Elisa Dunkelberg, Immanuel Stieß - ENEF-Haus
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Energieeffiziente Sanierung von Eigenheimen 33<br />
Ort-Beratung, deckt jedoch insgesamt weniger Themen ab. Denn Wirtschaftlichkeitsberechnun-<br />
gen sowie Fördermittelberatung sind nicht Teil der Beratungsleistung (BWHT 2010). Mit Vor-<br />
und Nachbereitung nimmt die Beratung nach Aussage des Handwerkstags in etwa einen Ar-<br />
beitstag von sechs bis acht Stunden in Anspruch, der Kundentermin dauert etwa eine Stunde.<br />
Abhängig von der spezifischen Situation der Kund/innen sollte der EnergieSparCheck in einer<br />
tiefer gehenden Beratung oder einer direkten Umsetzung von energetischen Sanierungsmaß-<br />
nahmen münden (Müller 2010). Da der Fokus der Beratung auf der Gebäudeanalyse und der<br />
Erstellung eines Gebäudeenergiegutachtens liegt, lässt sich der EnergieSparCheck dem Bera-<br />
tungstyp Orientierungsberatung vor Ort zuordnen.<br />
Jeder Kunde beziehungsweise jede Kundin erhält nach Durchführung des EnergieSparCheck<br />
einen Fragebogen zur Evaluation der Beratungsleistung, die zur Verbesserung des Angebots<br />
beitragen soll. Die voraussichtliche Beratungswirkung wird in Form der als Folge des Energie-<br />
SparCheck geplanten Sanierungsmaßnahmen ebenfalls abgefragt (BWHT 2010).<br />
4.4 Adressierung der Einsparpotenziale und Hemmnisse<br />
Eine Potenzialanalyse, die im Projekt <strong>ENEF</strong>-<strong>Haus</strong> durchgeführt wurde, zeigt, dass die bisheri-<br />
gen Maßnahmen zur Steigerung der Gebäudeenergieeffizienz nicht ausreichen, um die zentra-<br />
len Einsparpotenziale zu heben. Eine hohe Reduktion des Heizwärmebedarfs ist insbesondere<br />
durch zwei Maßnahmen an der Gebäudehülle, die Dämmung der Außenwände und die Däm-<br />
mung der Dächer beziehungsweise der obersten Geschossdecken möglich. Der Primärener-<br />
giebedarf kann außerdem durch den Einbau neuer Heizungsanlagen gesenkt werden. Hohe<br />
Reduktionen sind dabei vor allem durch den Einsatz von Erneuerbare-Energien-(EE)-<br />
Heizungssystemen, insbesondere Biomasseheizungen und Solarthermieanlagen sowie Wär-<br />
mepumpen bei Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien möglich. Gleichzeitig stehen ins-<br />
besondere der Dämmung der Außenwand sowie dem Einbau von EE-Heizungen in der Praxis<br />
eine Reihe von gebäudebezogenen Hemmnissen entgegen (Ästhetik der Fassade, Abstands-<br />
regelungen, Ausrichtung des Daches etc.). Energetische Sanierungen werden hierdurch häufig<br />
aufwändiger und damit teurer (vgl. Weiß und <strong>Dunkelberg</strong> 2010)<br />
Darüber hinaus hindern verschiedene Hemmnisse und Barrieren Eigenheimbesitzer/innen dar-<br />
an, eine energetische Sanierung umzusetzen. Diese Hemmnisse wurden im Rahmen des Pro-<br />
jektes durch eine Befragung von 1.008 Ein- und Zweifamilienhausbesitzer/innen analysiert (vgl.<br />
<strong>Stieß</strong> et al. 2010). Auf der Grundlage der Befragung wurden die folgenden Hemmnisgruppen<br />
identifiziert:<br />
− Baulich-technische Barrieren inklusive Denkmalschutz<br />
− Finanzbarrieren: Abneigung gegen eine (weitere) Kreditaufnahme, fehlende finanzielle<br />
Möglichkeiten, Kreditrahmen ausgeschöpft<br />
− Fehlende Perspektive: ungewisse wirtschaftliche Zukunft, rechnet sich für das Alter nicht<br />
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