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Berliner Kurier 23.12.2019

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BERLINER KURIER, Montag, 23. Dezember 2019<br />

Der achtjährige Armid<br />

aus Afghanistan in<br />

einem Flüchtlingscamp<br />

auf der Insel Samos.<br />

Schlachter<br />

undBäcker<br />

starkbedroht<br />

Seit 2008sind10000 Kleinunternehmen<br />

des Lebensmittelhandwerks verschwunden<br />

Foto: -/KCNA via KNS/AP/dpa<br />

NACHRICHTEN<br />

Kim will Armee stärken<br />

Pjöngjang – Kurzvor Ablauf<br />

derFrist für US-Zugeständnisse<br />

im Atomstreit mitNordkoreahat<br />

MachthaberKim<br />

Jong Unmit Militärsüberdie<br />

Stärkungder Armeeberaten.<br />

Die kommunistische Führung<br />

hattegedroht,einen„neuen<br />

Weg“ zugehen,sollteWashington<br />

bisSilvesterkeine<br />

neuenVorschläge vorlegen.<br />

dem RND. „Aus Deutschland<br />

kommt deshalb die<br />

Botschaft, dass wir den<br />

Griechen aktiv vor Ort helfen<br />

und für eine spontane<br />

Aufnahme weiterer Flüchtlinge<br />

innerhalb einer europäischen<br />

Initiativgruppe<br />

bereitstehen, aber nicht wie<br />

2015 im Alleingang. Auch<br />

unseren EU-Nachbarn und<br />

Brüssel kann das Leid ja<br />

nicht verborgen bleiben.“<br />

Die ernste LageinGriechenland<br />

dürfe niemanden kaltlassen,<br />

deshalb habe der<br />

Bundesinnenminister vergangene<br />

Woche 55 Lastwagenmit<br />

HilfsgüternimWert<br />

von1,6 MillionenEuro nach<br />

Athen geschickt: „Einseitig<br />

Flüchtlinge nach Deutschland<br />

zu übernehmen halte<br />

Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa<br />

ich allerdings für ein völlig<br />

falsches Signal.“<br />

Die Menschenrechtsbeauftragte<br />

der Bundesregierung<br />

sieht dagegen weiteren<br />

Handlungsbedarf. „Die<br />

griechische Regierung<br />

schlägt Alarm, die Flüchtlingszahlen<br />

auf den Inseln<br />

steigen. Das zeigt doch: Die<br />

katastrophalen Zustände in<br />

den Lagern halten Menschen<br />

nicht von der Flucht<br />

ab“, sagte die SPD-Politikerin<br />

Bärbel Kofler dem RND.<br />

„Was sie zur Flucht bewegt,<br />

ist schlimmer als das, was<br />

sie in den Lagern erdulden<br />

müssen“, sagte Kofler.<br />

„Wir dürfen Griechenland<br />

nicht alleinlassen.“<br />

Die Menschenrechtsbeauftragte<br />

forderte eine<br />

europäische Initiative:<br />

„Die neue EU-Kommission<br />

muss schnell einen neuen<br />

Anlauf zu einer fairen Verteilung<br />

der Geflüchteten<br />

auf die EU-Staaten unternehmen.<br />

Wünschenswert<br />

wäre auch ein neues<br />

Schutzprogramm für<br />

unbegleitete minderjährige<br />

Flüchtlinge“, so Kofler.<br />

Der amerikanische<br />

Botschafter Richard Grenell.<br />

Verschwinden vomMarkt: Kleine Lebensmittelbetriebe.<br />

Berlin – Die Grünen fordern<br />

ein bundesweites Aktionsprogramm<br />

zur Stärkung des Lebensmittelhandwerks<br />

in<br />

Deutschland. „Vielen Dorfbäckereien<br />

und Fleischereien<br />

von nebenan droht das Aus“,<br />

heißt es in einem Papier der<br />

Bundestagsabgeordneten Anton<br />

Hofreiter, Markus Tressel<br />

