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2019/49 - Unternehmen-70

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SWU-Geschäftsführer<br />

Klaus Eder im Gespräch<br />

mit Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter des<br />

Magazins unternehmen[!].<br />

Das Interview führte<br />

Alexander Bögelein,<br />

Redaktionsleiter<br />

<strong>Unternehmen</strong> [!]<br />

Dokumentation:<br />

Ronja Gysin<br />

Fotos:<br />

Marc Hörger<br />

Gibt es schon greifbare Ergebnisse bei Citysens?<br />

Citysens bietet Stadtwerken und Kommunen bundesweit<br />

das Know-how an, wie Lorawan-Netzwerke<br />

entstehen: also wieviel Antennen man benötigt, um<br />

eine Stadt zu versorgen, wie man das organisiert,<br />

welche Hardware und Software nötig ist. Das wird<br />

sehr gut angenommen. Zudem haben wir bei freiwilligen<br />

Kunden 40 Lorawan-Stromzähler in unseren<br />

Netzen.<br />

Welcher Gedanke steckt da dahinter?<br />

Wir wollen in Echtzeit Stromzähler<br />

auslesen, um schneller an die<br />

Daten zu kommen und unsere Prozesse<br />

effizienter zu machen. Ein<br />

anderes Projekt ist noch etwas<br />

greifbarer. Dabei haben wir alle<br />

Menschen gezählt, die über den<br />

Bahnhofssteg gingen, um festzustellen,<br />

ob dieser ausreichend ist<br />

oder vergrößert werden sollte.<br />

Aufgaben dieser Art erfüllen wir mit der Citysens<br />

GmbH und bereiten die Daten so auf, dass sie für<br />

die Städte und Kommunen nutzbar werden.<br />

Wir bieten<br />

unser<br />

Know-how mit<br />

Sensoren anderen<br />

Kommunen an.<br />

Wenn die Auslesung von Stromzählern über Lorawan<br />

möglich ist, welchen Grund gibt es noch für<br />

Smart-Meter, die Zählerwerte speichern, Daten<br />

verarbeiten und versenden?<br />

Die Bundesnetzagentur und die Bundesregierung<br />

sind der Auffassung, dass Smart Meter unterstützend<br />

wirken beim Einsparen und Monitoring vom Stromverbrauch<br />

und haben die Einführung der vergleichsweise<br />

teuren Geräte vereinbart. Das sehen wir eher<br />

kritisch. Allerdings werden wir früher oder später<br />

leider dazu verpflichtet sein, Smart Meter einzubauen.<br />

Warum sehen Sie das kritisch?<br />

Weil wir es mithilfe des Smart Meter nicht schaffen<br />

werden, den Stromverbrauch zu senken.<br />

Schließlich hat auch die Verbrauchsanzeige in<br />

Pkws nicht dazu geführt, dass der Spritverbrauch<br />

gesunken ist. Stattdessen brauchen wir effizientere<br />

Geräte. Auch für die Steuerung<br />

der Netze sind Smart Meter nicht<br />

nötig. In Einsingen und Hittistetten<br />

haben wir gesehen, dass es<br />

ausreicht, wenn wir an bestimmten<br />

Schwerpunkten wie Trafo-Stationen<br />

oder Schaltanlagen in den<br />

Netzen messen und steuern.<br />

Wie groß sind die Sicherheitsrisiken<br />

von Smart Meter?<br />

Die sind nicht so dramatisch, wie es manche darstellen.<br />

Es gibt Gateways, als Übergabestellen, die<br />

als digitale Türen zu den Zählern fungieren. Die<br />

Anforderungen an diese sind höher als an die Software<br />

von Geldautomaten. Allerdings gibt es bisher<br />

nur ein Gateway, das diese hohen Ansprüche erfüllt<br />

und zugelassen ist. Aber selbst, wenn es einem<br />

Hacker gelänge, in ein Smart Meter einzudringen,<br />

könnte er nur wenig Schaden anrichten.<br />

Er könnte momentan nur den Stromverbrauch des<br />

Kunden sehen.

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