18.12.2012 Aufrufe

Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus

Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus

Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Energieeffiziente Sanierung von Eigenheimen 15<br />

zu Misstrauen gegenüber unseriösen Anbietern beitragen, was ein oft genanntes Hemmnis<br />

gegenüber einer energetischen Sanierung ist (vgl. <strong>Stieß</strong> et al. 2010).<br />

− Inhaltliche Themenvielfalt<br />

Bezüglich des Umfangs der Energieberatung spielen die vorgesehenen oder möglichen<br />

Themen eine wichtige Rolle. Beratungen können sich auf die energetischen Sanierungsmaßnahmen<br />

wie Dämmungen, Erneuerung der Fenster und des Heizungssystems (Einbau<br />

Erneuerbarer Energien-Anlagen) sowie die „kleinen Maßnahmen“ wie hydraulischer Abgleich<br />

und Austausch der Heizungspumpen beschränken. Dabei ist zu unterscheiden, ob<br />

die Beratung nur einzelne Gebäudekomponenten oder das gesamte Gebäude ins Auge<br />

fasst. Andere Energieberatungen bieten über die konkreten Maßnahmen hinaus Informationen<br />

zur Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen, zu Finanzierungsmöglichkeiten wie öffentliche<br />

Förderungen sowie zur Umsetzung der Maßnahmen an.<br />

− Beratungstiefe<br />

Neben der Vielfalt der angesprochenen Themen stellt die Beratungstiefe ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal<br />

dar, wobei zwischen allgemeinen oder gebäudespezifischen Informationen<br />

zu differenzieren ist. Dies betrifft insbesondere die Formulierung von Sanierungsempfehlungen,<br />

die Abschätzung oder Berechnung des energetischen Gebäudezustands<br />

sowie der maßnahmenspezifischen Einsparpotenziale.<br />

Der Bezug zum Gebäude ist in Beratungen, die auf Energieverbrauchsdaten und mündlichen<br />

Beschreibungen basieren, nur geringfügig gegeben. Der Gebäudebezug steigt mit einer<br />

Begehung vor Ort, so dass bauliche Besonderheiten bei der Empfehlung von Maßnahmen<br />

berücksichtigt werden können. Eine intensivere Energieberatung kann darüber hinaus<br />

eine Datenaufnahme am Gebäude (z.B. technische Daten zum Heizungssystem, Abschätzung<br />

der U-Werte der Bauteile) und darauf aufbauend eine energetische Gebäudebewertung<br />

beziehungsweise -analyse beinhalten. Zur Abschätzung der Energiebedarfswerte und<br />

der Beurteilung der energetischen Gebäudequalität kommen unterschiedliche Hilfsmittel wie<br />

einfache Orientierungshilfen auf der Basis von leicht zugänglichen Daten wie dem Baualter<br />

(z.B. Energiecheckbögen) bis hin zu spezifischer, akkreditierter Berechnungssoftware in<br />

Frage. Über die Gebäudeanalyse hinaus unterscheiden sich die Angebote hinsichtlich der<br />

Wirkungsanalyse, bei der Energie- und CO2-Einsparpotenziale konkreter Maßnahmen sowie<br />

ihre Wirtschaftlichkeit ausgewiesen werden können. Dabei werden wie bei der Gebäudeanalyse<br />

entweder grobe Einschätzungen gegeben oder softwaregestützte Berechnungen<br />

durchgeführt. Sofern eine Gebäudeanalyse erfolgt und Energie- beziehungsweise CO2-<br />

Einsparpotenziale ausgewiesen werden, ist darüber hinaus der Grad der Standardisierung<br />

beziehungsweise Individualisierung relevant. Das heißt, es ist zu unterscheiden, ob eine<br />

nach dem Nutzerverhalten (z.B. Heizungsverhalten) der <strong>Haus</strong>eigentümer/innen angepasste<br />

computergestützte Berechnung stattfindet oder mit Richtwerten gearbeitet wird.<br />

− Produkt der Energieberatung<br />

In vielen Fällen erhalten die Beratungsempfänger nach der Beratung die Ergebnisse in<br />

Form eines Berichtes, Gutachtens oder Protokolls. Umfang und inhaltliche Tiefe des Berichtes<br />

hängen dabei maßgeblich von der Beratung selbst ab.<br />

− Unabhängigkeit der Beratungsleistung<br />

Energieberatungen können mit einer Akquise von Folgeaufträgen verbunden sein. Dies betrifft<br />

insbesondere Handwerker, die die Umsetzung einer Sanierungsmaßnahme selbst<br />

übernehmen können. Damit ist eine Unabhängigkeit des Beraters beziehungsweise der Be-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!