und Claudia Müller, das dem<br />

RedaktionsNetzwerk<br />

Deutschland (RND) vorliegt.<br />

„Gerade kleine und mittlere<br />

Betriebe brauchen einen fairen<br />

Wettbewerb und faire<br />

Rahmenbedingungen“,<br />

schreiben sie weiter. Dazu<br />

brauche es gezielte Maßnahmen<br />

zur Entlastung – etwa<br />

den Abbau der Bürokratie.<br />

„Dabei geht es nicht um den<br />

Abbau von Standards, sondern<br />

um eine klare Zielsetzung<br />

zumBeispiel für Hygiene,<br />

Kennzeichnung und<br />

Arbeitsschutz und wie diese<br />

durchgesetzt werden kann.<br />

Wir wollen uns bei Vorschriften,<br />

Dokumentations- und<br />

Aufzeichnungspflichten an<br />

Foto: arifoto UG/dpa<br />

an Betriebsgrößen angepassten<br />

Maßstäben orientieren.<br />

Hierfür bieten auch EU-Verordnungen<br />

oft Spielraum“,<br />

heißt es in dem Papier.<br />

Zur Stärkung regional hergestellter<br />

Produkte schlagen<br />

die Grünen eine klarere<br />

Kennzeichnung vor. Regionalität<br />

soll im Vergaberecht<br />

stärker berücksichtigt werden<br />

–etwa bei Aufträgen von<br />

Kitas und Schulen. Zudem<br />

soll ein „Handwerkssiegel“<br />

Produkte, die handwerklich<br />

hergestellt sind, als solche<br />

kenntlich machen.<br />

Nach Angaben des Zentralverbands<br />

des Deutschen<br />

Handwerks sind seit 2008<br />

knapp 10000 Betriebedes Lebensmittelhandwerks<br />

verschwunden.<br />

Gab es damals<br />

noch rund 37000 Unternehmen,<br />

waren es 2018 nur noch<br />

27000. Gleichzeitig stehen<br />

viele Betriebsübergaben an,<br />

weil rund ein Drittel der Betriebsinhaber<br />

vor dem Betriebsende<br />

steht oder über<br />

55 Jahre alt ist.<br />

Foto: USAF<br />

Amthor lässt sich taufen<br />

Berlin –Der CDU-Bundestagsabgeordnete<br />

Philipp Amthor<br />

hat sich mit 27 Jahren<br />

katholisch taufen lassen. „Es<br />

war ein längerer Weg und<br />

kein Schnellschuss, sondern<br />

eine ganz bewusste Entscheidung“,<br />

schrieb Amthor in<br />

einem Beitrag für die „Bild<br />

am Sonntag“.<br />

US Army geht ins All<br />

Washington –General Jay<br />

Raymond (57) ist erster<br />

Kommandeur der Space<br />

Force. Die neue Teilstreitkraft<br />

wurde mit einem Gesetz<br />

zum Verteidigungshaushalt<br />

ins Leben gerufen. Präsident<br />

Trump sagte, der Weltraum<br />

sei das neueste militärische<br />

Operationsgebiet.<br />

Scholz zu Kassenbons<br />

Berlin –Bundesfinanzminister<br />

Olaf Scholz (SPD) hat die<br />

ab Jahreswechsel geltende<br />

Kassenbonpflicht als Maßnahme<br />

für mehr Steuergerechtigkeit<br />

verteidigt. „Es<br />

geht um Umsatzsteuerbetrug<br />

in Milliardenhöhe –jedes<br />

Jahr“, sagte Scholz der<br />

Funke-Mediengruppe.<br />

Ghani im Amt bestätigt<br />

Kabul – Der afghanische<br />

Staatschef Aschraf Ghani hat<br />

die Präsidentenwahl vom<br />

September gewonnen. Laut<br />

vorläufigem Ergebnis erreichte<br />

der 70-Jährige 50,64<br />

Prozent der Stimmen. Nur<br />

1,9 Millionen von mehr als<br />

9,6 Millionen wahlberechtigten<br />

Afghanen gaben ihre<br />

Stimme ab.

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