Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus
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Energieeffiziente Sanierung von Eigenheimen 53<br />
umfassend und technologieoffen erfolgen. Alle Mitglieder verpflichten sich außerdem regelmä-<br />
ßig an Weiterbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen. Kund/innen erhalten die<br />
Kontaktdaten der qualitätsgeprüften Mitglieder, so dass ihnen die mühsame Suche nach geeig-<br />
neten Anbietern erleichtert wird. In einem Kundenfeedbacksystem kann die Arbeit des jeweili-<br />
gen Fachmanns bewertet werden, woraufhin ein „Energie Experte des Jahres“ ausgezeichnet<br />
wird (vgl. Energie Experten 2010).<br />
Wie hoch der Beitrag von Qualitäts- oder Kompetenznetzwerken zur Qualitätssicherung ist,<br />
hängt von der Ausrichtung ab. In einigen Kommunen in NRW beispielsweise erfolgt ein Quali-<br />
tätsmanagement in der Form, dass alle gelisteten Energieberater eine Selbstverpflichtungser-<br />
klärung unterschreiben müssen, dass sie bestimmte Standards bei der Energieberatung einhal-<br />
ten sowie in regelmäßigen Abständen Weiterbildungen besuchen. Andere Kommunen setzen<br />
härtere Kriterien durch: In diesem Fall zahlen die Mitglieder der Kompetenznetzwerke in der<br />
Regel Beiträge, so dass Kontrollen durchgeführt werden können und bei Nichteinhaltung der<br />
Qualitätsanforderungen Sanktionen wie im schlimmsten Fall der Ausschluss aus dem Kompe-<br />
tenznetzwerk folgen. Die Umsetzbarkeit härterer Kriterien hängt stark von den Einstellungen der<br />
lokalen Akteure ab.<br />
Adressierung der Einsparpotenziale und Hemmnisse<br />
Hinsichtlich der Adressierung der zentralen Einsparpotenziale sowie der Minderung der relevan-<br />
ten Hemmnisse gilt die gleiche Einschätzung wie bei Gütesiegeln (siehe Kapitel 5.3). Der kon-<br />
krete Beitrag hängt von der Gestaltung der Kompetenznetzwerke ab. Dabei ist es entscheidend,<br />
welche Kriterien bei der Aufnahme tatsächlich überprüft werden und inwiefern die Arbeit der<br />
Netzwerkmitglieder kontrolliert wird. Wie bei der Qualitätssicherung im Rahmen von Program-<br />
men trägt die Lokalität der Netzwerke dazu bei, dass die Bürger/innen Vertrauen aufbauen.<br />
Kunden geben gegebenenfalls eher ein Feedback an ein lokales Kompetenznetzwerk als an<br />
eine unbekannte Zertifizierungsinstitution. Außerdem ist der Aufwand bei der Suche nach einem<br />
geeigneten Berater für die Eigentümer/innen über ein lokales Netzwerk vermutlich deutlich ge-<br />
ringer als ohne Anknüpfungspunkt einen geeigneten, zertifizierten Berater zu finden.<br />
Reichweite und Grenzen<br />
Qualitätsnetzwerke sind eine gute Möglichkeit, um lokal eine Alternative oder Ergänzung zur<br />
Qualitätssicherung durch beratungsanbietende Institutionen zu bieten. Für freiberufliche Ener-<br />
gieberater/innen ist dies derzeit die einzige Alternative zu personenbezogenen Gütesiegeln. Ein<br />
Vorteil gegenüber den bereits genannten Ansätzen ist die Einbindung verschiedener Akteure,<br />
die im Prozess der energetischen Sanierung eine Rolle spielen (Energieberater, Planer, Archi-<br />
tekten, Handwerker). Kund/innen erhalten auf diesem Wege seriöse Ansprechpartner für den<br />
gesamten Sanierungsprozess. Da die Maßnahmen, die Kompetenznetzwerke zur Qualitätssi-<br />
cherung (Kundenfeedbacksysteme, Berichtskontrolle, Erfolgskontrolle von Sanierungen) ergrei-<br />
fen, derzeit sehr unterschiedlich sind, ist eine pauschale Bewertung existierender Netzwerke<br />
nicht möglich. Voraussetzung für solche Netzwerke ist, dass eine unabhängige Institution vor