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12 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 29. Oktober 2019<br />
BarbaraSlowik,die erste Polizeipräsidentin in Berlin.<br />
Foto: dpa<br />
Berlin – Wer einen Verwarngeldbescheid<br />
oder eine Vorladung<br />
in der Post hat, kennt den<br />
Absender: „Der Polizeipräsident<br />
in Berlin“. 1809 schrieb die königlich-preußische<br />
Polizei ihn zum<br />
ersten Mal auf ihre Briefköpfe.<br />
Mit dieser Tradition ist es bald<br />
vorbei.Die Polizei will sich künftig<br />
nur „Polizei Berlin“ nennen.<br />
So wie andere Länderpolizeien<br />
auch: „Polizei Nordrhein-Westfalen“,<br />
„Polizei Niedersachsen“,<br />
<strong>Berliner</strong> Polizei benennt sich um<br />
oder„PolizeiHamburg“. Die Namensänderung<br />
ist Teil der großen<br />
Strukturreform, die die Polizei<br />
demnächst durchmachen<br />
wird. Unteranderem willsie den<br />
Zuschnitt ihrer Direktionen ändern,<br />
um Abläufe zu straffen und<br />
mehrPolizisten aufdie Straße zu<br />
bringen. „Dass auch der Name<br />
geändertwird,bietetsicheinfach<br />
an“, sagteInnensenator Andreas<br />
Geisel (SPD) am Montag. „Die<br />
ausschließlich männliche Bezeichnung<br />
passt nicht mehr in<br />
unsere Zeit. Anden Kosten, so<br />
Geisel, dürfte esnicht scheitern.<br />
Nur wenige Schilder an den<br />
Dienststellen seien auszuwechseln.<br />
Die Briefköpfe werden allmählich<br />
ausgetauscht.<br />
Barbara Slowik ist die erste<br />
Frau an der Spitze der Behörde<br />
und begrüßt die Änderung. Der<br />
bisherige Briefkopf habe immer<br />
wieder für „deutliche Irritationen“<br />
gesorgt,sagt sie. KOP<br />
Berlin – Weniger Platz für<br />
Autos, mehr Platz für Radler<br />
und Fußgänger: Mit dieser<br />
Devise wurden in Hamburg,<br />
Wien, Kopenhagen und anderswo<br />
Straßen umgebaut.<br />
Jetzt sind auch in Berlin solche<br />
Projekte in Sicht.<br />
Werheute auf dem<br />
Kottbusser Damm<br />
Radfährt, muss<br />
Nervenhaben.<br />
Stadtrat Schmidt<br />
plant einen Umbau.<br />
Poller-RebellSchmidt<br />
Jetzt nimmt er sich den<br />
Kottbusser Damm vor<br />
Foto: Markus Wächter,Gerd Engelsmann<br />
An der Hasenheide in Kreuzberg<br />
freuen sich Radler bereits<br />
über eine Extraspur mit Pollern.<br />
Nun hat Bezirksstadtrat<br />
Florian Schmidt am Montag bekräftigt,<br />
dass in Friedrichshain-<br />
Kreuzberg drei weitere Hauptstraßen<br />
umgestaltet werden.<br />
Derzeit seien über zwei Drittel<br />
der Verkehrsflächen in Berlin<br />
Kraftfahrzeugen gewidmet,<br />
sagt der Grünen-Politiker. Dieser<br />
Anteil sei doppelt so hoch<br />
wie der Prozentsatz der Wege,<br />
die in Berlin per Auto zurückgelegt<br />
werden. Ein Kurswechsel<br />
sei nötig, mahnte er. Das sei<br />
nur gerecht, damit der Fußund<br />
Radverkehr, mit dem mehr<br />
als 40 Prozent der Wege abgewickelt<br />
werden, sicherer wird.<br />
„Noch in diesem Jahr sollen<br />
die Arbeiten auf der Frankfurter<br />
Allee in Friedrichshain beginnen“,<br />
kündigte der Stadtrat<br />
an. Heute gibt es stadtauswärts<br />
zwischen Niederbarnim- und<br />
Jessnerstraße drei Fahrspuren.<br />
Künftig sind es zwei –breitere<br />
als heute. Dafür entsteht auf der<br />
Fahrbahn ein etwas mehr als<br />
zwei Meter breiter Radstreifen<br />
mit Pollern –als Ersatz für den<br />
schmalen Gehweg-Radweg.<br />
Das zweite Projekt betrifft<br />
den Kottbusser Damm in<br />
Kreuzberg. An den Seiten werden<br />
alle Parkplätze verschwinden<br />
–zugunsten von Radfahrstreifen<br />
mit Pollern. Links daneben<br />
dürfen Lieferfahrzeuge<br />
halten. Für den rollenden Verkehr<br />
bleibt der Fahrstreifen<br />
links. Die Entwurfsplanung ist<br />
fertig, so der Stadtrat. Baubeginn:<br />
frühestens Sommer 2020.<br />
Im Karstadt-Parkhaus am Hermannplatz,<br />
das 300 Plätze bietet,<br />
aber nicht ausgelastet ist,<br />
gäbe es Ersatz-Parkraum.<br />
Projekt drei: „Auf der Südseite<br />
der Mühlenstraße in Friedrichshain,<br />
vor der East Side<br />
Gallery, reicht der Platz für<br />
Fußgänger und Radfahrer<br />
nicht aus“, berichtete der Stadtrat.<br />
Voraussichtlich im Herbst<br />
2020 soll dort damit begonnen<br />
werden, den Gehweg zu verbreitern<br />
und einen Poller-Radweg<br />
anzulegen –ebenfalls zulasten<br />
von Parkplätzen. PN