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Berliner Kurier 18.12.2019

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REPORT<br />

Fotos: Heethoff/DiNArDae.V., Gregor Schuster,Hwa Ja-Götz/MfN<br />

Der Apparat: Eine<br />

Kamerafertigt<br />

Bilder aus 400<br />

Positionen an.<br />

Daraus entsteht<br />

ein 3D-Modell.<br />

Die virtuelle<br />

Von<br />

ANNE BRÜNING<br />

Naturforscher sind leidenschaftliche<br />

Sammler. Von ihren<br />

Expeditionen bringen<br />

sie seit Alexander von<br />

Humboldts Zeiten kistenweise<br />

Material mit: Pflanzen, Tiere,<br />

Steine, Mineralien. Im <strong>Berliner</strong><br />

Museum für Naturkunde<br />

(MfN) ist so eine riesige Forschungssammlung<br />

entstanden.<br />

Sie besteht aus 30 Millionen<br />

Objekten, die<br />

Hälfte davon Insekten.<br />

Als besonders wertvoll in solchen<br />

Sammlungen gelten sogenannte<br />

Typusexemplare. „Das<br />

sind Objekte, anhand derer eine<br />

Art das erste Mal beschrieben<br />

wurde“, sagt Frederik Berger,<br />

wissenschaftlicher Leiter<br />

der Sammlungsdigitalisierung<br />

am MfN. Die Museen seien<br />

verpflichtet, diese Referenzexemplare<br />

gut aufzubewahren<br />

und für die Forschung zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

Bisher waren solche Vorhaben<br />

mit einer regen Reisetätigkeit<br />

verbunden. „Jedes Jahr<br />

haben wir etwa<br />

500 Gäste, die<br />

unsere Forschungssammlung<br />

besuchen und sich<br />

bestimmte Exemplare aushändigen<br />

lassen“, berichtet Berger.<br />

Nun jedoch bricht auch für diese<br />

Arbeiten das digitale Zeitalter<br />

an. „Mit unserem neuen<br />

3D-Insektenscanner können<br />

wir Forschern weltweit Digitalisate<br />

von Objekten aus unserer<br />

Sammlung zur Verfügung stellen“,<br />

sagt der Forscher.<br />

Diesen Mittwoch wird im<br />

<strong>Berliner</strong> Museum für Naturkunde<br />

das erste Gerät dieser<br />

Art vorgestellt. Es erhält einen<br />

Platz in der Ausstellung neben<br />

dem Dinosauriersaal und kann<br />

dort fortan auch von den Besuchern<br />

begutachtet werden. Bei<br />

Im <strong>Berliner</strong> Naturkundemuseum werden Käfer<br />

dem Scanner handelt es sich<br />

um ein etwa 50 mal 40 Zentimeter<br />

großes Gerät. Sein Herzstück<br />

ist eine Industriekamera,<br />

die hochauflösende Bilder von<br />

In der Ausstellung<br />

neben dem<br />

Sauriersaal zu<br />

bewundern: der<br />

neue 3D-Insektenscanner.<br />

einem Insekt aufnimmt, das in<br />

eine mit einem Motor versehene<br />

Halterung eingespannt<br />

wird. So wirddas Objekt in beiden<br />

Achsen bewegt –und zwar

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