14.10.2019 Aufrufe

Bahnsport 10/2019

mit dem Langbahn-Team-WM-Finale in Vechta beginnt, das aber leider für die vielen deutschen Fans sportlich nicht so endete, wie sie es erwartet hatten. Und damit wären wir bei einem System, über das ich nur den Kopf schüt- teln kann. Wie kann man eine Weltmeister- schaft durch einen einzigen Lauf entscheiden lassen? Warum ist man nicht beim bisherigen System geblieben? Ähnlich wie dem deutschen Team erging es ja auch Kenneth Kruse Hansen beim Grasbahn-EM-Finale in Bad Hersfeld. Nachdem er die Vorläufe mit Maximum beendet hatte, wurde er im Finale nur Dritter und Zach Wajtknecht konnte sich über den EM-Titel freu- en. Gerecht ist was anderes. Trotzdem Gratula- tion an alle Welt- und Europa- und Deutschen Meister, von denen es in dieser Ausgabe nur so wimmelt.

mit dem Langbahn-Team-WM-Finale in
Vechta beginnt, das aber leider für die vielen
deutschen Fans sportlich nicht so endete, wie
sie es erwartet hatten. Und damit wären wir bei
einem System, über das ich nur den Kopf schüt-
teln kann. Wie kann man eine Weltmeister-
schaft durch einen einzigen Lauf entscheiden
lassen? Warum ist man nicht beim bisherigen
System geblieben? Ähnlich wie dem deutschen
Team erging es ja auch Kenneth Kruse Hansen
beim Grasbahn-EM-Finale in Bad Hersfeld.
Nachdem er die Vorläufe mit Maximum beendet
hatte, wurde er im Finale nur Dritter und Zach
Wajtknecht konnte sich über den EM-Titel freu-
en. Gerecht ist was anderes. Trotzdem Gratula-
tion an alle Welt- und Europa- und Deutschen
Meister, von denen es in dieser Ausgabe nur so
wimmelt.

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Challenge - Scheeßel/D<br />

Stephan Katt<br />

und Bernd Diener<br />

für die WM 2020<br />

qualifiziert<br />

Stephan Katt vor Max Dilger<br />

Toller Erfolg<br />

für Stephan Katt<br />

und Bernd Diener.<br />

Beide Deutsche<br />

konnten sich auf<br />

dem Eichenring<br />

in Scheeßel mit<br />

den Plätzen<br />

1 und 2 als<br />

Permanentstarter<br />

für die Langbahn-<br />

WM 2020<br />

qualifizieren.<br />

Max Dilger<br />

wurde Achter,<br />

hat aber noch<br />

Chancen für<br />

nächstes Jahr<br />

in der laufenden<br />

WM.<br />

Jörg Tebbe, der im Vorjahr an gleicher Stelle Deutscher Langbahnmeister<br />

wurde, kam gut in den Challenge, hatte am Ende aber mit technischen<br />

Problemen zu kämpfen und schied auf Platz 7 aus. David Pfeffer kam als<br />

Reservist einmal zum Einsatz und ergatterte sich 2 Punkte, wobei er immerhin<br />

den Tschechen Josef Franc in Schach hielt, der sich als Gesamtdritter<br />

am Ende neben Katt, Diener und Jesse Mustonen für die WM im kommenden<br />

Jahr qualifizieren konnte. Marcel Dachs kam als zweiter Reservist<br />

zu keinem Einsatz.<br />

Obwohl er am Ende des zügig durchgeführten Challenge „nur“ Zweiter<br />

wurde, beeindruckte Bernd Diener mit einer tadellosen Vorstellung. Es<br />

war schon beeindruckend, wie sicher und souverän der 60-jährige Gengenbacher<br />

seine fünf Vorläufe absolvierte, von denen er die ersten vier<br />

gewann. Im Semifinale gelang ihm immerhin noch Platz 3, obwohl ihn<br />

Schiedsrichter Pavel Kubes beim Start seiner Meinung nach zu Unrecht<br />

zweimal ermahnte und damit für Unruhe sorgte. Diener: „Meine Kupplung<br />

wäre mir beinahe verbrannt, das war nicht gerecht von dem.“ Aber<br />

schon nach diesem vorletzten Lauf stand fest, dass der wackere Schwarzwälder<br />

die permanente Karte für den Langbahn-GP 2020 in der Tasche<br />

hatte.<br />

Stephan Katt wollte dem nicht nachstehen. Der Neuwittenbeker gewann<br />

zwar nur einen seiner fünf Vorläufe, aber dann war er nicht mehr zu halten.<br />

Sieg in Semifinale 2 und Sieg im Finale. Damit kam er auf 23 Punkte,<br />

war Tagessieger und ist demnächst wieder mittendrin in der Langbahn-<br />

Weltmeisterschaft.<br />

Josef Franc, der schon im Training mit der schnellsten Zeit glänzte, begann<br />

sehr stark und kam nach einer Schwächephase wieder zurück. Er gewann<br />

sein Halbfinale, beendete das Finale als Zweiter hinter Katt und hatte<br />

zuletzt als Gesamtdritter ebenfalls das WM-Ticket in der Tasche.<br />

Jesse Mustonen qualifizierte sich als Vierter für den GP 2020. Der Finne<br />

begann superstark, hatte nach vier Vorläufen nur einen Zähler abgege-<br />

Bernd<br />

Diener,<br />

Stephan<br />

Katt<br />

und<br />

Josef<br />

Franc<br />

ben, aber im letzten Vorlauf fuhr er beim Start ins Band und musste Reservist<br />

