5-19_DER Mittelstand_web
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>DER</strong> MITTELSTAND. 5 | 20<strong>19</strong><br />
SCHWERPUNKT<br />
57<br />
3. … zum etablierten Betrieb<br />
Sind die ersten Wachstumsphasen überstanden,<br />
und das Unternehmen gehört zu denen,<br />
die am Markt gefestigt sind, erlebt es auch<br />
zunehmend Routine. Man weiß Stärken und<br />
Schwächen des eigenen Wirkens mittlerweile<br />
einzuschätzen. Man kennt Höhen und meist<br />
auch Tiefen. Inoffiziell spricht man von einem<br />
etablierten Unternehmen, nachdem dieses<br />
fünf Jahre am Markt „bestanden“ hat. Zumeist<br />
zeigen sich ab dieser Zeit (spätestens) die ersten<br />
Returns, der Kapitalstock kann aufgebaut<br />
werden, das Unternehmen trägt sich selbst,<br />
und man kann auch in weitere Entwicklungsinvestitionen<br />
gehen. Die Mortalitätsrate von<br />
Unternehmen sinkt ab dem fünften Lebensalter<br />
beständig.<br />
4. Der Lebensabend<br />
Der Lebenszyklus eines Unternehmens kann<br />
sehr verschieden sein. Einige Unternehmen<br />
bestehen bereits seit mehreren hundert Jahren.<br />
Das sagt allerdings – entgegengesetzt<br />
zum Menschen – nichts über die Stabilität dieser<br />
aus. Ein Unternehmen kann beinahe ewig<br />
existieren. Ein natürlich eintretender Lebensabend<br />
beziehungsweise ein Ableben nach einem<br />
gewissen Zeitraum existiert bei diesem<br />
Organismus nicht. Denn verglichen mit einem<br />
organischen Wesen haben Unternehmen den<br />
Vorteil, sich in Teilbereichen und bei Bedarf<br />
(sogar von Grund auf) neu aufzustellen.<br />
5. Krankheiten<br />
Auch wenn Unternehmen keine allgemeingültige<br />
Lebenserwartung haben, sind sie keinesfalls<br />
unsterblich. Durch technische Neuerungen,<br />
beständige Marktentwicklung sowie<br />
weitere externe und interne Einflüsse kann es<br />
immer wieder im Unternehmen zu „Schwächeanfällen“<br />
kommen. An dieser Stelle lässt<br />
sich erneut ein Schwenk in die menschliche<br />
Biologie, besser gesagt: zur Evolutionstheorie<br />
machen. Es wird immer wieder Situationen<br />
geben, in denen ein Unternehmen sich und<br />
seine Marktpositionen behaupten oder ggf.<br />
auch neu ordnen muss. Sei es durch Wettbewerber,<br />
Fortschritt oder auch bedingt durch<br />
interne Faktoren wie die Übergabe oder Übernahme.<br />
Solche Faktoren führen dazu, dass<br />
Unternehmen sich Nischen suchen, sich gegebenenfalls<br />
im Markt festigen oder<br />
neu aufstellen. Aber eben auch, dass<br />
sie vom Markt verschwinden können,<br />
und im wahrsten Sinne des<br />
Wortes der „Tod“ eintritt.