />

das Semifinale qualifizieren. Auch der Tscheche<br />

Jan Kvech ging einmal zu Boden, gelangte<br />

aber mit 9 Punkten ins Semifinale. Als einziger<br />

Skandinavier stand der Däne Tim Sörensen mit<br />

7 Zählern im Semifinale. Hinzugesellten sich<br />

Wildcard-Fahrer Michael Härtel mit drei 2. Plätzen<br />

und insgesamt 8 Punkten und der Pole Viktor<br />

Lampart im Semifinale. Für Robert Lambert<br />

war mit 7 Zählern hier schon Schluss. Nick<br />

Skorja stürzte ziemlich heftig auf der Zielgeraden<br />

gegen die Bande und musste aufgeben.<br />

Der einzige Pole, der nicht über die Vorrunde<br />

hinauskam, war Rafal Kaczmarcz mit 4 Punkten.<br />

Die beiden Dänen Jonas Jeppesen (7) und<br />

Fredrik Jacobsen (6) scheiterten genauso wie<br />

Dominik Möser, der mehr mit teaminternen<br />

Problemen in letzter Zeit zu tun hatte, als ihm<br />

lieb ist.<br />

Im ersten Semifinale kam es gleich zu einem<br />

Sturz von Härtel, der ohne Fremdverschulden<br />

wegrutschte und daraufhin disqualifiziert wurde.<br />

Den Re-run gewann Maxim Drabik klar vor<br />

Jan Kvech. Viktor Lampart kämpfte vergebens,<br />

doch Drabik war schneller und damit im Finale.<br />

Im zweiten Semifinale präsentierte Dominik<br />

Kubera seinen Siegeswillen und schlug Weltmeister<br />

Smektala. Hinter ihm kollidierte Gleb<br />

Chugunov mit Tim Sörensen und war bei der<br />

Rückfahrt ins Fahrerlager sichtlich ungehalten.<br />

Spannung vor dem Finale. Drabik hatte von<br />

Gelb den besten Start und ließ Kubera und<br />

Kvech zunächst keine Chance, doch Kubera<br />

kämpfte sich immer näher heran und überholte<br />

den Exweltmeister. Smektala konnte nur<br />

hinterherfahren. Kubera war damit mit 19 Zählern<br />

Tagessieger vor dem punktgleichen Drabik.<br />

AM RANDE<br />

Pechvogel der Saison aus deutscher Sicht ist<br />

wohl Dominik Möser. Das erste Finale in Lublin<br />

kostete zwei Motoren und brachte 0 Punkte.<br />

Dann folgten der für ihn enttäuschende 2. Platz<br />

auf seiner Heimbahn in Ludwigslust und die<br />

Ausfälle in Wittstock. „Ich bin mir voll im Klaren<br />

darüber, dass ich Mitschuld an der Niederlage<br />

von Wittstock habe. Wir haben uns daraufhin<br />

von unserem Mechaniker getrennt und mir hilft<br />

jetzt, zumindest für den Rest der Saison, der<br />

Mechaniker von Valentin Grobauer. Danach<br />

muss ich mich nach einem neuen guten Mechaniker<br />

umsehen, doch das ist auch eine Kostenfrage.“<br />

Dominik hatte als Einziger eine<br />

Fangruppe in einheitlicher Kleidung dabei, die<br />

ihn ordentlich anfeuerte.<br />

Michael Härtel ist immer noch nicht ganz fit,<br />

doch dafür lief es in Güstrow schon wieder<br />

ganz gut.<br />

Sam Ermolenko war als Kommentator für Eurosport<br />

dabei.<br />

Aus England war Jugendbetreuer Neil Vatcher<br />

vor Ort. • Texte + Foto Fans: Wolfgang Radszuweit;<br />

Siegerfoto: Ralf Dreier<br />

Speedway-Junioren-WM - Finale 2 - Güstrow/D - 14.9.<strong>2019</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Dominik Kubera, PL, 19 Punkte; 2. Maksym Drabik, PL, 19;<br />

3. Jan Kvech, CZ, 12; 4. Bartosz Smektala, PL, 15; 5. Wiktor<br />

Lampart, PL, 9; 6. Gleb Chugunov, RUS, 9; 7. Tim Sörensen, DK,<br />

8; 8. Michael Härtel, D, 8; 9. Jonas Jeppesen, DK, 7; <strong>10</strong>. Robert<br />

Lambert, GB, 7; 11. Jaimon Lidsey, AUS, 6; 12. Frederik Jakobsen,<br />

DK, 6; 13. Rafal Karczmarz, PL, 4; 14. Patrick Hansen, DK,<br />

3; 15. Dominik Möser, D, 2; 16. Lukas Baumann, D, 2; 17. Nick<br />

Skorja, SLO, 2; 18. Leon Arnheim, D, 0.<br />

Stand (nach 2 von 3 Finals): 1. Kubera, 36 Punkte; 2. Drabik,<br />

35; 3. Smektala, 28; 4. Chugunov, 26; 5. Lambert, 21; 6. Lampart,<br />

20; 7. Kvech, 20; 8. Jeppesen, 15; 9. Lidsey, 14; <strong>10</strong>. Jakobsen,<br />