David Pfeffer den Platz abgeben. In Semifinale 2 hatte Mustonen<br />

dann auch noch einen Ausfall, aber im Finale war er trotzdem dabei. Hier<br />

reichten ihm als Dritter 2 Punkte für die Qualifikation.<br />

Der neue Europameister Zach Wajtknecht enttäuschte in Scheeßel mit<br />

Platz 12. Ein Ausfall gleich zu Beginn und dann ein Nuller, das konnte der<br />

Brite nicht mehr aufholen.<br />

• Texte u. Action-Foto: Rudi Hagen; Siegerehrungsfoto: Daniel Sievers<br />

Kommentar:<br />

LOB FÜR DEN MSC EICHENRING SCHEEßEL<br />

Gut gemacht, MSC Eichenring Scheeßel. Nachdem der Club aus dem<br />

Landkreis Rotenburg (Wümme) schon im Vorjahr bei der Ausrichtung<br />

der Deutschen Langbahnmeisterschaft eine gute Figur machte, setzte<br />

das Team um den 1. Vorsitzenden Eckhard Koslowski beim WM-Challenge<br />

jetzt noch einen drauf.<br />

In nur drei Stunden zog man das FIM-Prädikat durch, eine der Forderungen,<br />

die der internationale Verband erfüllt sehen will, will man auf<br />

der Liste der Clubs bleiben, die vielleicht auch mal einen Grand Prix<br />

durchführen wollen. Und das will der MSC Eichenring Scheeßel.<br />

Für eine zügige Rennabwicklung ist ein akkurater Bahndienst enorm<br />

wichtig. Der neue Bahnmeister Stephen Glimmann und sein Team hatten<br />

in der Woche zuvor die <strong>10</strong>00 Meter lange Sandbahn klug bewässert<br />

und am Renntag durch effektive Bahndienste mit ausgesuchten Fahrzeugen<br />

und Gerätschaften für ebenes Geläuf mit relativ wenig Staubentwicklung<br />

gesorgt.<br />

Dass man sich auf nur zwei Klassen konzentrierte, trug zum zügigen<br />

Rennverlauf maßgeblich bei. Die Frage, warum statt der holländischen<br />

Mädels-Enduro-Gruppe nicht die B-Solisten, also der deutsche Nachwuchs<br />

gefahren ist, wird clubintern diskutiert und bewertet werden.<br />

Grundsätzlich kann man sagen, dass der MSC Eichenring Scheeßel für<br />

weitere große Aufgaben bereit ist.<br />

Langbahn-WM - Challenge - 71. ADAC-Sandbahnrennen Eichenring Scheeßel - 25.8.<strong>2019</strong><br />

Ergebnisse:<br />

Qualifiziert für WM 2020: 1. Stephan Katt, D, 23 Punkte; 2. Bernd Diener, D, 22; 3. Josef Franc,<br />

CZ, 19; 4. Jesse Mustonen, FIN, 17.<br />

Ausgeschieden: 5. Richard Hall, GB, 16; 6. Kenneth Kruse Hansen, DK, 13; 7. Jörg Tebbe, D, 12;<br />

8. Max Dilger, D, 12; 9. Martin Malek, CZ, 11; <strong>10</strong>. Gaétan Stella, F, <strong>10</strong>; 11. Hynek Stichauer, CZ, 9;<br />

12. Zach Wajtknecht, GB, 6; 13. Jarno de Vries, NL, 3; 14. Stéphane Trésarrieu, F, 3; 15. David Pfeffer,<br />

D, 2; 16. Henry van der Steen, NL, 2; 17. Marcel Dachs, D, 0 (nicht eingesetzt).<br />

Semifinale 1: 1. Franc; 2. Tebbe; 3. Diener; 4. Hall; 5. van der Steen.<br />

Semifinale 2: 1. Katt; 2. Kruse Hansen; 3. Malek; 4. Dilger; 5. Mustonen A.<br />

Finale: 1. Katt; 2. Franc; 3. Mustonen; 4. Diener; 5. Hall.<br />

Enduro-Damen NL: 1. Harriet Zwiers, 44 Punkte; 2. Maaike de Ree, 39; 3. Kelsey Rozenberg, 36;<br />

4. Sylvana Postma, 30; 5. Siske Benedictus, 29; 6. Demi Valkema, 23; 7. Jessica Elsinga, 23;<br />

8. Ineke Renkema, 16; 9. Inge Slagter, 12; <strong>10</strong>. Jessica Dijkstra, 7; 11. Rosalyn de Vries, 2;<br />

12. Sjoukje v.d. Veen, 0.<br />

Oktober '19 BAHNSPORT AKTUELL 9

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