Das Stadtgespräch Rheda-Wiedenbrück Ausgabe Januar 2020
Die Januar Ausgabe vom Stadtgespräch.
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Wenn dies als Anlass genommen wird, um den Heilpraktikerberuf zu<br />
verbieten, müssten 80 Prozent der Berufe verboten werden.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Haben Ihre Patienten die mediale Debatte mitbekommen?<br />
Wie reagieren diese auf die Berichterstattung?<br />
Chris Priebsch: Aufgefallen sind vielen Patienten die einseitigen Berichterstattungen<br />
in den Medien zu unserem Beruf. Immer wieder kommt<br />
die Frage auf, warum nicht positive Erfahrungen genannt und gezeigt<br />
werden, die es mit Sicherheit, anhand von 46 Millionen Patientenkontakten<br />
jährlich, gibt. Die Inhalte und Formulierungen im Rechtsgutachten<br />
machen meinen Patienten große Sorgen, denn eine massive Einschränkung<br />
der Therapievielfalt oder sogar das Abschaffen des Berufes bedeutet<br />
für sie, den Wegfall ihrer Selbstbestimmung und die Möglichkeit in<br />
gesundheitlichen Fragen einen Heilpraktiker aufzusuchen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Welches Ergebnis würden Sie sich von der kommenden<br />
juristischen Überprüfung wünschen?<br />
Chris Priebsch: Ich bin seit 21 Jahren Heilpraktiker und habe in dieser<br />
Zeit immer wieder Angriffe und Forderungen nach Abschaffung meines<br />
Berufes erlebt. Mein Wunsch wäre es, dass in naher Zukunft diese<br />
Diskussionen entschärft werden und der Beruf des Heilpraktikers für<br />
die nächsten Jahrzehnte Rechtssicherheit bekommt.<br />
Nur so können wir unsere fachbezogene Arbeit mit<br />
Vielfalt und Individualität für die Patienten so stalten, dass diese die Hilfe bekommen, die sie<br />
benötigen.<br />
ge-<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Herr<br />
Priebsch vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
A<br />
Homöopathische Mittel<br />
Arznei auf dem<br />
politischen Prüfstand<br />
(bew) Die einen schwören darauf, die anderen sprechen ihr jede Wirksamkeit<br />
ab – die Rede ist von Homöopathie. Es gibt wohl selten ein<br />
Thema über das so kontrovers wie leidenschaftlich diskutiert wird.<br />
Nachdem in Frankreich kürzlich beschlossen wurde, künftig keine<br />
homöopathischen Leistungen und Produkte mehr durch die Krankenkassen<br />
erstatten zu lassen, hat auch die deutsche Politik das Thema<br />
parteiübergreifend für sich entdeckt. Von der Aberkennung des Statusses<br />
als Arzneimittel und der Streichung von Kassenleistungen ist in der<br />
Debatte unter anderem die Rede.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong> hat sich bei einem Hersteller von homöopathischen<br />
Arzneien und bei Apothekern vor Ort umgehört, welche Kundengruppe<br />
sich für homöopathische Therapien interessiert und wie sie die<br />
aktuelle Diskussion einschätzen.<br />
Kaum Kostenfaktor für die Kassen<br />
Apotheker Martin Schulz von der Rats-Apotheke in <strong>Rheda</strong> berichtet: »Homöopathische<br />
Arzneimittel haben in der Bevölkerung eine hohe Akzeptanz.<br />
Viele unserer Kunden fragen gezielt danach und schätzen die sanfte und<br />
nebenwirkungsarme Wirkweise. Wir bekommen oft positives Feedback und<br />
38 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>