12; 11. Sörensen, 9; 12. Skorja, 8; 13. Härtel, 8; 14. Hansen,<br />

7; 15. Karczmarz, 6; 16. Viktor Trofimov, PL, 5; 17. Möser,<br />

3; 18. Baumann, 2; 19. Arnheim, 0; 20. Kamil Nowacki, PL, 0;<br />

21. Mateusz Cierniak, PL, 0.<br />

EM - Junioren - Finale - Rivne/UKR<br />

Wiktor Lampart<br />

nach Stechen<br />

Zum ersten Mal in der 22-jährigen Geschichte des Juniorenwettbewerbs<br />

fand das Finale im ukrainischen<br />

Rivne statt. Das Rennen rief eine große Resonanz hervor,<br />

denn rund 8000 Zuschauer fanden den Weg ins<br />

Stadion an der Kurtschatow-Straße. Nicht weniger als<br />

fünf Polen hatten sich für den Endlauf der Junioren-EM<br />

qualifiziert und sie gehörten logischerweise zum Favoritenkreis.<br />

Doch die Nachwuchsfahrer der anderen Nationen<br />

machten es ihnen nicht leicht.<br />

Nach drei Durchgängen lagen Wiktor Lampart und Daniel<br />

Bewley mit jeweils 8 Zählern an der Spitze, gefolgt<br />

von Mads Hansen, Roman Lahbaum und Jakub Miskowiak.<br />

Die beiden Führenden und der Däne trafen im<br />

14. Heat aufeinander. Der Pole siegte vor Hansen, während<br />

der Engländer nur Letzter wurde. Da Miskowiak in<br />

Lauf 16 als Erster ins Ziel kam, lagen zwei Polen vor<br />

dem letzten Durchgang in Führung und es schien, als<br />

ob die „Weiß-Roten“ den Titel unter sich ausmachen<br />

würden. Doch es wurde noch spannend. Im 17. Rennen<br />

rollte Miskowiak ans Startband und hätte sich eine Medaille<br />

sichern können, aber der 18-Jährige vermasselte<br />

es. Drei Punkte erkämpfte Jan Kvech vor Bewley und<br />

Miskowiak ging leer aus. Hansen hätte im darauffolgenden<br />

Heat noch ins Geschehen eingreifen können,<br />

aber er unterlag überraschend dem Letten Daniils Kolodinskis<br />

und schloss das Rennen mit 11 Zählern ab. Das<br />

reichte zwar aus, um Miskowiak zu überholen, aber für<br />

den Meistertitel war es zu wenig. In Lauf 19 kam es zu<br />

einer weiteren Überraschung, als Lahbaum siegte,<br />

während Lampart sich seinem Landsmann Mateusz<br />

Cierniak beugen musste und nur einen Punkt erzielte.<br />

Damit zog der Russe in der Gesamtwertung mit Lampart<br />

gleich und es bedurfte eines Stechens, um den<br />

neuen Junioreneuropameister zu ermitteln. Der Pole<br />

legte einen besseren Start hin, übernahm die Führung<br />

und überquerte als Sieger den Zielstrich. Hansen holte<br />

am Ende die Bronzemedaille. Miskowiak, der drei Siege<br />

verzeichnete, wurde mit <strong>10</strong> Zählern Vierter. Bewley<br />

und Kvech waren mit dem Polen zwar punktgleich, erzielten<br />

jedoch jeweils zwei Siege. Der Tscheche hätte<br />

eine Medaille gewinnen können, wäre er in Heat 9 nicht<br />

gestürzt.<br />

Frederik Jakobsen und Jonas Jeppesen qualifizierten<br />

sich fürs Finale im ukrainischen Speedwaymekka, aber<br />

die Dänen blieben dem Rennen fern. Ihre Startplätze<br />

nahmen dann Dominik Möser und Dennis Fazekas ein.<br />

Der Deutsche erkämpfte auf der 360 Meter langen<br />

Bahn insgesamt 5 Punkte und wurde Vierzehnter. Der<br />

21-Jährige konnte unter anderem Miskowiak schlagen.<br />

• Text: Georg Dobes; Foto: FIM Europe<br />

Speedway-EM - Junioren-Finale - Rivne/UKR - 31.8.<strong>2019</strong><br />

Ergebnis:<br />

1. Wiktor Lampart, 12+3 Punkte; 2. Roman Lahbaum, RUS, 12+2; 3. Mads<br />

Hansen, DK, 11; 4. Jakub Miskowiak, PL, <strong>10</strong>; 5. Daniel Bewley, GB, <strong>10</strong>;<br />

6. Jan Kvech, CZ, <strong>10</strong>; 7. Marko Levishyn, UKR, 9; 8. Mateusz Cierniak, PL,<br />

8; 9. Petr Chlupac, CZ, 7; <strong>10</strong>. Daniils Kolodinskis, LV, 6; 11. Jason Jörgensen,<br />

DK, 6; 12. Alexander Woentin, S, 6; 13. Michal Curzytek, PL, 5; 14. Dominik<br />

Möser, D, 5; 15. Artjoms Trofimov, LV, 2; 16. Dennis Fazekas, H, 0.<br />

Junioren-Europameister Wiktor Lampart (Mitte),<br />

Vize Roman Lahbaum (li.) und Mads Hansen<br />

16 BAHNSPORT AKTUELL Oktober '19

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