2019/49 - Unternehmen-70
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LEBEN unternehmen [!]<br />
Kunst ist<br />
seine Passion<br />
Die private Seite Der Wirtschaftsprüfer<br />
Werner Schneider zeigt seine Sammlung<br />
nicht nur in den Räumen seiner Kanzlei.<br />
Einige Werke sind öffentlich zugänglich.<br />
Kunst begegnet dem Besucher<br />
überall: in den<br />
Büros, Treppenhäusern<br />
und Fluren, an der Fassade<br />
und in allen Niederlassungen<br />
der Wirtschaftskanzlei SGP.<br />
Für Werner Schneider gehört<br />
sie dort auch hin, in den Alltag.<br />
Ob es die Mitarbeiter positiv beeinflusst<br />
kann er nicht sagen,<br />
„aber schaden tut es jedenfalls<br />
nicht“.<br />
Die persönliche<br />
Beziehung<br />
zwischen Künstler,<br />
Kunst und mir hat<br />
Auswirkungen.<br />
Werner Schneider<br />
Wirtschaftsprüfer und Sammler<br />
Dieser lockere Umgang mit<br />
Kunst, mit einer Sammlung die<br />
bedeutende und weniger bekannte<br />
Künstler vereint, kennzeichnet<br />
den Neu-Ulmer Sammler.<br />
Er lässt nicht kaufen, sondern<br />
kauft von Künstlern, die er<br />
kennt und sammelt Kunst, die<br />
ihm gefällt. „Die persönliche Beziehung<br />
zwischen dem Künstler,<br />
seiner Kunst und mir hat<br />
Auswirkungen auf meine Sammlertätigkeit.<br />
Das ist das einzige<br />
Kriterium – die Sammlung verfolgt<br />
daher wenig Sinn“, konstatiert<br />
er augenzwinkernd.<br />
Das ist keine Koketterie. Effekthascherei<br />
und Selbstinszenierung<br />
passen nicht zu der eher<br />
zurückgenommen Art des erfolgreichen<br />
Unternehmers. Die<br />
Ausnahmen, Werke von Künstlern<br />
wie Joseph Beuys, die er<br />
nicht persönlich kennt oder<br />
FOTOS: MATTHIAS KESSLER<br />
Egal ob Engel<br />
oder Abstraktes:<br />
Kunst, die<br />
Werner Schneider<br />
kauft und<br />
sammelt, muss<br />
ihm zuallererst<br />
gefallen.<br />
nicht kennenlernen konnte, machen<br />
nur rund 5 Prozent der gesamten<br />
Sammlung aus.<br />
Sich mit Kunst, mit Künstlern,<br />
mit Theater und Design zu<br />
beschäftigen war für Werner<br />
Schneider bereits während seiner<br />
Studienzeit in Wien ein wesentlicher<br />
Lebensinhalt. Das<br />
war Mitte der 1960er Jahre, der<br />
Zeit des Fantastischen Realismus,<br />
und der 21-jährige Student<br />
fand in der Wiener Kunstszene<br />
ein sehr spannendes Pendant<br />
zum Studium der Wirtschaftswissenschaften.<br />
Prägende Erfahrung in Wien<br />
„Die Präsenz war entsprechend<br />
verteilt“ meint er schmunzelnd.<br />
Seine Aufmerksamkeit galt wohl<br />
beiden Bereichen gleichermaßen.<br />
Deutschlandweit und auch<br />
international wurde Schneider<br />
zu einem der bekanntesten<br />
Wirtschaftsprüfer und Insolvenzverwalter.<br />
Die Begegnung mit der<br />
Kunstszene blieb dennoch prägend<br />
für sein weiteres Leben.<br />
Als Insolvenzverwalter war<br />
Werner Schneider einige Jahre<br />
in Kanada und in New York tätig<br />
und betrieb in der Stadt<br />
auch eine Galerie. Zusammen<br />
mit der Ehefrau des Künstlers<br />
Shimon Okshteyn vertrat<br />
er Progressive Kunst.<br />
„Das war spannend, aber<br />
wirtschaftlich ein Flop.“<br />
Zu Schneiders<br />
Sammlung<br />
gehört auch<br />
diese Skulptur<br />
von Bernar<br />
Venet.