2019/49 - Unternehmen-70
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TITELTHEMA unternehmen [!]<br />
Ich bin<br />
ein sehr<br />
großer Fan der<br />
Wasserstoff-<br />
Technik.<br />
Was meinen Sie damit?<br />
Von Januar an stellen wird die gesamte Grundversorgung<br />
im Strom auf erneuerbare Energien um.<br />
Jeder Kunde, der bei uns in der Grundversorgung<br />
ist, wird dann Strom aus Wasserkraft bekommen.<br />
Diesen erzeugen wir nicht komplett selbst, sondern<br />
kaufen ihn über Zertifikate zu. Doch auch das<br />
führt dazu, dass Investitionsmittel für Wasserkraft<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Warum tun Sie das, Sie haben doch auch eine Beteiligung<br />
am Kohle-Kraftwerk Lünen?<br />
Wir sehen das als unseren Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Den Strom aus dem Kraftwerk in Lünen<br />
vermarkten wir anderweitig. Wir sehen den Kohleausstieg<br />
ebenfalls positiv und als Aufgabe für<br />
uns, auch in diesem Kontext die Versorgung sicherzustellen.<br />
Dies wir uns aller Voraussicht nach<br />
auch gelingen.<br />
Zurück zum ÖPNV: Wann fahren Ihre Busse mit<br />
Brennstoffzellen?<br />
Ich bin ein großer Fan der Wasserstoff-Technik.<br />
Mir gefällt die Idee, überschüssige erneuerbare<br />
Energie, die wir vor allem in den nördlichen Bundesländern<br />
haben, in Wasserstoff zwischenspeichern<br />
zu können und diesen dann für Mobilität<br />
oder andere Anwendungen per Brennstoffzelle zu<br />
nutzen. Das ist deutlich sinnvoller als im Schwerlastverkehr<br />
mit Batterien zu fahren, denn die<br />
Fahrzeuge sind zu schwer. Daher sollten beide<br />
Technologien weiterverfolgt werden, um für die<br />
jeweilige Technik die besten Einsatzmöglichkeiten<br />
zu finden.<br />
Woran hapert es?<br />
Bis vor kurzem waren die deutschen Bushersteller<br />
nicht in der Lage, batteriebetriebene Fahrzeuge auf<br />
den Markt zu bringen. Bei der Brennstoffzelle sieht<br />
es leider ähnlich aus. Dennoch gehe ich davon aus,<br />
dass sich irgendwann ein Mix aus beiden Antriebsarten<br />
ergeben wird, in dem Kurzstrecken<br />
mit batteriebetriebenen Autos bewältigt<br />
werden und die Brennstoffzelle im<br />
Schwerlastverkehr und im überregionalen<br />
Verkehr zum Einsatz kommt.<br />
Klaus Eder trimmte die<br />
Stadtwerke auf Effizienz und<br />
führte sie so aus der Krise. Die<br />
Kosten sanken dauerhaft um bis<br />
zu 15 Millionen Euro.<br />
Die SWU hätten doch aber auch die<br />
Möglichkeit, E-Busse an den Haltestellen<br />
zu laden.<br />
Grundsätzlich ja, allerdings stehen die Busse<br />
an den Endhaltestellen nur maximal zehn<br />
Minuten. Diese Zeiten sind als Pausen für die<br />
Fahrer gedacht und können meist nur eingehalten<br />
werden, wenn der Fahrplan funktioniert.<br />
Durch die vielen Störungen im Stadtverkehr<br />
verkürzen sich die Pausen allerdings oft von zehn<br />
auf vier Minuten. Die kurzen Standzeiten würden<br />
nicht ausreichen, um die Busse wieder aufzuladen.<br />
Zum andern ist die Bereitstellung einer solchen<br />
Infrastruktur sehr teuer. Bei unseren zehn Linien<br />
bräuchten wir 20 Ladeeinrichtungen an den Endpunkten<br />
der Linien. Das würde hohe Investitionen<br />
erfordern.