18.12.2012 Aufrufe

Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus

Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus

Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Energieeffiziente Sanierung von Eigenheimen 59<br />

7. Zusammenfassung und Fazit<br />

Ziel des Projekts „<strong>ENEF</strong>-<strong>Haus</strong> – Energieeffiziente Modernisierung von Ein- und Zweifamilien-<br />

häusern“ ist es, einen Beitrag zur Steigerung der energetischen Sanierungsquote zu leisten.<br />

Diese Studie fokussiert auf die Energieberatung und die Frage, welche Verbesserungen mög-<br />

lich sind, damit Eigenheimbesitzer/innen häufiger von Energieberatungsangeboten Gebrauch<br />

machen und die Sanierungsqualität gesteigert wird. Denn Energieberatungen bieten die Chan-<br />

ce die Sanierungsentscheidung sowie das Sanierungsgeschehen positiv zu beeinflussen.<br />

Das vielfältige Angebot an parallel bestehenden Energieberatungen kann, da die konkrete Be-<br />

ratungsleistung aufgrund unterschiedlicher Finanzierungsstrukturen nicht transparent ist, zu<br />

Verwirrung oder sogar Ablehnung einer Beratung bei <strong>Haus</strong>eigentümer/innen führen. Um mehr<br />

Transparenz zu schaffen, wurden in dieser Studie Kriterien zur Systematisierung von Bera-<br />

tungsangeboten entwickelt. Zentrale Kriterien sind die Dauer des Kundenkontakts sowie der<br />

Vor- und Nachbereitung, der Ort der Beratung, die inhaltliche Themenvielfalt und die Beratungs-<br />

tiefe. Auf Grundlage dieser Kriterien konnten sechs Beratungstypen definiert werden. Diese<br />

sind: Energiecheck, Energieberatung im Baufachhandel, stationäre Initialberatung, Initialbera-<br />

tung vor Ort, Orientierungsberatung vor Ort und konzeptorientierte Beratung. In der Reihe der<br />

Nennung nehmen Zeitaufwand der Berater/innen, Gebäudebezug sowie inhaltliche Tiefe zu.<br />

Eigenheimbesitzer/innen, die Sanierungsentscheidungen zu treffen haben, richten unterschied-<br />

liche Erwartungen an Energieberatungen. Einige Eigenheimbesitzer/innen bringen kaum Vor-<br />

wissen mit und wünschen sich eine erste Einschätzung zum energetischen Zustand ihres Ge-<br />

bäudes, andere haben konkrete Fragen zum Sanierungsprozess, und wieder andere haben den<br />

Wunsch nach einem Gesamtsanierungskonzept. Daher sollten vor der Durchführung einer Be-<br />

ratung die Erwartungen der Eigenheimbesitzer/innen bezüglich der Beratungsleistung zum Bei-<br />

spiel durch eine Beratungshotline geklärt und ein geeignetes Angebot empfohlen werden. Um<br />

Eigeninteressen der anbietenden Institutionen zu vermeiden, sollte möglichst eine unabhängige<br />

Institution die Vermittlung der Beratung übernehmen. Eine entsprechende kommunale oder<br />

regionale Vernetzung ist hierfür eine zentrale Voraussetzung. Sofern Beratungsanbieter einer<br />

Region ihre Angebote abstimmen und die Beratungsvermittlung erfolgreich ist, stellen die Bera-<br />

tungstypen ein sinnvolles Nebeneinander dar. Denn die Beratungstypen adressieren in unter-<br />

schiedlichem Maße bestehende Hemmnisse bei den Eigenheimbesitzer/innen. Um den Eigen-<br />

heimbesitzer/innen mehr Transparenz zu ermöglichen, ist es wichtig, anhand der genannten<br />

Systematisierungskriterien ausführliche Informationen zu den Beratungsangeboten bereit zu<br />

stellen – beispielsweise durch Kommunikation auf den Websites.<br />

Die Angst vor unseriösen Anbietern kann ein zentrales Hemmnis gegenüber der Inanspruch-<br />

nahme einer Energieberatung sein. Außerdem hat die Güte der Energieberatung große Auswir-<br />

kungen auf die Qualität und Effektivität der energetischen Sanierung. Gleichzeitig ist die Be-<br />

rufsbezeichnung „Energieberater“ nicht geschützt, so dass das Thema Qualitätssicherung bei<br />

der Energieberatung sehr wichtig ist. Bundesweit anerkannte Güte- oder Qualitätssiegel stellen<br />

eine geeignete Möglichkeit zur Qualitätssicherung dar. Da im Moment verschiedene Siegel pa-<br />

rallel existieren, entsteht für die Eigenheimbesitzer/innen jedoch eine wenig übersichtliche Situ-<br />

ation. Bestehende Siegel werden außerdem nur in sehr geringem Umfang nachgefragt - ver-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!